Sonntag, 27. Februar 2022
Doch die Liebe währet ewiglich -34
mariant, 11:33h
Die dortige Klosterschule erscheint mir für die Mädchen geeignet. Nach der Schule können sie in der Umgebung des deutschen Klosters ihre Ausbildung machen. So brauchen wir keine Weltreisen zu unternehmen. Ich reise also mit den Zwillingen nach Weiterswiller, etwa fünfzig Kilometer von Straßburg entfernt.
Man begegnet mir mit Wohlwollen, so dass ich meine Mädchen dort auf der Klosterschule anmelde und mich in den Klosterbetrieb integriere. Ich stelle meinen Mitbrüdern mein berufliches Fachwissen in den Beratungen zur Verfügung.
Bevor wir nach Straßburg weiterreisen, weiht mich seine Heiligkeit, der Khenchen Lama des deutschen Klosters, zum Gelong -Mönch-. Inzwischen bin ich 34 Jahre alt. Beim Schulabschluss der Mädchen werde ich also 44 Jahre alt sein. Ob ich es in dieser Zeit zum Lama -spirituellen Lehrer- schaffe, weiß der Himmel...
*
Unser neuer Daddy hat mit uns unsere bisherige Heimat Hawaii verlassen und fliegt mit uns über San Franzisko in ein fernes Land, das er Deutschland nennt und wo man eine andere Sprache spricht. Nach einem ganzen Tag im Flugzeug landen wir endlich dort.
Daddy fährt mit uns in einem Zug und anschließend in einem Bus zu einem kleinen Ort mit alten Häusern, wie ich sie in dem Märchenbuch gesehen habe, aus dem Schwester Betty uns manchmal vorgelesen hat. Dort übernachten wir in einem Zimmer über einem Pub.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fragt Daddy nach der Telefonnummer für ein Taxi. Danach spazieren wir durch das Dorf und schauen uns alles an. In der Nähe der Kirche gibt es einen Spielplatz. Ich schaue zu Daddy auf. Er lächelt und nickt. Also nehme ich Anne an die Hand. Zusammen laufen wir zu den Spielgeräten und toben eine Weile darauf herum. Daddy setzt sich auf die Bank am Rand des Platzes und schaut uns lächelnd zu.
Nach einer ungewissen Zeit bin ich nur noch alleine auf der Turnstange. Daran kopfüber herunterhängend, sehe ich Anne neben Daddy sitzen. Sie lehnt sich an ihn und schaut meinem Treiben zu. Bald darauf habe auch ich die Lust am Herumtoben verloren und laufe zu den Beiden.
"Kann es weitergehen?" fragt Daddy nun und rückt meine Kleidung zurecht.
Ich nicke. Anne zieht Daddy am Ärmel und sagt:
"Ich habe Hunger!"
Wir stehen auf und Daddy geht mit uns zum Pub zurück. Dort fragt er die Frau etwas in der fremden Sprache. Die Frau nickt lächelnd und schaut uns an. Daddy führt uns zu einem Tisch. Wir setzen uns und bald bringt uns die Frau je einen Hamburger und Fritten, während sie Daddy einen Teller mit Kartoffeln und Fleisch in Soße vorsetzt. Dazu erhält Daddy ein Schälchen mit Salat. Daddy löst eine Schnur am Fleisch und wickelt sie ab. Anne macht große Augen und ich frage:
"Warum machst du das, Daddy?"
"Nun, ohne die Schnur hätte das Fleisch im Topf sicher nicht die Form behalten," erklärt Daddy. "Nun iss deinen Teller leer! Dann geht es weiter!"
Nach dem Essen bestellt Daddy telefonisch ein Auto. Ich bin überrascht als es eintrifft, denn ich habe mir ein YellowCab vorgestellt. Hier haben diese Autos eine Eierschalen-Farbe, erklärt Dad. Der Fahrer bringt uns und die Koffer nach einer kurzen Fahrt zu einem großen Parkplatz, hinter dem ein Restaurant liegt mit vielen Fenstern in den Stockwerken darüber. Rechts und links davon sehen wir viele Wiesen mit einzelnen Baumgruppen. Auf diesen Wiesen weiden Tiere.
Ich frage ihn:
"Dürfen wir herumlaufen, Daddy?"
Daddy lächelt und antwortet:
"Eingeschränkt ja! Behaltet mich beim Herumlaufen immer im Auge! Der Blickkontakt darf nie abreißen. Ihr kennt euch hier ja nicht aus! Und passt auf die Autos auf!"
Ich lächele froh und fordere Anne auf, mitzukommen. Wir laufen quer über eine Wiese auf die Weiden zu. Plötzlich ist Daddy verschwunden. Anne meint ängstlich:
"Andrea, komm! Wir suchen Daddy!"
