... newer stories
Donnerstag, 24. März 2022
Doch die Liebe währet ewiglich -59
mariant, 10:56h
'Dies ist ein idealer Ort für ein Picknick', denke ich bei mir!
Thaye holt die Decke aus dem Auto und breitet sie in einiger Entfernung vom SUV aus. Danach trägt er den Korb dorthin und setzt ihn mitten auf die Decke. Nun öffnet er die Beifahrertür und hebt mich aus dem Auto, um mich auf der Decke abzusetzen.
Er sichert anschließend das Fahrzeug und setzt sich mir gegenüber auf die Decke. Während er mich bedient, frage ich ihn, leicht verunsichert:
"Thaye, dieser Platz hier... Die abschüssige Wiese mit dem Wasserfall im Hintergrund... Ich weiß, es klingt verrückt, hier zu sitzen kommt mir irgendwie vertraut vor... Weißt du da mehr darüber?"
"Schatz, horche in dich hinein... Schließe die Augen, lasse die Umgebung hier auf dich wirken und fühle dem Klang des Namens 'Yong Tai' nach. Assoziiere den Namen einmal nicht mit der Foundation, sondern stelle dir in Gedanken eine Person dieses Namens vor. Was fühlst du?"
Ich versuche es, schließe die Augen, nehmen den Duft und die Geräusche der Umgebung auf und sehe plötzlich eine ältere Frau vor meinem inneren Auge, die meiner ehrenwerten Schwiegermutter sehr ähnlich sieht. Auch sie ist eindeutig eine native Hawaiian. Sie lächelt mir zu. Aber die Erscheinung verblasst wieder, lässt sich nicht festhalten. Als man das Gesicht nicht mehr erkennen kann, kehrt sich die Entwicklung um.
Jetzt wird eine andere Frau immer deutlicher vor meinem inneren Auge. Es ist eine Asiatin wie ich, ein wenig älter nur und hochschwanger. Auch diese Frau lächelt mir zu. Sie nickt, als ich 'Yong Tai' gedanklich artikuliere, und verbeugt sich leicht. Sie zeigt auf sich und dann von sich weg. Ich habe den Eindruck, als zeigt sie auf mich. Dabei hält sie zwei Finger der anderen Hand hoch, schaut darauf, schüttelt den Kopf und bedeckt die beiden Finger mit der anderen Hand. Anschließend zieht sie die Hand weg und zeigt nur noch den hochgereckten Daumen der anderen Hand. Dann macht sie eine Geste, als will sie mich einladen, in ihre Arme zu kommen, mich von ihr umarmen zu lassen.
In diesem Moment schlage ich die Augen wieder auf und schaue Thaye verstört an. Ich erzähle ihm, was ich gesehen habe und er lächelt mich verliebt an.
"Ich könnte jetzt aufspringen, den Hang ein kurzes Stück hinunterlaufen und mich dann fallenlassen, als wäre ich über etwas gestolpert. Ich würde nicht mehr aufstehen... Was ginge da in dir vor? Was würdest du tun?"
"Wahrscheinlich würde ich nach dir rufen und in Sorge um dich zu dir hinrobben, da ich mich nicht traue hier auf der Wiese aufrecht zu gehen. Unterwegs würde ich bestimmt immer wieder nach dir rufen. Mein Herz würde aussetzen. Ich hätte Angst um dich!"
"Halt!" ruft er aus. "Lass die Phantasie nicht zu sehr mit dir durchgehen!"
"Thaye!" antworte ich ihm empört. "Das ist keine Phantasie! Du hast mich gefragt und ich habe dir ehrlich geantwortet!"
"Ich weiß es ja," meint er versöhnlich und zieht so an meiner Schulter, dass ich auf seinen Oberschenkeln zu Liegen komme.
"Schau mal," sagt er nun, während er mir zärtlich eine Haarsträhne aus der Stirn schiebt. "Du hast sicher schon einmal den Spruch gehört 'Die Liebe ist die stärkste Macht im Universum. Sie verbindet über den Tod hinaus.'"
"Ich liebe dich auch, Thaye!" flüstere ich.
Thaye hebt mich etwas an und beugt sich gleichzeitig zu mir herunter. Ich umfasse seinen Nacken mit meinen Armen und wir küssen uns innig. Die Welt um uns versinkt in Bedeutungslosigkeit. Nur wir Zwei sind jetzt wichtig.
