... newer stories
Montag, 13. März 2023
Neue Heimat L98 59b (12)
mariant, 09:28h
36 Stunden keinen Mann spüren. 36 Stunden allein sein und mich nicht selbst berühren dürfen! Werde ich diese Selbstbeherrschung aufbringen können?
Raimond ist heute Morgen abgereist und wird erst morgen Abend wieder zurück sein. Ich kann ihn über den Messenger überall auf der Erde erreichen, um ihn zu fragen, ob ich mich berühren darf. Aber ich werde es nicht tun! Ich werde standhaft bleiben, und ihm dadurch meine Liebe beweisen. Ich bin stark genug, es zu ertragen. 36 Stunden gehen herum.
Ich werde beweisen, dass ich folgsam sein kann, dass ich für ihn stark sein kann.
Ich kann ein 'gutes Mädchen' sein, wie er mich oft lobt. Auch diesmal will ich mir sein Lob holen.
Als Raimond zum Flugzeug gegangen ist, hat er mich zum Abschied geküsst und gesagt, wie sehr er mich liebt. Dann setzt er lächelnd nach:
"Versuche, ein gutes Mädchen zu sein."
Ich lache und rolle mit den Augen, als ich ihm antworte:
"Ich werde mich dir würdig erweisen, Raimond. Du bist mein Haupt!"
Er antwortet darauf lächelnd:
"Viele Frauen würden nichts darum geben, wenn der Mann sie vorübergehend verlässt. Sie berühren sich einfach, wenn ihnen danach ist, mit der Begründung 'Mein Körper gehört mir'. Ich bin mir sicher, du nicht. Richtig?"
"Richtig, Liebster."
Also, wie ist es denn nun überhaupt gelaufen?!
-6:20 Uhr-
Ich bin aufgestanden und habe in der Küche das Frühstück gemacht. Dann habe ich den Kimono abgestreift und das Frühstück zu Raimond ins Schlafzimmer gebracht. Da ich jetzt nackt bin, habe ich das Tablett mit dem Frühstück auf dem Bett abgestellt und mich mit leicht gespreizten Beinen vor ihm präsentiert.
Nun sage ich zu ihm:
"Es ist bald Zeit, dass du fliegen musst. Willst du meine Muschi berühren, bevor du gehst?"
Er schaut mich lange an und mustert mich eingehend:
"Nein! Jetzt nicht, meine Kleine! Deine Zeit kommt noch."
Ich will schmollen und betteln, aber ich tue es nicht. Dem Allmächtigen sei Dank! Stattdessen bin ich ein braves Mädchen, gehe duschen und mich anziehen. Ich bin entschlossen, brav zu sein.
-7:00 Uhr-
Raimond lächelt und fragt, ob ich bereit sei. Ich habe auch schon das Lufttaxi gerufen und antworte wahrheitsgemäß:
"Ja, Liebster."
Dann sagt er: "Gut, dann wollen wir los."
Ich begleite ihn zum Flughafen. Unterwegs sprechen wir über alltägliche Dinge. In meinen Gedanken geistern schon die 36 Stunden, die ich ohne ihn ausharren muss. Entsprechend fällt auch die Verabschiedung aus, als sein Flug aufgerufen wird. Kein Blatt Papier hätte mehr zwischen uns gepasst.
Bin ich normal? Und wenn Nein, ist das schlimm?
Nachdem er meinen Blicken entschwunden ist, lasse ich mich von einem anderen Lufttaxi nachhause bringen. Während ich darin sitze, sind all diese wilden Gedanken über meine Muschi in meinem Kopf. Da wandert meine Hand in meine Hose. Ich weiß, dass das im Sitzen ein Problem sein könnte, aber ich habe den Wunsch, wenigstens meinen Unterleib zu berühren.
Bisher haben wir uns nur stundenweise nicht gesehen. Aber diesmal ist es anders. Dieses Mal muss ich volle 36 Stunden ohne den Liebsten ausharren. Kein Kuscheln, kein Streicheln, kein Umarmen und schon gar kein Ineinander aufgehen. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich mich darüber freuen soll oder nicht. Aber ich habe die Keuschheit bereitwillig akzeptiert!
