Dienstag, 14. Mai 2024
Keltische Druiden -61
Insgesamt habe ich zwanzig Jahre meines Lebens bei der Druida verbracht und von ihr das Konzentrieren nach innen gelernt, um Odam in anderen Lebewesen zu erspüren. Darüber kann ich Krankheiten erkennen und behandeln. Außerdem kann ich mit den Anam -Seelen- anderer Lebewesen in Kontakt treten und mich mit ihnen 'unterhalten'.

Sie hat mir auch gezeigt was zu tun ist, wenn ein neuer Mensch geboren wird. Menschen haben aufgrund ihres aufrechten Ganges größere Probleme während der Geburt als Tiere. All das habe ich gewissenhaft auswendig gelernt und mir die Fertigkeiten angeeignet. Gleichzeitig hat die Druida mir Gebete und andere Verse gelehrt, mit denen wir mit der Welt der Götter in Verbindung treten können.

Dann hat sie mich allein zu unserem Gebietsfürsten gesandt. Seine ehrenwerte Frau liegt auf ihrem Lager und wird in wenigen Tagen ein Kind gebären. Zwar lebt in der Caer -Festung- auch der Druid-uchel -Erzdruide- dieses Landes, aber eine Druida, die sich auf Geburten versteht, wäre in dieser Situation von Vorteil.

Ich bin also dorthin gewandert und komme gerade recht, um der hohen Dame in der Geburt beizustehen. Ich zeige dem Rí -Fürsten- seinen neugeborenen Sohn und dieser lässt mich erfreut mit einem Beutel Goldstücke ziehen.

Unterwegs nehme ich Kontakt zur Seele meiner Lehrmeisterin auf, aber sie erklärt mir nun gedanklich:

'Du bist so weit, Alba! Du darfst dich nun selbst eine Druida nennen und den Menschen Gutes tun, die du auf deiner Wanderung triffst. Vielleicht lässt du dich irgendwo nieder und nimmst selbst eine Chihna -Schülerin- an, der du alles lehrst, was auch ich dich gelehrt habe.'

Zwei Jahre später habe ich mir ein Haus aus jungen Bäumen gebaut. Dort gibt es eine Ansammlung von Bauernhöfen im Umkreis einer Tageswanderung. Meinen Lohn aus der Hand des Fürsten habe ich in den zwei Jahren auf meinem Weg an arme Bauern weitergegeben, die sonst verhungert wären, weil ihre Ernte durch eine Naturkatastrophe vernichtet worden ist. So können sie an anderer Stelle neu beginnen.

Ich habe die jungen Bäume mit ihren Wurzeln ausgegraben und zu einer Lichtung gebracht, wo sie genug Sonnenlicht zum Wachsen haben. Dort habe ich sie im Kreis in die Erde gepflanzt und ihre Zweige miteinander verwoben, damit sie mir mit den Jahren zu einer Unterkunft zusammenwachsen können.

Weitere zwei Jahre darauf stehe ich einer hochschwangeren Bäuerin bei ihrer Geburt zur Seite. Sie hat eine fünfjährige Tochter. Die Kleine geht mir vorzüglich zur Hand, während ich mich auf ihre Mutter konzentriere. Ich meine, in ihr das Zeug zu meiner Nachfolgerin als Druida zu erkennen.

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