Danach lässt er mich wieder auf seine Oberschenkel zurücksinken und redet weiter:
"Vor vielen Jahren hat mein ehrenwerter Großvater, Lama Kyobpa, seiner Frau Yong Tai versprochen, dass er sie ewig lieben würde. Durch einen feigen Anschlag verstarb seine große Liebe viel zu früh. Sie war da hochschwanger, sollte in wenigen Tagen ihr Baby zur Welt bringen. Lama Kyobpa suchte nach ihrer Wiedergeburt und fand Zwillinge in einem Kinderheim, die die Prüfungen bestanden. Mit ihnen baute er das Internat auf.
Ein Zwilling heiratete und bekam neun Monate nach Lama Kyobpas Heimgang einen Sohn. Der andere Zwilling, die Patentante, ließ den Jungen prüfen, ob er vielleicht die Wiedergeburt ihres geliebten Daddys sei. Die Prüfung fiel positiv aus. Wenige Jahre darauf wachte auch sie aus einer tiefen Meditation nicht mehr auf. Dann traf der Junge, in dem Lama Kyobpa weiterleben soll, ein Mädchen, das neun Monate nach dem Heimgang seiner Tante geboren worden war.
Die, inzwischen junge Frau, wurde diskret getestet. Der Junge war sich einigermaßen sicher und heiratete die junge Frau. Nicht nur in Europa, auch und gerade hier auf Hawaii gibt es spirituelle Orte, die an die große Liebe des Paares erinnern. Nur eine bestimmte junge Frau kann dort ihre früheren Wesenheiten treffen..."
Thaye holt die Decke aus dem Auto und breitet sie in einiger Entfernung vom SUV aus. Danach trägt er den Korb dorthin und setzt ihn mitten auf die Decke. Nun öffnet er die Beifahrertür und hebt mich aus dem Auto, um mich auf der Decke abzusetzen.
Er sichert anschließend das Fahrzeug und setzt sich mir gegenüber auf die Decke. Während er mich bedient, frage ich ihn, leicht verunsichert:
"Thaye, dieser Platz hier... Die abschüssige Wiese mit dem Wasserfall im Hintergrund... Ich weiß, es klingt verrückt, hier zu sitzen kommt mir irgendwie vertraut vor... Weißt du da mehr darüber?"
"Schatz, horche in dich hinein... Schließe die Augen, lasse die Umgebung hier auf dich wirken und fühle dem Klang des Namens 'Yong Tai' nach. Assoziiere den Namen einmal nicht mit der Foundation, sondern stelle dir in Gedanken eine Person dieses Namens vor. Was fühlst du?"
Ich versuche es, schließe die Augen, nehmen den Duft und die Geräusche der Umgebung auf und sehe plötzlich eine ältere Frau vor meinem inneren Auge, die meiner ehrenwerten Schwiegermutter sehr ähnlich sieht. Auch sie ist eindeutig eine native Hawaiian. Sie lächelt mir zu. Aber die Erscheinung verblasst wieder, lässt sich nicht festhalten. Als man das Gesicht nicht mehr erkennen kann, kehrt sich die Entwicklung um.
Jetzt wird eine andere Frau immer deutlicher vor meinem inneren Auge. Es ist eine Asiatin wie ich, ein wenig älter nur und hochschwanger. Auch diese Frau lächelt mir zu. Sie nickt, als ich 'Yong Tai' gedanklich artikuliere, und verbeugt sich leicht. Sie zeigt auf sich und dann von sich weg. Ich habe den Eindruck, als zeigt sie auf mich. Dabei hält sie zwei Finger der anderen Hand hoch, schaut darauf, schüttelt den Kopf und bedeckt die beiden Finger mit der anderen Hand. Anschließend zieht sie die Hand weg und zeigt nur noch den hochgereckten Daumen der anderen Hand. Dann macht sie eine Geste, als will sie mich einladen, in ihre Arme zu kommen, mich von ihr umarmen zu lassen.
In diesem Moment schlage ich die Augen wieder auf und schaue Thaye verstört an. Ich erzähle ihm, was ich gesehen habe und er lächelt mich verliebt an.
"Ich könnte jetzt aufspringen, den Hang ein kurzes Stück hinunterlaufen und mich dann fallenlassen, als wäre ich über etwas gestolpert. Ich würde nicht mehr aufstehen... Was ginge da in dir vor? Was würdest du tun?"