Raimond ist heute Morgen abgereist und wird erst morgen Abend wieder zurück sein. Ich kann ihn über den Messenger überall auf der Erde erreichen, um ihn zu fragen, ob ich mich berühren darf. Aber ich werde es nicht tun! Ich werde standhaft bleiben, und ihm dadurch meine Liebe beweisen. Ich bin stark genug, es zu ertragen. 36 Stunden gehen herum.
Ich werde beweisen, dass ich folgsam sein kann, dass ich für ihn stark sein kann.
Ich kann ein 'gutes Mädchen' sein, wie er mich oft lobt. Auch diesmal will ich mir sein Lob holen.
Als Raimond zum Flugzeug gegangen ist, hat er mich zum Abschied geküsst und gesagt, wie sehr er mich liebt. Dann setzt er lächelnd nach:
"Versuche, ein gutes Mädchen zu sein."
Ich lache und rolle mit den Augen, als ich ihm antworte:
"Ich werde mich dir würdig erweisen, Raimond. Du bist mein Haupt!"
Er antwortet darauf lächelnd:
"Viele Frauen würden nichts darum geben, wenn der Mann sie vorübergehend verlässt. Sie berühren sich einfach, wenn ihnen danach ist, mit der Begründung 'Mein Körper gehört mir'. Ich bin mir sicher, du nicht. Richtig?"
"Richtig, Liebster."
Also, wie ist es denn nun überhaupt gelaufen?!
-6:20 Uhr-
Ich bin aufgestanden und habe in der Küche das Frühstück gemacht. Dann habe ich den Kimono abgestreift und das Frühstück zu Raimond ins Schlafzimmer gebracht. Da ich jetzt nackt bin, habe ich das Tablett mit dem Frühstück auf dem Bett abgestellt und mich mit leicht gespreizten Beinen vor ihm präsentiert.
Nun sage ich zu ihm:
"Es ist bald Zeit, dass du fliegen musst. Willst du meine Muschi berühren, bevor du gehst?"
Er schaut mich lange an und mustert mich eingehend:
"Nein! Jetzt nicht, meine Kleine! Deine Zeit kommt noch."
Ich will schmollen und betteln, aber ich tue es nicht. Dem Allmächtigen sei Dank! Stattdessen bin ich ein braves Mädchen, gehe duschen und mich anziehen. Ich bin entschlossen, brav zu sein.
-7:00 Uhr-
Raimond lächelt und fragt, ob ich bereit sei. Ich habe auch schon das Lufttaxi gerufen und antworte wahrheitsgemäß:
"Ja, Liebster."
Dann sagt er: "Gut, dann wollen wir los."
Ich begleite ihn zum Flughafen. Unterwegs sprechen wir über alltägliche Dinge. In meinen Gedanken geistern schon die 36 Stunden, die ich ohne ihn ausharren muss. Entsprechend fällt auch die Verabschiedung aus, als sein Flug aufgerufen wird. Kein Blatt Papier hätte mehr zwischen uns gepasst.
Bin ich normal? Und wenn Nein, ist das schlimm?
Nachdem er meinen Blicken entschwunden ist, lasse ich mich von einem anderen Lufttaxi nachhause bringen. Während ich darin sitze, sind all diese wilden Gedanken über meine Muschi in meinem Kopf. Da wandert meine Hand in meine Hose. Ich weiß, dass das im Sitzen ein Problem sein könnte, aber ich habe den Wunsch, wenigstens meinen Unterleib zu berühren.
Bisher haben wir uns nur stundenweise nicht gesehen. Aber diesmal ist es anders. Dieses Mal muss ich volle 36 Stunden ohne den Liebsten ausharren. Kein Kuscheln, kein Streicheln, kein Umarmen und schon gar kein Ineinander aufgehen. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich mich darüber freuen soll oder nicht. Aber ich habe die Keuschheit bereitwillig akzeptiert!
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 10. März 2023
Neue Heimat L98 59b (11)
mariant, 10:00h
Nachdem wir die Festlichkeiten hinter uns haben und der Alltag eingekehrt ist, ist es mir ein Anliegen, unsere Wohnung stets mit Blumen und Gräsern aufzuhübschen. Wenn Raimond nachhause kommt und ich das freudige Aufblitzen in seinen Augen sehe, fühle ich mich schon bestätigt.