Wir laufen zu dem großen Gebäude mit dem Restaurant und suchen den Eingang. Plötzlich ganz allein auf der Welt zu sein, macht auch mir Angst! Daddy sitzt mit den Koffern an seinen Seiten auf einem Sessel. Ein Stein fällt mir vom Herzen.
"Hallo, ihr Beiden!" ruft er uns entgegen. "Kommt, wir beziehen unsere Zimmer!"
Er führt uns zu einem Aufzug. Damit fahren wir in die dritte Etage. Daddy sucht die Zimmernummern und öffnet zwei nebeneinander liegende Zimmer. Darin stehen je ein Etagenbett und ein Wandschrank. In Fensternähe gibt es eine Tür, durch die man ein kleines Bad betreten kann. Das Bad hat eine zweite Tür, durch die wir in das Zimmer nebenan kommen. Interessant finde ich den Schließmechanismus: Wenn jemand das Bad von innen abschließt, gehen beide Badtüren nicht auf. Eine schwache Lampe über der Tür zeigt dann an, dass das Bad besetzt ist. Daddy verbietet uns, abzuschließen. Stattdessen sollen wir rufen "Closed!", wenn er zufällig die Tür öffnen sollte.
Danach leert er einen Teil der Koffer in den Wandschrank und legt die Koffer auf das obere ungenutzte Bett in seinem Zimmer. Ich darf meinen Drachen, den ich von Daddy im Kinderheim bekommen habe, auf das obere Bett in unserem Zimmer legen. Anne legt ihre Puppe in das Bett darunter. Anschließend zieht Daddy seinen dunklen Anzug aus und hängt ihn in den Schrank. Stattdessen holt er ein dunkelrotes Longshirt aus einem Koffer und zieht es sich über. Dann schlüpft er in eine graue Hose und Slipper. Darüber wirft er sich einen dunkelroten Mantel. Anschließend sagt er lächelnd:
"Kommt mit, Anne und Andrea. Wir machen gemeinsam einen kleinen Spaziergang. Nehmt ruhig eure Lieblingsspielzeuge mit!"
Aufgeregt laufen wir ins Zimmer nebenan. Ich klettere auf die Leiter und angele nach meinem Drachen. Anne nimmt ihre Puppe auf den Arm. Wir verlassen das Haus durch den Hinterausgang. Staunend sehe ich ein großes Gebäude vor mir, zu dem ein Sandweg und eine breite Treppe hinaufführen. Während das Motel hinter uns außen sandfarben erscheint, strahlt das Gebäude vor uns in hellem Weiß. Die Fensterreihe des oberen Stockwerkes verbindet ein erdbrauner Streifen und darüber hat es ein rotes Dach, während das Gebäude hinter uns oben flach abschließt.
Man begegnet mir mit Wohlwollen, so dass ich meine Mädchen dort auf der Klosterschule anmelde und mich in den Klosterbetrieb integriere. Ich stelle meinen Mitbrüdern mein berufliches Fachwissen in den Beratungen zur Verfügung.
Bevor wir nach Straßburg weiterreisen, weiht mich seine Heiligkeit, der Khenchen Lama des deutschen Klosters, zum Gelong -Mönch-. Inzwischen bin ich 34 Jahre alt. Beim Schulabschluss der Mädchen werde ich also 44 Jahre alt sein. Ob ich es in dieser Zeit zum Lama -spirituellen Lehrer- schaffe, weiß der Himmel...
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Unser neuer Daddy hat mit uns unsere bisherige Heimat Hawaii verlassen und fliegt mit uns über San Franzisko in ein fernes Land, das er Deutschland nennt und wo man eine andere Sprache spricht. Nach einem ganzen Tag im Flugzeug landen wir endlich dort.
Daddy fährt mit uns in einem Zug und anschließend in einem Bus zu einem kleinen Ort mit alten Häusern, wie ich sie in dem Märchenbuch gesehen habe, aus dem Schwester Betty uns manchmal vorgelesen hat. Dort übernachten wir in einem Zimmer über einem Pub.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fragt Daddy nach der Telefonnummer für ein Taxi. Danach spazieren wir durch das Dorf und schauen uns alles an. In der Nähe der Kirche gibt es einen Spielplatz. Ich schaue zu Daddy auf. Er lächelt und nickt. Also nehme ich Anne an die Hand. Zusammen laufen wir zu den Spielgeräten und toben eine Weile darauf herum. Daddy setzt sich auf die Bank am Rand des Platzes und schaut uns lächelnd zu.
Nach einer ungewissen Zeit bin ich nur noch alleine auf der Turnstange. Daran kopfüber herunterhängend, sehe ich Anne neben Daddy sitzen. Sie lehnt sich an ihn und schaut meinem Treiben zu. Bald darauf habe auch ich die Lust am Herumtoben verloren und laufe zu den Beiden.
"Kann es weitergehen?" fragt Daddy nun und rückt meine Kleidung zurecht.
Ich nicke. Anne zieht Daddy am Ärmel und sagt:
"Ich habe Hunger!"
Wir stehen auf und Daddy geht mit uns zum Pub zurück. Dort fragt er die Frau etwas in der fremden Sprache. Die Frau nickt lächelnd und schaut uns an. Daddy führt uns zu einem Tisch. Wir setzen uns und bald bringt uns die Frau je einen Hamburger und Fritten, während sie Daddy einen Teller mit Kartoffeln und Fleisch in Soße vorsetzt. Dazu erhält Daddy ein Schälchen mit Salat. Daddy löst eine Schnur am Fleisch und wickelt sie ab. Anne macht große Augen und ich frage:
"Warum machst du das, Daddy?"
"Nun, ohne die Schnur hätte das Fleisch im Topf sicher nicht die Form behalten," erklärt Daddy. "Nun iss deinen Teller leer! Dann geht es weiter!"
Nach dem Essen bestellt Daddy telefonisch ein Auto. Ich bin überrascht als es eintrifft, denn ich habe mir ein YellowCab vorgestellt. Hier haben diese Autos eine Eierschalen-Farbe, erklärt Dad. Der Fahrer bringt uns und die Koffer nach einer kurzen Fahrt zu einem großen Parkplatz, hinter dem ein Restaurant liegt mit vielen Fenstern in den Stockwerken darüber. Rechts und links davon sehen wir viele Wiesen mit einzelnen Baumgruppen. Auf diesen Wiesen weiden Tiere.
Ich frage ihn:
"Dürfen wir herumlaufen, Daddy?"
Daddy lächelt und antwortet:
"Eingeschränkt ja! Behaltet mich beim Herumlaufen immer im Auge! Der Blickkontakt darf nie abreißen. Ihr kennt euch hier ja nicht aus! Und passt auf die Autos auf!"
Ich lächele froh und fordere Anne auf, mitzukommen. Wir laufen quer über eine Wiese auf die Weiden zu. Plötzlich ist Daddy verschwunden. Anne meint ängstlich:
"Andrea, komm! Wir suchen Daddy!"
Wir laufen zu dem großen Gebäude mit dem Restaurant und suchen den Eingang. Plötzlich ganz allein auf der Welt zu sein, macht auch mir Angst! Daddy sitzt mit den Koffern an seinen Seiten auf einem Sessel. Ein Stein fällt mir vom Herzen.
"Hallo, ihr Beiden!" ruft er uns entgegen. "Kommt, wir beziehen unsere Zimmer!"
Er führt uns zu einem Aufzug. Damit fahren wir in die dritte Etage. Daddy sucht die Zimmernummern und öffnet zwei nebeneinander liegende Zimmer. Darin stehen je ein Etagenbett und ein Wandschrank. In Fensternähe gibt es eine Tür, durch die man ein kleines Bad betreten kann. Das Bad hat eine zweite Tür, durch die wir in das Zimmer nebenan kommen. Interessant finde ich den Schließmechanismus: Wenn jemand das Bad von innen abschließt, gehen beide Badtüren nicht auf. Eine schwache Lampe über der Tür zeigt dann an, dass das Bad besetzt ist. Daddy verbietet uns, abzuschließen. Stattdessen sollen wir rufen "Closed!", wenn er zufällig die Tür öffnen sollte.
Danach leert er einen Teil der Koffer in den Wandschrank und legt die Koffer auf das obere ungenutzte Bett in seinem Zimmer. Ich darf meinen Drachen, den ich von Daddy im Kinderheim bekommen habe, auf das obere Bett in unserem Zimmer legen. Anne legt ihre Puppe in das Bett darunter. Anschließend zieht Daddy seinen dunklen Anzug aus und hängt ihn in den Schrank. Stattdessen holt er ein dunkelrotes Longshirt aus einem Koffer und zieht es sich über. Dann schlüpft er in eine graue Hose und Slipper. Darüber wirft er sich einen dunkelroten Mantel. Anschließend sagt er lächelnd:
"Kommt mit, Anne und Andrea. Wir machen gemeinsam einen kleinen Spaziergang. Nehmt ruhig eure Lieblingsspielzeuge mit!"
Aufgeregt laufen wir ins Zimmer nebenan. Ich klettere auf die Leiter und angele nach meinem Drachen. Anne nimmt ihre Puppe auf den Arm. Wir verlassen das Haus durch den Hinterausgang. Staunend sehe ich ein großes Gebäude vor mir, zu dem ein Sandweg und eine breite Treppe hinaufführen. Während das Motel hinter uns außen sandfarben erscheint, strahlt das Gebäude vor uns in hellem Weiß. Die Fensterreihe des oberen Stockwerkes verbindet ein erdbrauner Streifen und darüber hat es ein rotes Dach, während das Gebäude hinter uns oben flach abschließt.
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