... newer stories
Freitag, 14. Juli 2023
Neue Heimat L98 59b (53)
mariant, 09:28h
Ich, Jim Albright, bin jetzt zwei Jahre bei den Ngachi. In der Zeit habe ich mich in meine Lehrerin Ngachischi verliebt und es scheint, dass auch sie Zuneigung für mich spürt. In den Augen der meisten Leute aus dem Volk bin ich immer noch ein Vchhtep -Himmelswesen-. Sie begegnen mir schüchtern und zurückhaltend, denn einerseits steht der Häuptling und die Schamanin hinter mir, andererseits lehnt der Anführer der Jagdgruppe mich offen ab.
Nun habe ich mich an einen Ckurrot -Luftgeist- herangepirscht. Diese Tiere sind die größten flugfähigen Tiere, die ich kenne. Sie mögen vielleicht 12 oder 15 Meter lang werden, vom Maul bis zur Schwanzspitze. Ihre Spannweite hat wohl 15 bis 18 Meter. Es sind Flugsaurier mit Flughäuten, wie man es von Fledertieren kennt. Außerdem vermehren sie sich mittels Eiablage. Dazu bauen sie in den Wipfeln von Urwaldriesen Chock -Nester-. Das ist die einzige Zeit, in der sie Artgenossen in ihre Nähe lassen. Ansonsten sind sie Einzelgänger. Liegt ein Ei im Nest, oder später das Junge, wird es vehement gegen alles verteidigt.
Sobald das Junge flügge ist und das Nest verlassen hat, verlässt das Elterntier auch das Nest, um erst ein Jahr später zurückzukommen. Die Zeit dieses Umbruches habe ich mir zunutze gemacht. Das Elterntier ist außer Sicht gewesen, als ich das Jungtier mit einem Betäubungspfeil von dem Ast eines Nachbarbaumes geschossen habe.
Ich bin schnell vom Baum herab gestiegen und habe das Jungtier oberflächlich auf Knochenbrüche untersucht. Danach habe ich schnell ein Jonga -jagdbares Tier- geschossen, ihm gedankt, dass es sich hat schießen lassen, und zerteilt. Da ist das Jungtier schon aus der Bewusstlosigkeit erwacht.
Sofort habe ich ihm Teile des Jonga zu fressen gegeben, um sein Vertrauen zu gewinnen. Ich habe gehofft, dass es klappt und so ist es dann auch gekommen. Statt selbst jagen oder fischen zu gehen, hat sich der junge Ckurrot von mir füttern lassen. Dann habe ich den ersten Ritt auf ihm durch die Luft versucht. Der junge Ckurrot hat mich abschütteln wollen, aber ich habe ihn beruhigen können.
In der Folge habe ich ihn mit der Gabe von Fleisch dazu gebracht, meinen Signalen im Flug zu folgen. So habe ich ihn schließlich steuern können. Dann habe ich mich von ihm über dem Heimatbaum absetzen lassen. Ich habe bemerkt, dass ich entweder der Erste im Volk bin, der so etwas versucht hat, oder es ist schon Generationen her, seitdem es einmal versucht wurde. Jedenfalls bin ich in der Achtung der Ngachi sehr gewachsen. Der Anführer der Jagdgruppe hat nicht mehr dagegen geredet, als der Häuptling mich in den Stammesrat berufen und mir seine Tochter, Ngachischi, zur Frau gegeben hat.
Ich habe mir eine Signalpfeife gebastelt, mit der ich den jungen Ckurrot immer wieder gerufen habe. Dabei habe ich gesehen, wie schnell diese Wesen wachsen. Nach zwei Jahren ist er schon so groß wie ein erwachsenes Tier. Wenn er vor uns vierbeinig auf dem Boden steht, ist er jetzt bis zum Rücken etwa fünf Meter hoch. Er steht dann auf den muskulösen Hinterbeinen und stützt sich mit den Vorderpfoten vorne ab, wobei er die langen Zehen, zwischen denen die Flughäute wachsen, nach oben zusammenlegt. Wenn er vom Boden startet, geht er hinten in die Knie, springt förmlich in die Luft und breitet die Flughäute aus. Droht er am Boden, erhebt er sich auf die Hinterbeine, stützt sich mit dem Schwanz ab und ist dann sicher zehn Meter hoch.
