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Dienstag, 5. Juli 2022
Aufbruch ins All -07
mariant, 11:16h
Danach holt er Alu-Kisten mit Ausrüstung und eingeschweißte Lebensmittel ins Innere. Unter den Ausrüstungsgegenständen ist auch ein Gerät, das aus dem umgebenden atmosphärischen Kohlendioxyd Sauerstoff gewinnen kann. Ein Messgerät für die atmosphärische Zusammensetzung im Zelt schlägt Alarm, wenn der Sauerstoffgehalt unter den kritischen Wert fällt. Nun muss Harper die zwischenzeitlich gefüllte Gasflasche im Zelt entleeren. Das Gleiche macht er mit der Gasflasche im Rückentornister seines Raumanzuges.
Als Nächstes gräbt er die Solarmodule frei um Strom erzeugen zu können. Die kniffligere Arbeit ist es jedoch, den Mars-Rover frei zu graben und wieder funktionstüchtig zu machen. Die Antenne des Funkgerätes muss er reparieren und das Funkgerät reinigen. Danach richtet er die Antenne auf die Erde aus und schickt einen Hilferuf ab. Dort ist man erfreut, dass Harper noch lebt.
Die Flight Control macht ihm Hoffnung, weil Starship-2 in Richtung Mars unterwegs ist. Das Raumschiff wird von der Erde gesteuert. Es hat keine Astronauten an Bord und es gibt auch keine Möglichkeit, damit von der Marsoberfläche zu starten. Einige Tage später kann er beobachten, wie der Versorgungsflug Starship-2 automatisch landet.
Er fährt mit seinem 'roving Vehicle' dorthin und entnimmt dem Raumschiff so viel, wie der Wagen transportieren kann, um es in die Höhle zu schaffen. Eine Alu-Kiste mit Humus hat man innen mit Blei ausgekleidet und ist daher sehr schwer. Weil Harper sie nicht auf sein Fahrzeug wuchten kann, bindet er sie hinten dran und zieht sie zur Höhle.
Dort angekommen, öffnet er sie und schüttet den Inhalt in Tüten, um ihn im hinteren Teil der Höhle gleichmäßig auf dem Sandsteinboden zu verteilen. Mit dem Humus hat der Mars nun weitere Neubürger bekommen: Mehrere Dutzend Regenwürmer. Harper bringt Mars-Sand von draußen in die Höhle und verteilt ihn auf dem Humus, um beides nun miteinander zu vermischen. Vom Generator legt er eine elektrische Leitung an der Höhlendecke entlang und klemmt Tageslichtlampen daran.
Danach pflanzt er Kartoffelpflanzen und anderes in den neuen Ackerboden. Zwar hat er mit Starship-2 genug Lebensmittel, da sie für sechs Personen bemessen sind, aber seine Versuche der Zucht von Nahrungspflanzen findet auch auf der Erde Beachtung. Er gibt alle paar Tage ein Update per Funk zur Erde.
Starship-2 hat anstelle eines weiteren 'roving Vehicle' für den Personentransport einen Mars-Rover mit einem Ausleger an Bord, an dem ein 'Maulwurf' hängt. Vorsichtig setzt er ihn auf dem Marsboden ab und fährt damit zur selbstgebauten Höhle zurück. Dort setzt er den 'Maulwurf' nur zwei Meter rechts daneben an der Felswand an und lässt ihn ein zwei Meter durchmessendes Loch bohren.
Zehn Meter im Inneren des Felsens steuert er den 'Maulwurf' um 90 Grad um und lässt ihn einen Quergang bohren. Alle vier Meter lässt er den 'Maulwurf' Quergänge bohren. Das Geröll in der Größe von Sand und Kies, dass der 'Maulwurf' hinter sich wirft, schafft Harper aus der Höhle. Irgendwann denkt er sich 'Nun ist es gut'. Den Rest der Station kann eine neue Crew in zwei Jahren herstellen.
Nun fährt Harper mit dem 'Maulwurf' an den Rand des Canyons und beginnt mit dem eigentlichen Einsatz des 'Maulwurfes' auf dem Mars. Er legt das Gerät platt auf den Boden und lässt es sich eingraben. Mit einem Lot richtet er den 'Maulwurf' aus und lässt ihn sich senkrecht in den Felsen graben bis knapp unter das Niveau des fossilen Wassers. Immer wieder zieht er ihn zurück, um ihn vom Abraum zu reinigen.
Dort angekommen steuert er den 'Maulwurf' 90 Grad um, so dass er nun einen Tunnel in Richtung des Lavatunnels in einigen hundert Kilometer gräbt. Dazu nutzt er mittels der Flight Control auf der Erde den Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) als Navigationshilfe. Harper stoppt den 'Mauwurf' von Zeit zu Zeit, um den Abraum ans Tageslicht zu schaffen.
Unter dem Lavatunnel schafft er durch häufiges Umsteuern einen 'Dom'. Nun zieht er den 'Maulwurf' aus dem geschaffenen Tunnel zurück. Anschließend geht er mit einem Bohrhammer in den 'Dom' und räumt alles heraus, was der kreisrunde 'Maulwurf' stehengelassen hat.
Sein nächster Auftrag führt ihn den Hang des Vulkans hinauf, unter dessen größtem Lavatunnel sich nun der 'Dom' im Sandstein befindet. Dort, wo der Lavatunnel endet, setzt Harper den 'Maulwurf' an und bohrt einen Tunnel leicht schräg nach oben. Als er Zugang zu der Lavahöhle bekommen hat, bohrt er einen zweiten Tunnel daneben und anschließend entfernt er mit dem Bohrhammer das Material dazwischen.
Nachdem er nun mit dem Mars-Rover in die Lavahöhle hineinfahren kann, lässt er sich von der Flight Control über den selbstgeschaffenen 'Dom' navigieren und setzt dort den 'Maulwurf' zum vorerst letzten Mal an. Er schafft eine senkrechte Verbindung durch das Lavagestein in den Sandstein bis zum 'Dom'.
Inzwischen sind seine zwei Jahre auf dem Mars fast zu Ende. Er zieht sich in die ursprüngliche Höhle zurück und erforscht die Entwicklung der Pflanzen und Regenwürmer in der Marserde, die er im Laufe der Zeit mit seinen Exkrementen angereichert hat.
Bald darauf hört er die Landegeräusche eines weiteren Starships und wenig später ist sein Sauerstoffzelt angefüllt mit fünf weiteren Astronauten. Erfreut stellt Harper fest, dass seine komplette frühere Crew zurückgekommen ist. Nun wird es wieder zwei Jahre dauern bis Mars und Erde für einen Flug günstig zueinanderstehen.
Als nächstes gilt es, die Wand zwischen dem Canyon und dem Tunnel aufzubohren. Dann läuft das fossile Wasser des Mars bis unter den Lavatunnel und kann dort genutzt werden. Gleichzeitig wollen die Männer um Kommandant Cooper die ursprüngliche Station ausbauen, um dort leben und forschen zu können. Ein Hangar für die beiden Fahrzeuge wird gebaut und eine luftdichte Schleuse zur Außenwelt.
Da nun sechs Astronauten auf dem Mars zu versorgen sind, kommen alle vier Monate Versorgungs-Raumschiffe an. Der erste Versorgungsflug hat einen speziellen Quadrokopter an Bord. Nun wird von der Station aus mit Hilfe des Fluggerätes nach Bodenschätzen gesucht. Nach anfänglichem Frust werden tatsächlich reiche Lagerstätten entdeckt."
'Ah!' mache ich in Gedanken. 'Sie haben zwar nur die Basis-Station aufgebaut. Sogar nur einen Teil davon. Aber sie erzählen dem Besucher doch die komplette Anfangsphase.'
Anschließend folge ich der Serie von Dreiecken ins Gebäude zurück und sehe weitere relevante Marslandungen irdischer Raumfahrer in verkleinertem Maßstab. Sie sind hinter raumhohen Scheiben aus Sicherheitsglas in raumgroßen 'Kojen' aufgebaut.
Da das Unternehmen SpaceX von Elon Musk diese Flüge finanziert hat, wurde bald nach gewinnträchtigen Bodenschätzen gesucht und entdeckt. In einer riesigen Anstrengung hat man speziell entwickelte Abraummaschinen für Tagebaue auf den Mars geschafft. Man hat Arbeiter angeworben und Lavaröhren an den Hängen erloschener Schildvulkane gesucht, um dort drin Wohnungen für die Arbeiter zu bauen.
Mister Musk hat für den Abbau und die Verhüttung der Bodenschätze ein eigenes Unternehmen gegründet, die 'Mars Ressource Corporation'. Für den Transport zur Erde blieb damals noch SpaceX zuständig. Beides sind US-amerikanische Unternehmen. Die SpaceX hat von der Regierung der irdischen Region Vietnam gegen viel Geld und der Zusicherung, dass vietnamesische Arbeitskräfte beschäftigt werden und die Gebäude samt Einrichtung später an den vietnamesischen Staat fallen, eine Hälfte einer riesigen Tropfsteinhöhle als 'marsianische Lavahöhle' umbauen dürfen, um dort Interessenten zu Mitarbeitern zu schulen, die dann zum Mars fliegen.
Dazu kann man sich in einem kleinen Kino einen Film anschauen:
"Mein Name ist Parker N. Johnson. Ich arbeite als Wissenschaftler bei der NASA. Die National Aeronautics and Space Association im Marshall Space Flight Center in Alabama ist mein Arbeitsplatz. Aktuell habe ich ein Meeting meiner engsten Mitarbeiter anberaumt. Es geht um den bemannten Marsflug. Langfristig wollen wir eine Siedlung auf dem Nachbarplaneten errichten. Ich eröffne die Sitzung und erinnere die Kollegen an bisher bekannte Konzeptstudien.
Als Nächstes gräbt er die Solarmodule frei um Strom erzeugen zu können. Die kniffligere Arbeit ist es jedoch, den Mars-Rover frei zu graben und wieder funktionstüchtig zu machen. Die Antenne des Funkgerätes muss er reparieren und das Funkgerät reinigen. Danach richtet er die Antenne auf die Erde aus und schickt einen Hilferuf ab. Dort ist man erfreut, dass Harper noch lebt.
Die Flight Control macht ihm Hoffnung, weil Starship-2 in Richtung Mars unterwegs ist. Das Raumschiff wird von der Erde gesteuert. Es hat keine Astronauten an Bord und es gibt auch keine Möglichkeit, damit von der Marsoberfläche zu starten. Einige Tage später kann er beobachten, wie der Versorgungsflug Starship-2 automatisch landet.
Er fährt mit seinem 'roving Vehicle' dorthin und entnimmt dem Raumschiff so viel, wie der Wagen transportieren kann, um es in die Höhle zu schaffen. Eine Alu-Kiste mit Humus hat man innen mit Blei ausgekleidet und ist daher sehr schwer. Weil Harper sie nicht auf sein Fahrzeug wuchten kann, bindet er sie hinten dran und zieht sie zur Höhle.
Dort angekommen, öffnet er sie und schüttet den Inhalt in Tüten, um ihn im hinteren Teil der Höhle gleichmäßig auf dem Sandsteinboden zu verteilen. Mit dem Humus hat der Mars nun weitere Neubürger bekommen: Mehrere Dutzend Regenwürmer. Harper bringt Mars-Sand von draußen in die Höhle und verteilt ihn auf dem Humus, um beides nun miteinander zu vermischen. Vom Generator legt er eine elektrische Leitung an der Höhlendecke entlang und klemmt Tageslichtlampen daran.
Danach pflanzt er Kartoffelpflanzen und anderes in den neuen Ackerboden. Zwar hat er mit Starship-2 genug Lebensmittel, da sie für sechs Personen bemessen sind, aber seine Versuche der Zucht von Nahrungspflanzen findet auch auf der Erde Beachtung. Er gibt alle paar Tage ein Update per Funk zur Erde.
Starship-2 hat anstelle eines weiteren 'roving Vehicle' für den Personentransport einen Mars-Rover mit einem Ausleger an Bord, an dem ein 'Maulwurf' hängt. Vorsichtig setzt er ihn auf dem Marsboden ab und fährt damit zur selbstgebauten Höhle zurück. Dort setzt er den 'Maulwurf' nur zwei Meter rechts daneben an der Felswand an und lässt ihn ein zwei Meter durchmessendes Loch bohren.
Zehn Meter im Inneren des Felsens steuert er den 'Maulwurf' um 90 Grad um und lässt ihn einen Quergang bohren. Alle vier Meter lässt er den 'Maulwurf' Quergänge bohren. Das Geröll in der Größe von Sand und Kies, dass der 'Maulwurf' hinter sich wirft, schafft Harper aus der Höhle. Irgendwann denkt er sich 'Nun ist es gut'. Den Rest der Station kann eine neue Crew in zwei Jahren herstellen.
Nun fährt Harper mit dem 'Maulwurf' an den Rand des Canyons und beginnt mit dem eigentlichen Einsatz des 'Maulwurfes' auf dem Mars. Er legt das Gerät platt auf den Boden und lässt es sich eingraben. Mit einem Lot richtet er den 'Maulwurf' aus und lässt ihn sich senkrecht in den Felsen graben bis knapp unter das Niveau des fossilen Wassers. Immer wieder zieht er ihn zurück, um ihn vom Abraum zu reinigen.
Dort angekommen steuert er den 'Maulwurf' 90 Grad um, so dass er nun einen Tunnel in Richtung des Lavatunnels in einigen hundert Kilometer gräbt. Dazu nutzt er mittels der Flight Control auf der Erde den Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) als Navigationshilfe. Harper stoppt den 'Mauwurf' von Zeit zu Zeit, um den Abraum ans Tageslicht zu schaffen.
Unter dem Lavatunnel schafft er durch häufiges Umsteuern einen 'Dom'. Nun zieht er den 'Maulwurf' aus dem geschaffenen Tunnel zurück. Anschließend geht er mit einem Bohrhammer in den 'Dom' und räumt alles heraus, was der kreisrunde 'Maulwurf' stehengelassen hat.
Sein nächster Auftrag führt ihn den Hang des Vulkans hinauf, unter dessen größtem Lavatunnel sich nun der 'Dom' im Sandstein befindet. Dort, wo der Lavatunnel endet, setzt Harper den 'Maulwurf' an und bohrt einen Tunnel leicht schräg nach oben. Als er Zugang zu der Lavahöhle bekommen hat, bohrt er einen zweiten Tunnel daneben und anschließend entfernt er mit dem Bohrhammer das Material dazwischen.
Nachdem er nun mit dem Mars-Rover in die Lavahöhle hineinfahren kann, lässt er sich von der Flight Control über den selbstgeschaffenen 'Dom' navigieren und setzt dort den 'Maulwurf' zum vorerst letzten Mal an. Er schafft eine senkrechte Verbindung durch das Lavagestein in den Sandstein bis zum 'Dom'.
Inzwischen sind seine zwei Jahre auf dem Mars fast zu Ende. Er zieht sich in die ursprüngliche Höhle zurück und erforscht die Entwicklung der Pflanzen und Regenwürmer in der Marserde, die er im Laufe der Zeit mit seinen Exkrementen angereichert hat.
Bald darauf hört er die Landegeräusche eines weiteren Starships und wenig später ist sein Sauerstoffzelt angefüllt mit fünf weiteren Astronauten. Erfreut stellt Harper fest, dass seine komplette frühere Crew zurückgekommen ist. Nun wird es wieder zwei Jahre dauern bis Mars und Erde für einen Flug günstig zueinanderstehen.
Als nächstes gilt es, die Wand zwischen dem Canyon und dem Tunnel aufzubohren. Dann läuft das fossile Wasser des Mars bis unter den Lavatunnel und kann dort genutzt werden. Gleichzeitig wollen die Männer um Kommandant Cooper die ursprüngliche Station ausbauen, um dort leben und forschen zu können. Ein Hangar für die beiden Fahrzeuge wird gebaut und eine luftdichte Schleuse zur Außenwelt.
Da nun sechs Astronauten auf dem Mars zu versorgen sind, kommen alle vier Monate Versorgungs-Raumschiffe an. Der erste Versorgungsflug hat einen speziellen Quadrokopter an Bord. Nun wird von der Station aus mit Hilfe des Fluggerätes nach Bodenschätzen gesucht. Nach anfänglichem Frust werden tatsächlich reiche Lagerstätten entdeckt."
'Ah!' mache ich in Gedanken. 'Sie haben zwar nur die Basis-Station aufgebaut. Sogar nur einen Teil davon. Aber sie erzählen dem Besucher doch die komplette Anfangsphase.'
Anschließend folge ich der Serie von Dreiecken ins Gebäude zurück und sehe weitere relevante Marslandungen irdischer Raumfahrer in verkleinertem Maßstab. Sie sind hinter raumhohen Scheiben aus Sicherheitsglas in raumgroßen 'Kojen' aufgebaut.
Da das Unternehmen SpaceX von Elon Musk diese Flüge finanziert hat, wurde bald nach gewinnträchtigen Bodenschätzen gesucht und entdeckt. In einer riesigen Anstrengung hat man speziell entwickelte Abraummaschinen für Tagebaue auf den Mars geschafft. Man hat Arbeiter angeworben und Lavaröhren an den Hängen erloschener Schildvulkane gesucht, um dort drin Wohnungen für die Arbeiter zu bauen.
Mister Musk hat für den Abbau und die Verhüttung der Bodenschätze ein eigenes Unternehmen gegründet, die 'Mars Ressource Corporation'. Für den Transport zur Erde blieb damals noch SpaceX zuständig. Beides sind US-amerikanische Unternehmen. Die SpaceX hat von der Regierung der irdischen Region Vietnam gegen viel Geld und der Zusicherung, dass vietnamesische Arbeitskräfte beschäftigt werden und die Gebäude samt Einrichtung später an den vietnamesischen Staat fallen, eine Hälfte einer riesigen Tropfsteinhöhle als 'marsianische Lavahöhle' umbauen dürfen, um dort Interessenten zu Mitarbeitern zu schulen, die dann zum Mars fliegen.
Dazu kann man sich in einem kleinen Kino einen Film anschauen:
"Mein Name ist Parker N. Johnson. Ich arbeite als Wissenschaftler bei der NASA. Die National Aeronautics and Space Association im Marshall Space Flight Center in Alabama ist mein Arbeitsplatz. Aktuell habe ich ein Meeting meiner engsten Mitarbeiter anberaumt. Es geht um den bemannten Marsflug. Langfristig wollen wir eine Siedlung auf dem Nachbarplaneten errichten. Ich eröffne die Sitzung und erinnere die Kollegen an bisher bekannte Konzeptstudien.
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Montag, 4. Juli 2022
Aufbruch ins All -06
mariant, 13:11h
"Meine Damen und Herren, der erste Platz gebührt mit einer beeindruckenden Leistung Bella aus Alba!"
Ohrenbetäubender Beifall hallt vom Feld. Ein Mann öffnet den Mund und reckt die Faust in die Luft. Es ist wohl der Trainer der Sportlerin, die ein glückliches Gesicht macht. Dennoch spürt man ihre Erschöpfung. Sie wird von ihm auf die oberste Ebene des Treppchens geleitet. Dann springt er herunter. Die nächsten Minuten gehören den Fotografen, während das Publikum immer noch klatscht.
Nach dem Blitzlichtgewitter verlassen die Siegerinnen das Treppchen. Nun werden sie wohl ihren Sieg untereinander feiern, während die Siegerehrung mit den drei ersten Plätzen der Männer weitergeht. Die Berlins erheben sich von ihren Plätzen und verlassen die Loge. Noch ist in den Gängen nicht viel los. Sie steuern das Restaurant des Stadions an.
*
Im Fernsehen wird von der Wiedereröffnung des Gründungsmuseums berichtet. Damit jeder Bewohner des Mars die Möglichkeit bekommt, sich das frisch renovierte Museum mit seinen Artefakten anzuschauen, ist der Besuch in der ersten Woche nach der Wiedereröffnung kostenlos. Ich, Tim Armstrong, bin interessiert.
Eine Woche muss ich warten, dann lasse ich mich von einem der selbstfahrenden Cabs dorthin fahren. Nach einer knappen Stunde durch das Gewusel der Hauptstadt erreichen wir den Block, der das Gründungsmuseum beherbergt. Auch hier halten die Fahrzeuge unter einem Eck-Überhang des Gebäudeblocks. Riesige Lettern an der Fassade machen die Vorbeifahrenden aufmerksam.
