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Samstag, 9. Juli 2022
Aufbruch ins All -10
mariant, 11:38h
Der SpaceX-Mitarbeiter lächelt und nickt.
"Genauso ist es!" bestätigt er. "Mit dieser Mars-City wollen wir Erfahrungen sammeln und später die ersten Siedler auf ihr Leben auf dem Mars vorbereiten."
Inzwischen sind wir mit einem Aufzug auf die dritte Ebene gehoben worden, die für Fußgänger reserviert ist. Aber wir überqueren nur die Straße unter uns, betreten einen Häuserblock an seiner Ecke und stehen in einem Treppenhaus. Wir fahren mit dem Aufzug, um den sich die Treppe windet, hinunter auf die Ebene 0 und stehen in einen großen dreieckigen Saal. Auf einer Seite gibt es mehrere Sitzgruppen und gegenüber sitzt eine junge Frau hinter einem Tresen. Eine etwa anderthalb Meter breite Glastür befindet sich in der Spitze des dreieckigen Grundrisses und eine doppelt so breite Tür in der dritten und breitesten Seite des Raumes.
Beide Türen bestehen aus einem Gitter, in das farbige Butzenscheiben eingearbeitet worden sind. Unser Führer sieht unsere Blicke und erklärt:
"Die Oberfläche des Mars ist hauptsächlich von Sand bedeckt. Erhitzen Sie das Material, erhalten Sie Glas. Sie können Scheiben daraus machen, oder Skulpturen oder auch Gebrauchsgegenstände, wie Teller, Becher, Schüsseln - aber auch Bestecke. Mit diesen Glastüren wollten wir das hervorheben."
Wir nähern uns der Doppel-Tür, die von alleine zur Seite fährt und den Blick auf eine Fahrspur mit Autos freigibt. Wir werden zu den Vordersten in der Reihe geführt und dort auf zwei Fahrzeuge aufgeteilt. Der SpaceX- und der NASA-Mitarbeiter halten eine Karte an die Fahrzeugtür, die nun aufschwingt und zur Seite fährt. Wir setzen uns auf die zwei Sitzbänke und der SpaceX-Mitarbeiter im Fahrzeug, in dem ich Platz genommen habe, steckt die Karte nun in einen Karten-Slot und tippt auf dem aufleuchtenden Bildschirm herum. Danach setzt sich das Fahrzeug in Bewegung.
Es fädelt sich selbständig in den spärlichen Verkehr ein und strebt einem unbekannten Ziel zu.
"Ein selbstfahrendes Elektro-Auto!" stelle ich fest und schaue den SpaceX-Mitarbeiter lächelnd an.
Dieser nickt zustimmend und lächelt zurück.
"So sieht unser Individualverkehr aus. Waren werden von Elektro-LKWs befördert und direkt an die Rampe des Bestellers angeliefert."
"Ah," mache ich und schaue auf die Karte des Navis.
Schließlich fährt das Fahrzeug in eine ebensolche Haltespur hinein wie die, aus der wir gestartet sind, und hält hinter den wartenden Fahrzeugen. Wir steigen aus und sehen den Rest unserer Gruppe hinter uns aus einem anderen Fahrzeug aussteigen.
Wir betreten ein ebensolches Foyer wie das, wo wir die Fahrt begonnen haben. Dieses Mal gehen unsere Führer mit uns an den Tresen der Concierge. Dort fragt man uns nach unseren Ausweisen. Nach der Registrierung erhält jeder von uns seinen Ausweis zurück und zusätzlich eine Karte, mit der wir zahlen können. Unter Anderem entsperren wir damit auch ein Elektro-Cab. Am Ziel wird uns dann der entsprechende Fahrpreis abgebucht.
Das reizt mich nun doch zu der Frage nach unserem Gehalt. Der SpaceX-Mitarbeiter erklärt:
"Auf dem Mars entspräche ihre Tätigkeit dem eines Ingenieurs. Sie erhalten also etwa 5000 Dollar im Monat."
"Okay," meine ich.
Einige aus meiner Gruppe nicken anerkennend.
Danach fahren wir in den fünften Stock und gehen dort einen Gang entlang. Unser Führer öffnet eine Tür und wir betreten einen Raum, der entfernt der Flight Control der NASA ähnelt. Für jeden aus unserer Gruppe gibt es ein Tisch mit einem Control-Panel für eine bestimmte Abraum-Maschine, einen Radlader oder einen LKW. Ein kleiner Bildschirm vermittelt dem Mann, was seine Entscheidungen gerade bewirken. Ein großer Bildschirm an der Wand zeigt das Zusammenspiel aller Maschinen und Fahrzeuge in dem fiktiven Tagebau.
"Sie müssen sich das ähnlich vorstellen, wie die Steuerung der Mars-Rover heutzutage von der Erde aus. Sie sitzen hier in der Zentrale und überwachen die Arbeit von fiktiven Tagebau-Maschinen, vom Abbau der Rohstoffe, über den Transport in Fabriken, bis zum Transport der veredelten Rohstoffe in die Umlaufbahn, wo unsere Raumschiffe sie einsammeln und zur Erde bringen. Alles ist weitgehend automatisiert," meint der SpaceX-Mitarbeiter.
"So," meint nun der NASA-Mitarbeiter. "Das ist für die nächste Zeit ihr Arbeitsplatz. Machen Sie sich ruhig mit den Kontrollen vertraut. In einer Stunde holen wir Sie ab und zeigen Ihnen ihre Wohnungen."
In der nächsten Stunde probieren wir aus, was wir vor uns haben. Im Großen und Ganzen machen wir ein großes Videospiel, da es die Maschinen und Transporter in Wahrheit ja nicht gibt. Dann werden wir wieder abgeholt und zu den Cabs geführt. Zehn Minuten später halten die Fahrzeuge in der Haltespur eines Wohnblocks.
Wieder werden wir zu der Concierge geführt, müssen unsere ID-Cards abgeben und erhalten sie mit einer weiteren Karte zurück. Wie man uns erklärt, sind die neuen Karten die Schlüssel zu unseren Wohnungen. Wir gehen in die zweite Etage und beziehen dort acht identische Wohnungen nebeneinander.
Als ich meine Wohnungstür geöffnet habe, stehe ich zuerst in einer Garderobe mit Haken für Mäntel oder Jacken, eine Ablage für Schuhe und Fächer für Accessoires. Daran schließt sich ein Flur an, von dem zwei Türen abgehen. Neugierig öffne ich sie nacheinander und finde eine Gästetoilette mit WC und Waschgelegenheit, und ein Bad mit freistehender Wanne, über der ein Duschkopf schwebt, ein Waschbecken mit Spiegelschrank und Unterschrank und ein weiteres WC.
Der Gang endet vor einer Glastür, wie ich sie schon aus den Foyers im Erdgeschoß kenne. Als ich sie öffne, stehe ich in einem Wohnzimmer mit einer Polstergruppe und einem Coffeetable. An der Seitenwand befindet sich eine Küchenzeile und davor eine Esstischgruppe. So gesehen ist das Appartement voll ausgestattet. Schränke an der Wand lassen sich mit Geschirr, Bestecken, Wohntextilien, Küchen- und Badtextilien, und Bekleidung befüllen. In einem Highboard entdecke ich zwei Matratzen hochkant stehen.