"Wahrscheinlich würde ich nach dir rufen und in Sorge um dich zu dir hinrobben, da ich mich nicht traue hier auf der Wiese aufrecht zu gehen. Unterwegs würde ich bestimmt immer wieder nach dir rufen. Mein Herz würde aussetzen. Ich hätte Angst um dich!"
"Halt!" ruft er aus. "Lass die Phantasie nicht zu sehr mit dir durchgehen!"
"Thaye!" antworte ich ihm empört. "Das ist keine Phantasie! Du hast mich gefragt und ich habe dir ehrlich geantwortet!"
"Ich weiß es ja," meint er versöhnlich und zieht so an meiner Schulter, dass ich auf seinen Oberschenkeln zu Liegen komme.
"Schau mal," sagt er nun, während er mir zärtlich eine Haarsträhne aus der Stirn schiebt. "Du hast sicher schon einmal den Spruch gehört 'Die Liebe ist die stärkste Macht im Universum. Sie verbindet über den Tod hinaus.'"
"Ich liebe dich auch, Thaye!" flüstere ich.
Thaye hebt mich etwas an und beugt sich gleichzeitig zu mir herunter. Ich umfasse seinen Nacken mit meinen Armen und wir küssen uns innig. Die Welt um uns versinkt in Bedeutungslosigkeit. Nur wir Zwei sind jetzt wichtig.
Danach lässt er mich wieder auf seine Oberschenkel zurücksinken und redet weiter:
"Vor vielen Jahren hat mein ehrenwerter Großvater, Lama Kyobpa, seiner Frau Yong Tai versprochen, dass er sie ewig lieben würde. Durch einen feigen Anschlag verstarb seine große Liebe viel zu früh. Sie war da hochschwanger, sollte in wenigen Tagen ihr Baby zur Welt bringen. Lama Kyobpa suchte nach ihrer Wiedergeburt und fand Zwillinge in einem Kinderheim, die die Prüfungen bestanden. Mit ihnen baute er das Internat auf.
Ein Zwilling heiratete und bekam neun Monate nach Lama Kyobpas Heimgang einen Sohn. Der andere Zwilling, die Patentante, ließ den Jungen prüfen, ob er vielleicht die Wiedergeburt ihres geliebten Daddys sei. Die Prüfung fiel positiv aus. Wenige Jahre darauf wachte auch sie aus einer tiefen Meditation nicht mehr auf. Dann traf der Junge, in dem Lama Kyobpa weiterleben soll, ein Mädchen, das neun Monate nach dem Heimgang seiner Tante geboren worden war.
Die, inzwischen junge Frau, wurde diskret getestet. Der Junge war sich einigermaßen sicher und heiratete die junge Frau. Nicht nur in Europa, auch und gerade hier auf Hawaii gibt es spirituelle Orte, die an die große Liebe des Paares erinnern. Nur eine bestimmte junge Frau kann dort ihre früheren Wesenheiten treffen..."
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 23. März 2022
Doch die Liebe währet ewiglich -58
mariant, 11:18h
Anschließend verteilt das Hochzeitspaar, wir, Wein und Hadas an die Gäste. Dann bitten die Kellner uns respektvoll an die Tische zurück. Sie tischen nun ein üppiges Festmahl auf, das eines Prinzen würdig wäre. Stunden nach Beginn der Hochzeit findet noch eine Zeremonie statt, bei der Seine Heiligkeit uns mit heiligem Wasser segnet. Spontan erhebe ich mich dazu aus dem Rollstuhl.
Erstaunt mache ich große Augen, als Seine Heiligkeit Thaye mit dem Titel eines Lamas anspricht. Mir werden die Knie weich. Ich hake mich bei Thaye unter, der mir aufmunternd zulächelt.
Kurz vor Schließung des Restaurants verabschieden sich die Gäste der Feier von uns. Auch meine ehrenwerten Großeltern und Eltern kommen zu uns. Sie gehen vor uns auf die Knie und drücken ihre Lippen auf unsere Handrücken. Sie benennen meinen Thaye mit dem Titel 'Seine Eminenz'; mich nennen sie 'Ihre Exzellenz'!
