Donnerstag, 17. Oktober 2024
Neue Philosophie -43
Keine Stunde später steht ein riesiger Jaguar auf dem Dorfplatz und schaut unruhig in die Runde. Großes Geschrei hört man in der Runde und die Kinder verstecken sich. Mister Potter erhebt sich und geht gemessenen Schrittes auf den Jaguar zu. Bushika, seine Yanomami-Frau, steht ebenfalls auf und folgt ihrem Mann. Der Jaguar sieht die sich nähernden Menschen und wendet sich um, als sie eine gewisse Distanz unterschreiten. Er verlässt das Shabono -Dorf- leichtfüßig trabend. Dabei vergewissert er sich immer wieder, ob die Menschen ihm weiter folgen. An der Stelle, an der der Überfall in aller Frühe geschah, legt er sich ab. Die Menschen erreichen ihn und reden sanft auf ihn ein. Das macht ihn glücklich. Die Menschen sind ihm dankbar!

Sie heben die Stöcke und das Netz auf, das ‚Ketes‘ Freundin gehört. Dann schaut einer der beiden Menschen den Jaguar an, zeigt in eine Richtung und sagt mit fester Stimme:

"Waitheri!"

Der Jaguar, immer noch unter dem Einfluss des Kyoshi -Schülers- von Denchuu-San, nimmt nun die Verfolgung anhand der Duftspuren auf. Die Eltern von Waitheri kommen ins Dorf zurück. Am Eingang des Dorfes stimmt Bushika ein Klagegeschrei an. Sie läuft zu ihren Eltern, dem Häuptling und der Shamanin, die ihnen entgegenkommen. Sie fällt ihrer Mutter klagend in die Arme. Die Kinder, die sonst Neuankömmlinge lachend und schwatzend begrüßen, sind im Moment ruhig und halten etwa zwei Meter Abstand.

Mister Potter kommt dagegen auf unsere Männer zugelaufen und setzt sich zu ihnen. Er zeigt ihnen seinen Fund. Denchuu-San legt ihm beruhigend die Hand auf seine Schulter. Er berichtet ihm, dass Waitheri aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht ist und dass jetzt wieder die Zeit der Tiere gekommen ist. Sie werden Waitheri befreien und die Männer in der Mine weitgehend in Schach halten.

*

Mein Name ist Tatsumi Hajime. Ich bin der Saiko Chisei unserer buddhistischen Bruderschaft, die sich um den Erhalt althergebrachter Techniken und Gebräuche kümmert, immer unter dem Aspekt, dass sie die Natur erhalten. Außerhalb Nihhons haben wir vor zwanzig Jahren unseren ersten Einsatz im nördlichen Amazonasbecken gehabt. Dort hat eine Minengesellschaft damit begonnen, einen Tagebau zu eröffnen und Bodenschätze abzugraben, um damit reich zu werden. Dass sie dabei Umweltschäden verursachen und das Lebensrecht der indigenen Bevölkerung mit Füßen treten, ist ihnen egal gewesen.

Wir haben den dort siedelnden Yanomami gegen die Minengesellschaft geholfen und ihnen eine Möglichkeit gegeben, direkt mit uns in Kontakt zu treten, sollte sich in der Mine wieder etwas tun. Nach verschiedenen Einsätzen in anderen Gegenden auf unserem schönen Planeten, haben sich die Yanomami tatsächlich wieder gemeldet. Etwa zwanzig Jahre sind seit der letzten Aktion vergangen. Chisei Denchuu-San hat sich mit einem neuen Schüler an seiner Seite aufgemacht, das neuerliche Problem zu klären.

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