Ein riesiger Bildschirm hängt gegenüber dem Sofa an der Wand und Phonogeräte füllen ein Phonomöbel. Auf dem Coffeetable liegt eine Broschüre, die ich mir als nächstes zu Gemüte führe.
So lese ich, dass hier unten, gut 500 Meter unter der Erde, kein Worldwide Web empfangen werden kann. Das sei analog zu den Lavatunneln auf dem Mars. Stattdessen gibt es ein Intranet, das über Kabel in jeden Haushalt übertragen wird. Auch unsere Handys funktionieren hier nicht. Dafür muss ich mich wieder an Telefone gewöhnen, die über Kabel funktionieren.
Ich kann das Intranet mit einer Fernbedienung auf dem großen Bildschirm einsehen. Dort gibt es Filme, Musikvideos, Nachrichten und Werbung aller in Mars City ansässigen Firmen. In jedem Wohnblock gibt es außerdem Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants im Innenhof. Sportclubs und Musikclubs gibt es in verschiedenen Blocks, genauso wie Ausstellungen, Museen und Theater.
Nahrungsmittel- und Möbelfabriken haben ebenfalls einen Intranet-Auftritt, in denen man virtuell hindurchwandern kann, um schließlich in deren Verkaufsflächen zu landen und stöbern zu können. Ich bin beeindruckt und darüber müde geworden. Wir haben ab morgen eine Arbeitszeit von 9 bis 17 Uhr. Also hole ich Betttücher und -decken aus dem Schrank, ziehe die Liegefläche der Couch lang und mache mich für die Nacht fertig.
*
Inzwischen lebe ich schon drei Monate in Mars City unter der Erde. Ich habe herausgefunden wie man in einer Kalksteinhöhle nach der Trockenlegung und Abdichtung diese Häuserblocks bauen konnte: Eine der Firmen Elon Musks hat sich auf den Bau von Röhrenbahnen spezialisiert. Ein runder metallischer 'Maulwurf' hat sich durch den Untergrund gegraben. Auf diese Weise hat die Mars City Anschluss an Hanoi und andere große Städte Vietnams bekommen.
Die Bahnen werden in den hermetisch abgeschlossenen Röhren durch Luftdruck auf etwa 500 Stundenkilometer beschleunigt und vor dem Ziel abgebremst. Wir haben einen Rohrbahnhof an der Seite der Hang Son Doong, der Ähnlichkeiten zeigt mit dem Tempel der Hatschepsut in Ägypten, der vor Jahrtausenden dort auch in den Felsen hineingebaut wurde. Dort laden unsere LKWs die Komponenten zur Herstellung eines Baustoffes, den seine Erfinder 'Astrocrete' genannt haben.
"Genauso ist es!" bestätigt er. "Mit dieser Mars-City wollen wir Erfahrungen sammeln und später die ersten Siedler auf ihr Leben auf dem Mars vorbereiten."
Inzwischen sind wir mit einem Aufzug auf die dritte Ebene gehoben worden, die für Fußgänger reserviert ist. Aber wir überqueren nur die Straße unter uns, betreten einen Häuserblock an seiner Ecke und stehen in einem Treppenhaus. Wir fahren mit dem Aufzug, um den sich die Treppe windet, hinunter auf die Ebene 0 und stehen in einen großen dreieckigen Saal. Auf einer Seite gibt es mehrere Sitzgruppen und gegenüber sitzt eine junge Frau hinter einem Tresen. Eine etwa anderthalb Meter breite Glastür befindet sich in der Spitze des dreieckigen Grundrisses und eine doppelt so breite Tür in der dritten und breitesten Seite des Raumes.
Beide Türen bestehen aus einem Gitter, in das farbige Butzenscheiben eingearbeitet worden sind. Unser Führer sieht unsere Blicke und erklärt:
"Die Oberfläche des Mars ist hauptsächlich von Sand bedeckt. Erhitzen Sie das Material, erhalten Sie Glas. Sie können Scheiben daraus machen, oder Skulpturen oder auch Gebrauchsgegenstände, wie Teller, Becher, Schüsseln - aber auch Bestecke. Mit diesen Glastüren wollten wir das hervorheben."
Wir nähern uns der Doppel-Tür, die von alleine zur Seite fährt und den Blick auf eine Fahrspur mit Autos freigibt. Wir werden zu den Vordersten in der Reihe geführt und dort auf zwei Fahrzeuge aufgeteilt. Der SpaceX- und der NASA-Mitarbeiter halten eine Karte an die Fahrzeugtür, die nun aufschwingt und zur Seite fährt. Wir setzen uns auf die zwei Sitzbänke und der SpaceX-Mitarbeiter im Fahrzeug, in dem ich Platz genommen habe, steckt die Karte nun in einen Karten-Slot und tippt auf dem aufleuchtenden Bildschirm herum. Danach setzt sich das Fahrzeug in Bewegung.
Es fädelt sich selbständig in den spärlichen Verkehr ein und strebt einem unbekannten Ziel zu.
"Ein selbstfahrendes Elektro-Auto!" stelle ich fest und schaue den SpaceX-Mitarbeiter lächelnd an.
Dieser nickt zustimmend und lächelt zurück.
"So sieht unser Individualverkehr aus. Waren werden von Elektro-LKWs befördert und direkt an die Rampe des Bestellers angeliefert."
"Ah," mache ich und schaue auf die Karte des Navis.
Schließlich fährt das Fahrzeug in eine ebensolche Haltespur hinein wie die, aus der wir gestartet sind, und hält hinter den wartenden Fahrzeugen. Wir steigen aus und sehen den Rest unserer Gruppe hinter uns aus einem anderen Fahrzeug aussteigen.
Wir betreten ein ebensolches Foyer wie das, wo wir die Fahrt begonnen haben. Dieses Mal gehen unsere Führer mit uns an den Tresen der Concierge. Dort fragt man uns nach unseren Ausweisen. Nach der Registrierung erhält jeder von uns seinen Ausweis zurück und zusätzlich eine Karte, mit der wir zahlen können. Unter Anderem entsperren wir damit auch ein Elektro-Cab. Am Ziel wird uns dann der entsprechende Fahrpreis abgebucht.
Das reizt mich nun doch zu der Frage nach unserem Gehalt. Der SpaceX-Mitarbeiter erklärt:
"Auf dem Mars entspräche ihre Tätigkeit dem eines Ingenieurs. Sie erhalten also etwa 5000 Dollar im Monat."
"Okay," meine ich.
Einige aus meiner Gruppe nicken anerkennend.
Danach fahren wir in den fünften Stock und gehen dort einen Gang entlang. Unser Führer öffnet eine Tür und wir betreten einen Raum, der entfernt der Flight Control der NASA ähnelt. Für jeden aus unserer Gruppe gibt es ein Tisch mit einem Control-Panel für eine bestimmte Abraum-Maschine, einen Radlader oder einen LKW. Ein kleiner Bildschirm vermittelt dem Mann, was seine Entscheidungen gerade bewirken. Ein großer Bildschirm an der Wand zeigt das Zusammenspiel aller Maschinen und Fahrzeuge in dem fiktiven Tagebau.
"Sie müssen sich das ähnlich vorstellen, wie die Steuerung der Mars-Rover heutzutage von der Erde aus. Sie sitzen hier in der Zentrale und überwachen die Arbeit von fiktiven Tagebau-Maschinen, vom Abbau der Rohstoffe, über den Transport in Fabriken, bis zum Transport der veredelten Rohstoffe in die Umlaufbahn, wo unsere Raumschiffe sie einsammeln und zur Erde bringen. Alles ist weitgehend automatisiert," meint der SpaceX-Mitarbeiter.
