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Mittwoch, 21. August 2024
Neue Philosophie -24
mariant, 09:08h
"Es wird unser Kind! Ich werde Vater! Wir bekommen ein Kind! ICH WERDE VATER!" ruft er laut ins Shabono hinaus. Ich muss über seine Reaktion lachen, ein glückliches Lachen.
Die Nachbarn, die werdenden Großeltern, Freunde, Verwandte - praktisch das ganze Dorf schaut am Rest des Tages vorbei. Es wird gegessen, getrunken, erzählt, gelacht.
Irgendwann ist der Tag vorbei und wir kuscheln uns aneinander in einer extragroßen Hängematte aus Fasern der Bananenstaude. Bald sind wir eingeschlafen, uns aneinander festhaltend im Glück.
*
Zehn Monde sind seitdem über dem Land der Yanomami -Yanomami thepe urihipe- aufgegangen, als mich ein Schmerz in der Nacht weckt. Ich setze mich auf, drehe mich zur Seite und lasse die Beine aus der Hängematte hängen. Ich stelle sie weit auseinander und beginne, keuchend zu atmen.
Big Forehead ist darüber wach geworden. Er sieht mich sitzen und verlässt vorsichtig die Hängematte. Jetzt beuge ich mich zurück und stütze mich mit den Ellbogen ab.
"Es ist soweit, Waipe -Krieger-!" keuche ich.
Er entfernt sich und weckt meine Mutter, die Schamanin, bevor er wieder zu mir kommt, um mir die Stirn zu kühlen. Die Schamanin bringt noch eine Handvoll alter Frauen mit, als sie beginnt, sich um mich zu kümmern.
"Ganz ruhig, mein Lieber. Es wird alles gut! Ich fühle es..." beruhige ich den aufgeregten werdenden Vater und muss abbrechen, um eine weitere Wehe wegzuatmen.
Meine Mutter, die Schamanin, tritt zwischen mich und Big Forehead. Sie drängt ihn sanft zur Seite.
"Geh' ein wenig aus dem Weg, Sean. Ich brauche den Platz!" fordert sie ihn sanft auf.
Dann beginnt es. Ich keuche wieder eine Wehe weg und spüre dabei, dass sich der Muttermund öffnet und etwas Großes hindurchrutscht. Ich schreie den Schmerz und die Erleichterung hinaus. Meine Mutter beugt sich über mich. Die alten Frauen des Dorfes kommen näher und drängen Big Forehead dadurch noch weiter weg. Dann ist mein Baby draußen und begrüßt die Welt mit Geschrei. Die Frauen säubern es, während die Schamanin die Nachgeburt abnabelt. Dann legen sie mir mein Baby auf die Brust. Ich habe mich mithilfe der Frauen wieder auf die Hängematte gedreht und biete dem kleinen Wesen nun die Brust an. Es nimmt eine Brustwarze in den Mund und beginnt zu saugen.
Nun lassen sie den Waipe zu mir durch, damit er einen Blick auf sein Kind werfen kann. Er scheint völlig fasziniert von dem kleinen Wesen zu sein. Er streicht ihm zart über den Kopf, aber das kleine Wesen lässt sich nicht vom Saugen abhalten. Nun beugt er sich zu mir herunter und küsst mich zärtlich. Anschließend schaue ich ihn mit glücklich funkelnden Augen an und erkläre ihm:
"Es ist ein Mädchen, Lieber! Omama -Schöpfer- hat uns ein Mädchen anvertraut."
Er setzt sich neben mich auf die Hängematte, wodurch sie in Schwingungen gerät. Nachdem er sie ausbalanciert hat, legt er einen Arm um meine Schultern und streicht unserer Kleinen zärtlich über die Wangen. Die Kleine schaut ihn nur an. Mit einem liebevollen Blick auf die Kleine sagt er:
"Waitheri -Furchtlos-..."
Ich lächele den Vater meines Mädchens an und nicke.
Die Nachbarn, die werdenden Großeltern, Freunde, Verwandte - praktisch das ganze Dorf schaut am Rest des Tages vorbei. Es wird gegessen, getrunken, erzählt, gelacht.
Irgendwann ist der Tag vorbei und wir kuscheln uns aneinander in einer extragroßen Hängematte aus Fasern der Bananenstaude. Bald sind wir eingeschlafen, uns aneinander festhaltend im Glück.
*
Zehn Monde sind seitdem über dem Land der Yanomami -Yanomami thepe urihipe- aufgegangen, als mich ein Schmerz in der Nacht weckt. Ich setze mich auf, drehe mich zur Seite und lasse die Beine aus der Hängematte hängen. Ich stelle sie weit auseinander und beginne, keuchend zu atmen.
Big Forehead ist darüber wach geworden. Er sieht mich sitzen und verlässt vorsichtig die Hängematte. Jetzt beuge ich mich zurück und stütze mich mit den Ellbogen ab.
"Es ist soweit, Waipe -Krieger-!" keuche ich.
Er entfernt sich und weckt meine Mutter, die Schamanin, bevor er wieder zu mir kommt, um mir die Stirn zu kühlen. Die Schamanin bringt noch eine Handvoll alter Frauen mit, als sie beginnt, sich um mich zu kümmern.
"Ganz ruhig, mein Lieber. Es wird alles gut! Ich fühle es..." beruhige ich den aufgeregten werdenden Vater und muss abbrechen, um eine weitere Wehe wegzuatmen.
Meine Mutter, die Schamanin, tritt zwischen mich und Big Forehead. Sie drängt ihn sanft zur Seite.
"Geh' ein wenig aus dem Weg, Sean. Ich brauche den Platz!" fordert sie ihn sanft auf.
Dann beginnt es. Ich keuche wieder eine Wehe weg und spüre dabei, dass sich der Muttermund öffnet und etwas Großes hindurchrutscht. Ich schreie den Schmerz und die Erleichterung hinaus. Meine Mutter beugt sich über mich. Die alten Frauen des Dorfes kommen näher und drängen Big Forehead dadurch noch weiter weg. Dann ist mein Baby draußen und begrüßt die Welt mit Geschrei. Die Frauen säubern es, während die Schamanin die Nachgeburt abnabelt. Dann legen sie mir mein Baby auf die Brust. Ich habe mich mithilfe der Frauen wieder auf die Hängematte gedreht und biete dem kleinen Wesen nun die Brust an. Es nimmt eine Brustwarze in den Mund und beginnt zu saugen.
Nun lassen sie den Waipe zu mir durch, damit er einen Blick auf sein Kind werfen kann. Er scheint völlig fasziniert von dem kleinen Wesen zu sein. Er streicht ihm zart über den Kopf, aber das kleine Wesen lässt sich nicht vom Saugen abhalten. Nun beugt er sich zu mir herunter und küsst mich zärtlich. Anschließend schaue ich ihn mit glücklich funkelnden Augen an und erkläre ihm:
"Es ist ein Mädchen, Lieber! Omama -Schöpfer- hat uns ein Mädchen anvertraut."
Er setzt sich neben mich auf die Hängematte, wodurch sie in Schwingungen gerät. Nachdem er sie ausbalanciert hat, legt er einen Arm um meine Schultern und streicht unserer Kleinen zärtlich über die Wangen. Die Kleine schaut ihn nur an. Mit einem liebevollen Blick auf die Kleine sagt er:
"Waitheri -Furchtlos-..."
Ich lächele den Vater meines Mädchens an und nicke.
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