Er lässt sich dann sehr gerne die Straßenkleidung von mir ausziehen und sich danach von mir massieren. Dabei kann er sich fallenlassen und die Verspannungen abschütteln. Anschließend schauen wir nebeneinanderliegend, nur mit einem Kimono bekleidet, was das Earth Broadcast uns bietet.
Dabei bekommen wir mit, wie ein vor 85 Jahren im Erdorbit gestartetes automatisch gesteuertes Raumschiff in ein 35 Lichtjahre entferntes Sonnensystem hineinfliegt. Die Astronomen wollen dort eine 'zweite Erde' entdeckt haben. Nun sind alle auf die Ergebnisse gespannt, die unser Raumschiff entdeckt. Die Reise selbst hat 50 Jahre gedauert. Die Funkwellen erreichen die Erde nun 35 Jahre später. Ab jetzt können die Wissenschaftler miterleben, was das automatische Raumschiff und seine Landungseinheiten in dem fernen Sonnensystem herausfinden.
Die Astronomen haben vor langer Zeit schon durch die Messung der Lichtwellen beim Transit vor der fernen Sonne bis zu fünf Planeten entdeckt, die den Stern L98-59 im Sternbild 'Fliegender Fisch' umkreisen. Es ist ein roter Zwerg der am Nachthimmel der südlichen Hemisphäre leuchtet. Sein Entdecker heißt Olivier Demangeon und stammt aus der portugiesischen Region der iberischen Halbinsel.
Schade, dass im Weltraum alles einen solch langen Atem braucht, weil die Entfernungen so riesig sind. Darum hat man erst einmal eine künstliche Intelligenz dorthin gesandt. Vielleicht startet man irgendwann ein bemanntes Raumschiff. Aufgrund der hohen Bevölkerungszahl auf der Erde wird das allerdings gleich ein Kolonisten-Raumschiff sein, sagen die Wissenschaftler.
*
Unsere gemeinsamen Wochenenden sind die schönste Zeit unserer Zweisamkeit. Dennoch passiert es schon einmal - wenn auch ganz selten - dass Raimond mit dem Flugzeug im Auftrag seiner Firma auf einen anderen Kontinent muss.
Dann muss ich das Wochenende alleine zuhause verbringen. Ich nehme mir zumeist meinen E-book-Reader zur Hand und lese einen Liebesroman. Das ist das Genre, in dem ich mich beinahe verlieren könnte.
Dieses Wochenende ist wieder so eine schlimme Zeit ohne Raimond. Wie gerne hätte ich ihn massiert und seine wohligen Laute vernommen. Was danach passiert geht niemanden etwas an!
Stattdessen habe ich ihn zum Flughafen begleitet und mich dort von ihm für etwa 36 Stunden verabschieden müssen. 36 Stunden allein! Er hat mir nach der Hochzeit das Versprechen abgenommen, mich nicht selbst zu berühren. Gleichzeitig soll ich ein Tagebuch auf meinem Tablet führen, in das ich meine Gedanken niederlege. Wenn er von den Reisen zurückkommt, liest er gerne darin.
Er lässt sich dann sehr gerne die Straßenkleidung von mir ausziehen und sich danach von mir massieren. Dabei kann er sich fallenlassen und die Verspannungen abschütteln. Anschließend schauen wir nebeneinanderliegend, nur mit einem Kimono bekleidet, was das Earth Broadcast uns bietet.
Dabei bekommen wir mit, wie ein vor 85 Jahren im Erdorbit gestartetes automatisch gesteuertes Raumschiff in ein 35 Lichtjahre entferntes Sonnensystem hineinfliegt. Die Astronomen wollen dort eine 'zweite Erde' entdeckt haben. Nun sind alle auf die Ergebnisse gespannt, die unser Raumschiff entdeckt. Die Reise selbst hat 50 Jahre gedauert. Die Funkwellen erreichen die Erde nun 35 Jahre später. Ab jetzt können die Wissenschaftler miterleben, was das automatische Raumschiff und seine Landungseinheiten in dem fernen Sonnensystem herausfinden.
Die Astronomen haben vor langer Zeit schon durch die Messung der Lichtwellen beim Transit vor der fernen Sonne bis zu fünf Planeten entdeckt, die den Stern L98-59 im Sternbild 'Fliegender Fisch' umkreisen. Es ist ein roter Zwerg der am Nachthimmel der südlichen Hemisphäre leuchtet. Sein Entdecker heißt Olivier Demangeon und stammt aus der portugiesischen Region der iberischen Halbinsel.