Ich mag das nicht und beuge mich im Rollstuhl zu ihnen vor, um sie zu umarmen. Unter Freudentränen lassen sie es zu und wir liegen uns minutenlang in den Armen.
Anschließend begleiten wir Seine Heiligkeit in ein Straßburger Hotel. Am nächsten Tag ist eine Bootsfahrt auf der Ill vorgesehen mit allen Hochzeitsgästen. Auch lassen wir uns von einem Fotografen an die verschiedenen Plätze in Straßburg führen, wo er Bilder macht, die wir den Gästen später zukommen lassen wollen.
Wir bleiben danach noch ein paar Tage in einem Zimmer, bis der Rückflug feststeht. Dann fahren wir mit dem Zug nach Paris und starten vom Flughafen Charles de Gaulle in Richtung Hawaii.
Dort angekommen fügen wir uns in das Lehrerkollegium ein. Während Thaye die Leitung des Sportunterrichtes übernimmt, soll ich das Büro seiner verstorbenen Tante Anne beziehen und mich mit den Vertrauensschülern unterhalten. Sie machen mich auf Problemschüler aufmerksam, um die ich mich besonders kümmern muss.
Es dauert ein wenig, bis ich mit den amerikanischen Gepflogenheiten klarkomme. Abends bespreche ich mit Thaje verschiedene Situationen, in denen ich mich unsicher gefühlt habe. Er nimmt mich ernst und erklärt mir, wie ich mich in einer ähnlichen Situation zukünftig verhalten kann. Dadurch lebe ich mich immer besser auf Hawaii ein.
Einen Tag soll ich mir von Terminen freihalten, schlägt er mir nach etwa einem Vierteljahr vor. Er möchte mit mir eine Inselrundfahrt machen. An besagtem Tag hat er einen Korb voller Lebensmittel in der Hand und eine Decke über eine Schulter gelegt.
Wir gehen auf den SUV Seiner Eminenz zu und Thaye füllt den Laderaum des Fahrzeugs. Anschließend öffnet er mir die Beifahrertür und lässt mich aus dem Rolli aufstehen. Nun trägt er mich an das Fahrzeug und lässt mich auf den Beifahrersitz rutschen. Danach klappt er den Rolli zusammen und verstaut ihn hinter den Vordersitzen.
Bis heute habe ich das Internat noch nicht verlassen können. Entsprechend aufgeregt bin ich jetzt. Thaye fährt mit mir über die Insel und zeigt mir die wunderschöne Natur. Ich bin der Meinung, dass man dieses Potential unbedingt schützen muss!
Wir fahren von dem Privatweg des Internats herunter. Unter uns sehen wir die Wolkenkratzer von Honolulu in den Himmel ragen. Thaye biegt in der anderen Richtung auf den Pali Highway ein. Bald befinden wir uns in den üppigen Tälern der grandiosen Natur Hawaiis.
Mit dem türkisblauen Meer in der Ferne könnte man fast denken, auf einem anderen Planeten zu sein. Thaye erklärt mir unterwegs die Natur.
Weiter im Norden erreichen wir bald die Windward Coast, wie er mir erklärt. Dort folgen wir der Küste im Uhrzeigersinn. Der zweispurige Highway bringt uns zum Sealife Park. Dort darf ich an Thayes Seite Delphine beobachten, aber auch viele Fischarten, Garnelen, Anemonen und Reptilien, die für Korallengebiete typisch sind. Am östlichsten Punkt von Oahu wandern wir vom Parkplatz aus zum Makapuu Point Lighthouse mit Blick auf die Makapuu Beach tief unter uns. Ganz klein sehen von hier oben die Wale aus, deren Atemfontänen hoch in die Luft schießen.
Gegen Mittag erreichen wir Honolulu und seinen Strand Waikiki. Dort essen wir zu Mittag. Anschließend schleppt mich Thaye noch in den Iolani-Palast, dem ehemaligen Sitz der hawaiianischen Königsfamilie und in das Bishop-Museum. In dem Museum schlendern wir an einer großen Sammlung unzähliger hawaiianischer Objekte vorbei. Eine große Kultur ist durch die amerikanische Moderne untergegangen!
Am Nachmittag fährt Thaye mit mir wieder aus Honolulu heraus. Nach nur wenigen Minuten Fahrt kommen wir in einen Regenwald. Ein Weg führt durch den Wald zu einem Wasserfall. Thaye hält neben einer Wiese mit leichtem Gefälle mit dem rauschenden Wasserfall im Hintergrund.
Erstaunt mache ich große Augen, als Seine Heiligkeit Thaye mit dem Titel eines Lamas anspricht. Mir werden die Knie weich. Ich hake mich bei Thaye unter, der mir aufmunternd zulächelt.
Kurz vor Schließung des Restaurants verabschieden sich die Gäste der Feier von uns. Auch meine ehrenwerten Großeltern und Eltern kommen zu uns. Sie gehen vor uns auf die Knie und drücken ihre Lippen auf unsere Handrücken. Sie benennen meinen Thaye mit dem Titel 'Seine Eminenz'; mich nennen sie 'Ihre Exzellenz'!
Ich mag das nicht und beuge mich im Rollstuhl zu ihnen vor, um sie zu umarmen. Unter Freudentränen lassen sie es zu und wir liegen uns minutenlang in den Armen.
Anschließend begleiten wir Seine Heiligkeit in ein Straßburger Hotel. Am nächsten Tag ist eine Bootsfahrt auf der Ill vorgesehen mit allen Hochzeitsgästen. Auch lassen wir uns von einem Fotografen an die verschiedenen Plätze in Straßburg führen, wo er Bilder macht, die wir den Gästen später zukommen lassen wollen.
Wir bleiben danach noch ein paar Tage in einem Zimmer, bis der Rückflug feststeht. Dann fahren wir mit dem Zug nach Paris und starten vom Flughafen Charles de Gaulle in Richtung Hawaii.
Dort angekommen fügen wir uns in das Lehrerkollegium ein. Während Thaye die Leitung des Sportunterrichtes übernimmt, soll ich das Büro seiner verstorbenen Tante Anne beziehen und mich mit den Vertrauensschülern unterhalten. Sie machen mich auf Problemschüler aufmerksam, um die ich mich besonders kümmern muss.
Es dauert ein wenig, bis ich mit den amerikanischen Gepflogenheiten klarkomme. Abends bespreche ich mit Thaje verschiedene Situationen, in denen ich mich unsicher gefühlt habe. Er nimmt mich ernst und erklärt mir, wie ich mich in einer ähnlichen Situation zukünftig verhalten kann. Dadurch lebe ich mich immer besser auf Hawaii ein.
Einen Tag soll ich mir von Terminen freihalten, schlägt er mir nach etwa einem Vierteljahr vor. Er möchte mit mir eine Inselrundfahrt machen. An besagtem Tag hat er einen Korb voller Lebensmittel in der Hand und eine Decke über eine Schulter gelegt.
Wir gehen auf den SUV Seiner Eminenz zu und Thaye füllt den Laderaum des Fahrzeugs. Anschließend öffnet er mir die Beifahrertür und lässt mich aus dem Rolli aufstehen. Nun trägt er mich an das Fahrzeug und lässt mich auf den Beifahrersitz rutschen. Danach klappt er den Rolli zusammen und verstaut ihn hinter den Vordersitzen.
Bis heute habe ich das Internat noch nicht verlassen können. Entsprechend aufgeregt bin ich jetzt. Thaye fährt mit mir über die Insel und zeigt mir die wunderschöne Natur. Ich bin der Meinung, dass man dieses Potential unbedingt schützen muss!
Wir fahren von dem Privatweg des Internats herunter. Unter uns sehen wir die Wolkenkratzer von Honolulu in den Himmel ragen. Thaye biegt in der anderen Richtung auf den Pali Highway ein. Bald befinden wir uns in den üppigen Tälern der grandiosen Natur Hawaiis.
Mit dem türkisblauen Meer in der Ferne könnte man fast denken, auf einem anderen Planeten zu sein. Thaye erklärt mir unterwegs die Natur.
Weiter im Norden erreichen wir bald die Windward Coast, wie er mir erklärt. Dort folgen wir der Küste im Uhrzeigersinn. Der zweispurige Highway bringt uns zum Sealife Park. Dort darf ich an Thayes Seite Delphine beobachten, aber auch viele Fischarten, Garnelen, Anemonen und Reptilien, die für Korallengebiete typisch sind. Am östlichsten Punkt von Oahu wandern wir vom Parkplatz aus zum Makapuu Point Lighthouse mit Blick auf die Makapuu Beach tief unter uns. Ganz klein sehen von hier oben die Wale aus, deren Atemfontänen hoch in die Luft schießen.
Gegen Mittag erreichen wir Honolulu und seinen Strand Waikiki. Dort essen wir zu Mittag. Anschließend schleppt mich Thaye noch in den Iolani-Palast, dem ehemaligen Sitz der hawaiianischen Königsfamilie und in das Bishop-Museum. In dem Museum schlendern wir an einer großen Sammlung unzähliger hawaiianischer Objekte vorbei. Eine große Kultur ist durch die amerikanische Moderne untergegangen!
Am Nachmittag fährt Thaye mit mir wieder aus Honolulu heraus. Nach nur wenigen Minuten Fahrt kommen wir in einen Regenwald. Ein Weg führt durch den Wald zu einem Wasserfall. Thaye hält neben einer Wiese mit leichtem Gefälle mit dem rauschenden Wasserfall im Hintergrund.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 22. März 2022
Doch die Liebe währet ewiglich -57
mariant, 11:45h
"Seid gegrüßt, ehrenwerte Eltern von Nguyen Minh Thoung," beginnt Thaye und hebt seine gefalteten Hände ebenso an sein Kinn.
Meine ehrenwerten Eltern erheben sich und Thaye zieht zwei weiße Schals aus seinem Gewand. Er legt Papa und Mama je einen Schal um die Schultern und verbeugt sich nun seinerseits vor ihnen. Damit hat er ihnen sein Interesse an mir bekundet. Nun müsste nach buddhistischer Tradition ein Ehevertrag ausgehandelt werden, - wenn meine ehrenwerten Eltern nicht ablehnen.
Thaye verbeugt sich und bietet ihnen an:
"Darf dich den ehrenwerten Herrschaften das Teehaus vorschlagen, unweit von hier?"
Mein verehrter Papa nickt und so verlassen wir vier das Gelände der Schule und des Klosters, um unweit davon ein Teehaus zu betreten. Papa lässt es sich nicht nehmen, die kulinarische Seite des Nachmittags mit dem Kellner zu besprechen. Während die Angestellten des Teehauses ihre Arbeit beginnen und uns einen freien Tisch zuweisen, habe ich 'rote Ohren'. Ich muss wirklich nachfühlen. Sie sind tatsächlich wärmer als der Rest des Kopfes, genau wie die Stirn - auch sie fühlt sich heiß an. Der ehrenwerte Papa scheint heute keine Kosten zu scheuen!
Nachdem Gebäck und Tee auf dem Tisch stehen, eröffnet Papa:
"Der hohe Herr interessiert sich für unsere Tochter..."
Damit begännen jetzt eigentlich die Verhandlungen zu unserer Verlobung. Aber Thaye macht es kurz:
"Ehrenwerte Eheleute Nguyen. Ich werde Minh Thoung stets Respekt und Ehrerbietung entgegenbringen. Ich werde sie lieben bis zum letzten Atemzug! Sie muss allerdings das Abitur machen und Sozialwissenschaften studieren. Das ist die Voraussetzung, dass sie irgendwann an meiner Seite das Internat auf Hawaii leitet, dessen Leitung jetzt noch in Händen Seiner Eminenz Khön Gyana liegt."
"Ich denke, dass Minh das schaffen wird!" sagt Papa und nickt mir zu.
Ich halte die Luft an. Natürlich will ich sämtliche staatlichen Mittel beantragen, die mir zustehen. Hoffentlich reicht das! Außerdem will ich all meine Kraft und Intellekt in das Studium stecken! Ich hebe die gefalteten Hände und verbeuge mich leicht. Anschließend sucht meine Hand unter dem Tisch die Hand Thayes und findet sie. Thaye drückt sanft und nickt mir aufmunternd zu.
Nun folgen zwei Stunden Smalltalk und danach gehen wir gemeinsam zum Bahnhof der Stadt. Dort endlich darf ich Thaye um den Hals fallen und auch meine ehrenwerten Eltern verabschieden sich - ganz europäisch - mit Handschlag von dem 'hohen Herrn' Khön Thaye Tenzin.
*
Wieder bin ich fünf Jahre von Thaye getrennt gewesen. Nun bin ich mit 21Jahren ausgebildete Sozialpädagogin. Mein Thaye hat das dreißigste Lebensjahr erreicht. In den vergangenen Jahren sind Thaye und ich per Whats App verbunden gewesen. So konnte er mich oft beraten und immer wieder Mut machen.
Thaye und seine Eltern sind aus Hawaii angereist. Seine Heiligkeit hat als Adresse der nun folgenden buddhistischen Hochzeit das Restaurant 'Palais de Chine' in Straßburg festgelegt. Meine ehrenwerten Eltern haben wieder die teure Kleidung aus dem Schrank genommen, die sie zu meiner Schulentlassung angelegt gehabt haben.
Ich selbst trage einen Traum in Weiß mit goldenen Applikationen. Die Familie Khön hat mir das Kleid zukommen lassen. Wir lassen uns von einem Großraum-Taxi zum Restaurant fahren. Thaye hat meinen ehrenwerten Eltern bei meiner Schulentlassung schon die Hadas geschenkt, die weißen Schals. Diese Geste gilt als Antrag. Darauf hätte damals das Verfassen eines Heiratsvertrages erfolgen sollen. Thaye hat damals dazu den Besuch der Teestube in Weiterswiller angeregt. Aber daraus wurde letztlich nur ein mündlicher Vertrag, der mit Handschlag besiegelt worden ist.
Meinen ehrenwerten Eltern hat das Wort des 'hohen Herrn' Khön Thaye Tenzin ausgereicht. Nun steht meine Hochzeit mit Thaye unmittelbar bevor. Meine Eltern sind von ihm reich beschenkt worden, wie es bei einer buddhistischen Hochzeit üblich ist.
Als wir vor dem Restaurant aus dem Taxi aussteigen, kommen junge Mönche, um uns respektvoll zu begrüßen und ins Innere zu geleiten. Mein Rollstuhl wird aufgeklappt und mein ehrenwerter Papa schiebt mich in das Restaurant, während meine ehrenwerten Großeltern und die nächsten Verwandten uns folgen. Wir dürfen zuerst an den Tischen Platz nehmen.
Anschließend setzen sich Thaye, seine Eltern, sein Onkel, seine Tante und einige verdiente Lamas hinzu. Thaye nimmt neben mir Platz und strahlt mich an. Als alle Anwesenden Platz genommen haben, erhebt sich Seine Heiligkeit Lama Khön Sakya Trizin und rezitiert einige weise Sprüche, die auf Buddha zurückgehen.
Nach dem Eröffnungstrunk erheben sich die Gäste nacheinander und überreichen dem Hochzeitspaar, Thaye und mir, je einen Hada. Danach wird getanzt. Thaye umtanzt gekonnt meinen Rollstuhl, mit dem ich ein paar Wendungen auf der Tanzfläche mache. Wir lachen fröhlich und sind glücklich wie kleine Kinder.
Meine ehrenwerten Eltern erheben sich und Thaye zieht zwei weiße Schals aus seinem Gewand. Er legt Papa und Mama je einen Schal um die Schultern und verbeugt sich nun seinerseits vor ihnen. Damit hat er ihnen sein Interesse an mir bekundet. Nun müsste nach buddhistischer Tradition ein Ehevertrag ausgehandelt werden, - wenn meine ehrenwerten Eltern nicht ablehnen.
Thaye verbeugt sich und bietet ihnen an:
"Darf dich den ehrenwerten Herrschaften das Teehaus vorschlagen, unweit von hier?"
Mein verehrter Papa nickt und so verlassen wir vier das Gelände der Schule und des Klosters, um unweit davon ein Teehaus zu betreten. Papa lässt es sich nicht nehmen, die kulinarische Seite des Nachmittags mit dem Kellner zu besprechen. Während die Angestellten des Teehauses ihre Arbeit beginnen und uns einen freien Tisch zuweisen, habe ich 'rote Ohren'. Ich muss wirklich nachfühlen. Sie sind tatsächlich wärmer als der Rest des Kopfes, genau wie die Stirn - auch sie fühlt sich heiß an. Der ehrenwerte Papa scheint heute keine Kosten zu scheuen!
Nachdem Gebäck und Tee auf dem Tisch stehen, eröffnet Papa:
"Der hohe Herr interessiert sich für unsere Tochter..."
Damit begännen jetzt eigentlich die Verhandlungen zu unserer Verlobung. Aber Thaye macht es kurz:
"Ehrenwerte Eheleute Nguyen. Ich werde Minh Thoung stets Respekt und Ehrerbietung entgegenbringen. Ich werde sie lieben bis zum letzten Atemzug! Sie muss allerdings das Abitur machen und Sozialwissenschaften studieren. Das ist die Voraussetzung, dass sie irgendwann an meiner Seite das Internat auf Hawaii leitet, dessen Leitung jetzt noch in Händen Seiner Eminenz Khön Gyana liegt."
"Ich denke, dass Minh das schaffen wird!" sagt Papa und nickt mir zu.
Ich halte die Luft an. Natürlich will ich sämtliche staatlichen Mittel beantragen, die mir zustehen. Hoffentlich reicht das! Außerdem will ich all meine Kraft und Intellekt in das Studium stecken! Ich hebe die gefalteten Hände und verbeuge mich leicht. Anschließend sucht meine Hand unter dem Tisch die Hand Thayes und findet sie. Thaye drückt sanft und nickt mir aufmunternd zu.
Nun folgen zwei Stunden Smalltalk und danach gehen wir gemeinsam zum Bahnhof der Stadt. Dort endlich darf ich Thaye um den Hals fallen und auch meine ehrenwerten Eltern verabschieden sich - ganz europäisch - mit Handschlag von dem 'hohen Herrn' Khön Thaye Tenzin.
*
Wieder bin ich fünf Jahre von Thaye getrennt gewesen. Nun bin ich mit 21Jahren ausgebildete Sozialpädagogin. Mein Thaye hat das dreißigste Lebensjahr erreicht. In den vergangenen Jahren sind Thaye und ich per Whats App verbunden gewesen. So konnte er mich oft beraten und immer wieder Mut machen.
Thaye und seine Eltern sind aus Hawaii angereist. Seine Heiligkeit hat als Adresse der nun folgenden buddhistischen Hochzeit das Restaurant 'Palais de Chine' in Straßburg festgelegt. Meine ehrenwerten Eltern haben wieder die teure Kleidung aus dem Schrank genommen, die sie zu meiner Schulentlassung angelegt gehabt haben.
Ich selbst trage einen Traum in Weiß mit goldenen Applikationen. Die Familie Khön hat mir das Kleid zukommen lassen. Wir lassen uns von einem Großraum-Taxi zum Restaurant fahren. Thaye hat meinen ehrenwerten Eltern bei meiner Schulentlassung schon die Hadas geschenkt, die weißen Schals. Diese Geste gilt als Antrag. Darauf hätte damals das Verfassen eines Heiratsvertrages erfolgen sollen. Thaye hat damals dazu den Besuch der Teestube in Weiterswiller angeregt. Aber daraus wurde letztlich nur ein mündlicher Vertrag, der mit Handschlag besiegelt worden ist.
Meinen ehrenwerten Eltern hat das Wort des 'hohen Herrn' Khön Thaye Tenzin ausgereicht. Nun steht meine Hochzeit mit Thaye unmittelbar bevor. Meine Eltern sind von ihm reich beschenkt worden, wie es bei einer buddhistischen Hochzeit üblich ist.
Als wir vor dem Restaurant aus dem Taxi aussteigen, kommen junge Mönche, um uns respektvoll zu begrüßen und ins Innere zu geleiten. Mein Rollstuhl wird aufgeklappt und mein ehrenwerter Papa schiebt mich in das Restaurant, während meine ehrenwerten Großeltern und die nächsten Verwandten uns folgen. Wir dürfen zuerst an den Tischen Platz nehmen.
Anschließend setzen sich Thaye, seine Eltern, sein Onkel, seine Tante und einige verdiente Lamas hinzu. Thaye nimmt neben mir Platz und strahlt mich an. Als alle Anwesenden Platz genommen haben, erhebt sich Seine Heiligkeit Lama Khön Sakya Trizin und rezitiert einige weise Sprüche, die auf Buddha zurückgehen.
Nach dem Eröffnungstrunk erheben sich die Gäste nacheinander und überreichen dem Hochzeitspaar, Thaye und mir, je einen Hada. Danach wird getanzt. Thaye umtanzt gekonnt meinen Rollstuhl, mit dem ich ein paar Wendungen auf der Tanzfläche mache. Wir lachen fröhlich und sind glücklich wie kleine Kinder.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories