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Mittwoch, 22. März 2023
Neue Heimat L98 59b (15)
mariant, 08:55h
Ich habe tatsächlich eine Dokumentation über Luftschifffahrten im 20. Jahrhundert gefunden. Das E-Book lade ich mir auf meinen Reader und beginne zu lesen. Während ich lese, vergleiche ich es mit den Erfahrungen in dem Luftschiff über der nordamerikanischen Prairie. Damals im 20. Jahrhundert ist wahrlich vieles anders gewesen!
Ich habe mir zwischendurch ein Mittagessen gemacht und danach weiter in dem E-book gelesen. Die Luftschiffe sind damals sehr luxuriös ausgestattet gewesen und haben erstklassige Speisen kredenzt. Dann ist das größte Luftschiff, die 'Hindenburg' verunglückt. Danach hat es keine Passagier-Luftschifffahrt mehr gegeben.
-16:30 Uhr-
In einer halben Stunde wird Raimonds Flugzeug landen. Ich mache mich fertig und fordere dann ein Lufttaxi an, mit dem ich eine halbe Stunde später im Flughafen bin. An der Gepäckabfertigung in der Ankunftshalle sehe ich ihn stehen und warten.
Woo hoo! Ich kann es kaum erwarten, ihn zu spüren. Oh, wie ich ihn vermisse, wenn er weg ist. Um nicht dazwischen zu gehen, halte ich mich zurück bis Raimond seinen Koffer hat. Als er sich nun dem Ausgang zuwendet, trete ich näher und begrüße ihn freudestrahlend.
Wir verlassen das Flughafengebäude Hand in Hand. Raimond fordert draußen ein Lufttaxi an und wir lassen uns nachhause bringen. Kaum startet das Taxi, reiche ich ihm mein Tablet, nachdem ich mein Tagebuch auf das Display geholt habe. Er liest aufmerksam, wie ich die beiden Tage verbracht habe. Danach fragt er mich:
"Willst du in deiner Keuschheit perfekt werden?"
Er lächelt still. Ich überlege:
'Perfekt sein bedeutet, dass ich das oft mache. Immer wieder, wenn er nicht da ist. Das bedeutet, dass nur er ein Anrecht auf meine Muschi hat... Ja, ich will das! Das tut mir gut!'
Also schaue ich Raimond in die Augen und wiederhole meine Gedanken laut:
"Ja, ich will das, Raimond! Das tut mir gut!"
-18:30 Uhr-
Wir sind zuhause und ich lasse die Automatik in der Küche Raimonds Lieblingsessen zubereiten. Danach haben wir ein angenehmes Dinner. Wir sprechen dabei über alltägliche Dinge, so sollte es sein.
Anschließend geht er ins Badezimmer und schaltet den Whirlpool ein. Ich entkleide mich und komme ihm entgegen, als er das Badezimmer verlässt.
Zum Glück braucht die Erde trotz der 100 Milliarden Bewohner nicht unter Wassermangel zu leiden. Die Behörden haben die 'Strategie der vier Wasserhähne' eingeführt. Dazu gehört das Auffangen des Regenwassers, Abwasser aufbereiten (NewWater), Meerwasser-Entsalzung und das Gewinnen von Wasser aus der Luftfeuchtigkeit.
Raimond nickt mir lächelnd zu, als er aus dem Badezimmer kommt und mich im Evas-Kostüm erblickt. Er nimmt mich in den Arm und küsst mich. Im Schlafzimmer lässt er den Kimono fallen und legt sich auf das Bett. Ich knie mich über ihn und beginne mit der Massage an seiner Halswirbelsäule.
Ich habe mir zwischendurch ein Mittagessen gemacht und danach weiter in dem E-book gelesen. Die Luftschiffe sind damals sehr luxuriös ausgestattet gewesen und haben erstklassige Speisen kredenzt. Dann ist das größte Luftschiff, die 'Hindenburg' verunglückt. Danach hat es keine Passagier-Luftschifffahrt mehr gegeben.
-16:30 Uhr-
In einer halben Stunde wird Raimonds Flugzeug landen. Ich mache mich fertig und fordere dann ein Lufttaxi an, mit dem ich eine halbe Stunde später im Flughafen bin. An der Gepäckabfertigung in der Ankunftshalle sehe ich ihn stehen und warten.
Woo hoo! Ich kann es kaum erwarten, ihn zu spüren. Oh, wie ich ihn vermisse, wenn er weg ist. Um nicht dazwischen zu gehen, halte ich mich zurück bis Raimond seinen Koffer hat. Als er sich nun dem Ausgang zuwendet, trete ich näher und begrüße ihn freudestrahlend.
Wir verlassen das Flughafengebäude Hand in Hand. Raimond fordert draußen ein Lufttaxi an und wir lassen uns nachhause bringen. Kaum startet das Taxi, reiche ich ihm mein Tablet, nachdem ich mein Tagebuch auf das Display geholt habe. Er liest aufmerksam, wie ich die beiden Tage verbracht habe. Danach fragt er mich:
"Willst du in deiner Keuschheit perfekt werden?"
Er lächelt still. Ich überlege:
'Perfekt sein bedeutet, dass ich das oft mache. Immer wieder, wenn er nicht da ist. Das bedeutet, dass nur er ein Anrecht auf meine Muschi hat... Ja, ich will das! Das tut mir gut!'
Also schaue ich Raimond in die Augen und wiederhole meine Gedanken laut:
"Ja, ich will das, Raimond! Das tut mir gut!"
-18:30 Uhr-
Wir sind zuhause und ich lasse die Automatik in der Küche Raimonds Lieblingsessen zubereiten. Danach haben wir ein angenehmes Dinner. Wir sprechen dabei über alltägliche Dinge, so sollte es sein.
Anschließend geht er ins Badezimmer und schaltet den Whirlpool ein. Ich entkleide mich und komme ihm entgegen, als er das Badezimmer verlässt.
Zum Glück braucht die Erde trotz der 100 Milliarden Bewohner nicht unter Wassermangel zu leiden. Die Behörden haben die 'Strategie der vier Wasserhähne' eingeführt. Dazu gehört das Auffangen des Regenwassers, Abwasser aufbereiten (NewWater), Meerwasser-Entsalzung und das Gewinnen von Wasser aus der Luftfeuchtigkeit.
Raimond nickt mir lächelnd zu, als er aus dem Badezimmer kommt und mich im Evas-Kostüm erblickt. Er nimmt mich in den Arm und küsst mich. Im Schlafzimmer lässt er den Kimono fallen und legt sich auf das Bett. Ich knie mich über ihn und beginne mit der Massage an seiner Halswirbelsäule.
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Sonntag, 19. März 2023
Neue Heimat L98 59b (14)
mariant, 09:45h
Mich zurücklehnend lasse ich das Video auf mich wirken. Nach einer Weile ist es zu Ende und Earth Broadcast fragt mich, ob ich den zweiten Teil auch sehen möchte.
Irgendwann schaue ich auf meine Armbanduhr und bin erstaunt. Ich habe den ganzen Nachmittag mit der Dokumentation verbracht und dabei den wievielten Teil angesehen. In den letzten Teilen ist es um sogenanntes 'LOTEK' gegangen, also um 'low technic'. Dort ist gezeigt worden, wie die Indiginen leben, welche Techniken aus der Natur ihnen das Leben erleichtern und wie die 'Zivilisation' davon profitieren könne.
Ich denke mir, bevor die Indigenen uns lehren einfach zu leben, muss der Planet seine Überbevölkerung verlieren! Dabei kommt mir der Gedanke, dass die Dokumentation mich den ganzen Nachmittag gefesselt hat. Ich habe kein einziges Mal zwischendurch an Raimond oder an Selbstbefriedigung gedacht. Nun ist aber Zeit fürs Dinner.
-19:00 Uhr-
Ich gehe in die Küche zurück und lasse mir von der Automatik ein Dinner vorschlagen und zubereiten. Wieder setze ich mich damit im Wohn-Esszimmer an den Tisch und esse bei leiser Musikuntermalung. Danach gehe ich voll Enthusiasmus an den Fernseher zurück und schaue, was mir die Videothek anbietet. Ich finde den Film 'To the End of the Earth'.
Wieder mache ich es mir bequem und schaue der japanischen Journalistin zu, die nach Usbekistan reist, mit einer kleinen Handkamera bewaffnet, um die Faszination dieses Landes zu erkunden. Ich erlebe mit wie sie auf der Ladefläche eines kleinen Lastwagens zwischen Ziegen in der weiten Steppe unterwegs ist, um in einem See einen legendären zwei Meter langen Fisch zu fangen. Oder im Lunapark aus Sowjetzeiten eine altersschwache Achterbahn betreten will. Der Besitzer weist sie mit den Worten ab, dass auf der Achterbahn keine Kinder mitfahren dürfen. Nun will sie erst recht auf die Achterbahn.
Als der Film zu Ende ist, ist es auch Zeit schlafen zu gehen. Ich ziehe mir den Nacht-Kimono an und gehe ins Bad. Anschließend lege ich mich allein ins Bett. Um nicht ins Grübeln zu geraten, stelle ich mir vor, ich sei die Journalistin Yoko und wolle eine Reportage über das Land 'am Ende der Welt' schreiben. Darüber schlafe ich schließlich ein.
-9:00 Uhr Sonntagmorgen-
Nach dem Aufwachen bin ich ins Badezimmer gegangen, habe meine Hygiene durchgeführt und habe mich anschließend im Schlafzimmer angekleidet. Danach bin ich in die Küche gegangen und habe mir ein Frühstück bereiten lassen.
Jetzt sitze ich auf der Sitzlandschaft und habe mein E-book-Reader wieder in der Hand.
'Genauso wie es Video-Dokumentationen gibt, muss es doch auch solche zum Lesen geben,' denke ich mir.
Während ich durch die Liste der E-books scrolle, schweifen meine Gedanken ab.
Ich habe das Gefühl, ich möchte jemandem von meiner Keuschheit erzählen. Ich möchte, dass jemand davon erfährt. Ich möchte das Erstaunen in seinem Gesicht sehen und darüber kichern. Aber das ist nicht normal. Ich verwerfe den Gedanken wieder.
Das ist doch gut, oder?
Irgendwann schaue ich auf meine Armbanduhr und bin erstaunt. Ich habe den ganzen Nachmittag mit der Dokumentation verbracht und dabei den wievielten Teil angesehen. In den letzten Teilen ist es um sogenanntes 'LOTEK' gegangen, also um 'low technic'. Dort ist gezeigt worden, wie die Indiginen leben, welche Techniken aus der Natur ihnen das Leben erleichtern und wie die 'Zivilisation' davon profitieren könne.
Ich denke mir, bevor die Indigenen uns lehren einfach zu leben, muss der Planet seine Überbevölkerung verlieren! Dabei kommt mir der Gedanke, dass die Dokumentation mich den ganzen Nachmittag gefesselt hat. Ich habe kein einziges Mal zwischendurch an Raimond oder an Selbstbefriedigung gedacht. Nun ist aber Zeit fürs Dinner.
-19:00 Uhr-
Ich gehe in die Küche zurück und lasse mir von der Automatik ein Dinner vorschlagen und zubereiten. Wieder setze ich mich damit im Wohn-Esszimmer an den Tisch und esse bei leiser Musikuntermalung. Danach gehe ich voll Enthusiasmus an den Fernseher zurück und schaue, was mir die Videothek anbietet. Ich finde den Film 'To the End of the Earth'.
Wieder mache ich es mir bequem und schaue der japanischen Journalistin zu, die nach Usbekistan reist, mit einer kleinen Handkamera bewaffnet, um die Faszination dieses Landes zu erkunden. Ich erlebe mit wie sie auf der Ladefläche eines kleinen Lastwagens zwischen Ziegen in der weiten Steppe unterwegs ist, um in einem See einen legendären zwei Meter langen Fisch zu fangen. Oder im Lunapark aus Sowjetzeiten eine altersschwache Achterbahn betreten will. Der Besitzer weist sie mit den Worten ab, dass auf der Achterbahn keine Kinder mitfahren dürfen. Nun will sie erst recht auf die Achterbahn.
Als der Film zu Ende ist, ist es auch Zeit schlafen zu gehen. Ich ziehe mir den Nacht-Kimono an und gehe ins Bad. Anschließend lege ich mich allein ins Bett. Um nicht ins Grübeln zu geraten, stelle ich mir vor, ich sei die Journalistin Yoko und wolle eine Reportage über das Land 'am Ende der Welt' schreiben. Darüber schlafe ich schließlich ein.
-9:00 Uhr Sonntagmorgen-
Nach dem Aufwachen bin ich ins Badezimmer gegangen, habe meine Hygiene durchgeführt und habe mich anschließend im Schlafzimmer angekleidet. Danach bin ich in die Küche gegangen und habe mir ein Frühstück bereiten lassen.
Jetzt sitze ich auf der Sitzlandschaft und habe mein E-book-Reader wieder in der Hand.
'Genauso wie es Video-Dokumentationen gibt, muss es doch auch solche zum Lesen geben,' denke ich mir.
Während ich durch die Liste der E-books scrolle, schweifen meine Gedanken ab.
Ich habe das Gefühl, ich möchte jemandem von meiner Keuschheit erzählen. Ich möchte, dass jemand davon erfährt. Ich möchte das Erstaunen in seinem Gesicht sehen und darüber kichern. Aber das ist nicht normal. Ich verwerfe den Gedanken wieder.
Das ist doch gut, oder?
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Donnerstag, 16. März 2023
Neue Heimat L98 59b (13)
mariant, 09:13h
-9:15 Uhr-
Nach einer Weile komme ich zuhause an. Ich frage mich, ob jemand sagen kann, dass ich mich heute anders benehme als sonst? Ich gehe in die Küche und lasse die Automatik einen Einkaufszettel für das Lebensmittelgeschäft ausstellen. Routinemäßig schaue ich noch einmal drüber, dann lasse ich die Automatik die Einkaufsliste absenden.
Anschließend nehme ich den Handkarren aus der Nische, klappe ihn auseinander und fahre mit dem Aufzug auf die Ebene mit dem Einkaufszentrum. Im Lebensmittelgeschäft übernehme ich den gepackten Karton mit meinem Einkauf und halte meine Karte über das Lesegerät des Angestellten. Kann er einen Unterschied in meinem Verhalten erkennen?
Nein, sie haben es nicht erkannt. Oder sie haben zumindest nicht erkennen lassen, dass sie etwas erkannt haben. Sie sind genauso freundlich gewesen, wie immer. Ein wenig enttäuscht darüber bin ich schon. Ich fühle mich anders. Also warum sollten sie nicht bemerken, dass ich anders bin als sonst?
Seien wir doch einmal ehrlich: Die Leute zerreißen sich immer ihr Mundwerk über andere Leute. Sie sind damit beschäftigt, ihre Mitmenschen zu beobachten. Sie erzählen sich Dinge wie: Hast du nicht auch bemerkt, dass sie heute irgendwie anders ist als sonst? Dass sie vielleicht anders spricht, geht und sich anders verhält. Und sie fantasieren sich die abenteuerlichsten Gründe für das beobachtete Verhalten herbei.
Vielleicht geht das Getuschel ja hinter meinem Rücken los, wenn ich außer Hör- und Sichtweite bin. Macht nichts! Ich kümmere mich um das Lebensmittelpaket, fahre es nach dem Bezahlen aus dem Geschäft und zum Aufzug. Kurz darauf bin ich in unserer Wohnung zurück. Ich öffne das Paket, stelle die einzelnen Packungen auf das Laufband in der Küche und lasse die Automatik die Lebensmittel ordentlich lagern.
-11:10 Uhr-
Ich bin Raimond sehr dankbar, dass ich heute nicht arbeiten gehen muss, während er mir die Aufgabe gibt, für ihn keusch zu bleiben. So kann ich mich auf die Sitzlandschaft zurückziehen, die Beine hochlegen und ein Lieblingsbuch lesen. Aber das E-book weckt Gefühle in mir, da ich mit der Protagonistin mitgehe. Ich glaube, es ist doch nicht das richtige Buch für dieses Wochenende.
-11:30 Uhr-
Ich lege den E-book-Reader zur Seite. Nun verspüre ich ein Hungergefühl. Das lenkt mich zumindest vorerst ab. Ich gehe also in die Küche und lasse mir von der Automatik ein Menü vorschlagen. Unter den drei Vorschlägen für eine Person ist sogar mein Lieblingsmenü! Erfreut fordere ich das Menü an.
Es dauert eine dreiviertel Stunde bis die Automatik mit einem hellen Ton die Fertigstellung bekannt gibt. Ich nehme das Menü aus dem Ausgabefach und gehe damit zu unserem Esstisch. Nach dem Essen bringe ich Teller und Besteck in die Küche zurück und stelle sie in die Spülmaschine. Sie wird das Geschirr säubern und in den Vorratsschrank befördern, aus dem sich die Automatik bedient, um die Menüs anzurichten.
Nun gehe ich wieder ins Wohnzimmer zurück, setze mich auf die Sitzlandschaft und nehme die Beine hoch. Womit soll ich mich beschäftigen, um nicht in Versuchung zu kommen?
Ich entscheide mich für den Fernseher und schalte die Mediathek des Earth Broadcast ein. Dabei fällt mir ein Video von einem indigenen Volk im Norden der brasilianischen Region des Südamerikanischen Kontinents ins Auge. Ein Ethnologe hat das Volk besucht und ein Kameramann ist immer an seiner Seite gewesen. Daraus ist die Dokumentation entstanden.
Nach einer Weile komme ich zuhause an. Ich frage mich, ob jemand sagen kann, dass ich mich heute anders benehme als sonst? Ich gehe in die Küche und lasse die Automatik einen Einkaufszettel für das Lebensmittelgeschäft ausstellen. Routinemäßig schaue ich noch einmal drüber, dann lasse ich die Automatik die Einkaufsliste absenden.
Anschließend nehme ich den Handkarren aus der Nische, klappe ihn auseinander und fahre mit dem Aufzug auf die Ebene mit dem Einkaufszentrum. Im Lebensmittelgeschäft übernehme ich den gepackten Karton mit meinem Einkauf und halte meine Karte über das Lesegerät des Angestellten. Kann er einen Unterschied in meinem Verhalten erkennen?
Nein, sie haben es nicht erkannt. Oder sie haben zumindest nicht erkennen lassen, dass sie etwas erkannt haben. Sie sind genauso freundlich gewesen, wie immer. Ein wenig enttäuscht darüber bin ich schon. Ich fühle mich anders. Also warum sollten sie nicht bemerken, dass ich anders bin als sonst?
Seien wir doch einmal ehrlich: Die Leute zerreißen sich immer ihr Mundwerk über andere Leute. Sie sind damit beschäftigt, ihre Mitmenschen zu beobachten. Sie erzählen sich Dinge wie: Hast du nicht auch bemerkt, dass sie heute irgendwie anders ist als sonst? Dass sie vielleicht anders spricht, geht und sich anders verhält. Und sie fantasieren sich die abenteuerlichsten Gründe für das beobachtete Verhalten herbei.
Vielleicht geht das Getuschel ja hinter meinem Rücken los, wenn ich außer Hör- und Sichtweite bin. Macht nichts! Ich kümmere mich um das Lebensmittelpaket, fahre es nach dem Bezahlen aus dem Geschäft und zum Aufzug. Kurz darauf bin ich in unserer Wohnung zurück. Ich öffne das Paket, stelle die einzelnen Packungen auf das Laufband in der Küche und lasse die Automatik die Lebensmittel ordentlich lagern.
-11:10 Uhr-
Ich bin Raimond sehr dankbar, dass ich heute nicht arbeiten gehen muss, während er mir die Aufgabe gibt, für ihn keusch zu bleiben. So kann ich mich auf die Sitzlandschaft zurückziehen, die Beine hochlegen und ein Lieblingsbuch lesen. Aber das E-book weckt Gefühle in mir, da ich mit der Protagonistin mitgehe. Ich glaube, es ist doch nicht das richtige Buch für dieses Wochenende.
-11:30 Uhr-
Ich lege den E-book-Reader zur Seite. Nun verspüre ich ein Hungergefühl. Das lenkt mich zumindest vorerst ab. Ich gehe also in die Küche und lasse mir von der Automatik ein Menü vorschlagen. Unter den drei Vorschlägen für eine Person ist sogar mein Lieblingsmenü! Erfreut fordere ich das Menü an.
Es dauert eine dreiviertel Stunde bis die Automatik mit einem hellen Ton die Fertigstellung bekannt gibt. Ich nehme das Menü aus dem Ausgabefach und gehe damit zu unserem Esstisch. Nach dem Essen bringe ich Teller und Besteck in die Küche zurück und stelle sie in die Spülmaschine. Sie wird das Geschirr säubern und in den Vorratsschrank befördern, aus dem sich die Automatik bedient, um die Menüs anzurichten.
Nun gehe ich wieder ins Wohnzimmer zurück, setze mich auf die Sitzlandschaft und nehme die Beine hoch. Womit soll ich mich beschäftigen, um nicht in Versuchung zu kommen?
Ich entscheide mich für den Fernseher und schalte die Mediathek des Earth Broadcast ein. Dabei fällt mir ein Video von einem indigenen Volk im Norden der brasilianischen Region des Südamerikanischen Kontinents ins Auge. Ein Ethnologe hat das Volk besucht und ein Kameramann ist immer an seiner Seite gewesen. Daraus ist die Dokumentation entstanden.
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