Nun habe ich mich an einen Ckurrot -Luftgeist- herangepirscht. Diese Tiere sind die größten flugfähigen Tiere, die ich kenne. Sie mögen vielleicht 12 oder 15 Meter lang werden, vom Maul bis zur Schwanzspitze. Ihre Spannweite hat wohl 15 bis 18 Meter. Es sind Flugsaurier mit Flughäuten, wie man es von Fledertieren kennt. Außerdem vermehren sie sich mittels Eiablage. Dazu bauen sie in den Wipfeln von Urwaldriesen Chock -Nester-. Das ist die einzige Zeit, in der sie Artgenossen in ihre Nähe lassen. Ansonsten sind sie Einzelgänger. Liegt ein Ei im Nest, oder später das Junge, wird es vehement gegen alles verteidigt.
Sobald das Junge flügge ist und das Nest verlassen hat, verlässt das Elterntier auch das Nest, um erst ein Jahr später zurückzukommen. Die Zeit dieses Umbruches habe ich mir zunutze gemacht. Das Elterntier ist außer Sicht gewesen, als ich das Jungtier mit einem Betäubungspfeil von dem Ast eines Nachbarbaumes geschossen habe.
Ich bin schnell vom Baum herab gestiegen und habe das Jungtier oberflächlich auf Knochenbrüche untersucht. Danach habe ich schnell ein Jonga -jagdbares Tier- geschossen, ihm gedankt, dass es sich hat schießen lassen, und zerteilt. Da ist das Jungtier schon aus der Bewusstlosigkeit erwacht.
Sofort habe ich ihm Teile des Jonga zu fressen gegeben, um sein Vertrauen zu gewinnen. Ich habe gehofft, dass es klappt und so ist es dann auch gekommen. Statt selbst jagen oder fischen zu gehen, hat sich der junge Ckurrot von mir füttern lassen. Dann habe ich den ersten Ritt auf ihm durch die Luft versucht. Der junge Ckurrot hat mich abschütteln wollen, aber ich habe ihn beruhigen können.
In der Folge habe ich ihn mit der Gabe von Fleisch dazu gebracht, meinen Signalen im Flug zu folgen. So habe ich ihn schließlich steuern können. Dann habe ich mich von ihm über dem Heimatbaum absetzen lassen. Ich habe bemerkt, dass ich entweder der Erste im Volk bin, der so etwas versucht hat, oder es ist schon Generationen her, seitdem es einmal versucht wurde. Jedenfalls bin ich in der Achtung der Ngachi sehr gewachsen. Der Anführer der Jagdgruppe hat nicht mehr dagegen geredet, als der Häuptling mich in den Stammesrat berufen und mir seine Tochter, Ngachischi, zur Frau gegeben hat.
Ich habe mir eine Signalpfeife gebastelt, mit der ich den jungen Ckurrot immer wieder gerufen habe. Dabei habe ich gesehen, wie schnell diese Wesen wachsen. Nach zwei Jahren ist er schon so groß wie ein erwachsenes Tier. Wenn er vor uns vierbeinig auf dem Boden steht, ist er jetzt bis zum Rücken etwa fünf Meter hoch. Er steht dann auf den muskulösen Hinterbeinen und stützt sich mit den Vorderpfoten vorne ab, wobei er die langen Zehen, zwischen denen die Flughäute wachsen, nach oben zusammenlegt. Wenn er vom Boden startet, geht er hinten in die Knie, springt förmlich in die Luft und breitet die Flughäute aus. Droht er am Boden, erhebt er sich auf die Hinterbeine, stützt sich mit dem Schwanz ab und ist dann sicher zehn Meter hoch.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 11. Juli 2023
Neue Heimat L98 59b (52)
mariant, 10:01h
Mama lächelt Luke an, als sie ihn während des Essens anspricht:
"Herr Snider, darf ich fragen, wie lange sie und Padma sich schon kennen?"
Luke lächelt zurückhaltend und antwortet:
"Ich habe vor zwei Jahren ein Wochenende in den Spheren verbracht. Dabei habe ich an der Rezeption eine junge Frau kennengelernt, die mir sympathisch schien. Ich bin mit ihr ins Gespräch gekommen und sie schien nicht abgeneigt, mich in eine Ausstellung zu begleiten. Kurz darauf habe ich sie in eine von ihr vorgeschlagene Ausstellung begleitet. Wir haben viel miteinander geredet und festgestellt, dass wir verwandte Seelen sind."