Schade, dass im Weltraum alles einen solch langen Atem braucht, weil die Entfernungen so riesig sind. Darum hat man erst einmal eine künstliche Intelligenz dorthin gesandt. Vielleicht startet man irgendwann ein bemanntes Raumschiff. Aufgrund der hohen Bevölkerungszahl auf der Erde wird das allerdings gleich ein Kolonisten-Raumschiff sein, sagen die Wissenschaftler.
*
Unsere gemeinsamen Wochenenden sind die schönste Zeit unserer Zweisamkeit. Dennoch passiert es schon einmal - wenn auch ganz selten - dass Raimond mit dem Flugzeug im Auftrag seiner Firma auf einen anderen Kontinent muss.
Dann muss ich das Wochenende alleine zuhause verbringen. Ich nehme mir zumeist meinen E-book-Reader zur Hand und lese einen Liebesroman. Das ist das Genre, in dem ich mich beinahe verlieren könnte.
Dieses Wochenende ist wieder so eine schlimme Zeit ohne Raimond. Wie gerne hätte ich ihn massiert und seine wohligen Laute vernommen. Was danach passiert geht niemanden etwas an!
Stattdessen habe ich ihn zum Flughafen begleitet und mich dort von ihm für etwa 36 Stunden verabschieden müssen. 36 Stunden allein! Er hat mir nach der Hochzeit das Versprechen abgenommen, mich nicht selbst zu berühren. Gleichzeitig soll ich ein Tagebuch auf meinem Tablet führen, in das ich meine Gedanken niederlege. Wenn er von den Reisen zurückkommt, liest er gerne darin.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 7. März 2023
Neue Heimat L98 59b (10)
mariant, 09:24h
Für die Sauberkeit in der Wohnung sorgen selbstfahrende Nass- und Trockensauger. Persönlich muss ich mich nur noch um die Reinigung der Kleidung und Wohntextilien kümmern. Aber dafür steht in der Küche auch ein Automat, der die Textilien sauber und schrankfertig wieder herausrückt.
Raimond und ich arbeiten Vollzeit, also sechs Stunden an fünf Tagen in der Woche. Er ist Maschinenbauingenieur und ich arbeite als Handelsfachfrau im Einkaufszentrum dieses Wohnturms. In meiner Freizeit lese ich gerne, wenn die Hausarbeit erledigt ist, oder wir gehen gemeinsam zu interessanten Events. Im Augenblick kümmert sich Raimond um unsere Hochzeit. Es ist nicht einfach, mit der Administration zu verhandeln, so dass am Ende ein gutes Ergebnis herauskommt. Es braucht dafür eine Anzahl an bestimmten Papieren, Dokumenten und Urkunden, die er von uns beiden vorlegen muss.
In unserem Fall kostet es eine kleine Gebühr, um das Certificate zur Eheschließung im Standesamt zu beantragen. Nach etwa drei Wochen kommt das Certificate bei uns an. Es ist ein Jahr gültig. Raimond muss dafür unsere ID-Cards und die Geburtsurkunden vorlegen. Nun können wir einen Trauungstermin im Standesamt beantragen, der uns innerhalb von acht Tagen zugesandt wird und innerhalb des Zeitrahmens der Gültigkeit des Certificate liegen wird.
Zur standesamtlichen Trauung muss das Brautpaar mit zwei Trauzeugen persönlich zum anberaumten Termin erscheinen. Danach sind wir vor dem Gesetz Mann und Frau. Das Standesamt informiert von sich aus das Finanzamt und alle Behörden, die von der Personenstandsänderung erfahren müssen.
Da wir der Mennonitischen Kirche angehören, folgt auf die standesamtliche Trauung die Hochzeit während eines Gottesdienstes in unserer Gemeinde, bei der wir vorne beim Diakon knien, die Hände auf die Bibel legen und schwören, uns gegenseitig zu respektieren. Das Bibelwort aus dem Brief des Paulus an die Epheser wird zitiert 'Die Frauen seien untertan ihren Männern als dem Herrn. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde', und anschließend feiert die Gemeinde mit Gebeten und Gesängen.