"So," meint nun der NASA-Mitarbeiter. "Das ist für die nächste Zeit ihr Arbeitsplatz. Machen Sie sich ruhig mit den Kontrollen vertraut. In einer Stunde holen wir Sie ab und zeigen Ihnen ihre Wohnungen."
In der nächsten Stunde probieren wir aus, was wir vor uns haben. Im Großen und Ganzen machen wir ein großes Videospiel, da es die Maschinen und Transporter in Wahrheit ja nicht gibt. Dann werden wir wieder abgeholt und zu den Cabs geführt. Zehn Minuten später halten die Fahrzeuge in der Haltespur eines Wohnblocks.
Wieder werden wir zu der Concierge geführt, müssen unsere ID-Cards abgeben und erhalten sie mit einer weiteren Karte zurück. Wie man uns erklärt, sind die neuen Karten die Schlüssel zu unseren Wohnungen. Wir gehen in die zweite Etage und beziehen dort acht identische Wohnungen nebeneinander.
Als ich meine Wohnungstür geöffnet habe, stehe ich zuerst in einer Garderobe mit Haken für Mäntel oder Jacken, eine Ablage für Schuhe und Fächer für Accessoires. Daran schließt sich ein Flur an, von dem zwei Türen abgehen. Neugierig öffne ich sie nacheinander und finde eine Gästetoilette mit WC und Waschgelegenheit, und ein Bad mit freistehender Wanne, über der ein Duschkopf schwebt, ein Waschbecken mit Spiegelschrank und Unterschrank und ein weiteres WC.
Der Gang endet vor einer Glastür, wie ich sie schon aus den Foyers im Erdgeschoß kenne. Als ich sie öffne, stehe ich in einem Wohnzimmer mit einer Polstergruppe und einem Coffeetable. An der Seitenwand befindet sich eine Küchenzeile und davor eine Esstischgruppe. So gesehen ist das Appartement voll ausgestattet. Schränke an der Wand lassen sich mit Geschirr, Bestecken, Wohntextilien, Küchen- und Badtextilien, und Bekleidung befüllen. In einem Highboard entdecke ich zwei Matratzen hochkant stehen.
Ein riesiger Bildschirm hängt gegenüber dem Sofa an der Wand und Phonogeräte füllen ein Phonomöbel. Auf dem Coffeetable liegt eine Broschüre, die ich mir als nächstes zu Gemüte führe.
So lese ich, dass hier unten, gut 500 Meter unter der Erde, kein Worldwide Web empfangen werden kann. Das sei analog zu den Lavatunneln auf dem Mars. Stattdessen gibt es ein Intranet, das über Kabel in jeden Haushalt übertragen wird. Auch unsere Handys funktionieren hier nicht. Dafür muss ich mich wieder an Telefone gewöhnen, die über Kabel funktionieren.
Ich kann das Intranet mit einer Fernbedienung auf dem großen Bildschirm einsehen. Dort gibt es Filme, Musikvideos, Nachrichten und Werbung aller in Mars City ansässigen Firmen. In jedem Wohnblock gibt es außerdem Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants im Innenhof. Sportclubs und Musikclubs gibt es in verschiedenen Blocks, genauso wie Ausstellungen, Museen und Theater.
Nahrungsmittel- und Möbelfabriken haben ebenfalls einen Intranet-Auftritt, in denen man virtuell hindurchwandern kann, um schließlich in deren Verkaufsflächen zu landen und stöbern zu können. Ich bin beeindruckt und darüber müde geworden. Wir haben ab morgen eine Arbeitszeit von 9 bis 17 Uhr. Also hole ich Betttücher und -decken aus dem Schrank, ziehe die Liegefläche der Couch lang und mache mich für die Nacht fertig.
*
Inzwischen lebe ich schon drei Monate in Mars City unter der Erde. Ich habe herausgefunden wie man in einer Kalksteinhöhle nach der Trockenlegung und Abdichtung diese Häuserblocks bauen konnte: Eine der Firmen Elon Musks hat sich auf den Bau von Röhrenbahnen spezialisiert. Ein runder metallischer 'Maulwurf' hat sich durch den Untergrund gegraben. Auf diese Weise hat die Mars City Anschluss an Hanoi und andere große Städte Vietnams bekommen.
Die Bahnen werden in den hermetisch abgeschlossenen Röhren durch Luftdruck auf etwa 500 Stundenkilometer beschleunigt und vor dem Ziel abgebremst. Wir haben einen Rohrbahnhof an der Seite der Hang Son Doong, der Ähnlichkeiten zeigt mit dem Tempel der Hatschepsut in Ägypten, der vor Jahrtausenden dort auch in den Felsen hineingebaut wurde. Dort laden unsere LKWs die Komponenten zur Herstellung eines Baustoffes, den seine Erfinder 'Astrocrete' genannt haben.
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Donnerstag, 7. Juli 2022
Aufbruch ins All -09
mariant, 11:40h
Howard warnt uns:
"Auf diesem Abschnitt sind Blutegel ein echtes Problem! Steckt also eure Hosenbeine in die Socken!"
Der Dschungelpfad zum Einstieg in die ausgebaute Höhle dürfte für ungeübte ein Kraftakt darstellen, stelle ich fest. Karstfelsen und Urwald prägen den Nationalpark.
"Die Hang Son Doong -Höhle von Fluss und Berg- hatte früher nur einen Zugang durch eine andere Höhle, die Hang En. Dieser Zugang wurde mit wasserdichtem Beton geschlossen. Wir gehen zu der nächstgelegenen der beiden Dolinen. Vor einigen Millionen Jahren, als sich das Wasser des Flusses immer weiter durch den Kalkstein gefressen hatte und die Höhle wuchs, konnte irgendwann das Dach über dem gewaltigen Hohlraum sein eigenes Gewicht nicht mehr tragen und brach an zwei Stellen ein.
Unter den Einbrüchen wuchs dank einer ungewöhnlichen Mischung aus hoher Luftfeuchtigkeit, Licht von oben, Dunkelheit von unten und einer extrem großen Menge uralten Fledermaus-Guanos ein neuer Dschungel. Der tiefste Punkt der Hang Son Doong liegt 490 Meter unter der Erde und sie besitzt eine lichte Höhe von 200 Metern.
Die Doline, die unser Ziel ist, ist mit Beton von dem Rest der Höhle abgetrennt worden. Dem Regenwasser wurde eine Abflussmöglichkeit geschaffen, nicht ohne dabei wieder Turbinen zur Stromerzeugung einzubauen. Sie besitzt einen geheimen Zugang zur simulierten Marshöhle," erklärt Howard, als wir unterwegs rasten.
Immer wieder müssen wir Wasserläufe durchqueren. Selbst ein richtig großer Schritt reicht manchmal nicht, um trockenen Fußes voranzukommen. Die Begleitmannschaft spannt jedesmal ein Seil von einem Ufer zum anderen, an dem wir uns festhalten können, denn manchmal ist die Strömung schon ziemlich stark.