"Ah," meint Mama. "Darf ich das so interpretieren, dass Sie beide gerne heiraten möchten?"
Luke schaut mich mit einem liebevollen Lächeln an, ergreift meine Hand und nickt Mama zu:
"Ja, das wäre unser Wunsch."
"Okay," sagt Mama nun, freundlich lächelnd. "Dann sollten wir bald die Verlobung feiern!"
In der nächsten Woche, als Lukes Vater Zeit hat, treffen wir uns zu viert in einem Restaurant. Beim Essen erhebt mein zukünftiger Schwiegervater das Wort:
"Unsere Kinder sind erwachsen geworden und möchten gerne gemeinsam eine eigene Familie gründen. Von meiner Seite bestehen dahingehend keine Einwände. Ich freue mich für sie!"
Mama hört aufmerksam zu und antwortet nun:
"Ich stimme Ihnen zu, Mister Snider, unsere Kinder sind erwachsen geworden. Auch ich freue mich für sie!"
Da von Seiten der Eltern also keine Einwände bestehen, kümmert sich Luke in der nächsten Zeit um einen Termin im Rathaus, bei der unsere Beziehung auch offiziell besiegelt wird. Wunderschön finde ich dabei, dass Mama sich mit Lukes Vater gut versteht. Da beide verwitwet sind, sehe ich es gern, wenn sie sich beide freundschaftlich näherkommen.
Einen Monat später feiern wir unsere Hochzeit. Nach dem offiziellen Teil im Rathaus treffen wir uns mit allen Freunden und Verwandten in einem Restaurant. Danach suchen wir eine eigene Wohnung und ziehen dort ein.
Zu diesem Zeitpunkt landet ein Flugsaurier auf der Plaza vor dem Rathaus. Erschreckt flüchten die Leute in die Häuser in der Umgebung. Währenddessen stehe ich in unserem Hotel 'Seenland' hinter dem Rezeptions-Tresen und auch Luke arbeitet im Archiv. Später lese ich in den Nachrichten, dass eine Delegation der 'Ngachi', mit denen wir befreundet sind, uns um Hilfe gebeten hat.
Der Kommandant ist inzwischen verstorben. Auch er ist dem Krebs durch die Weltraumstrahlung erlegen. Der aktuelle Premier hört sich den Wunsch der 'Ngachi' an und zuckt die Schultern, wie der Reporter schreibt. Normalerweise ist das Prinzip des Rates, dass wir uns nicht in interne Streitigkeiten der Völker um uns herum einmischen.
Nun sind die 'Ngachi' das erste Volk der Dschungelbewohner, mit denen wir in Kontakt gekommen sind. Wir sind ihnen freundschaftlich verbunden. Also können wir sie nicht einfach zurückweisen. Darum entschließt sich der Rat schließlich doch, einzugreifen.
*
"Herr Snider, darf ich fragen, wie lange sie und Padma sich schon kennen?"
Luke lächelt zurückhaltend und antwortet:
"Ich habe vor zwei Jahren ein Wochenende in den Spheren verbracht. Dabei habe ich an der Rezeption eine junge Frau kennengelernt, die mir sympathisch schien. Ich bin mit ihr ins Gespräch gekommen und sie schien nicht abgeneigt, mich in eine Ausstellung zu begleiten. Kurz darauf habe ich sie in eine von ihr vorgeschlagene Ausstellung begleitet. Wir haben viel miteinander geredet und festgestellt, dass wir verwandte Seelen sind."
"Ah," meint Mama. "Darf ich das so interpretieren, dass Sie beide gerne heiraten möchten?"
Luke schaut mich mit einem liebevollen Lächeln an, ergreift meine Hand und nickt Mama zu:
"Ja, das wäre unser Wunsch."
"Okay," sagt Mama nun, freundlich lächelnd. "Dann sollten wir bald die Verlobung feiern!"
In der nächsten Woche, als Lukes Vater Zeit hat, treffen wir uns zu viert in einem Restaurant. Beim Essen erhebt mein zukünftiger Schwiegervater das Wort:
"Unsere Kinder sind erwachsen geworden und möchten gerne gemeinsam eine eigene Familie gründen. Von meiner Seite bestehen dahingehend keine Einwände. Ich freue mich für sie!"
Mama hört aufmerksam zu und antwortet nun:
"Ich stimme Ihnen zu, Mister Snider, unsere Kinder sind erwachsen geworden. Auch ich freue mich für sie!"
Da von Seiten der Eltern also keine Einwände bestehen, kümmert sich Luke in der nächsten Zeit um einen Termin im Rathaus, bei der unsere Beziehung auch offiziell besiegelt wird. Wunderschön finde ich dabei, dass Mama sich mit Lukes Vater gut versteht. Da beide verwitwet sind, sehe ich es gern, wenn sie sich beide freundschaftlich näherkommen.
Einen Monat später feiern wir unsere Hochzeit. Nach dem offiziellen Teil im Rathaus treffen wir uns mit allen Freunden und Verwandten in einem Restaurant. Danach suchen wir eine eigene Wohnung und ziehen dort ein.
Zu diesem Zeitpunkt landet ein Flugsaurier auf der Plaza vor dem Rathaus. Erschreckt flüchten die Leute in die Häuser in der Umgebung. Währenddessen stehe ich in unserem Hotel 'Seenland' hinter dem Rezeptions-Tresen und auch Luke arbeitet im Archiv. Später lese ich in den Nachrichten, dass eine Delegation der 'Ngachi', mit denen wir befreundet sind, uns um Hilfe gebeten hat.
Der Kommandant ist inzwischen verstorben. Auch er ist dem Krebs durch die Weltraumstrahlung erlegen. Der aktuelle Premier hört sich den Wunsch der 'Ngachi' an und zuckt die Schultern, wie der Reporter schreibt. Normalerweise ist das Prinzip des Rates, dass wir uns nicht in interne Streitigkeiten der Völker um uns herum einmischen.
Nun sind die 'Ngachi' das erste Volk der Dschungelbewohner, mit denen wir in Kontakt gekommen sind. Wir sind ihnen freundschaftlich verbunden. Also können wir sie nicht einfach zurückweisen. Darum entschließt sich der Rat schließlich doch, einzugreifen.
*
... link (0 Kommentare) ... comment
Samstag, 8. Juli 2023
Neue Heimat L98 59b (51)
mariant, 10:27h
Dass die Kleinen so zurückhaltend reagieren, ist nur natürlich. Sie brauchen etwas Zeit, sich auf fremde Personen einzustellen. Sie kennen bis zum Eintritt in den Kindergarten nur ihre Eltern und die engere Verwandtschaft. Die Mutter nimmt darunter eine besondere Stellung ein. Sie pflegt von Geburt an eine enge Verbindung mit ihren Kindern.
Wir vergleichen unsere Kinder mit einer Pflanze, die gehegt und gepflegt, aber auch gestutzt werden muss, um richtig zu wachsen. Empathie und Zurückhaltung schätzen wir besonders. Diese Gewohnheiten zu entwickeln lernen Kinder von klein auf.
Unsere Erziehung geht davon aus, dass ein Kind von seiner Mutter abhängig ist. Von Geburt an stellen Mütter also eine innige Verbindung zu ihren Babys her. Sie verstärken diese Verbindung bis ins Erwachsenenalter. Die Eltern kümmern sich seit Generationen um die Aufgaben ihrer Kinder, wie sich anziehen, baden, den Tisch decken, um nur Beispiele zu geben. Dies geschieht auch noch bei Jugendlichen, so dass die Mutter den Sitz der Kleidung ihrer Kinder auch dann noch kontrolliert, bevor sie die Wohnung verlassen.
Wir ziehen diese Entwicklung von extremer Nähe einer Erziehung vor, die auf disziplinarischen Maßnahmen beruht. Lieber vertrauen die Mütter auf die intime Beziehung, die sie zu ihren Kindern aufgebaut haben, statt sie zu bestrafen oder angemessenes Verhalten zu erzwingen.
Wir wägen stets ab, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf andere Menschen hat. Harmonie ist eines der wertvollsten Dinge im Umgang mit anderen Menschen. Den Kindern wird von klein auf geduldig erklärt, welche Auswirkungen ihre Handlungen und Gefühle auf andere Menschen und Tiere haben.
Da Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder auf die Wirkung der Nähe setzen, leiten sie die Kinder in ihrer Entwicklung an, Verhaltensmuster zu entwickeln, die Harmonie und Empathie ausstrahlen.
Wenn die Kinder älter werden, werden sie Teil von kleinen Gruppen, wie die Spielgruppe im Kindergarten, die Schulklasse, Sport- und Kulturvereine. Die Interaktion in diesen Gruppen basiert wieder auf Harmonie und Kooperation. Der soziale Druck dieser Gruppen lehrt die Kinder angemessenes Verhalten und Gehorsam.
*
Luke setzt sich an den Esstisch im Hauptraum, nachdem Mama ihm einen Platz zugewiesen hat. Danach tragen wir die Schüsseln mit dem Essen an den Tisch. Für die Privatwohnungen haben wir auf eine von einer künstlichen Intelligenz gesteuerten Kochautomatik verzichtet, um nicht zuviel Energie zu verbrauchen. Wir haben in Eseís keinen Fusionsreaktor wie im Lander und in der Orbitalstation, die einmal das Kolonisten-Raumschiff gewesen ist. Stattdessen gibt es in der Stadt viele dezentrale Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen.
Beim Auftragen der Speisen müssen wir auf die Kleinen achten, die uns zwischen den Füßen herumlaufen. Mala setzt ihre Kinder anschließend auf Stühle und stellt ihre kleinen Schalen vor sie hin. Danach nimmt sie zwischen ihnen Platz, um ihr Speisen zu überwachen. Wir bedienen uns aus den Schüsseln und beginnen zu essen.
Wir vergleichen unsere Kinder mit einer Pflanze, die gehegt und gepflegt, aber auch gestutzt werden muss, um richtig zu wachsen. Empathie und Zurückhaltung schätzen wir besonders. Diese Gewohnheiten zu entwickeln lernen Kinder von klein auf.
Unsere Erziehung geht davon aus, dass ein Kind von seiner Mutter abhängig ist. Von Geburt an stellen Mütter also eine innige Verbindung zu ihren Babys her. Sie verstärken diese Verbindung bis ins Erwachsenenalter. Die Eltern kümmern sich seit Generationen um die Aufgaben ihrer Kinder, wie sich anziehen, baden, den Tisch decken, um nur Beispiele zu geben. Dies geschieht auch noch bei Jugendlichen, so dass die Mutter den Sitz der Kleidung ihrer Kinder auch dann noch kontrolliert, bevor sie die Wohnung verlassen.
Wir ziehen diese Entwicklung von extremer Nähe einer Erziehung vor, die auf disziplinarischen Maßnahmen beruht. Lieber vertrauen die Mütter auf die intime Beziehung, die sie zu ihren Kindern aufgebaut haben, statt sie zu bestrafen oder angemessenes Verhalten zu erzwingen.
Wir wägen stets ab, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf andere Menschen hat. Harmonie ist eines der wertvollsten Dinge im Umgang mit anderen Menschen. Den Kindern wird von klein auf geduldig erklärt, welche Auswirkungen ihre Handlungen und Gefühle auf andere Menschen und Tiere haben.
Da Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder auf die Wirkung der Nähe setzen, leiten sie die Kinder in ihrer Entwicklung an, Verhaltensmuster zu entwickeln, die Harmonie und Empathie ausstrahlen.
Wenn die Kinder älter werden, werden sie Teil von kleinen Gruppen, wie die Spielgruppe im Kindergarten, die Schulklasse, Sport- und Kulturvereine. Die Interaktion in diesen Gruppen basiert wieder auf Harmonie und Kooperation. Der soziale Druck dieser Gruppen lehrt die Kinder angemessenes Verhalten und Gehorsam.
*
Luke setzt sich an den Esstisch im Hauptraum, nachdem Mama ihm einen Platz zugewiesen hat. Danach tragen wir die Schüsseln mit dem Essen an den Tisch. Für die Privatwohnungen haben wir auf eine von einer künstlichen Intelligenz gesteuerten Kochautomatik verzichtet, um nicht zuviel Energie zu verbrauchen. Wir haben in Eseís keinen Fusionsreaktor wie im Lander und in der Orbitalstation, die einmal das Kolonisten-Raumschiff gewesen ist. Stattdessen gibt es in der Stadt viele dezentrale Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen.
Beim Auftragen der Speisen müssen wir auf die Kleinen achten, die uns zwischen den Füßen herumlaufen. Mala setzt ihre Kinder anschließend auf Stühle und stellt ihre kleinen Schalen vor sie hin. Danach nimmt sie zwischen ihnen Platz, um ihr Speisen zu überwachen. Wir bedienen uns aus den Schüsseln und beginnen zu essen.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories