Sonntag, 19. Juni 2022
Eine neue Hoffnung -16
Plötzlich wendet sie sich ab und sagt, als schelte sie sich selbst:

"Nein! Ich hätte das nicht tun dürfen!"

Entschuldigend antworte ich:
"Es tut mir leid!"

Wir schauen beide in eine andere Richtung in die Weite der Natur, bis Frau Meyer uns an den gedeckten Frühstückstisch ruft. Den Rest des Tages gehen wir uns weitgehend aus dem Weg. Sie beschäftigt sich demonstrativ mit ihrem Laptop. Ich schaue, welche Bücher in dem offenen Bücherschrank stehen und nehme mir eines mit auf mein Zimmer. Auch beim Mittagessen bleiben wir auf höflicher Distanz.

Ich bin darüber traurig. So nah bei dem geliebten Menschen, und mental doch so weit voneinander entfernt. Immer wieder spüre ich ihre Gefühle für mich. Dann aber zieht sie eine Mauer zwischen uns und alles ist wie zwischen zwei zufälligen Bekannten.

Am darauffolgenden Tag lässt Leni nach dem Mittagessen von Frau Meyer einen Picknick-Korb füllen und die belegten Brötchen mit einer mehrfach gefalteten Folie abdecken. Am Morgen habe ich noch gedacht, die Tage auf der Mainau verlaufen alle ähnlich in der Art, dass jeder seiner Wege geht. Aber Leni fordert mich heute mit einem Lächeln auf, mit ihr zu kommen.

Wieder nehmen wir den Rundweg am Ufer des Bodensees entlang. An einer Wiese, die zum Wasser hin leicht abschüssig ist, verlässt sie den Rundweg und setzt den Korb ins Gras. Sie gibt mir die Folie, damit ich sie zwischen uns ausbreite. Anschließend nimmt sie den Korb wieder auf und betritt die Folie, um den Korb hier in die Mitte zu platzieren.

"Komm, setzen wir uns," fordert sie mich auf.

Also trete ich zu ihr auf die Folie, den Korb zwischen uns. Leni fragt mich, welches Brötchen ich mag. Sie gibt es mir. Ich bin erstaunt, dass sie mich bedient. Höflich warte ich, bis auch sie sich bedient hat.

Im folgenden Smalltalk fragt sie mich nach meiner Odyssee von Nepal nach Europa. Gern berichte ich ihr einige Anekdoten. Auch ich bin neugierig auf Lenis Leben, nachdem sie wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist. Sie berichtet mir einige Begebenheiten aus der Schule, vom Abschlussball, ihrer Ausbildung danach und der Zeit an der Seite ihres Vaters in dessen Firma. Ich höre ihr aufmerksam zu. Innerlich warte ich dabei auf eine Gelegenheit, den kleinen Jungen in mir heraus zu lassen.

*

Ich habe mir gedacht, es ist nicht richtig, wie wir nach dem doch von mir selbst provozierten Kuss miteinander umgehen. Ich möchte mich bei Ashok entschuldigen, weiß aber nicht so recht, wie ich anfangen soll. Also lasse ich mir von Frau Meyer einen Picknickkorb zurechtmachen und bitte Ashok, mit mir gemeinsam wieder auf die Mainau zu gehen. Stumm schlendern wir nebeneinander über den Rundweg am Ufer entlang.

Ich suche einen romantischen Flecken auf der Wiese, die bis zum Wasser reicht. In der Nähe von ein paar Bäumen betrete ich schließlich die Wiese und stelle den Korb ins Gras. Dann nehme ich die zusammengefaltete Folie hoch und bitte Ashok, sie hier auszubreiten. Nun setze ich den Korb mitten auf die Folie und lasse mich daneben nieder. Von hier auf den See hinauszuschauen, ist wunderschön.

"Komm, setzen wir uns," fordere ich meinen Begleiter auf.

Er kommt zu mir auf die Folie und lässt sich auf der anderen Seite des Korbes nieder. Wie selbstverständlich bediene ich ihn. Er wartet, bis auch ich mir etwas aus dem Korb genommen habe, bevor er zu essen beginnt.

Nach einer Weile beginne ich den Small Talk, damit wir nicht stumm nebeneinandersitzen. Ich frage ihn nach Erlebnissen während seiner langen Wanderung nach Europa und er beginnt frei von einigen Anekdoten zu erzählen. Hier und da muss ich lachen. Die Stimmung wird gelöster. Schließlich entschuldige ich mich wegen meiner abweisenden Haltung nach dem Kuss auf dem Balkon.

Neugierig fragt er jetzt, was ich in den Jahren seit meiner Abreise bei den Tharu in Nepal hier in Deutschland erlebt habe. Ich erzähle nun von meiner Schulzeit und dem Abschlussball, danach von meiner Ausbildung und der Zeit an der Seite meines Vaters in unserer Firma. Er hört mir aufmerksam zu.

Nun ist der Picknick-Korb fast leer. Plötzlich erhebt sich Ashok mit einem Lächeln im Gesicht und läuft in Richtung Ufer davon. Ich schüttele über diese spontane Aktion den Kopf und lächele in mich hinein. Wieder einmal einer dieser kindlichen Ideen, Flausen, die ich an ihm so liebe.

Ich beginne schon einmal das Geschirr und Besteck einzusammeln. Zwischendurch hebe ich den Blick, um zu sehen was Ashok gerade macht. Plötzlich breitet er die Arme aus und fällt vornüber ins Gras. Ist ihm eine Wurzel oder etwas ähnliches zum Verhängnis geworden? Er bewegt sich kurz und bleibt dann auf dem Bauch liegen.

Besorgt springe ich auf und laufe zu ihm. Schon von unterwegs rufe ich ihm zu:

"Ashok! Ashok, ist alles in Ordnung?"

Mein Herz ist 'in die Hose gerutscht'. Ich habe Angst, dass ihm etwas passiert sein könnte. Bei ihm angekommen, knie ich mich neben ihn und drehe ihn auf den Rücken. Lachend greift er nach mir und zieht mich zu sich herunter. Leicht verärgert rolle ich mich weg. Er macht die Rolle mit und so wälzen wir uns wie zwei Kinder lachend im Gras. Auf ihm liegend kommen wir schließlich atemlos zur Ruhe.

Ich stemme mich hoch und schaue in sein glückliches Gesicht. Irgendwie fühle ich mich wie damals, als ich im Alter von zwölf Jahren für einen Jungen geschwärmt habe. Ashok hat es geschafft, mein rationales Gedankenkonstrukt zu durchbrechen, das meine Gefühle eingesperrt gehalten hat. Ich beuge mich zu ihm hinunter und küsse ihn auf die Stirn. Dann springe ich auf und laufe mit wehenden Haaren lachend zum Korb auf der Folie zurück.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 18. Juni 2022
Eine neue Hoffnung -15
Ich stehe aus dem Sessel auf und auch Ashok erhebt sich. Neugierig gehen wir ins Treppenhaus an der Haustür. Dort stehen zwei fremde Männer neben Papa, der sie uns jetzt vorstellt:

"Dies hier sind die beiden Piloten, die das Lufttaxi fliegen, das vor der Tür steht. Steigt ruhig ein und berichtet mir dann täglich, wie es euch geht!"

*

Gegen Mitternacht landen wir auf der Mainau vor dem Appartementhaus. Wir bedanken uns bei den Männern und Leni gibt ihnen ein großes Trinkgeld. Es ist schon eine außergewöhnliche Reise, wenn man ein Lufttaxi benutzt! Dann führt sie mich in die Ferienwohnung ihrer Familie. Sie hat mehrere Zimmer. Nachdem wir uns orientiert haben, beziehen wir verschiedene Zimmer und wünschen uns eine gute Nacht.

Herr Mrachartz hat uns gesagt, dass am nächsten Morgen eine sogenannte 'Zugehfrau' bei uns klingeln würde. Sie würde von 8 bis 16 Uhr anwesend sein und sich um den Haushalt kümmern. Wir dürften ihr also ruhig öffnen. Als es dann kurz vor 8 Uhr an der Wohnungstür klingelt, höre ich Leni kurz darauf die Tür öffnen.

Zehn Minuten später bin ich ebenfalls auf und verlasse mein Zimmer. Das Bad ist noch besetzt. Leni bittet durch die Badtür um einen Augenblick Geduld. Also gehe ich in mein Zimmer zurück, lasse aber die Zimmertür angelehnt. Wenig später kann ich das Bad ebenfalls nutzen. Anschließend gehe ich ins Esszimmer neben der Küche. Leni sitzt schon am Tisch. Ich wünsche ihr einen guten Morgen und setze mich ebenfalls. Der Tisch ist mit Besteck und Geschirr für zwei Personen eingedeckt.

Aus der Küche weht der Duft frischer Brötchen heran. Kurz darauf kommt eine ältere Frau zu uns an den Tisch. Sie trägt auf einem größeren Tablett alles, was das Herz begehrt. Eine Ecke ihres Tabletts stellt sie auf den Tisch, während sie mit der linken Hand das Tablett in der Schwebe hält. Nun räumt sie Brötchen, Eier, Brot, Wurst, Marmelade und Butter vom Tablett auf den Tisch und wünscht uns "Guten Appetit!"

Leni bedankt sich lächelnd.
"Vielen Dank, Frau Meyer."

Ich falte die Hände, hebe sie an mein Kinn und sage ihr ebenfalls "Danke".

Wir beginnen mit dem Frühstück. Nach wenigen Minuten fragt mich Leni:

"Was sollen wir hier unternehmen? Nur in der Wohnung sitzen, mag ich auch nicht!"

"Ich denke, wir schauen uns im Internet an, was für Möglichkeiten wir haben und entscheiden dann," gebe ich zurück.

So passiert es auch. Nach dem Frühstück zieht sich Leni mit ihrem Laptop auf die Couch zurück. Wir haben hier WLAN, also ist es kein Problem, im Internet zu recherchieren. Heute Nachmittag wollen wir nur den Rundweg über die Blumeninsel nutzen, um uns zu orientieren und vor der Dämmerung wieder zurück sein, entscheiden wir dann. Dazu überqueren wir nach dem Mittagessen eine Brücke und können dann den Uferweg entlang schlendern.

Am Abend in der Ferienwohnung zurück, ist Frau Meyer schon längst nachhause gegangen. Wir essen zu Abend, was der Kühlschrank hergibt und schauen danach im TV, bis Leni müde wird und sich mit einem "Gute Nacht" verabschiedet. Auch ich gehe nun in mein Zimmer. Diese Nacht wälze ich mich schlaflos von einer Seite auf die Andere. Eine entspannte Schlafposition kann ich nicht wirklich finden. Vielleicht bin ich ein paarmal eingedöst.

Beim ersten Morgenrot trete ich hinaus auf den großen Balkon, der sicher das Flachdach des darunterliegenden Wohnzimmers einer anderen Wohnung bildet. Die Luft ist frisch. Hier lasse ich mich zum Meditieren nieder.

Es beginnt mit der Selbstbeobachtung während des Sitzens in meditativer Stille. Die Aufmerksamkeit nimmt wahr, dass sich der Geist bestimmte Gedankenbilder spinnt, doch sie identifiziert sich nicht mit der Geschichte, lässt sich nicht von ihr ködern. Der 'Beobachter' hält keinen Gedankensplitter an.

Das unkontrollierte, alltägliche Bewusstsein lässt sich einfangen, lächelt der sehr attraktiven Frau in meiner Nähe zu und stellt sich vor, was wohl geschähe, wenn man den Mut hätte, sie darauf anzusprechen und und und...

Die Gedanken, die in meinem Kopf kreisen, beeinflussen auch meine Physis. Daher sollte ich mich nicht wundern, warum ich die letzte Nacht schlaflos verbracht habe. Ich werde mich jetzt und hier einer Selbsterforschung widmen. Auf diese Weise eröffnet sich mir die Möglichkeit, eine gewisse Beeinflussung meines Denkens vorzunehmen. So erschaffe ich mir hilfreiche Vorstellungen im Geist. Leni fühlt etwas in meiner Nähe, habe ich mehrfach festgestellt. Sie will es sich nur nicht eingestehen. Ich darf sie nicht mit meinen Gefühlen überrumpeln. Das lässt sie zurückweichen. Sie mag das Kind in mir, die witzigen Einfälle des kleinen Jungen von damals, wie sie sich geäußert hat.

Sobald ich mir bewusst darüber werde, dass vorgestellte Bilder eine Wirkung haben, kann ich das Prinzip für die Beruhigung des Geistes, für die tiefere Meditation und die Entwicklung des Zeugenbewusstseins anwenden.

Hat man mit einiger Übung diesen Zustand erreicht, beginnen der Ausbau und die Pflege dieses vom zwiegespaltenen Denken befreiten, des "störungsfreien" Bewusstseins. Mein Ich-Bewusstsein beginnt nach diesem Zustand zu streben, wie es mir Babaji beigebracht hat.

In den späten Morgenstunden betritt jemand den Balkon, der von mehreren Zimmern aus erreichbar ist. Meine Augen öffnend erkenne ich Leni. Sie trägt ein rückenfreies Kleid. Ich erhebe mich und zusammen treten wir an die Balkonbrüstung.

"Hier ist alles so leicht und unbeschwert," meine ich.

Während sie stumm in die Ferne schaut, berühre ich sie sanft an ihrem Schulterblatt und lasse den Finger ganz sanft über ihre Rippen abwärts wandern. Sie wendet sich mir zu und schaut mich mit sehnsuchtsvollen Augen und offenen Lippen an. Ich halte ihrem Blick lächelnd stand. Unsere Lippen nähern sich einander und vereinigen sich zu einem innigen Kuss. Für einen langen Moment genießt Leni die intime Nähe.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 17. Juni 2022
Eine neue Hoffnung -14
Lara ist während der Erzählung wieder ins Wohnzimmer gekommen, um ihre Mädchen durch das Fenster zu beobachten. Mama ist ebenfalls hinzugekommen und muss sich wohl setzen, als sie hört was Ashok erzählt. Sie greift meine Hände über den Tisch und schaut mich besorgt an. Auch Papas Miene drückt tiefe Sorge aus.

Ich fühle mich nun bemüßigt, die Wogen etwas zu glätten, und berichte vom Besuch des Polizeikommissars. Dabei erkläre ich, dass ich dem Mann das Stammblatt des Clanchefs mitgegeben habe, den Papa für den Verursacher hält.

Papa nickt und meint:
"Das weitere wird nun die Polizei erledigen."

Er wendet sich an Ashok und fragt ihn, den Atem anhaltend:

"Wer sind Sie?"

"Ich bin ein nepalesischer Sadhu," erklärt dieser. "Ihre verehrte Tochter erschien mir in jungen Jahren wie ein Engel und hat mich aus der Schuldknechtschaft befreit. Sie hat mich einem zufällig anwesenden Sadhu ans Herz gelegt, um mir eine Zukunft zu geben.
Von dem heiligen Mann habe ich alles über den Buddhismus gelernt. Er hat mir beigebracht, den Menschen mit Mitgefühl gegenüber zu treten. Er hat mich außerdem gelehrt, wie man sich ohne Waffen verteidigt. Zu seinem Lernstoff zählte auch die Meditation. Sie hilft dabei, ausgeglichen und gelassen durch das Leben zu gehen. Bei tiefer Meditation kann ich nun auch neben mich treten, dabei mich und meine Umgebung visuell und emotional beobachten."

"Oh," macht Papa, als Ashok geendet hat. Dann fragt er:

"Das war in Nepal, als meine Tochter Sie ausgelöst hat. Wie sind Sie nach Deutschland gekommen?"

"In unserer Philosophie gibt es Engel oder Feen. Es heißt, sie wohnen auf den höchsten Bergen und sind die Begleiter von 'erleuchteten Wesen', die ihr Wirken zum Wohl der Menschen einsetzen und selber kurz vor dem Übergang ins Nirwana stehen. Ich habe ihre verehrte Tochter gefragt, ob sie ein Engel sei. Mir kam sie damals wie ein Engel vor.
Als sie nun wegfahren wollte, habe ich gefragt, ob sie wieder zurück in die Berge fährt und wo sie dort wohnt. Sie hat mir dann Deutschland und Berlin genannt und hat mir ihren Namen auf ein kleines Blatt Papier geschrieben."

Ashok greift in eine Tasche und legt ein kleines Blatt 'Post-it' auf den Tisch, das längst nicht mehr klebt.

"Und wie geht es weiter?" lässt Papa nicht locker.

Ashok schaut mich an und berichtet weiter:
"Ich habe mich erkundigt, wo Deutschland liegt und bin losgegangen. Unterwegs habe ich immer wieder Pausen eingelegt, um als Tagelöhner auf den Feldern zu arbeiten oder Botendienste zu übernehmen. Als ich genug Geld zusammen hatte, habe ich mein bisschen Englisch vervollkommnet, weil ich mich mit ihrer verehrten Tochter in dieser Sprache ein wenig verständigen konnte. Irgendwann habe ich gehört, dass man in Deutschland eine andere Sprache spricht. Also habe ich auch Deutsch gelernt. Dann habe ich Berlin erreicht und dort nach einer Frau, namens Leni Mrachartz gesucht."

"Was wolltest du von meiner Tochter?" fragt er jetzt.

"Ich wollte sie wiedersehen und ihr Umfeld kennenlernen," rechtfertigt sich Ashok. "Sie ist eine gute Bekannte, die für mich zum Engel geworden ist."

"Okay," meint Papa. "Ich wollte Sie damit jetzt nicht angreifen. Ich freue mich, dass Sie hier sind! Ohne Sie würde meine Tochter jetzt wahrscheinlich gefangen gehalten oder wäre tot."

Nun wendet sich Papa zu mir:
"Du kannst hier nicht bleiben. Besser solltest du in unsere Ferienwohnung auf die Mainau fahren. Dort vermutet dich niemand, Leni."

Ich bin von seinem Vorschlag nicht sehr erbaut und erkläre:

"Wir mussten hierher schon so oft umsteigen und auf den Anschluss warten. Zur Mainau ist das nicht anders. Da gibt es so viele Zugriffsmöglichkeiten... Ich habe Angst!"

"Das verstehe ich vollkommen. Ich rufe einen Bekannten im Münchner Flughafen an und lasse mich mit einem speziellen Taxiunternehmen verbinden, das den Transfer von Fluggästen zu ihren Hotels abwickelt. Das wird aber erst in der Dunkelheit geschehen können. Ihr bleibt doch solange hier?"

Ich gebe mich geschlagen. Papa setzt mit versöhnlichem Ton nach:

"Dein junger Bekannter wird dich begleiten und immer in deiner Nähe sein! Einen besseren Beschützer kann ich mir nicht denken."

Papa führt über den Tag verteilt mehrere Telefongespräche. Ich richte mich in einem Gästezimmer ein. Die beiden anderen Gästezimmer belegt Lara mit ihrem Mann und den süßen Töchtern. Laras Mann sitzt beim Abendessen mit am Tisch. Anschließend machen wir es uns am Kamin gemütlich und Ashok muss meinem Schwager von einem gewissen Siddharta Gautama erzählen. Ich höre kaum zu. Dafür bin ich jetzt zu aufgeregt.

Dann hören wir, wie sich ein Hubschrauber nähert. Das Rotorgeräusch wird so laut, dass ich annehme, er landet hier in der Nähe. Bestimmt ist es ein Sanitätshubschrauber, der einen akuten Notfall ins Krankenhaus bringen soll.

Kurz nachdem das Motorgeräusch nicht mehr zu hören ist, klingelt es an der Haustür. Verstört schaue ich von einem der Männer zum anderen. Papa erhebt sich und öffnet die Haustür. Nachdem er einige Worte mit dem späten Besuch gesprochen hat, ruft er:

"Leni, Ashok? Kommt ihr mal?"

... link (0 Kommentare)   ... comment