Ich halte meine Karte an das Navi des Fahrzeugs und steige aus. Danach gehe ich auf den Eingang zu. Beim Näherkommen fährt die Portaltüre nach rechts und links auf. Ich betrete das Foyer. Im Vorbeigehen am Ticketschalter werde ich freundlich begrüßt.
"Sol! Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt in unserem Haus. Kann ich Ihnen die Info empfehlen? Sie beinhaltet auch einen Plan zur Orientierung."
"Ja, gern!" antworte ich der jungen Frau im silbergrauen Dress.
Sie reicht mir freundlich lächelnd die Faltkarte. Ich nehme sie und klappe sie auf. Nachdem ich mich grob informiert habe, durchquere ich das Foyer und betrete den Innenhof.
Dort ist das Basislager einer der ersten bemannten Marsmissionen nachgestellt. Aus dem Schulunterricht weiß ich noch, dass 2032 die erste bemannte Landung auf dem Mars gelungen ist. Während der wissenschaftlichen Arbeit sind die Raumfahrer von einem Sandsturm überrascht worden und überstürzt gestartet. So also hat es damals an der Landestelle ausgesehen...
Ich drücke einen Knopf neben dem 'Info' angegeben ist und höre mir an, was das Museum zu dem Aufbau erklärt:
"Auf der Startrampe in Cape Canaveral steht die 120 Meter hohe Starship-1 bereit für ihren Flug zum Mars. Der Flug wird fünf Monate dauern und sechs Astronauten auf den Nachbarplaneten der Erde befördern. Es wird das erste Mal sein, dass Menschen ihren Fuß auf einen anderen Planeten setzen.
Die ersten Dampfwolken hüllen die Rakete ein, dann zünden die Haupttriebwerke. Starship-1 hebt von der Startplattform ab. Die Zuschauer im geschützten Bunker klatschen, während unsere Astronauten in den Wolken verschwinden. Einen Moment noch ist das Feuer der Triebwerke zu sehen."
Der Sprecher legt eine Pause ein. Ich denke, die Beschreibung passt irgendwie nicht wirklich zu dem ausgestellten Basislager auf dem Mars, als der Sprecher weiterredet:
"Kommandant Cooper ist ein erfahrener Astronaut. Ihm zur Seite steht die Ärztin McNolan und vier Teilnehmer verschiedener Expeditionen in die Jordanische Wüste, wo sie mit Bohrhämmern und einem 'Maulwurf' dem Sandstein zu Leibe gerückt sind. Bohrhämmer und eine Ladestation für Solarstrom haben sie auch jetzt an Bord.
Wie allgemein üblich, wird ihr Wasser aus ihrem Urin mit chemischen Mitteln getrennt, um wiederverwendet werden zu können. Auf diesem Flug wird der Abfall aber nochmals behandelt und der Harnstoff gesammelt, bevor der Abfall ins All entlassen wird.
Doktor McNolan bittet alle Besatzungsmitglieder regelmäßig zu Blutspenden. Spezielle Geräte an Bord ziehen Humanalbumin heraus. Auch das wird später auf dem Mars gebraucht. Ansonsten verläuft die Reise relativ ereignislos.
Als sie in die Umlaufbahn um den Mars einschwenken sind schon viele Wochen in der Schwerelosigkeit vergangen. Muskeltraining hat dem Muskelschwund entgegengewirkt.
Nun zündet Kommandant Cooper die Bremstriebwerke. Bald bremst die dünne Atmosphäre unser Starship-1 ab. Kommandant Cooper muss Starship-1 nun genau in der Bahn halten. Während des Abstiegs ist die Funkverbindung zur Spaceflight Control unterbrochen. In den ersten drei Minuten der 'Seven Minutes of Horror' hat Starship-1 von 20.000 Stundenkilometern auf 1.500 Stundenkilometer heruntergebremst.
In diesem Moment übernehmen die Bremsfallschirme die weitere Abbremsung. Kurz über dem Boden zündet Kommandant Cooper noch einmal die Bremsraketen. Ein Landeradar hilft ihm, eine ebene Fläche zu finden. Schließlich hat der Kommandant mithilfe des Bordcomputers die Geschwindigkeit des Raumschiffs genau auf der Marsoberfläche auf Null gebracht. Die Landebeine sind kurz vorher ausgefahren worden und geben Starship-1 die nötige Stabilität.
Als sie das Raumschiff verlassen, sehen sie sich um. Sie stehen, wie vorausberechnet, neben einer Felswand, die in einiger Entfernung steil in den Himmel ragt. Auf der anderen Seite soll sich ein tiefer Graben befinden, in dem der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) eine Menge fossiles Wasser ausgemacht haben will.
Kommandant Cooper öffnet den Hangar und lässt den Mars-Rover auf die Oberfläche herunter. Es ist ein Cabrio, wie das alte Lunar Roving Vehicle, geländegängig und mit Elektroantrieb. Zwei Kollegen haben in der Zwischenzeit die Solarmodule aufgestellt und den Generator aufgebaut, der sie mit Strom versorgen wird.
Anschließend teilen sie sich in zwei Gruppen zu dritt auf. Die erste Gruppe fährt zur Felswand und beginnt mit den Bohrhämmern den Sandstein zu bearbeiten und die größten Brocken auf die Seite zu räumen. Drei Stunden später werden sie von der zweiten Gruppe abgelöst. Nach einer Mittagspause im Starship-1 fügen sie noch zwei Schichten von je zwei Stunden an. Danach ist eine längere Ruhepause angesagt, denn die Nacht ist hereingebrochen.
Am Morgen des nächsten Marstages beginnen sie vier Dreistunden-Schichten. Der Sandstein ist steinhart. Sie kommen nur langsam voran. In ihren Freischichten erhöhen sie weiterhin den Vorrat an Humanalbumin und Harnstoff. Wie Kinder im Sandkasten experimentieren sie mit der Herstellung kleiner Mengen 'Astrocrete' und unterziehen dem neuen Werkstoff verschiedene Prüfungen.
Gleichzeitig warten sie auf Starship-2, die eine Woche nach ihnen in Cape Canaveral gestartet ist. Starship-2 hat in dem Hangar, in dem der Mars-Rover in Starship-1 mitgeflogen ist, einen Maulwurf. Der Raum, der den sechs Astronauten in Starship-1 als Lebens- und Arbeitsraum zur Verfügung steht, ist im Starship-2 ein Frachtraum, vollgestopft mit Lebensmittel für vier Monate.
Die Raumfahrer haben begonnen, ihre Höhle mit Astrocrete abzudichten. Sie bringen den Stromgenerator ins Innere, als sie von einem Sandsturm überrascht werden. Die Stärke überrascht und Kommandant Cooper gibt den Befehl, zur Starship-1 zurückzukehren.
Einer aus der Crew, der Astrobiologe Harper, will den Generator noch in der künstlichen Höhle in Sicherheit bringen. Beim anschließenden Kampf mit dem Sturm in Richtung Starship-1 stürzt er und wird schnell von Flugsand zugedeckt.
Kommandant Cooper startet überstürzt, in der Annahme, dass sein Crew-Mitglied bei der Flucht zur Starship-1 einen tödlichen Unfall erlitten hat. Das Raumschiff kehrt zur Erde zurück.
Nachdem sich der Sturm gelegt hat, gräbt sich das zurückgelassene Crew-Mitglied aus dem Sand aus. Er sichtet die Lebensmittel, die sie schon in die Höhle geschafft haben, und die Ausrüstung, die ihm zur Verfügung steht. Er bläst in der Höhle mit Hilfe eines Akku-Gebläse ein Zelt auf. Es besitzt ein Vorzelt als Schleuse, so dass er seinen Raumanzug im Inneren ablegen kann.
Ohrenbetäubender Beifall hallt vom Feld. Ein Mann öffnet den Mund und reckt die Faust in die Luft. Es ist wohl der Trainer der Sportlerin, die ein glückliches Gesicht macht. Dennoch spürt man ihre Erschöpfung. Sie wird von ihm auf die oberste Ebene des Treppchens geleitet. Dann springt er herunter. Die nächsten Minuten gehören den Fotografen, während das Publikum immer noch klatscht.
Nach dem Blitzlichtgewitter verlassen die Siegerinnen das Treppchen. Nun werden sie wohl ihren Sieg untereinander feiern, während die Siegerehrung mit den drei ersten Plätzen der Männer weitergeht. Die Berlins erheben sich von ihren Plätzen und verlassen die Loge. Noch ist in den Gängen nicht viel los. Sie steuern das Restaurant des Stadions an.
*
Im Fernsehen wird von der Wiedereröffnung des Gründungsmuseums berichtet. Damit jeder Bewohner des Mars die Möglichkeit bekommt, sich das frisch renovierte Museum mit seinen Artefakten anzuschauen, ist der Besuch in der ersten Woche nach der Wiedereröffnung kostenlos. Ich, Tim Armstrong, bin interessiert.
Eine Woche muss ich warten, dann lasse ich mich von einem der selbstfahrenden Cabs dorthin fahren. Nach einer knappen Stunde durch das Gewusel der Hauptstadt erreichen wir den Block, der das Gründungsmuseum beherbergt. Auch hier halten die Fahrzeuge unter einem Eck-Überhang des Gebäudeblocks. Riesige Lettern an der Fassade machen die Vorbeifahrenden aufmerksam.
Ich halte meine Karte an das Navi des Fahrzeugs und steige aus. Danach gehe ich auf den Eingang zu. Beim Näherkommen fährt die Portaltüre nach rechts und links auf. Ich betrete das Foyer. Im Vorbeigehen am Ticketschalter werde ich freundlich begrüßt.
"Sol! Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt in unserem Haus. Kann ich Ihnen die Info empfehlen? Sie beinhaltet auch einen Plan zur Orientierung."
"Ja, gern!" antworte ich der jungen Frau im silbergrauen Dress.
Sie reicht mir freundlich lächelnd die Faltkarte. Ich nehme sie und klappe sie auf. Nachdem ich mich grob informiert habe, durchquere ich das Foyer und betrete den Innenhof.
Dort ist das Basislager einer der ersten bemannten Marsmissionen nachgestellt. Aus dem Schulunterricht weiß ich noch, dass 2032 die erste bemannte Landung auf dem Mars gelungen ist. Während der wissenschaftlichen Arbeit sind die Raumfahrer von einem Sandsturm überrascht worden und überstürzt gestartet. So also hat es damals an der Landestelle ausgesehen...
Ich drücke einen Knopf neben dem 'Info' angegeben ist und höre mir an, was das Museum zu dem Aufbau erklärt:
"Auf der Startrampe in Cape Canaveral steht die 120 Meter hohe Starship-1 bereit für ihren Flug zum Mars. Der Flug wird fünf Monate dauern und sechs Astronauten auf den Nachbarplaneten der Erde befördern. Es wird das erste Mal sein, dass Menschen ihren Fuß auf einen anderen Planeten setzen.
Die ersten Dampfwolken hüllen die Rakete ein, dann zünden die Haupttriebwerke. Starship-1 hebt von der Startplattform ab. Die Zuschauer im geschützten Bunker klatschen, während unsere Astronauten in den Wolken verschwinden. Einen Moment noch ist das Feuer der Triebwerke zu sehen."
Der Sprecher legt eine Pause ein. Ich denke, die Beschreibung passt irgendwie nicht wirklich zu dem ausgestellten Basislager auf dem Mars, als der Sprecher weiterredet:
"Kommandant Cooper ist ein erfahrener Astronaut. Ihm zur Seite steht die Ärztin McNolan und vier Teilnehmer verschiedener Expeditionen in die Jordanische Wüste, wo sie mit Bohrhämmern und einem 'Maulwurf' dem Sandstein zu Leibe gerückt sind. Bohrhämmer und eine Ladestation für Solarstrom haben sie auch jetzt an Bord.
Wie allgemein üblich, wird ihr Wasser aus ihrem Urin mit chemischen Mitteln getrennt, um wiederverwendet werden zu können. Auf diesem Flug wird der Abfall aber nochmals behandelt und der Harnstoff gesammelt, bevor der Abfall ins All entlassen wird.
Doktor McNolan bittet alle Besatzungsmitglieder regelmäßig zu Blutspenden. Spezielle Geräte an Bord ziehen Humanalbumin heraus. Auch das wird später auf dem Mars gebraucht. Ansonsten verläuft die Reise relativ ereignislos.
Als sie in die Umlaufbahn um den Mars einschwenken sind schon viele Wochen in der Schwerelosigkeit vergangen. Muskeltraining hat dem Muskelschwund entgegengewirkt.
Nun zündet Kommandant Cooper die Bremstriebwerke. Bald bremst die dünne Atmosphäre unser Starship-1 ab. Kommandant Cooper muss Starship-1 nun genau in der Bahn halten. Während des Abstiegs ist die Funkverbindung zur Spaceflight Control unterbrochen. In den ersten drei Minuten der 'Seven Minutes of Horror' hat Starship-1 von 20.000 Stundenkilometern auf 1.500 Stundenkilometer heruntergebremst.
In diesem Moment übernehmen die Bremsfallschirme die weitere Abbremsung. Kurz über dem Boden zündet Kommandant Cooper noch einmal die Bremsraketen. Ein Landeradar hilft ihm, eine ebene Fläche zu finden. Schließlich hat der Kommandant mithilfe des Bordcomputers die Geschwindigkeit des Raumschiffs genau auf der Marsoberfläche auf Null gebracht. Die Landebeine sind kurz vorher ausgefahren worden und geben Starship-1 die nötige Stabilität.
Als sie das Raumschiff verlassen, sehen sie sich um. Sie stehen, wie vorausberechnet, neben einer Felswand, die in einiger Entfernung steil in den Himmel ragt. Auf der anderen Seite soll sich ein tiefer Graben befinden, in dem der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) eine Menge fossiles Wasser ausgemacht haben will.
Kommandant Cooper öffnet den Hangar und lässt den Mars-Rover auf die Oberfläche herunter. Es ist ein Cabrio, wie das alte Lunar Roving Vehicle, geländegängig und mit Elektroantrieb. Zwei Kollegen haben in der Zwischenzeit die Solarmodule aufgestellt und den Generator aufgebaut, der sie mit Strom versorgen wird.
Anschließend teilen sie sich in zwei Gruppen zu dritt auf. Die erste Gruppe fährt zur Felswand und beginnt mit den Bohrhämmern den Sandstein zu bearbeiten und die größten Brocken auf die Seite zu räumen. Drei Stunden später werden sie von der zweiten Gruppe abgelöst. Nach einer Mittagspause im Starship-1 fügen sie noch zwei Schichten von je zwei Stunden an. Danach ist eine längere Ruhepause angesagt, denn die Nacht ist hereingebrochen.
Am Morgen des nächsten Marstages beginnen sie vier Dreistunden-Schichten. Der Sandstein ist steinhart. Sie kommen nur langsam voran. In ihren Freischichten erhöhen sie weiterhin den Vorrat an Humanalbumin und Harnstoff. Wie Kinder im Sandkasten experimentieren sie mit der Herstellung kleiner Mengen 'Astrocrete' und unterziehen dem neuen Werkstoff verschiedene Prüfungen.
Gleichzeitig warten sie auf Starship-2, die eine Woche nach ihnen in Cape Canaveral gestartet ist. Starship-2 hat in dem Hangar, in dem der Mars-Rover in Starship-1 mitgeflogen ist, einen Maulwurf. Der Raum, der den sechs Astronauten in Starship-1 als Lebens- und Arbeitsraum zur Verfügung steht, ist im Starship-2 ein Frachtraum, vollgestopft mit Lebensmittel für vier Monate.
Die Raumfahrer haben begonnen, ihre Höhle mit Astrocrete abzudichten. Sie bringen den Stromgenerator ins Innere, als sie von einem Sandsturm überrascht werden. Die Stärke überrascht und Kommandant Cooper gibt den Befehl, zur Starship-1 zurückzukehren.
Einer aus der Crew, der Astrobiologe Harper, will den Generator noch in der künstlichen Höhle in Sicherheit bringen. Beim anschließenden Kampf mit dem Sturm in Richtung Starship-1 stürzt er und wird schnell von Flugsand zugedeckt.
Kommandant Cooper startet überstürzt, in der Annahme, dass sein Crew-Mitglied bei der Flucht zur Starship-1 einen tödlichen Unfall erlitten hat. Das Raumschiff kehrt zur Erde zurück.
Nachdem sich der Sturm gelegt hat, gräbt sich das zurückgelassene Crew-Mitglied aus dem Sand aus. Er sichtet die Lebensmittel, die sie schon in die Höhle geschafft haben, und die Ausrüstung, die ihm zur Verfügung steht. Er bläst in der Höhle mit Hilfe eines Akku-Gebläse ein Zelt auf. Es besitzt ein Vorzelt als Schleuse, so dass er seinen Raumanzug im Inneren ablegen kann.
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Sonntag, 3. Juli 2022
Aufbruch ins All -05
mariant, 12:23h
Dann habe ich alles beisammen und lade das Ehepaar Berlin zum Dank in meine Wohnung ein. Zu essen gibt es, was das teure Restaurant im Erdgeschoss liefern kann. Ich versuche nun die gleiche Teezeremonie in Verbindung mit meinem neuen Heimstein durchzuführen, die ich bei den Eheleuten Berlin kennengelernt habe. Dabei lädt mich Mister Berlin ins Stadion der Stadt ein. Dort ist in zwei Wochen wieder ein Wettbewerb der besten Läufer des Planeten. Bei dieser Gelegenheit könnte ich auch seine Söhne mit ihren Frauen und seine Enkel kennenlernen. Ich sage gern zu.
Hierbei lerne ich, warum es auf dem Mars den Vierschichtbetrieb seit Generationen gibt. Der größte Arbeitgeber auf dem Mars ist seit der Kolonisierung die Mars Ressource Corporation gewesen. Daneben haben viele Milliardäre der Erde den Rücken gekehrt, um auf dem Mars ein ruhiges Leben zu führen. Die Leute gehörten zu 90 Prozent den Weißen an.
Um die Arbeiten durchzuführen, hat man Roboter gebaut, die im Haushalt und im Freizeitbereich eingesetzt worden sind. Zum Abbau der Mineralien in der Marsoberfläche hat man Abraum-Maschinen gebaut und Leute gesucht, die diese Maschinen von Zentralen aus kontrolliert haben.
Dann ist es zu der großen Pandemie gekommen. Die Marsmikroben haben etwa 50 Prozent der Leute sterben lassen. Kurz darauf sind die ersten Fälle von Krebs ausgerechnet unter den Weißen aufgetreten. Die farbigen Menschen haben kaum mit der Krankheit zu kämpfen. Auch dass man schon bald unter die Oberfläche gegangen ist, um der kosmischen und harten Sonnenstrahlung zu entgehen, hat nicht viel geändert.
Also hat die Mars Ressource Corporation vermehrt Menschen aus dem Äquatorgürtel rund um die Erde rekrutiert, um die Verluste durch den Tod der Marsianer auszugleichen. So hat der Mars seine farbige Bevölkerung bekommen, während die Venus vermehrt von Weißen besiedelt worden ist.
Der Dreischichtbetrieb, der anfangs auch auf dem Mars eingeführt worden ist, hat unter den Arbeitern immer wieder zu Unruhen geführt. Die Menschen haben sich als Ausgleich zu ihrer Arbeit sportlich betätigt, oder sind anderen Zerstreuungen nachgegangen und wollten dafür ausreichend Zeit haben. Das hat dann zu dem Vierschichtbetrieb geführt, der bis heute gilt.
*
Ich habe mich mit Mister Berlin abgestimmt und daher fahren wir zu Dritt zum Sportstadion. Mister Berlin und seine Frau haben Festtagskleidung angelegt. Am Eingang treffen wir auf zwei jüngere Ehepaare mit zwei kleinen Kindern. Mister Berlin stellt sie mir als seine Söhne mit Frauen und seine Enkel vor. Wir begrüßen uns höflich. Danach führen mich die Berlins auf die weite Tribüne, deren Größe mich überwältigt. Sie öffnen eine separate Loge, von denen es hier einige gibt. Darin sind wir ungestört.
Aus den Lautsprechern ertönt die im Moment angesagte Musik.
Plötzlich ertönt ein dreifaches Klingeln. Dann spricht der Moderator der Veranstaltung:
"Ehrenwerte Damen und Herren! Herzlich Willkommen beim Sommerlauf in Olympia!"
Das Stadion erbebt vom Beifall.
"In wenigen Augenblicken ist es so weit! Wie in jedem Jahr begrüßen wir auch dieses Mal wieder die vierundzwanzig besten Läuferinnen und Läufer aus den Vorwettbewerben!"
Wieder macht der Moderator eine kurze Pause für den unmittelbar einsetzenden Applaus.
"Nur eine der Läuferinnen und einer der Läufer wird heute als Sieger in die Geschichtsbücher des Sports eingehen!" tönen die Lautsprecher. "In wenigen Minuten werden wir erleben, wer sich dieses Mal durchsetzt! Wir wünschen allen Zuschauern viel Spaß!"
Noch einmal ertönt der Beifall.
"Zuerst treten die zwölf besten Läuferinnen aus den Vorwettbewerben an!" erklärt der Moderator.
Über der Startlinie, hinter der die Sportlerinnen Aufstellung genommen haben, leuchtet es rot. Die Sportlerinnen knien sich in die Startposition als ein helles Pfeifen ertönt. Dann wechselt das rote Startsignal in ein grelles Grün und ein Knall ertönt.
Im selben Augenblick setzen sich die Sportlerinnen in Bewegung. Sie laufen die Gerade entlang, um danach das erste Mal in die Stadionkurve einzubiegen. So geht das danach noch 25 Runden lang bis die 10.000 Meter gelaufen sind.
Nach den Sportlerinnen sind die Sportler an der Reihe. Sie liefern sich ein ähnlich spannendes Rennen wie die Frauen vor ihnen. Aber nachdem das Rennen der Frauen vorbei ist, hält es Jonathan Berlin, einer der Söhne, nicht mehr auf seinem Platz. Er drückt seine Frau von Gefühlen überwältigt an sich und verlässt die Loge. Mister Berlin lächelt mir zu.
Während der Moderator nun den Lauf der Männer ankündigt, erklärt mir Mister Berlin, warum sein Sohn die Loge verlassen hat.
"Jonathan ist ins Mannschaftsquartier gegangen, um seiner Läuferin zu gratulieren."
Der Lauf der Sportler im Stadion-Rund interessiert mich jetzt weniger. Stattdessen frage ich meinen Mentor:
"Er gratuliert SEINER Läuferin zu einem vorderen Platz?"
"Ja, warum nicht? Er ist ihr Sponsor oder Gönner, wie man das auch immer nennen will."
"Ah, er unterstützt sie mit Geld, damit sie ihre sportliche Karriere vorantreiben kann," übersetze ich seine Information für mich.
"Genauso ist es!" sagt Mister Berlin. "Das Training kostet viel Geld. Die Trainer wollen ja auch leben. Das Trainingsgerät kostet... Und dann will die Sportlerin ja auch leben."
"Ah, das hier ist also kein Freizeitsport, sondern die Sportler machen das in Vollzeit... Wenn aber nicht nur Firmen Sponsoring betreiben, sondern auch Einzelpersonen, wie steht es da mit den zwischenmenschlichen Beziehungen?"
"Klar, entsteht mit der Zeit so etwas wie eine Beziehung zwischen Sponsor und Sportler," erklärt Mister Berlin, "aber solche Beziehungen sind rein platonisch. Freudige Umarmungen sind Gang und Gäbe. Mehr nicht. Käme es zu einer sexuellen Beziehung, würde das dem Sport schaden, und auch die Beziehungen der Beiden würden durcheinander gewürfelt. Für die Sportler, männlich oder weiblich, gäbe es dann kein zurück mehr in den Sport, sondern die Beiden müssten die Ehe miteinander eingehen!"
"Oh!" entfährt es mir da.
Schließlich ist auch der Lauf der Männer beendet. Es entsteht eine kurze Pause. Der Sohn von Mister Berlin ist wieder in die Loge zurückgekehrt und hat den Platz neben seiner Frau wieder eingenommen. Das Siegertreppchen wird aufgebaut und der Platz davor füllt sich mit den Sportlern und ihren Trainern.
Wieder ertönt der Lautsprecher. Sofort wird es ruhig im Stadion-Rund.
"Meine Damen und Herren, herzlich willkommen zur Siegerehrung!" sagt der Moderator.
Er macht eine kurze Pause und lässt das Publikum applaudieren.
"Alle Läuferinnen und Läufer haben tolle Leistungen gezeigt und ihr Können unter Beweis gestellt!" lobt er und macht wieder eine Pause.
Die Zuschauer applaudieren erneut.
"Kommen wir nun also zur Siegerehrung!" verkündet er. "Der dritte Platz geht an Melina aus Arsia!"
Die Menge im Stadion jubelt. Jemand aus der Menge und eine der Sportlerinnen gehen auf das Treppchen zu, wo die Preisrichter stehen und gratulieren. Danach stellt sie sich auf die unterste Stufe des Sieger-Treppchens, während der Trainer sich dahinter stellt.
"Kommen wir nun zum zweiten Platz," spricht der Wettkampfleiter in sein Mikrofon. "Er geht an Bonnie aus Olympia!"
Wieder treten eine Sportlerin und ihr Trainer vor. Sie werden beglückwünscht und Bonnie betritt die nächsthöhere Stufe des Treppchens. Wieder rastet die Menge im Stadion aus. Auch Jonathan Berlin erhebt sich und tritt vor, um mit erhobenen Armen zu jubeln. Die Sportlerin sucht mit ihren Augen die Logen ab und lächelt, als sie Jonathan erblickt. Sie hält die Medaille hoch.
Hierbei lerne ich, warum es auf dem Mars den Vierschichtbetrieb seit Generationen gibt. Der größte Arbeitgeber auf dem Mars ist seit der Kolonisierung die Mars Ressource Corporation gewesen. Daneben haben viele Milliardäre der Erde den Rücken gekehrt, um auf dem Mars ein ruhiges Leben zu führen. Die Leute gehörten zu 90 Prozent den Weißen an.
Um die Arbeiten durchzuführen, hat man Roboter gebaut, die im Haushalt und im Freizeitbereich eingesetzt worden sind. Zum Abbau der Mineralien in der Marsoberfläche hat man Abraum-Maschinen gebaut und Leute gesucht, die diese Maschinen von Zentralen aus kontrolliert haben.
Dann ist es zu der großen Pandemie gekommen. Die Marsmikroben haben etwa 50 Prozent der Leute sterben lassen. Kurz darauf sind die ersten Fälle von Krebs ausgerechnet unter den Weißen aufgetreten. Die farbigen Menschen haben kaum mit der Krankheit zu kämpfen. Auch dass man schon bald unter die Oberfläche gegangen ist, um der kosmischen und harten Sonnenstrahlung zu entgehen, hat nicht viel geändert.
Also hat die Mars Ressource Corporation vermehrt Menschen aus dem Äquatorgürtel rund um die Erde rekrutiert, um die Verluste durch den Tod der Marsianer auszugleichen. So hat der Mars seine farbige Bevölkerung bekommen, während die Venus vermehrt von Weißen besiedelt worden ist.
Der Dreischichtbetrieb, der anfangs auch auf dem Mars eingeführt worden ist, hat unter den Arbeitern immer wieder zu Unruhen geführt. Die Menschen haben sich als Ausgleich zu ihrer Arbeit sportlich betätigt, oder sind anderen Zerstreuungen nachgegangen und wollten dafür ausreichend Zeit haben. Das hat dann zu dem Vierschichtbetrieb geführt, der bis heute gilt.
*
Ich habe mich mit Mister Berlin abgestimmt und daher fahren wir zu Dritt zum Sportstadion. Mister Berlin und seine Frau haben Festtagskleidung angelegt. Am Eingang treffen wir auf zwei jüngere Ehepaare mit zwei kleinen Kindern. Mister Berlin stellt sie mir als seine Söhne mit Frauen und seine Enkel vor. Wir begrüßen uns höflich. Danach führen mich die Berlins auf die weite Tribüne, deren Größe mich überwältigt. Sie öffnen eine separate Loge, von denen es hier einige gibt. Darin sind wir ungestört.
Aus den Lautsprechern ertönt die im Moment angesagte Musik.
Plötzlich ertönt ein dreifaches Klingeln. Dann spricht der Moderator der Veranstaltung:
"Ehrenwerte Damen und Herren! Herzlich Willkommen beim Sommerlauf in Olympia!"
Das Stadion erbebt vom Beifall.
"In wenigen Augenblicken ist es so weit! Wie in jedem Jahr begrüßen wir auch dieses Mal wieder die vierundzwanzig besten Läuferinnen und Läufer aus den Vorwettbewerben!"
Wieder macht der Moderator eine kurze Pause für den unmittelbar einsetzenden Applaus.
"Nur eine der Läuferinnen und einer der Läufer wird heute als Sieger in die Geschichtsbücher des Sports eingehen!" tönen die Lautsprecher. "In wenigen Minuten werden wir erleben, wer sich dieses Mal durchsetzt! Wir wünschen allen Zuschauern viel Spaß!"
Noch einmal ertönt der Beifall.
"Zuerst treten die zwölf besten Läuferinnen aus den Vorwettbewerben an!" erklärt der Moderator.
Über der Startlinie, hinter der die Sportlerinnen Aufstellung genommen haben, leuchtet es rot. Die Sportlerinnen knien sich in die Startposition als ein helles Pfeifen ertönt. Dann wechselt das rote Startsignal in ein grelles Grün und ein Knall ertönt.
Im selben Augenblick setzen sich die Sportlerinnen in Bewegung. Sie laufen die Gerade entlang, um danach das erste Mal in die Stadionkurve einzubiegen. So geht das danach noch 25 Runden lang bis die 10.000 Meter gelaufen sind.
Nach den Sportlerinnen sind die Sportler an der Reihe. Sie liefern sich ein ähnlich spannendes Rennen wie die Frauen vor ihnen. Aber nachdem das Rennen der Frauen vorbei ist, hält es Jonathan Berlin, einer der Söhne, nicht mehr auf seinem Platz. Er drückt seine Frau von Gefühlen überwältigt an sich und verlässt die Loge. Mister Berlin lächelt mir zu.
Während der Moderator nun den Lauf der Männer ankündigt, erklärt mir Mister Berlin, warum sein Sohn die Loge verlassen hat.
"Jonathan ist ins Mannschaftsquartier gegangen, um seiner Läuferin zu gratulieren."
Der Lauf der Sportler im Stadion-Rund interessiert mich jetzt weniger. Stattdessen frage ich meinen Mentor:
"Er gratuliert SEINER Läuferin zu einem vorderen Platz?"
"Ja, warum nicht? Er ist ihr Sponsor oder Gönner, wie man das auch immer nennen will."
"Ah, er unterstützt sie mit Geld, damit sie ihre sportliche Karriere vorantreiben kann," übersetze ich seine Information für mich.
"Genauso ist es!" sagt Mister Berlin. "Das Training kostet viel Geld. Die Trainer wollen ja auch leben. Das Trainingsgerät kostet... Und dann will die Sportlerin ja auch leben."
"Ah, das hier ist also kein Freizeitsport, sondern die Sportler machen das in Vollzeit... Wenn aber nicht nur Firmen Sponsoring betreiben, sondern auch Einzelpersonen, wie steht es da mit den zwischenmenschlichen Beziehungen?"
"Klar, entsteht mit der Zeit so etwas wie eine Beziehung zwischen Sponsor und Sportler," erklärt Mister Berlin, "aber solche Beziehungen sind rein platonisch. Freudige Umarmungen sind Gang und Gäbe. Mehr nicht. Käme es zu einer sexuellen Beziehung, würde das dem Sport schaden, und auch die Beziehungen der Beiden würden durcheinander gewürfelt. Für die Sportler, männlich oder weiblich, gäbe es dann kein zurück mehr in den Sport, sondern die Beiden müssten die Ehe miteinander eingehen!"
"Oh!" entfährt es mir da.
Schließlich ist auch der Lauf der Männer beendet. Es entsteht eine kurze Pause. Der Sohn von Mister Berlin ist wieder in die Loge zurückgekehrt und hat den Platz neben seiner Frau wieder eingenommen. Das Siegertreppchen wird aufgebaut und der Platz davor füllt sich mit den Sportlern und ihren Trainern.
Wieder ertönt der Lautsprecher. Sofort wird es ruhig im Stadion-Rund.
"Meine Damen und Herren, herzlich willkommen zur Siegerehrung!" sagt der Moderator.
Er macht eine kurze Pause und lässt das Publikum applaudieren.
"Alle Läuferinnen und Läufer haben tolle Leistungen gezeigt und ihr Können unter Beweis gestellt!" lobt er und macht wieder eine Pause.
Die Zuschauer applaudieren erneut.
"Kommen wir nun also zur Siegerehrung!" verkündet er. "Der dritte Platz geht an Melina aus Arsia!"
Die Menge im Stadion jubelt. Jemand aus der Menge und eine der Sportlerinnen gehen auf das Treppchen zu, wo die Preisrichter stehen und gratulieren. Danach stellt sie sich auf die unterste Stufe des Sieger-Treppchens, während der Trainer sich dahinter stellt.
"Kommen wir nun zum zweiten Platz," spricht der Wettkampfleiter in sein Mikrofon. "Er geht an Bonnie aus Olympia!"
Wieder treten eine Sportlerin und ihr Trainer vor. Sie werden beglückwünscht und Bonnie betritt die nächsthöhere Stufe des Treppchens. Wieder rastet die Menge im Stadion aus. Auch Jonathan Berlin erhebt sich und tritt vor, um mit erhobenen Armen zu jubeln. Die Sportlerin sucht mit ihren Augen die Logen ab und lächelt, als sie Jonathan erblickt. Sie hält die Medaille hoch.
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