Montag, 10. Juni 2024
Keltische Druiden -70
Ich spüre wie ein Sog entsteht, als Ceitidth in ihren Körper zurückwechselt. Nachdem eine volle Nacht vergangen ist, schlage ich meine Augen wieder auf. Der Erzdruide hat seine Hände von unseren Stirnen genommen. Nun versichere ich ihm:

"Mir geht es gut, verehrter Meister Ulik. Wie ist der Zustand meiner Schülerin?"

"Sie hat anscheinend den Weg zurück zu ihrem Körper gefunden. Das Tor zur Anderswelt hat ihre Anam wohl nicht gewählt."

Der Druid-uche hat sich einen Ratair -Stuhl- herangezogen und lässt sich erschöpft darauf nieder. Auch ich fühle mich irgendwie ausgelaugt.

In diesem Moment regt sich Ceitidth. Sie wendet ihren Kopf und schaut mich an. Nach einem Moment betrachten, äußert sie sich mit kratziger Stimme:

"Ich kenne dich, nicht wahr?"

Ihr meinen Kopf zuwendend, lächele ich und antworte:
"Ja, und ich kenne dich ebenfalls, Ceitidth, meine Schülerin."

"Du bist Alba, meine verehrte Múinteoira -Lehrerin- und liebe Ersatzmutter!"

"Du hast dich für mich geopfert..."

"Ein Leben für viele! Du hättest weitere Chihna ausbilden können, liebe Alba!"

Ich nicke. Wenn der Fürst mit seinen Mannen nicht rechtzeitig gekommen wäre, hätte der Ugrier auch mich getötet und das Gold einkassiert! Zum Glück hat sich der Anführer der Fremden verrechnet: Unter den Fellen auf dem Ochsenkarren ist kein Gold gewesen, sondern Elitekrieger des Fürsten, und dieser hat mit seinen Mannen die Folterorgie genutzt, um unbemerkt heran zu kommen. Ihr antworte ich:

"Du hast alles richtig gemacht, Ceitidth. Die Ehre der Druiden wurde gewahrt."

Der Druid-uche stimmt einen rituellen Gesang an. Darin dankt er den Göttern. Ich falle nach einem Moment in den Gesang ein.

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