Howard erzählt unterwegs weiteres über unser Ziel:
"Die Höhle ist ein fast komplett gerade verlaufender Tunnel. Es gibt viel, viel längere Höhlen, als die knapp neun Kilometer. Aber die sind dann stellenweise nur ganz, ganz schmal. Die Hang Son Doong ist einfach an jeder Stelle gigantisch. Jede andere Höhle der Welt würde in sie reinpassen!"
Zur größten Höhle der Welt gelangt man nur über Umwege. Wir nehmen eine mühsame Wanderung auf uns.
Ich frage ihn:
"Dehnt sich die Mars City über die gesamte Länge der neun Kilometer aus?"
Er schüttelt den Kopf und erklärt:
"Nein, die Mars City nutzt nur den längsten Hohlraum vom Ende der Höhle bis zur zweiten Doline, von unserem Standort gezählt. Aber das sind immerhin auch vier Kilometer. An ihrer breitesten Stelle misst die Hang Son Doong 280 Meter."
Als wir die Doline endlich erreicht haben, wird es ein wenig heikel. Howard sichert uns an Seilen, bevor es ungefähr 150 Meter in die Tiefe geht. Der Stein ist rutschig. Man muss mit dem Gesicht zum Felsen gewandt absteigen, der dunklen Höhle also den Rücken kehren und trotz Helmlampe fast blind nach kleinen Stufen und Vorsprüngen im Fels tasten, die manchmal ziemlich weit auseinanderliegen.
Am Fuß der Doline, beziehungsweise auf dem Einsturzhügel, stehen wir wieder mitten im Dschungel. Über uns erkennen wir den Himmel durch das ovale Loch, durch das wir heruntergestiegen sind. Der Nebel durch die hohe Luftfeuchtigkeit lässt die Umgebung mystisch wirken. Die Sonne steht günstig. Ihre Strahlen scheinen durch das Loch über uns und durchstoßen wie ein schräger breiter Laserstrahl den Nebel. Ansonsten ist es dämmrig.
Von einem bewachsenen Felsen aus genießen wir eine überwältigende Aussicht. Wir erkennen tief unter uns einen Strand. Dorthin müssen wir hinab, bestätigt uns Howard.
"Der Strand liegt rund 300 Meter unter der Erde," klärt er uns auf.
Also steht uns eine weitere Klettertour bevor. Unten angekommen stehen wir auf feinstem Sand. Bis zum Knöchel sacken wir stellenweise in den pulverigen Boden ein.
"Merkwürdiger Sand," findet ein Mitglied unserer Gruppe.
Unser Guide kommentiert das mit den Worten:
"Kein Sand, uralter Fledermaus-Guano." Und sagt: "Wir sind da!"
Türkisgrünes Wasser liegt spiegelglatt vor dem Strand. Die Träger haben die wasserdichten Rucksäcke in den Sand gestellt. Jeder von uns öffnet nun seinen Rucksack und zieht sich seinen Neopren-Anzug an. Schuhe und Strümpfe kommen in spezielle Beutel. Taucherbrille, Schnorchel und Stirnlampe vervollständigen unser Outfit, denn wir müssen hier ins Wasser. Dann schließen wir unsere Rucksäcke wieder und hängen uns die Gurte selbst über die Schultern. Den Bauchgurt noch und dann betreten wir im Gänsemarsch hintereinander das Wasser.
Unser Guide wartet, bis jeder aus unserer Gruppe nur noch mit dem Kopf über Wasser ist, dann folgt er uns. Wir gehen in die Hocke und sehen ihn im Licht der Stirnlampen an einer Kette, die in kurzen Abständen von einer Stange gehalten wird. Er winkt uns und hangelt sich an der Kette entlang. Wir folgen ihm auf Schnorcheltiefe. Ein Mitarbeiter von ihm macht den Abschluss. Nach einigen Metern müssen wir abtauchen.
Schnell noch tief Luftholen. Dann geht es unter Wasser durch ein offenes Tor. Gleich dahinter können wir wieder auftauchen, aber nun geht es durch einen mannshohen Gang, wobei sich nur unsere Köpfe über Wasser befinden. Nach einigen Metern kommt eine Treppe, über die wir aus dem Wasser steigen und in einen Saal gelangen.
"Hier könnt ihr eure Neopren-Anzüge ausziehen und verstauen," meint Howard nun. "Willkommen in Mars City!"
Er öffnet einen Kasten an der Wand, von dem ein daumendickes Rohr abgeht und in der Decke über uns verschwindet. Er entnimmt ihm einen Handapparat, drückt einige Tasten und spricht dann hinein. Danach wendet er sich wieder uns zu und sagt:
"In wenigen Minuten werdet ihr abgeholt. Wir möchten uns schon einmal von euch verabschieden und den Rückweg antreten."
Er hat den Kasten wieder verschlossen, den Riegel umgelegt und winkt uns zu, während er und sein Mitarbeiter wieder in den überfluteten Gang hinabsteigen.
Kurz darauf hören wir ein quietschendes Geräusch. Als wir unsere Stirnlampen in die Richtung halten, sehen wir eine Tür, in deren Mitte sich ein Rad dreht.
'Wie eine Tresortür!' schießt es mir durch den Kopf.
Wir gehen darauf zu. Die Tür öffnet sich und zwei Männer, ausgerüstet mit starken Taschenlampen kommen eine kleine Treppe zu uns herunter.
"Willkommen in Mars City!" begrüßt uns einer der Beiden. "Ich bin Mitarbeiter des Personalbüros hier und gehöre zu SpaceX. Mein Begleiter ist Wissenschaftler der NASA und wird sie während ihres Aufenthalts betreuen."
Wir schütteln uns die Hände und anschließend treten wir durch die 'Tresortür' nach draußen.
Staunend stehen wir vor riesigen Wohnblocks mit breiten Straßen. Weit über uns an der Höhlendecke geben Tageslicht-Lampen ihr strahlendes Licht ab. Zwar haben wir im Vorfeld schon davon gehört, aber dies alles zu sehen hat noch einmal eine ganz andere Qualität.
Drei dreispurige Straßen umschließen zwei Reihen Häuserblocks auf zwei Ebenen. Man hat die Fahrtrichtungen voneinander getrennt, wie bei Highways und sie übereinandergelegt. Zwischen den Wohnblocks gibt es ein sieben Kilometer langes Pedway-System mittels geschlossener Fußgängertunnel, erklärt uns der SpaceX-Mitarbeiter.
"Dies ist etwas völlig anderes als die Raumstation im Orbit. Dort leben und arbeiten eine Handvoll Wissenschafts-Astronauten. Wir simulieren hier eine Mars-Station. Sie müssen sich folgendes Szenario vergegenwärtigen: Die SpaceX investiert Milliarden Dollar, um Menschen zum Mars zu bringen, die dort forschen wollen. Jedes Unternehmen ist gewinnorientiert. Der Mars besitzt Rohstoffe für Billionen Dollar. Firmen auf der Erde brauchen diese Rohstoffe. Sie sind unser Gewinn. Also muss man eine Menge Menschen und Maschinen dorthin bringen. Dafür baut man solche Städte in die Lavatunnel an den Flanken bestimmter Marsvulkane."
"Eine Stadt ist ein komplexer Organismus," gebe ich zu Bedenken. "Die Menschen, die für Sie die Rohstoffe abbauen, erhalten Lohn und Freizeit. Sie wollen wohnen und essen, sowie sich in ihrer Freizeit entspannen. Dazu sind wieder Menschen nötig, die die Nahrung erzeugen und herstellen. Möbel und anderes herstellen und Zerstreuung in Museen und Ausstellungen anbieten. In Restaurants und Theater arbeiten Menschen, um Zerstreuung zu bieten. Ein Geldkreislauf entsteht."
"Auf diesem Abschnitt sind Blutegel ein echtes Problem! Steckt also eure Hosenbeine in die Socken!"
Der Dschungelpfad zum Einstieg in die ausgebaute Höhle dürfte für ungeübte ein Kraftakt darstellen, stelle ich fest. Karstfelsen und Urwald prägen den Nationalpark.
"Die Hang Son Doong -Höhle von Fluss und Berg- hatte früher nur einen Zugang durch eine andere Höhle, die Hang En. Dieser Zugang wurde mit wasserdichtem Beton geschlossen. Wir gehen zu der nächstgelegenen der beiden Dolinen. Vor einigen Millionen Jahren, als sich das Wasser des Flusses immer weiter durch den Kalkstein gefressen hatte und die Höhle wuchs, konnte irgendwann das Dach über dem gewaltigen Hohlraum sein eigenes Gewicht nicht mehr tragen und brach an zwei Stellen ein.
Unter den Einbrüchen wuchs dank einer ungewöhnlichen Mischung aus hoher Luftfeuchtigkeit, Licht von oben, Dunkelheit von unten und einer extrem großen Menge uralten Fledermaus-Guanos ein neuer Dschungel. Der tiefste Punkt der Hang Son Doong liegt 490 Meter unter der Erde und sie besitzt eine lichte Höhe von 200 Metern.
Die Doline, die unser Ziel ist, ist mit Beton von dem Rest der Höhle abgetrennt worden. Dem Regenwasser wurde eine Abflussmöglichkeit geschaffen, nicht ohne dabei wieder Turbinen zur Stromerzeugung einzubauen. Sie besitzt einen geheimen Zugang zur simulierten Marshöhle," erklärt Howard, als wir unterwegs rasten.
Immer wieder müssen wir Wasserläufe durchqueren. Selbst ein richtig großer Schritt reicht manchmal nicht, um trockenen Fußes voranzukommen. Die Begleitmannschaft spannt jedesmal ein Seil von einem Ufer zum anderen, an dem wir uns festhalten können, denn manchmal ist die Strömung schon ziemlich stark.
Howard erzählt unterwegs weiteres über unser Ziel:
"Die Höhle ist ein fast komplett gerade verlaufender Tunnel. Es gibt viel, viel längere Höhlen, als die knapp neun Kilometer. Aber die sind dann stellenweise nur ganz, ganz schmal. Die Hang Son Doong ist einfach an jeder Stelle gigantisch. Jede andere Höhle der Welt würde in sie reinpassen!"
Zur größten Höhle der Welt gelangt man nur über Umwege. Wir nehmen eine mühsame Wanderung auf uns.
Ich frage ihn:
"Dehnt sich die Mars City über die gesamte Länge der neun Kilometer aus?"
Er schüttelt den Kopf und erklärt:
"Nein, die Mars City nutzt nur den längsten Hohlraum vom Ende der Höhle bis zur zweiten Doline, von unserem Standort gezählt. Aber das sind immerhin auch vier Kilometer. An ihrer breitesten Stelle misst die Hang Son Doong 280 Meter."
Als wir die Doline endlich erreicht haben, wird es ein wenig heikel. Howard sichert uns an Seilen, bevor es ungefähr 150 Meter in die Tiefe geht. Der Stein ist rutschig. Man muss mit dem Gesicht zum Felsen gewandt absteigen, der dunklen Höhle also den Rücken kehren und trotz Helmlampe fast blind nach kleinen Stufen und Vorsprüngen im Fels tasten, die manchmal ziemlich weit auseinanderliegen.
Am Fuß der Doline, beziehungsweise auf dem Einsturzhügel, stehen wir wieder mitten im Dschungel. Über uns erkennen wir den Himmel durch das ovale Loch, durch das wir heruntergestiegen sind. Der Nebel durch die hohe Luftfeuchtigkeit lässt die Umgebung mystisch wirken. Die Sonne steht günstig. Ihre Strahlen scheinen durch das Loch über uns und durchstoßen wie ein schräger breiter Laserstrahl den Nebel. Ansonsten ist es dämmrig.
Von einem bewachsenen Felsen aus genießen wir eine überwältigende Aussicht. Wir erkennen tief unter uns einen Strand. Dorthin müssen wir hinab, bestätigt uns Howard.
"Der Strand liegt rund 300 Meter unter der Erde," klärt er uns auf.
Also steht uns eine weitere Klettertour bevor. Unten angekommen stehen wir auf feinstem Sand. Bis zum Knöchel sacken wir stellenweise in den pulverigen Boden ein.
"Merkwürdiger Sand," findet ein Mitglied unserer Gruppe.
Unser Guide kommentiert das mit den Worten:
"Kein Sand, uralter Fledermaus-Guano." Und sagt: "Wir sind da!"
Türkisgrünes Wasser liegt spiegelglatt vor dem Strand. Die Träger haben die wasserdichten Rucksäcke in den Sand gestellt. Jeder von uns öffnet nun seinen Rucksack und zieht sich seinen Neopren-Anzug an. Schuhe und Strümpfe kommen in spezielle Beutel. Taucherbrille, Schnorchel und Stirnlampe vervollständigen unser Outfit, denn wir müssen hier ins Wasser. Dann schließen wir unsere Rucksäcke wieder und hängen uns die Gurte selbst über die Schultern. Den Bauchgurt noch und dann betreten wir im Gänsemarsch hintereinander das Wasser.
Unser Guide wartet, bis jeder aus unserer Gruppe nur noch mit dem Kopf über Wasser ist, dann folgt er uns. Wir gehen in die Hocke und sehen ihn im Licht der Stirnlampen an einer Kette, die in kurzen Abständen von einer Stange gehalten wird. Er winkt uns und hangelt sich an der Kette entlang. Wir folgen ihm auf Schnorcheltiefe. Ein Mitarbeiter von ihm macht den Abschluss. Nach einigen Metern müssen wir abtauchen.
Schnell noch tief Luftholen. Dann geht es unter Wasser durch ein offenes Tor. Gleich dahinter können wir wieder auftauchen, aber nun geht es durch einen mannshohen Gang, wobei sich nur unsere Köpfe über Wasser befinden. Nach einigen Metern kommt eine Treppe, über die wir aus dem Wasser steigen und in einen Saal gelangen.
"Hier könnt ihr eure Neopren-Anzüge ausziehen und verstauen," meint Howard nun. "Willkommen in Mars City!"
Er öffnet einen Kasten an der Wand, von dem ein daumendickes Rohr abgeht und in der Decke über uns verschwindet. Er entnimmt ihm einen Handapparat, drückt einige Tasten und spricht dann hinein. Danach wendet er sich wieder uns zu und sagt:
"In wenigen Minuten werdet ihr abgeholt. Wir möchten uns schon einmal von euch verabschieden und den Rückweg antreten."
Er hat den Kasten wieder verschlossen, den Riegel umgelegt und winkt uns zu, während er und sein Mitarbeiter wieder in den überfluteten Gang hinabsteigen.
Kurz darauf hören wir ein quietschendes Geräusch. Als wir unsere Stirnlampen in die Richtung halten, sehen wir eine Tür, in deren Mitte sich ein Rad dreht.
'Wie eine Tresortür!' schießt es mir durch den Kopf.
Wir gehen darauf zu. Die Tür öffnet sich und zwei Männer, ausgerüstet mit starken Taschenlampen kommen eine kleine Treppe zu uns herunter.
"Willkommen in Mars City!" begrüßt uns einer der Beiden. "Ich bin Mitarbeiter des Personalbüros hier und gehöre zu SpaceX. Mein Begleiter ist Wissenschaftler der NASA und wird sie während ihres Aufenthalts betreuen."
Wir schütteln uns die Hände und anschließend treten wir durch die 'Tresortür' nach draußen.
Staunend stehen wir vor riesigen Wohnblocks mit breiten Straßen. Weit über uns an der Höhlendecke geben Tageslicht-Lampen ihr strahlendes Licht ab. Zwar haben wir im Vorfeld schon davon gehört, aber dies alles zu sehen hat noch einmal eine ganz andere Qualität.
Drei dreispurige Straßen umschließen zwei Reihen Häuserblocks auf zwei Ebenen. Man hat die Fahrtrichtungen voneinander getrennt, wie bei Highways und sie übereinandergelegt. Zwischen den Wohnblocks gibt es ein sieben Kilometer langes Pedway-System mittels geschlossener Fußgängertunnel, erklärt uns der SpaceX-Mitarbeiter.
"Dies ist etwas völlig anderes als die Raumstation im Orbit. Dort leben und arbeiten eine Handvoll Wissenschafts-Astronauten. Wir simulieren hier eine Mars-Station. Sie müssen sich folgendes Szenario vergegenwärtigen: Die SpaceX investiert Milliarden Dollar, um Menschen zum Mars zu bringen, die dort forschen wollen. Jedes Unternehmen ist gewinnorientiert. Der Mars besitzt Rohstoffe für Billionen Dollar. Firmen auf der Erde brauchen diese Rohstoffe. Sie sind unser Gewinn. Also muss man eine Menge Menschen und Maschinen dorthin bringen. Dafür baut man solche Städte in die Lavatunnel an den Flanken bestimmter Marsvulkane."
"Eine Stadt ist ein komplexer Organismus," gebe ich zu Bedenken. "Die Menschen, die für Sie die Rohstoffe abbauen, erhalten Lohn und Freizeit. Sie wollen wohnen und essen, sowie sich in ihrer Freizeit entspannen. Dazu sind wieder Menschen nötig, die die Nahrung erzeugen und herstellen. Möbel und anderes herstellen und Zerstreuung in Museen und Ausstellungen anbieten. In Restaurants und Theater arbeiten Menschen, um Zerstreuung zu bieten. Ein Geldkreislauf entsteht."
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Mittwoch, 6. Juli 2022
Aufbruch ins All -08
mariant, 12:46h
"Wir haben ja nun schon verschiedene Konzeptstudien für Siedlungen auf dem Mars erhalten. Neben den in der offenen Landschaft stehenden Landefähren, die untereinander verbunden eine Siedlung ergeben, aber der kosmischen Strahlung ungeschützt ausgeliefert sind, hat eine andere Gruppe eine in einen Felshang hineingebaute Siedlung konzipiert. In der Ebene davor stehen Sonnenkollektoren und an einen Raumhafen wurde ebenfalls gedacht. Nun hat eine andere Wissenschaftlergruppe ein Baumaterial entwickelt, das sie Astrocrete nennen.
Wie ich schon sagte, die ältere Studie mit den Marslandern als Siedlung scheidet wegen der harten Strahlung auf der Oberfläche aus. Der andere Entwurf benötigt Baumaschinen auf dem Mars, mit denen man sich in das Gestein fräst und Bohrhämmer für die Feinarbeiten. Bisher ist noch niemand auf die Idee gekommen, Lavatunnel als natürliche Hohlräume für Siedlungen zu nutzen. Dabei kann Astrocrete gerne zum Einsatz kommen!"
Einer der anwesenden Ingenieure wirft ein:
"Die komplette Nutzlast unserer stärksten Rakete darf für den Marsflug 16,8 Tonnen nicht übersteigen. Die Crew muss sich irgendwie anders behelfen beim Aufbau zuerst einmal einer Marsstation, die für die Dauer von 687 Marstagen aufrechterhalten werden soll. Der Lander hat sein Gewicht, die Crew selber ebenso. Ein Rover sollte ebenfalls mitfliegen. Wir brauchen Erfahrungswerte, damit wir wissen, was die Crew zum Aufbau einer einfachen Station braucht. Bohrhämmer sollten sie schon deshalb mitnehmen, um einen Zugang zu einem Lavatunnel herzustellen!"
Ein anderer Mitarbeiter stellt fest:
"Wir müssen die Männer einerseits schulen, andererseits gewinnen wir wichtige Daten aus den Versuchen verschiedener Crews, hier auf der Erde eine Marsstation zu errichten. Ich plädiere für ein getrenntes Vorgehen: Eine Crew kann in der jordanischen Wüste einen Schacht zu einem unterirdischen Hohlraum treiben. Eine andere Crew geht unter Führung eines erfahrenen Höhlenkletterers in eine natürliche Höhle und baut dort ein Camp auf, als befänden sie sich in einem Lavatunnel auf dem Mars."
Ich nicke dem Mann zu und antworte:
"Vielen Dank für die konstruktive Idee. Wir werden sie genauso umsetzen!"
Aufgrund dieses Gespräches beantrage ich bei meinen Vorgesetzten, dass wir ein Transportflugzeug nach Jordanien senden. Dort soll ein Hubschrauber aus der amerikanischen Militärbasis Muwaffaq Salti Air Base die Kommandokapsel eines SpaceX-Raumschiffes in die jordanische Wüste setzen. Ein Rover, wie der aus Apollo-Zeiten, wird daneben platziert und zwei Bohrhämmer, sowie eine Ladestation mit Sonnenkollektoren vervollständigen die Ausrüstung.
Jetzt fliegen wir drei Astronauten in ihren Weltraumanzügen dorthin und beobachten, wie sie es schaffen, ein waagerechtes Loch in einen Felssturz aus Sandstein zu hämmern. Wichtig ist auch, wieviel Zeit sie benötigen und welche Daten ihre Bio-Monitore liefern.
Nachdem sie eine Höhle geschaffen haben, in der sie Schutz vor der Mittagshitze finden, bringt die NASA ihnen mit einem weiteren Hubschrauberflug einen kleinen 'Maulwurf' mit dem einer der Astronauten eine senkrechte Röhre in den Felsen bohren soll. Der Bruchstein wird von ihnen mit einem über der Röhre liegenden Kran herausgeschafft. Nach einer Weile sollen sie den Maulwurf um 90 Grad drehen und von der Position aus, eine waagerechte Röhre bohren. Auch jetzt müssen sie die Bruchsteine ans Tageslicht befördern.
Ein anderes Team aus drei Astronauten vertrauen wir der Führung eines Höhlenkletterers an und geben ihnen die Aufgabe, in einem Lavatunnel am Hang des Kilauea auf Hawaii eine feste Unterkunft zu schaffen. Dazu platzieren wir eine weitere Kommandokapsel gleich neben einer Doline, einem Einsturz des Tunneldaches. So haben die Crews adäquate Unterkünfte, während sie ihre Aufgaben lösen.
