Samstag, 1. Juni 2024
Keltische Druiden -67
Er lacht. Danach nimmt seine Stimme einen drohenden Ton an.

"Mein Entschluss steht fest! Wenn ich hier zusätzlich auch noch eine Wagenladung Gold erbeuten kann, ist es mir nur recht."

"Wartet!" ruft Ceitidth aus.

"Was?" knurrt der Anführer.

Sie erklärt ihm:
"Ugrier, ich biete dir etwas an."

Danach schaut sie züchtig zu Boden. Der Anführer wiederholt:

"Was?"

Meine Chihna schaut auf und erwidert seinen Blick ruhig.

"Du wünschst, mich zu demütigen. Das biete ich dir an. Wenn du meine Lehrerin tötest, werde ich auch mich töten. Wenn du mir jedoch dein Wort gibst, sie unbeeinträchtigt am Leben zu lassen..." Sie senkt ihren Blick und ergänzt: "... werde ich dir geben, was immer du wünschst."

In meinen Gedanken 'höre' ich sie sprechen:
'Ein Leben für viele. Liebste Meisterin, du kannst noch viele Schülerinnen ausbilden. Ich dagegen bin noch nicht soweit!'

"Das Leben ist heilig, Suki uége -Frischling-!" antworte ich ihr laut. "Das wirft man nicht weg."

"Ich habe meinen Weg gewählt, ehrenwerte Múinteoira -Lehrerin-!" erklärt sie mir nun.

Nun zerren die Männer sie auch aus dem Käfig. Dann schleppt man sie weg. Den am Käfig zurückbleibenden Männern befiehlt der Anführer, mich zu fesseln und ebenfalls mitzunehmen. Wir werden beide zu einem Platz geführt, der dicht an dicht von den Männern des Anführers umsäumt ist.

Wie ich ihren Gedanken entnehmen kann, erwarten sie alle, ein Schauspiel zu sehen, an dessen Ende unser Tod steht. Nur eine Handvoll Männer erwarten den angekündigten Wagen mit Gold, mit dem unser Rí -Fürst- uns auszulösen gedenkt. Natürlich wird der Wagen auch von einer Wache begleitet.

Ceitidth fühlt sich erleichtert. Sie weiß, dass sie sterben wird, glaubt aber, mir damit das Leben gerettet zu haben. So kann ich in ihrer Vorstellung weitere Chihnai ausbilden. Dazu ist sie beim jetzigen Stand ihrer Ausbildung noch nicht in der Lage. Sie hat nach unserem Grundsatz gehandelt, ein Leben für Viele.

Ich werde zum Folterplatz geführt und dort so an einen Baum gebunden, dass ich alles mitansehen muss. Der Ugrier weiß nicht, dass ich eine mentale Verbindung zu meiner Schülerin habe und auf diese Weise sowieso alles miterleben muss. Ceitidth wird mit erhobenen Händen an den überhängenden Ast eines Baumes gefesselt.

Wir schauen uns noch einmal an. Dann reißt der Anführer der Leute ihren Kopf brutal zurück und flüstert ihr ins Ohr, dass sie sich emotional gehen lassen soll. Die Leute wollen sie schreien hören.

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