Montag, 2. September 2024
Neue Philosophie -28
mariant, 09:03h
"Mein Oshe -Bruder-, ich danke dir. Dein Geist verbindet sich mit Omama -Schöpfer- und dein Körper wird Teil der Yanomami -Menschen-."
So hat es mir Mama beigebracht. Dann binde ich die Beine zusammen und lege mir meine Beute über die Schultern. Uh, ist das schwer!
Ich mache mich auf den Heimweg, als ich plötzlich ein Fauchen höre. Sofort bleibe ich stehen, lasse das Pekari fallen und nehme Pfeil und Bogen wieder in die Hand. Mich umblickend drehe ich mich um mich selbst, mit dem gespannten Bogen sichernd. Da bricht vor mir das Unheil aus. Ein Jaguar hat sich angeschlichen und setzt nun zum Sprung an.
Gerade will ich den Pfeil auf die Reise schicken, der den Jaguar für eine Weile außer Gefecht gesetzt hätte. Unsicher, ob die Zeit, in der er schläft ausgereicht hätte, das Shabono zu erreichen, warte ich vielleicht einen Bruchteil zu lange, als ein zweiter Jaguar von der Seite kommend, den ersten im Sprung trifft. Beide wälzen sich fauchend auf dem Boden. Dabei erkenne ich, dass der Zweite ein angerissenes rechtes Ohr hat.
"Kete!" rufe ich.
Aber die beiden Rishi -Doppeltiere- sind im Unterholz verschwunden. Also lade ich mir das Pekari wieder auf die Schultern und nähere mich weiter unserem Dorf. Ich habe es tatsächlich geschafft und meine erste erfolgreiche Jagd hinter mir! Gleichzeitig habe ich ein starkes Doppeltier an meiner Seite, das mich beschützt.
In der Abenddämmerung erreiche ich endlich unser Shabono. Nachdem ich das Palisadenrund hinter mir gelassen habe und auf den Zeremonienplatz schreite, kommen mir Mama und Papa entgegen. Kurz darauf sehe ich meinen Opa, den Häuptling und meine Oma, die Schamanin, sich mir nähern. Außer ihnen umschwärmen mich alle Kinder unseres Dorfes und singen.
Als mich die Erwachsenen erreicht haben, bleibe ich stehen und lasse das Pekari von meinen Schultern gleiten. In den Augen meiner Eltern funkeln Erleichterung und Stolz. Meine Großeltern zeigen ein breites Grinsen und mein Opa legt seine Hände auf meine Schultern. Dann sagt er:
"Du bist nun eine Yanomami! Du bist ein Teil des Volkes und kannst im Rat deine Stimme erheben."
Wie ein erwachsener Jäger es tun würde, bücke ich mich nun, lade mir das Pekari wieder auf die Schultern und gehe damit zum Chef der Jäger. Dort lade ich es ab und sage mit fester Stimme:
"Ich hatte eine erfolgreiche Jagd. Nehmt bitte meine Jagdbeute als Geschenk an!"
Der Mann lächelt und beglückwünscht mich nun ebenfalls zur erfolgreichen Jagd. Dabei lädt er mich und meine Eltern zum Abendessen ein. Danach feiern wir insgesamt zwei Tage lang meinen Erfolg in der Jagd und meine Aufnahme in die Gemeinschaft der Jäger.
So hat es mir Mama beigebracht. Dann binde ich die Beine zusammen und lege mir meine Beute über die Schultern. Uh, ist das schwer!
Ich mache mich auf den Heimweg, als ich plötzlich ein Fauchen höre. Sofort bleibe ich stehen, lasse das Pekari fallen und nehme Pfeil und Bogen wieder in die Hand. Mich umblickend drehe ich mich um mich selbst, mit dem gespannten Bogen sichernd. Da bricht vor mir das Unheil aus. Ein Jaguar hat sich angeschlichen und setzt nun zum Sprung an.
Gerade will ich den Pfeil auf die Reise schicken, der den Jaguar für eine Weile außer Gefecht gesetzt hätte. Unsicher, ob die Zeit, in der er schläft ausgereicht hätte, das Shabono zu erreichen, warte ich vielleicht einen Bruchteil zu lange, als ein zweiter Jaguar von der Seite kommend, den ersten im Sprung trifft. Beide wälzen sich fauchend auf dem Boden. Dabei erkenne ich, dass der Zweite ein angerissenes rechtes Ohr hat.
"Kete!" rufe ich.
Aber die beiden Rishi -Doppeltiere- sind im Unterholz verschwunden. Also lade ich mir das Pekari wieder auf die Schultern und nähere mich weiter unserem Dorf. Ich habe es tatsächlich geschafft und meine erste erfolgreiche Jagd hinter mir! Gleichzeitig habe ich ein starkes Doppeltier an meiner Seite, das mich beschützt.
In der Abenddämmerung erreiche ich endlich unser Shabono. Nachdem ich das Palisadenrund hinter mir gelassen habe und auf den Zeremonienplatz schreite, kommen mir Mama und Papa entgegen. Kurz darauf sehe ich meinen Opa, den Häuptling und meine Oma, die Schamanin, sich mir nähern. Außer ihnen umschwärmen mich alle Kinder unseres Dorfes und singen.
Als mich die Erwachsenen erreicht haben, bleibe ich stehen und lasse das Pekari von meinen Schultern gleiten. In den Augen meiner Eltern funkeln Erleichterung und Stolz. Meine Großeltern zeigen ein breites Grinsen und mein Opa legt seine Hände auf meine Schultern. Dann sagt er:
"Du bist nun eine Yanomami! Du bist ein Teil des Volkes und kannst im Rat deine Stimme erheben."
Wie ein erwachsener Jäger es tun würde, bücke ich mich nun, lade mir das Pekari wieder auf die Schultern und gehe damit zum Chef der Jäger. Dort lade ich es ab und sage mit fester Stimme:
"Ich hatte eine erfolgreiche Jagd. Nehmt bitte meine Jagdbeute als Geschenk an!"
Der Mann lächelt und beglückwünscht mich nun ebenfalls zur erfolgreichen Jagd. Dabei lädt er mich und meine Eltern zum Abendessen ein. Danach feiern wir insgesamt zwei Tage lang meinen Erfolg in der Jagd und meine Aufnahme in die Gemeinschaft der Jäger.
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