Der Guide holt sie am Morgen vor der Kommandokapsel ab. Eine erste Tour soll der Erkundung der Höhle dienen. Sie steigen zu viert die Geröllrampe hinunter auf das Niveau der Höhle. Hier im Bereich des Deckeneinsturzes hat die tropische Vegetation die Höhle erobert. Sie gehen weiter und müssen bald ihre Stirnlampen einschalten, denn Dunkelheit umfängt sie.
Bald erweitert sich der Tunnel zu einem großen Saal. Allmählich gewöhnen sich die Expeditionsteilnehmer an die Stille und die Dunkelheit, während sie den Schritten und der Stimme ihres Guides folgen. Das Vulkangestein knirscht unter ihren Sohlen.
Sie bewundern die ockerfarbenen Wände. Hier und da hängen Stalagtiten aus Kalkspat von der Decke. Stellenweise ist die Lavahöhle weiß, als wäre sie mit grobem Salz überzogen. Hier und da glitzert es im Schein der Stirnlampen.
Die Astronauten erinnern sich, in den einleitenden Vorträgen gehört zu haben, dass hier auf der Erde kaum ein Lavatunnel breiter als 30 Meter ist. Auf dem Mars sind, wegen der Schwerkraft von 38% der Irdischen, dagegen lichte Weiten von zwei- bis dreihundert Meter möglich, auf dem Erdmond sogar 1000 Meter. Man hat auf dem Mars auch Höhen von 115 Metern in den Lavaröhren gemessen.
Nun untersuchen sie das Gestein, das die Wand der Röhre bildet. Hier und da gibt es Ton und Kalkspat. Für die Herstellung von 'Astrocrete' benötigen sie eher Quarzsand, aber auch der dunkle Sand aus Vulkangestein ist möglich. Da hinein wird Urin gemischt, um dem Sand Harnstoff zuzufügen. Auch das im Blut vorkommende Humanalbumin ist ein Bestandteil des 'Astrocrete' - Zements.
Die Wissenschaftler haben errechnet, dass sechs Astronauten auf diese Weise in dem zwei Jahre dauernden Aufenthalt auf dem Mars etwa 500 kg ?Astrocrete herstellen können. Das soll in diesem Experiment unter realen Bedingungen überprüft werden. Nun muss das ganze Baumaterial auch noch in die Höhle geschafft und hier unten angemischt werden.
*
Der US-Multimillionär Elon Musk und CEO von SpaceX ist vor Jahren zu Gesprächen mit der vietnamesischen Regierung nach Hanoi geflogen. Er hat erreicht, dass die Höhle Hang Son Doong im Nationalpark Phong Nha Ke Bang nahe der Grenze zu Laos, rund 500 Kilometer südlich der vietnamesischen Hauptstadt für den Tourismus gesperrt wird.
Er verspricht der vietnamesischen Regierung, dass sie dort einen Regierungsbunker einrichten kann. Gerne wolle er den finalen Umbau finanzieren. Bis dahin, und hier ist ein Zeitraum von 30 Jahren im Gespräch gewesen, darf Mister Musk die Höhle zu einem wasserdichten Hohlraum ausbauen.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist in seinem Inneren, 300 Meter unter der Erde, ein Fluss geflossen, der in der Regenzeit regelmäßig stark anschwillt und die Höhle geschaffen hat. Durch die Abdichtung mit wasserdichtem Beton und mittels kleiner künstlicher Hohlräume in dem Karstgestein, die dem Fluss eine andere Richtung geben, hat die SpaceX die Simulation eines marsianischen Lavatunnels geschaffen.
Hier soll in den nächsten Jahren eine Mars-Siedlung entstehen. Die Versorgung mit Elektrizität geschieht mittels Wasserkraft. Das Wasser selbst wird über einen Kreislauf immer wieder erneuert. Mit den Abfällen aus der Wiederaufbereitung wird eine Nahrungsmittel-Produktion versorgt.
In ihrem Innern fließt ein Fluss, der an einigen Stellen reißend, an anderen zahm und manchmal nicht einmal zu sehen ist. Nach jeder Regenzeit bahnt er sich einen neuen Weg durch den steinernen Tunnel.
Mein Name ist Jesse Brown. Ich komme aus Alabama und habe mich für das Siedlungsprojekt der NASA und SpaceX gemeldet. Nachdem ich vom Marshall Space Flight Center in Alabama ausgewählt worden bin, fliege ich 17,5 Stunden von Huntsville International Airport, Carl T. Jones Field, nach Noi Bai International Airport am Rand der Hauptstadt Hanoi.
Dort angekommen werde ich mit sieben weiteren Leuten, darunter drei Frauen, in die US-Botschaft gefahren und in einen Schulungsraum geführt. Hier lernen wir unseren Guide kennen. Er stellt sich vor als Howard Smith und erklärt, er sei ein Caver -Höhlenwanderer-. Mit gedämpfter Stimme und einem gutmütigen Lächeln erklärt er, was auf uns zukommt.
Am darauffolgenden Tag fahren wir in einem Kleinbus von Hanoi 500km in südlicher Richtung in den Nationalpark Phong Nha Ke Bang in Zentralvietnam. Der Bus hält in einer unscheinbaren Kurve. Rechts ist eine Lücke in der Leitplanke, dahinter geht es einen schlammigen, schmalen Pfad abwärts in den Dschungel. Dort treffen wir auf zwei Mitarbeiter und acht Träger, die unser Gepäck übernehmen.
Wie ich schon sagte, die ältere Studie mit den Marslandern als Siedlung scheidet wegen der harten Strahlung auf der Oberfläche aus. Der andere Entwurf benötigt Baumaschinen auf dem Mars, mit denen man sich in das Gestein fräst und Bohrhämmer für die Feinarbeiten. Bisher ist noch niemand auf die Idee gekommen, Lavatunnel als natürliche Hohlräume für Siedlungen zu nutzen. Dabei kann Astrocrete gerne zum Einsatz kommen!"
Einer der anwesenden Ingenieure wirft ein:
"Die komplette Nutzlast unserer stärksten Rakete darf für den Marsflug 16,8 Tonnen nicht übersteigen. Die Crew muss sich irgendwie anders behelfen beim Aufbau zuerst einmal einer Marsstation, die für die Dauer von 687 Marstagen aufrechterhalten werden soll. Der Lander hat sein Gewicht, die Crew selber ebenso. Ein Rover sollte ebenfalls mitfliegen. Wir brauchen Erfahrungswerte, damit wir wissen, was die Crew zum Aufbau einer einfachen Station braucht. Bohrhämmer sollten sie schon deshalb mitnehmen, um einen Zugang zu einem Lavatunnel herzustellen!"
Ein anderer Mitarbeiter stellt fest:
"Wir müssen die Männer einerseits schulen, andererseits gewinnen wir wichtige Daten aus den Versuchen verschiedener Crews, hier auf der Erde eine Marsstation zu errichten. Ich plädiere für ein getrenntes Vorgehen: Eine Crew kann in der jordanischen Wüste einen Schacht zu einem unterirdischen Hohlraum treiben. Eine andere Crew geht unter Führung eines erfahrenen Höhlenkletterers in eine natürliche Höhle und baut dort ein Camp auf, als befänden sie sich in einem Lavatunnel auf dem Mars."
Ich nicke dem Mann zu und antworte:
"Vielen Dank für die konstruktive Idee. Wir werden sie genauso umsetzen!"
Aufgrund dieses Gespräches beantrage ich bei meinen Vorgesetzten, dass wir ein Transportflugzeug nach Jordanien senden. Dort soll ein Hubschrauber aus der amerikanischen Militärbasis Muwaffaq Salti Air Base die Kommandokapsel eines SpaceX-Raumschiffes in die jordanische Wüste setzen. Ein Rover, wie der aus Apollo-Zeiten, wird daneben platziert und zwei Bohrhämmer, sowie eine Ladestation mit Sonnenkollektoren vervollständigen die Ausrüstung.
Jetzt fliegen wir drei Astronauten in ihren Weltraumanzügen dorthin und beobachten, wie sie es schaffen, ein waagerechtes Loch in einen Felssturz aus Sandstein zu hämmern. Wichtig ist auch, wieviel Zeit sie benötigen und welche Daten ihre Bio-Monitore liefern.
Nachdem sie eine Höhle geschaffen haben, in der sie Schutz vor der Mittagshitze finden, bringt die NASA ihnen mit einem weiteren Hubschrauberflug einen kleinen 'Maulwurf' mit dem einer der Astronauten eine senkrechte Röhre in den Felsen bohren soll. Der Bruchstein wird von ihnen mit einem über der Röhre liegenden Kran herausgeschafft. Nach einer Weile sollen sie den Maulwurf um 90 Grad drehen und von der Position aus, eine waagerechte Röhre bohren. Auch jetzt müssen sie die Bruchsteine ans Tageslicht befördern.
Ein anderes Team aus drei Astronauten vertrauen wir der Führung eines Höhlenkletterers an und geben ihnen die Aufgabe, in einem Lavatunnel am Hang des Kilauea auf Hawaii eine feste Unterkunft zu schaffen. Dazu platzieren wir eine weitere Kommandokapsel gleich neben einer Doline, einem Einsturz des Tunneldaches. So haben die Crews adäquate Unterkünfte, während sie ihre Aufgaben lösen.
Der Guide holt sie am Morgen vor der Kommandokapsel ab. Eine erste Tour soll der Erkundung der Höhle dienen. Sie steigen zu viert die Geröllrampe hinunter auf das Niveau der Höhle. Hier im Bereich des Deckeneinsturzes hat die tropische Vegetation die Höhle erobert. Sie gehen weiter und müssen bald ihre Stirnlampen einschalten, denn Dunkelheit umfängt sie.
Bald erweitert sich der Tunnel zu einem großen Saal. Allmählich gewöhnen sich die Expeditionsteilnehmer an die Stille und die Dunkelheit, während sie den Schritten und der Stimme ihres Guides folgen. Das Vulkangestein knirscht unter ihren Sohlen.
Sie bewundern die ockerfarbenen Wände. Hier und da hängen Stalagtiten aus Kalkspat von der Decke. Stellenweise ist die Lavahöhle weiß, als wäre sie mit grobem Salz überzogen. Hier und da glitzert es im Schein der Stirnlampen.
Die Astronauten erinnern sich, in den einleitenden Vorträgen gehört zu haben, dass hier auf der Erde kaum ein Lavatunnel breiter als 30 Meter ist. Auf dem Mars sind, wegen der Schwerkraft von 38% der Irdischen, dagegen lichte Weiten von zwei- bis dreihundert Meter möglich, auf dem Erdmond sogar 1000 Meter. Man hat auf dem Mars auch Höhen von 115 Metern in den Lavaröhren gemessen.
Nun untersuchen sie das Gestein, das die Wand der Röhre bildet. Hier und da gibt es Ton und Kalkspat. Für die Herstellung von 'Astrocrete' benötigen sie eher Quarzsand, aber auch der dunkle Sand aus Vulkangestein ist möglich. Da hinein wird Urin gemischt, um dem Sand Harnstoff zuzufügen. Auch das im Blut vorkommende Humanalbumin ist ein Bestandteil des 'Astrocrete' - Zements.
Die Wissenschaftler haben errechnet, dass sechs Astronauten auf diese Weise in dem zwei Jahre dauernden Aufenthalt auf dem Mars etwa 500 kg ?Astrocrete herstellen können. Das soll in diesem Experiment unter realen Bedingungen überprüft werden. Nun muss das ganze Baumaterial auch noch in die Höhle geschafft und hier unten angemischt werden.
*
Der US-Multimillionär Elon Musk und CEO von SpaceX ist vor Jahren zu Gesprächen mit der vietnamesischen Regierung nach Hanoi geflogen. Er hat erreicht, dass die Höhle Hang Son Doong im Nationalpark Phong Nha Ke Bang nahe der Grenze zu Laos, rund 500 Kilometer südlich der vietnamesischen Hauptstadt für den Tourismus gesperrt wird.
Er verspricht der vietnamesischen Regierung, dass sie dort einen Regierungsbunker einrichten kann. Gerne wolle er den finalen Umbau finanzieren. Bis dahin, und hier ist ein Zeitraum von 30 Jahren im Gespräch gewesen, darf Mister Musk die Höhle zu einem wasserdichten Hohlraum ausbauen.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist in seinem Inneren, 300 Meter unter der Erde, ein Fluss geflossen, der in der Regenzeit regelmäßig stark anschwillt und die Höhle geschaffen hat. Durch die Abdichtung mit wasserdichtem Beton und mittels kleiner künstlicher Hohlräume in dem Karstgestein, die dem Fluss eine andere Richtung geben, hat die SpaceX die Simulation eines marsianischen Lavatunnels geschaffen.
Hier soll in den nächsten Jahren eine Mars-Siedlung entstehen. Die Versorgung mit Elektrizität geschieht mittels Wasserkraft. Das Wasser selbst wird über einen Kreislauf immer wieder erneuert. Mit den Abfällen aus der Wiederaufbereitung wird eine Nahrungsmittel-Produktion versorgt.
In ihrem Innern fließt ein Fluss, der an einigen Stellen reißend, an anderen zahm und manchmal nicht einmal zu sehen ist. Nach jeder Regenzeit bahnt er sich einen neuen Weg durch den steinernen Tunnel.
Mein Name ist Jesse Brown. Ich komme aus Alabama und habe mich für das Siedlungsprojekt der NASA und SpaceX gemeldet. Nachdem ich vom Marshall Space Flight Center in Alabama ausgewählt worden bin, fliege ich 17,5 Stunden von Huntsville International Airport, Carl T. Jones Field, nach Noi Bai International Airport am Rand der Hauptstadt Hanoi.
Dort angekommen werde ich mit sieben weiteren Leuten, darunter drei Frauen, in die US-Botschaft gefahren und in einen Schulungsraum geführt. Hier lernen wir unseren Guide kennen. Er stellt sich vor als Howard Smith und erklärt, er sei ein Caver -Höhlenwanderer-. Mit gedämpfter Stimme und einem gutmütigen Lächeln erklärt er, was auf uns zukommt.
Am darauffolgenden Tag fahren wir in einem Kleinbus von Hanoi 500km in südlicher Richtung in den Nationalpark Phong Nha Ke Bang in Zentralvietnam. Der Bus hält in einer unscheinbaren Kurve. Rechts ist eine Lücke in der Leitplanke, dahinter geht es einen schlammigen, schmalen Pfad abwärts in den Dschungel. Dort treffen wir auf zwei Mitarbeiter und acht Träger, die unser Gepäck übernehmen.
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