Dienstag, 14. November 2023
Neue Heimat L98 59b (94)
mariant, 09:39h
Er hat das Rindenstück wieder an sich genommen und darauf geschaut.
"Dann will ich Ihnen einen OP-Termin geben."
Er schaut auf das Rindenstück, nachdem er mit dem Finger ein paarmal darauf herum getippt hat und nennt uns einen Termin, den 'Scho' bestätigt. Auf dem Nachhauseweg frage ich 'Scho' und er versucht, mir in einfachen Worten wiederzugeben, was der Mensch über das Kindermachen erklärt hat.
Es dauert etwa ein halbes Jahr bis ich schwanger bin. Ich bekomme immer wieder Untersuchungstermine, bei denen 'Scho' mich jedes Mal begleitet. Bald sagt der Mensch, der mich während der Schwangerschaft betreut, dass ich Zwillinge erwarte. Zwei der drei eingesetzten Eizellen haben sich eingenistet.
'Scho' hat seine Arbeit im 'Archiv', wie er es nennt, inzwischen beendet. Er hat eine Prüfung bestanden und darf sich jetzt 'Ethnologe' nennen, wie sein Vater. Auch er gibt nun sein Wissen an interessierte junge Leute weiter, um damit Geld zu verdienen. Wir schauen uns nach einer ähnlichen Wohnung um, wie die seiner Eltern. Nach einigem Suchen findet 'Scho' eine Einzimmer-Wohnung, ganz in der Nähe. Tagsüber können wir darin wohnen, und nachts im gleichen Zimmer schlafen.
"Wenn die Kinder groß genug sind, müssen wir noch einmal suchen," meint 'Scho'.
Während er tagsüber arbeitet, gehe ich zu Padma, seiner Nußa -Mama-, damit ich mich nicht so einsam fühle. Sie ist inzwischen auch für mich zu einer Art 'Mama' geworden, oder vielleicht 'Tante'. Mit ihr kann ich über alles reden, was mir auf der Seele liegt.
Um tagsüber keine Langeweile aufkommen zu lassen, haben wir wieder angefangen Gebrauchsgegenstände zu flechten. Einmal in der Woche gehen wir damit in das Einkaufszentrum. Padma hat mit dem Menschen gesprochen, der das Zentrum leitet und die Erlaubnis erhalten, in einer Ecke einen Verkaufsstand aufzubauen.
Dann ist die Zeit der Geburt gekommen. Ich spüre plötzlich, dass meine Kinder an die Sonne wollen. Für den Fall hat 'Scho' einen Rollstuhl bekommen, den man bei Bedarf auch ganz flachlegen kann. Es dauert einige Minuten, bis Padma mit mir die Krankenstation über den Pedway erreicht. 'Scho' und 'Luuk' sind gerade auf der Arbeit.
In der Krankenstation werden wir von Menschen in langer weißer Haut in Empfang genommen und zu der Abteilung gebracht. Man stülpt mir wieder eine Maske über und ich schlafe ein. Als ich aufwache, liegen zwei winzige Ngachi neben mir. Ich lege sie an meine Brust und sie nuckeln glücklich daran. Ihre Haut ist hellgrün, während meine etwas bleich ist. Aber in den nächsten Tagen wird sie genauso grün, wie die meiner Kinder.
Die Menschin, die mich betreut, hat mich einige Zeit nach dem Aufwachen gefragt, wie die Kleinen heißen sollen. Darüber habe ich vor Wochen schon mit 'Scho' geredet. Ich weiß durch Ngamlorr, dass meine Kinder äußerlich wie Ngachi aussehen. Der Mensch steckt in ihrem Inneren, in ihrer Seele, ihrem Charakter.
Sollten die Kleinen das menschliche Schulsystem durchlaufen, muss ich damit rechnen, dass böse Kinder aus ihrer Altersgruppe sie ärgern. Ich muss sie sicher oft trösten. Da hilft es nichts, wenn wir ihnen menschliche Namen geben. Also haben wir uns für Ngachi-Namen entschieden.
"Dann will ich Ihnen einen OP-Termin geben."
Er schaut auf das Rindenstück, nachdem er mit dem Finger ein paarmal darauf herum getippt hat und nennt uns einen Termin, den 'Scho' bestätigt. Auf dem Nachhauseweg frage ich 'Scho' und er versucht, mir in einfachen Worten wiederzugeben, was der Mensch über das Kindermachen erklärt hat.
Es dauert etwa ein halbes Jahr bis ich schwanger bin. Ich bekomme immer wieder Untersuchungstermine, bei denen 'Scho' mich jedes Mal begleitet. Bald sagt der Mensch, der mich während der Schwangerschaft betreut, dass ich Zwillinge erwarte. Zwei der drei eingesetzten Eizellen haben sich eingenistet.
'Scho' hat seine Arbeit im 'Archiv', wie er es nennt, inzwischen beendet. Er hat eine Prüfung bestanden und darf sich jetzt 'Ethnologe' nennen, wie sein Vater. Auch er gibt nun sein Wissen an interessierte junge Leute weiter, um damit Geld zu verdienen. Wir schauen uns nach einer ähnlichen Wohnung um, wie die seiner Eltern. Nach einigem Suchen findet 'Scho' eine Einzimmer-Wohnung, ganz in der Nähe. Tagsüber können wir darin wohnen, und nachts im gleichen Zimmer schlafen.
"Wenn die Kinder groß genug sind, müssen wir noch einmal suchen," meint 'Scho'.
Während er tagsüber arbeitet, gehe ich zu Padma, seiner Nußa -Mama-, damit ich mich nicht so einsam fühle. Sie ist inzwischen auch für mich zu einer Art 'Mama' geworden, oder vielleicht 'Tante'. Mit ihr kann ich über alles reden, was mir auf der Seele liegt.
Um tagsüber keine Langeweile aufkommen zu lassen, haben wir wieder angefangen Gebrauchsgegenstände zu flechten. Einmal in der Woche gehen wir damit in das Einkaufszentrum. Padma hat mit dem Menschen gesprochen, der das Zentrum leitet und die Erlaubnis erhalten, in einer Ecke einen Verkaufsstand aufzubauen.
Dann ist die Zeit der Geburt gekommen. Ich spüre plötzlich, dass meine Kinder an die Sonne wollen. Für den Fall hat 'Scho' einen Rollstuhl bekommen, den man bei Bedarf auch ganz flachlegen kann. Es dauert einige Minuten, bis Padma mit mir die Krankenstation über den Pedway erreicht. 'Scho' und 'Luuk' sind gerade auf der Arbeit.
In der Krankenstation werden wir von Menschen in langer weißer Haut in Empfang genommen und zu der Abteilung gebracht. Man stülpt mir wieder eine Maske über und ich schlafe ein. Als ich aufwache, liegen zwei winzige Ngachi neben mir. Ich lege sie an meine Brust und sie nuckeln glücklich daran. Ihre Haut ist hellgrün, während meine etwas bleich ist. Aber in den nächsten Tagen wird sie genauso grün, wie die meiner Kinder.
Die Menschin, die mich betreut, hat mich einige Zeit nach dem Aufwachen gefragt, wie die Kleinen heißen sollen. Darüber habe ich vor Wochen schon mit 'Scho' geredet. Ich weiß durch Ngamlorr, dass meine Kinder äußerlich wie Ngachi aussehen. Der Mensch steckt in ihrem Inneren, in ihrer Seele, ihrem Charakter.
Sollten die Kleinen das menschliche Schulsystem durchlaufen, muss ich damit rechnen, dass böse Kinder aus ihrer Altersgruppe sie ärgern. Ich muss sie sicher oft trösten. Da hilft es nichts, wenn wir ihnen menschliche Namen geben. Also haben wir uns für Ngachi-Namen entschieden.
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