Freitag, 27. Mai 2022
Kiron, der Sucher - 15
mariant, 11:35h
"Sie setzen auf Habgier und Egoismus," setze ich hinzu. "Das kann man nicht akzeptieren. Wir müssen zumindest versuchen sie zu stoppen, bevor sie auch die Menschen versklaven, die uns lieb sind."
"Sollten wir uns nicht besser still verhalten? Vielleicht übersehen sie uns ja bei ihrem Vormarsch!"
"Bedenke, dass wir den Menschen Gutes tun müssen, wenn wir Buddhas Auftrag ernstnehmen wollen. Da können wir uns nicht einfach angstvoll wegducken! Außerdem ist Angst eine der Türen zu Habgier und Egoismus! Stattdessen müssen wir uns dem Aggressor stellen.
Sicher wird unser Raaja -König- bald von seinen Spionen informiert werden und ihnen mit einer großen Armee entgegentreten. Aber er kennt ihre Denk- und Handlungsweise nicht. Der Feind kennt keine Skrupel."
"Wir hier in der Runde sind zu wenige! Wie sollen wir etwas ausrichten können?"
"Höre, Bruder: Mein Plan sieht vor, dass Amal vorübergehend der Mahant -Klostervorsteher- wird. Ich werde gemeinsam mit den Brüdern Ravi -Sonne- und Vinod -Freude- weiter nach Norden wandern. Dort werden wir meditieren, uns miteinander und mit Prana verbinden und deren Schlachtordnung durcheinanderbringen."
Die beiden genannten Brüder sind mit mir die Einzigen unter uns, die es schaffen in der Meditation Verbindung zu Prana aufzunehmen.
"Und was sollen wir anderen machen?" fragt Amal.
"Ihr könnt zweierlei tun," antworte ich ihm und lächele ihm zuversichtlich zu. "Geht zu den Menschen in den umliegenden Dörfern und sagt ihnen, sie sollen sich in den Wäldern verstecken, um ihre Familien zu schützen. Anschließend kehrt hierher zurück und versenkt euch in tiefer Meditation. Unterstützt uns in der Meditation. Denkt immer daran: Sollten wir bei dem Unternehmen sterben, sucht bei den Familien in den umliegenden Dörfern in einigen Jahren nach unseren Wiedergeburten."
Amal hebt die gefalteten Hände an seine Lippen. Die anderen Brüder tun es ihm gleich. Also ist es so beschlossen. Am nächsten Morgen nehmen wir einen Vorrat an Lebensmitteln mit und verlassen den Ashram in Richtung Norden.
Am Mittag des zweiten Tages haben wir eine Ansammlung von Karstfelsen erreicht. Jeder von uns Dreien erklettert einen anderen Felsen und lässt sich auf der Spitze in Meditationshaltung nieder.
Auf unserer Wanderung habe ich mit meinen Mitbrüdern grob besprochen, was ich vorhabe:
"Ich möchte die Raubtiere und Haathee -Elefanten- aus dem Wald in der Nähe unseres Ashrams herauslocken. Dadurch sind unsere Brüder und Schwestern aus den Dörfern dort relativ sicher. Wir führen die Tiere ebenfalls nach Norden. Sie sollen aber im Grasland bleiben, das wir gerade durchwandern. Hier sollen sie auf die feindliche Armee warten. Die Tiger sollen die feindlichen Yuddh Haathee -Kriegselefanten- nervös machen. Wenn diese sich auf die Hinterbeine stellen, können sich die Soldaten auf ihrem Rücken nicht halten.
Die Schlachtlinien der Fußtruppen können von heranstürmenden Haathee so gestört werden, dass die Feinde vielleicht dadurch schon ihr Heil in der Flucht sehen. Gelingt es dem feindlichen Heerführer wirklich seine Mannen zu sammeln, sind hoffentlich die Soldaten unseres Raaja bald da."
"Außer Fußtruppen und Yuddh Haathee -Kriegselefanten-, dürften auch gepanzerte Reiter in der feindlichen Truppe sein," gibt Ravi zu bedenken.
"Hier leben auch Löwen, mein Bruder! Wenn wir ihr Prana entdecken, zeigen wir ihnen die feindlichen Reiter."
Er nickt. Wir bereiten uns seelisch auf unsere selbstgestellte Aufgabe vor. Als wir die Felsen erreichen, erklettert jeder von uns einen anderen und setzt sich in Deckung in die Meditationsstellung. Wir beginnen zu meditieren und nehmen nach einer gewissen Zeit Verbindung zu Prana auf.
Nun beobachten wir die vielen Strömungen des Prana und locken zuerst die Tiere aus dem Wald. Sie durchqueren den Fluss und verteilen sich danach im Grasland, wo die feindliche Armee durchziehen wird.
Wir halten ebenso Ausschau nach dem Prana der Armee unseres Raaja. Leider ist sie noch weit entfernt. Ihr Marschtempo ist auch nicht so, wie das des Aggressors, der wild entschlossen scheint.
Als die Armee des Aggressors fast die gedachte Linie zwischen uns und unserem Ashram erreicht hat, gebe ich den Tigern ihr Startsignal. Sie springen die Yuddh Haathee -Kriegselefanten- an. Diese werden unruhig und steigen auf ihre Hinterbeine. Die Männer auf ihren Rücken können ihre Bögen nicht einsetzen, da sie krampfhaft versuchen sich festzuhalten. Viele Männer stürzen aus den gepanzerten Körben und laufen zu den Fußsoldaten.
Ravi zeigt den im hohen Gras verborgenen Löwen die gepanzerten Reiter. Sie pirschen sich näher heran und springen den Pferden auf den Rücken, um die Reiter von ihren Rössern zu holen. Die Pferde geraten in Panik und gehen in einer Massenpanik durch. Damit laufen sie gegen die Truppen unseres Raaja -Königs-. Jetzt versucht er deren Prana so zu beeinflussen, dass sie den verängstigten Kriegsrössern eine Gasse freimachen, damit vor allem die Fußsoldaten nicht überrannt werden.
Nun schickt Vinod die Haathee in schnellem Lauf gegen die Fußtruppen des feindlichen Raaja. Sie sehen mit schreckgeweiteten Augen die riesigen Tiere auf sich zukommen und stieben auseinander. Bald darauf befindet sich die feindliche Truppe auf der Flucht.
Die Soldaten unseres Raaja -Königs- haben endlich ihr gemäßigtes Tempo aufgegeben. Die Reiter und die Yuddh Haathee -Kriegselefanten- nähern sich im Galopp. Wir nehmen wieder Verbindung mit dem Prana der Wildtiere auf und leiten die Überlebenden vom Schlachtfeld weg. Die Soldaten unseres Raaja erledigen den Rest. Dabei verlieren die feindlichen Offiziere bis hinauf zum König ihr Leben, auch weil sie so aggressiv streiten, dass bisweilen fünf unserer Soldaten gegen einen der Feinde antreten müssen.
"Sollten wir uns nicht besser still verhalten? Vielleicht übersehen sie uns ja bei ihrem Vormarsch!"
"Bedenke, dass wir den Menschen Gutes tun müssen, wenn wir Buddhas Auftrag ernstnehmen wollen. Da können wir uns nicht einfach angstvoll wegducken! Außerdem ist Angst eine der Türen zu Habgier und Egoismus! Stattdessen müssen wir uns dem Aggressor stellen.
Sicher wird unser Raaja -König- bald von seinen Spionen informiert werden und ihnen mit einer großen Armee entgegentreten. Aber er kennt ihre Denk- und Handlungsweise nicht. Der Feind kennt keine Skrupel."
"Wir hier in der Runde sind zu wenige! Wie sollen wir etwas ausrichten können?"
"Höre, Bruder: Mein Plan sieht vor, dass Amal vorübergehend der Mahant -Klostervorsteher- wird. Ich werde gemeinsam mit den Brüdern Ravi -Sonne- und Vinod -Freude- weiter nach Norden wandern. Dort werden wir meditieren, uns miteinander und mit Prana verbinden und deren Schlachtordnung durcheinanderbringen."
Die beiden genannten Brüder sind mit mir die Einzigen unter uns, die es schaffen in der Meditation Verbindung zu Prana aufzunehmen.
"Und was sollen wir anderen machen?" fragt Amal.
"Ihr könnt zweierlei tun," antworte ich ihm und lächele ihm zuversichtlich zu. "Geht zu den Menschen in den umliegenden Dörfern und sagt ihnen, sie sollen sich in den Wäldern verstecken, um ihre Familien zu schützen. Anschließend kehrt hierher zurück und versenkt euch in tiefer Meditation. Unterstützt uns in der Meditation. Denkt immer daran: Sollten wir bei dem Unternehmen sterben, sucht bei den Familien in den umliegenden Dörfern in einigen Jahren nach unseren Wiedergeburten."
Amal hebt die gefalteten Hände an seine Lippen. Die anderen Brüder tun es ihm gleich. Also ist es so beschlossen. Am nächsten Morgen nehmen wir einen Vorrat an Lebensmitteln mit und verlassen den Ashram in Richtung Norden.
Am Mittag des zweiten Tages haben wir eine Ansammlung von Karstfelsen erreicht. Jeder von uns Dreien erklettert einen anderen Felsen und lässt sich auf der Spitze in Meditationshaltung nieder.
Auf unserer Wanderung habe ich mit meinen Mitbrüdern grob besprochen, was ich vorhabe:
"Ich möchte die Raubtiere und Haathee -Elefanten- aus dem Wald in der Nähe unseres Ashrams herauslocken. Dadurch sind unsere Brüder und Schwestern aus den Dörfern dort relativ sicher. Wir führen die Tiere ebenfalls nach Norden. Sie sollen aber im Grasland bleiben, das wir gerade durchwandern. Hier sollen sie auf die feindliche Armee warten. Die Tiger sollen die feindlichen Yuddh Haathee -Kriegselefanten- nervös machen. Wenn diese sich auf die Hinterbeine stellen, können sich die Soldaten auf ihrem Rücken nicht halten.
Die Schlachtlinien der Fußtruppen können von heranstürmenden Haathee so gestört werden, dass die Feinde vielleicht dadurch schon ihr Heil in der Flucht sehen. Gelingt es dem feindlichen Heerführer wirklich seine Mannen zu sammeln, sind hoffentlich die Soldaten unseres Raaja bald da."
"Außer Fußtruppen und Yuddh Haathee -Kriegselefanten-, dürften auch gepanzerte Reiter in der feindlichen Truppe sein," gibt Ravi zu bedenken.
"Hier leben auch Löwen, mein Bruder! Wenn wir ihr Prana entdecken, zeigen wir ihnen die feindlichen Reiter."
Er nickt. Wir bereiten uns seelisch auf unsere selbstgestellte Aufgabe vor. Als wir die Felsen erreichen, erklettert jeder von uns einen anderen und setzt sich in Deckung in die Meditationsstellung. Wir beginnen zu meditieren und nehmen nach einer gewissen Zeit Verbindung zu Prana auf.
Nun beobachten wir die vielen Strömungen des Prana und locken zuerst die Tiere aus dem Wald. Sie durchqueren den Fluss und verteilen sich danach im Grasland, wo die feindliche Armee durchziehen wird.
Wir halten ebenso Ausschau nach dem Prana der Armee unseres Raaja. Leider ist sie noch weit entfernt. Ihr Marschtempo ist auch nicht so, wie das des Aggressors, der wild entschlossen scheint.
Als die Armee des Aggressors fast die gedachte Linie zwischen uns und unserem Ashram erreicht hat, gebe ich den Tigern ihr Startsignal. Sie springen die Yuddh Haathee -Kriegselefanten- an. Diese werden unruhig und steigen auf ihre Hinterbeine. Die Männer auf ihren Rücken können ihre Bögen nicht einsetzen, da sie krampfhaft versuchen sich festzuhalten. Viele Männer stürzen aus den gepanzerten Körben und laufen zu den Fußsoldaten.
Ravi zeigt den im hohen Gras verborgenen Löwen die gepanzerten Reiter. Sie pirschen sich näher heran und springen den Pferden auf den Rücken, um die Reiter von ihren Rössern zu holen. Die Pferde geraten in Panik und gehen in einer Massenpanik durch. Damit laufen sie gegen die Truppen unseres Raaja -Königs-. Jetzt versucht er deren Prana so zu beeinflussen, dass sie den verängstigten Kriegsrössern eine Gasse freimachen, damit vor allem die Fußsoldaten nicht überrannt werden.
Nun schickt Vinod die Haathee in schnellem Lauf gegen die Fußtruppen des feindlichen Raaja. Sie sehen mit schreckgeweiteten Augen die riesigen Tiere auf sich zukommen und stieben auseinander. Bald darauf befindet sich die feindliche Truppe auf der Flucht.
Die Soldaten unseres Raaja -Königs- haben endlich ihr gemäßigtes Tempo aufgegeben. Die Reiter und die Yuddh Haathee -Kriegselefanten- nähern sich im Galopp. Wir nehmen wieder Verbindung mit dem Prana der Wildtiere auf und leiten die Überlebenden vom Schlachtfeld weg. Die Soldaten unseres Raaja erledigen den Rest. Dabei verlieren die feindlichen Offiziere bis hinauf zum König ihr Leben, auch weil sie so aggressiv streiten, dass bisweilen fünf unserer Soldaten gegen einen der Feinde antreten müssen.
... comment