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Sonntag, 6. Februar 2022
Doch die Liebe währet ewiglich -13
mariant, 11:52h
"Ahso," meint Noahs Vater. "Dann könnten wir uns ja auch hier trennen. Wir fliegen planmäßig zurück und du fährst mit deinen Großeltern über den Pazifik."
Yong Tai macht ein tief enttäuschtes Gesicht. Ich schalte mich ein:
"Theoretisch könnten wir das so machen, Herr Mann. Aber es wäre ein Affront gegenüber diesen Leuten hier. Höflicherweise sollten wir die Einladung annehmen und die Gastfreundschaft der Leute genießen."
"Mein ehrenwerter Vater würde sich freuen, Sie alle kennenzulernen und Sie dem ehrenwerten amerikanischen Herrn vorzustellen!" betont Yong Tai, durch mich ermutigt.
Herr Mann hebt die Augenbrauen. Aber er nickt nach einer Gedankenpause. Also ist es abgemacht. Wir fahren mit kleinem Gepäck, auch wir haben unsere Reisedokumente dabei, zu dem Strandbad und halten uns links. Bald verlassen wir die Absperrungen und wandern über einen naturbelassenen Strand.
Nachdem es dunkel geworden ist, hören wir als Erstes Motorengeräusche, so laut wie ein Hubschrauber. Wieder rutscht uns das Herz in die Hose. Ich bin entschlossen, unsere Haut gegenüber den Chinesen so teuer wie möglich zu verkaufen. Dann leuchtet ein Scheinwerfer von See kommend den Strand aus und hat uns schnell erfasst.
Kurz darauf stoppt ein Luftkissenboot auf dem Strand. Inklusive der zwei Mann Besatzung sind wir acht Personen. Mehr Leute passen auch nicht auf das Boot. Nachdem wir hineingeklettert sind, kann ich Yong Tais Vater erkennen. Er aber wehrt alle Wiedersehensfreude höflich ab und verweist auf "Später, bitte!"
Der andere Mann im Boot hat das Fahrzeug gedreht und strebt auf die See zurück, auf ein unbekanntes Ziel zu. Bald taucht das Fahrzeug tiefer ins Wasser ein. Die Schürze wird eingezogen, die für das Luftkissen unter dem Boot gesorgt hat. Zwei Rotore am Heck bringen uns durch die Brandung und mit 30 Knoten Geschwindigkeit hinaus auf den Pazifik.
Außerhalb der von Hongkong beanspruchten Zone, in internationalen Gewässern, wartet eine große Yacht. Wir klettern eine Treppe hinauf, die hinter uns hochgezogen wird. Auch das Fahrzeug wird an Bord genommen. Uns zeigt man nun unsere Kabinen, während die Yacht Kurs Hawaii nimmt. Zwei Wochen wird die Seereise dauern.
*
Mein Name ist Noah. Ich habe eine unbeschwerte Zeit mit Yong Tai auf der Hochsee-Yacht. Wir haben uns angefreundet. Mit ihr kann ich über alles reden, was mich bewegt. An Bord hecken wir manchen Spaß gemeinsam aus. Anfangs habe ich zufällig ein paar Sätze mitbekommen, die Papa mit Yong Tais Papa gewechselt hat, als ich aus unserer Kabine in den Salon zum Essen gekommen bin. Papa hat gefragt:
"Warum sind wir nicht einfach zum Flieger und ganz normal mit Ihren Eltern über Dubai nach Deutschland geflogen?"
"Wir fliegen über Honolulu und San Francisco," beruhigt Herr Li meinen Vater. "Ich wollte sichergehen, dass Sie nicht alle am Flughafen verhaftet worden wären..."
"Oh, so schlimm?" staunt Papa.
"Sie kennen die chinesischen Behörden nicht und die Lager..." antwortet Herr Li.
Papa nickt stumm.
Später, als wir wieder in der Kabine sind, kommt Dennis zu uns herein. Ich will gerade Yong Tai besuchen.
"Hey," sagt er lachend zu mir. "Versenkt das Schiff nicht!"
Fröhlich lachend verabschiede ich mich und laufe zu Herrn Li. Ich begrüße ihn, wie Dennis es mir beigebracht hat, indem ich mich leicht verbeuge und die gefalteten Hände an das Kinn hebe. Anschließend frage ich ihn höflich, ob ich wieder mit Yong Tai spielen darf. Herr Li antwortet lächelnd:
"Sie braucht hin und wieder auch etwas Ruhe! Du nicht? Komm in einer Stunde wieder, Noah."
"Okay!" sage ich und gehe zur Kabine zurück, die ich mit Papa teile. Dort sagt Dennis gerade:
"... Seien Sie mir nicht böse, dass ich bei dieser Reise mehreres gebündelt habe. Nun wird es doch kein Kurzurlaub in Hongkong geben, dafür ein Urlaub auf Hawaii."
"Sie hätten mir aber sagen müssen, dass diese Reise kein unbeschwerter Trip werden würde!" meint Papa.
Dennis zuckt die Schultern und fragt zurück:
"Wären Sie dann bereit gewesen, mich als mein Onkel zu begleiten? Eine bessere Tarnung gab es für mich nicht, um in den Rachen des chinesischen Drachens zu gelangen. Und eine bessere Chance auf ein gutes Ende der Geschichte für meine Schülerin und deren Großeltern auch nicht..."
Yong Tai macht ein tief enttäuschtes Gesicht. Ich schalte mich ein:
"Theoretisch könnten wir das so machen, Herr Mann. Aber es wäre ein Affront gegenüber diesen Leuten hier. Höflicherweise sollten wir die Einladung annehmen und die Gastfreundschaft der Leute genießen."
"Mein ehrenwerter Vater würde sich freuen, Sie alle kennenzulernen und Sie dem ehrenwerten amerikanischen Herrn vorzustellen!" betont Yong Tai, durch mich ermutigt.
Herr Mann hebt die Augenbrauen. Aber er nickt nach einer Gedankenpause. Also ist es abgemacht. Wir fahren mit kleinem Gepäck, auch wir haben unsere Reisedokumente dabei, zu dem Strandbad und halten uns links. Bald verlassen wir die Absperrungen und wandern über einen naturbelassenen Strand.
Nachdem es dunkel geworden ist, hören wir als Erstes Motorengeräusche, so laut wie ein Hubschrauber. Wieder rutscht uns das Herz in die Hose. Ich bin entschlossen, unsere Haut gegenüber den Chinesen so teuer wie möglich zu verkaufen. Dann leuchtet ein Scheinwerfer von See kommend den Strand aus und hat uns schnell erfasst.
Kurz darauf stoppt ein Luftkissenboot auf dem Strand. Inklusive der zwei Mann Besatzung sind wir acht Personen. Mehr Leute passen auch nicht auf das Boot. Nachdem wir hineingeklettert sind, kann ich Yong Tais Vater erkennen. Er aber wehrt alle Wiedersehensfreude höflich ab und verweist auf "Später, bitte!"
Der andere Mann im Boot hat das Fahrzeug gedreht und strebt auf die See zurück, auf ein unbekanntes Ziel zu. Bald taucht das Fahrzeug tiefer ins Wasser ein. Die Schürze wird eingezogen, die für das Luftkissen unter dem Boot gesorgt hat. Zwei Rotore am Heck bringen uns durch die Brandung und mit 30 Knoten Geschwindigkeit hinaus auf den Pazifik.
Außerhalb der von Hongkong beanspruchten Zone, in internationalen Gewässern, wartet eine große Yacht. Wir klettern eine Treppe hinauf, die hinter uns hochgezogen wird. Auch das Fahrzeug wird an Bord genommen. Uns zeigt man nun unsere Kabinen, während die Yacht Kurs Hawaii nimmt. Zwei Wochen wird die Seereise dauern.
*
Mein Name ist Noah. Ich habe eine unbeschwerte Zeit mit Yong Tai auf der Hochsee-Yacht. Wir haben uns angefreundet. Mit ihr kann ich über alles reden, was mich bewegt. An Bord hecken wir manchen Spaß gemeinsam aus. Anfangs habe ich zufällig ein paar Sätze mitbekommen, die Papa mit Yong Tais Papa gewechselt hat, als ich aus unserer Kabine in den Salon zum Essen gekommen bin. Papa hat gefragt:
"Warum sind wir nicht einfach zum Flieger und ganz normal mit Ihren Eltern über Dubai nach Deutschland geflogen?"
"Wir fliegen über Honolulu und San Francisco," beruhigt Herr Li meinen Vater. "Ich wollte sichergehen, dass Sie nicht alle am Flughafen verhaftet worden wären..."
"Oh, so schlimm?" staunt Papa.
"Sie kennen die chinesischen Behörden nicht und die Lager..." antwortet Herr Li.
Papa nickt stumm.
Später, als wir wieder in der Kabine sind, kommt Dennis zu uns herein. Ich will gerade Yong Tai besuchen.
"Hey," sagt er lachend zu mir. "Versenkt das Schiff nicht!"
Fröhlich lachend verabschiede ich mich und laufe zu Herrn Li. Ich begrüße ihn, wie Dennis es mir beigebracht hat, indem ich mich leicht verbeuge und die gefalteten Hände an das Kinn hebe. Anschließend frage ich ihn höflich, ob ich wieder mit Yong Tai spielen darf. Herr Li antwortet lächelnd:
"Sie braucht hin und wieder auch etwas Ruhe! Du nicht? Komm in einer Stunde wieder, Noah."
"Okay!" sage ich und gehe zur Kabine zurück, die ich mit Papa teile. Dort sagt Dennis gerade:
"... Seien Sie mir nicht böse, dass ich bei dieser Reise mehreres gebündelt habe. Nun wird es doch kein Kurzurlaub in Hongkong geben, dafür ein Urlaub auf Hawaii."
"Sie hätten mir aber sagen müssen, dass diese Reise kein unbeschwerter Trip werden würde!" meint Papa.
Dennis zuckt die Schultern und fragt zurück:
"Wären Sie dann bereit gewesen, mich als mein Onkel zu begleiten? Eine bessere Tarnung gab es für mich nicht, um in den Rachen des chinesischen Drachens zu gelangen. Und eine bessere Chance auf ein gutes Ende der Geschichte für meine Schülerin und deren Großeltern auch nicht..."
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