Nach Abschluss des oft dreistündigen Gottesdienstes werden die Gottesdienstbesucher in den Gemeindesaal gebeten, wo das Hochzeitsmahl bereitsteht. Nachdem alle Gäste Platz genommen haben, stehen die einzelnen Redner auf, zuvorderst die Väter der Brautleute, um eine kleine Rede zu halten. Andere Gäste belassen es bei einem Trinkspruch. Sobald jemand aufsteht, um etwas zu sagen, klingelt er mit einem Besteckteil gegen ein Glas.
Dieser Teil des Hochzeitsfestes kann bis in den Abend hinein dauern. Ich habe seit Ende meiner Schulzeit Heimtextilien genäht, wie Tagesdecken für die Betten. Da wir nun schon eine Weile zusammenwohnen, haben wir schon viel Hausrat. Also haben wir den Gästen eine sogenannte Negativ-Liste gegeben, damit sie wissen, was wir nicht brauchen. Dennoch haben wir viele Geschenke zu Heimtextilien erhalten. Die Überlegung der Schenkenden ist da wohl, dass man davon nie genug haben kann.
Raimond und ich arbeiten Vollzeit, also sechs Stunden an fünf Tagen in der Woche. Er ist Maschinenbauingenieur und ich arbeite als Handelsfachfrau im Einkaufszentrum dieses Wohnturms. In meiner Freizeit lese ich gerne, wenn die Hausarbeit erledigt ist, oder wir gehen gemeinsam zu interessanten Events. Im Augenblick kümmert sich Raimond um unsere Hochzeit. Es ist nicht einfach, mit der Administration zu verhandeln, so dass am Ende ein gutes Ergebnis herauskommt. Es braucht dafür eine Anzahl an bestimmten Papieren, Dokumenten und Urkunden, die er von uns beiden vorlegen muss.
In unserem Fall kostet es eine kleine Gebühr, um das Certificate zur Eheschließung im Standesamt zu beantragen. Nach etwa drei Wochen kommt das Certificate bei uns an. Es ist ein Jahr gültig. Raimond muss dafür unsere ID-Cards und die Geburtsurkunden vorlegen. Nun können wir einen Trauungstermin im Standesamt beantragen, der uns innerhalb von acht Tagen zugesandt wird und innerhalb des Zeitrahmens der Gültigkeit des Certificate liegen wird.
Zur standesamtlichen Trauung muss das Brautpaar mit zwei Trauzeugen persönlich zum anberaumten Termin erscheinen. Danach sind wir vor dem Gesetz Mann und Frau. Das Standesamt informiert von sich aus das Finanzamt und alle Behörden, die von der Personenstandsänderung erfahren müssen.
Da wir der Mennonitischen Kirche angehören, folgt auf die standesamtliche Trauung die Hochzeit während eines Gottesdienstes in unserer Gemeinde, bei der wir vorne beim Diakon knien, die Hände auf die Bibel legen und schwören, uns gegenseitig zu respektieren. Das Bibelwort aus dem Brief des Paulus an die Epheser wird zitiert 'Die Frauen seien untertan ihren Männern als dem Herrn. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde', und anschließend feiert die Gemeinde mit Gebeten und Gesängen.
Nach Abschluss des oft dreistündigen Gottesdienstes werden die Gottesdienstbesucher in den Gemeindesaal gebeten, wo das Hochzeitsmahl bereitsteht. Nachdem alle Gäste Platz genommen haben, stehen die einzelnen Redner auf, zuvorderst die Väter der Brautleute, um eine kleine Rede zu halten. Andere Gäste belassen es bei einem Trinkspruch. Sobald jemand aufsteht, um etwas zu sagen, klingelt er mit einem Besteckteil gegen ein Glas.
Dieser Teil des Hochzeitsfestes kann bis in den Abend hinein dauern. Ich habe seit Ende meiner Schulzeit Heimtextilien genäht, wie Tagesdecken für die Betten. Da wir nun schon eine Weile zusammenwohnen, haben wir schon viel Hausrat. Also haben wir den Gästen eine sogenannte Negativ-Liste gegeben, damit sie wissen, was wir nicht brauchen. Dennoch haben wir viele Geschenke zu Heimtextilien erhalten. Die Überlegung der Schenkenden ist da wohl, dass man davon nie genug haben kann.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories