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Sonntag, 26. November 2023
Keltische Druiden -03
mariant, 10:10h
Ich beuge mich etwas vor und leuchte dem kleinen Menschen mit der Kerzenflamme ins Gesicht.
"Erin!" entfährt es mir. "Was, bei Tailtiu -Göttin der Landwirtschaft-, machst du mitten in der Nacht in unserer Vorratsgrube?"
Erin ist der jüngste Sohn unserer Nachbarn!
"Ehrenwerte Moja, unser Hof ist heruntergebrannt. Ich hatte die Aufgabe, die Tiere aus dem Stall zu lassen, während die anderen gelöscht haben. Ich habe das nicht wirklich geschafft. Unser Capall -Gaul- und die Bó -Kuh- sind geflohen und auch die Ziegen sind weg. Meine Familie ist unter dem zusammenbrechenden Tekt -Dach- begraben worden…"
Der 12jährige Junge erzittert und Tränen laufen seine Wangen hinunter. Ich schüttele den Kopf und antworte ihm vorwurfsvoll:
"Du bist den ganzen Weg hierhergelaufen. Da hättest du dich ruhig bemerkbar machen können! Wir hätten dir zu essen und eine Schlafstatt gegeben. Vielleicht hätte Drystan dich an Kindesstatt angenommen... Jetzt iss erst einmal was, dann leg dich schlafen und morgen sehen wir weiter!"
Anschließend kehrt im Haus wieder Ruhe ein. Bedran bleibt weiterhin wach und lauscht in die Nacht. Nach dem Frühstück am folgenden Morgen gehen Bedran und Myrddin zum Nachbarhof und schauen, was dort noch brauchbar ist. Rigani kümmert sich um Erin und lenkt ihn von dem schrecklichen Erlebnis ab, während ich dem weisen Mann bei der Pflege meines geliebten Mannes zur Hand gehe.
*
Mein verehrter Athir -Vater- Maeron teilt uns bei der Bekämpfung des Feuers ein. Mich, Erin, schickt er zum Stall, damit ich ihn öffne und die Tiere auf die Koppel leite. Leider sind unser Ackergaul und die beiden Kühe so verängstigt, dass sie alles niederrennen, sobald ich das Stalltor geöffnet habe. Ich muss mich in Sicherheit bringen und schaffe es nun auch nicht mehr, die Ziegen zu halten.
Dann kommt das brennende Dach herunter und begräbt einen Teil meiner Familie unter sich. Die anderen versuchen sich einen Weg ins Innere zu bahnen, um die Eingeschlossenen zu retten. Ich stehe mit geweiteten Augen da und muss zuschauen, wie meine Familie stirbt. Dann sinke ich kraft- und mutlos zu Boden. Was soll nun aus mir werden?
Ich habe seit heute Mittag nichts mehr gegessen. Ob ich im Nachbarhof etwas zu essen bekomme? Nach einer Weile stehe ich wieder vom Boden auf und mache mich langsam auf zu unseren Nachbarn. Mein Hunger wird immer stärker.
Irgendwann habe ich den Waldrand erreicht, an dem der Nachbarhof liegt. Ich taste mich an den Bäumen entlang, immer wieder zu den Sternen hinaufschauend, um mich zu orientieren. Dann verdeckt eine dunkle Wand, die sich nach oben hin verjüngt, die Sterne in Bodennähe. Inzwischen ist aus dem Hunger ein bohrendes Gefühl im Magen geworden. Die Hände vorstreckend, taste ich mich an der Mauer entlang.
"Erin!" entfährt es mir. "Was, bei Tailtiu -Göttin der Landwirtschaft-, machst du mitten in der Nacht in unserer Vorratsgrube?"
Erin ist der jüngste Sohn unserer Nachbarn!
"Ehrenwerte Moja, unser Hof ist heruntergebrannt. Ich hatte die Aufgabe, die Tiere aus dem Stall zu lassen, während die anderen gelöscht haben. Ich habe das nicht wirklich geschafft. Unser Capall -Gaul- und die Bó -Kuh- sind geflohen und auch die Ziegen sind weg. Meine Familie ist unter dem zusammenbrechenden Tekt -Dach- begraben worden…"
Der 12jährige Junge erzittert und Tränen laufen seine Wangen hinunter. Ich schüttele den Kopf und antworte ihm vorwurfsvoll:
"Du bist den ganzen Weg hierhergelaufen. Da hättest du dich ruhig bemerkbar machen können! Wir hätten dir zu essen und eine Schlafstatt gegeben. Vielleicht hätte Drystan dich an Kindesstatt angenommen... Jetzt iss erst einmal was, dann leg dich schlafen und morgen sehen wir weiter!"
Anschließend kehrt im Haus wieder Ruhe ein. Bedran bleibt weiterhin wach und lauscht in die Nacht. Nach dem Frühstück am folgenden Morgen gehen Bedran und Myrddin zum Nachbarhof und schauen, was dort noch brauchbar ist. Rigani kümmert sich um Erin und lenkt ihn von dem schrecklichen Erlebnis ab, während ich dem weisen Mann bei der Pflege meines geliebten Mannes zur Hand gehe.
*
Mein verehrter Athir -Vater- Maeron teilt uns bei der Bekämpfung des Feuers ein. Mich, Erin, schickt er zum Stall, damit ich ihn öffne und die Tiere auf die Koppel leite. Leider sind unser Ackergaul und die beiden Kühe so verängstigt, dass sie alles niederrennen, sobald ich das Stalltor geöffnet habe. Ich muss mich in Sicherheit bringen und schaffe es nun auch nicht mehr, die Ziegen zu halten.
Dann kommt das brennende Dach herunter und begräbt einen Teil meiner Familie unter sich. Die anderen versuchen sich einen Weg ins Innere zu bahnen, um die Eingeschlossenen zu retten. Ich stehe mit geweiteten Augen da und muss zuschauen, wie meine Familie stirbt. Dann sinke ich kraft- und mutlos zu Boden. Was soll nun aus mir werden?
Ich habe seit heute Mittag nichts mehr gegessen. Ob ich im Nachbarhof etwas zu essen bekomme? Nach einer Weile stehe ich wieder vom Boden auf und mache mich langsam auf zu unseren Nachbarn. Mein Hunger wird immer stärker.
Irgendwann habe ich den Waldrand erreicht, an dem der Nachbarhof liegt. Ich taste mich an den Bäumen entlang, immer wieder zu den Sternen hinaufschauend, um mich zu orientieren. Dann verdeckt eine dunkle Wand, die sich nach oben hin verjüngt, die Sterne in Bodennähe. Inzwischen ist aus dem Hunger ein bohrendes Gefühl im Magen geworden. Die Hände vorstreckend, taste ich mich an der Mauer entlang.
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Donnerstag, 23. November 2023
Keltische Druiden -02
mariant, 09:20h
Dann erhebt er sich und fragt mich nach einem etwa hüfthohen Stock. In diesem Moment kommt Rigani, meine Tochter mit einem hölzernen Eimer voll frischer Milch herein. Ich übernehme den Eimer und schicke sie wieder in den Stall zurück, einen solchen Stock holen. Nach einer Weile bringt sie dem weisen Mann einen etwa achselhohen Stock und fragt schüchtern:
"Ehrwürdiger, leider habe ich jetzt nur solch einen Stock gefunden. Wenn meine Brüder vom Feld kommen, müssen sie dann sicher noch in den Wald gehen und einen entsprechenden Ast suchen."
Der Kian -weise Mann- lächelt milde und antwortet:
"Nein, nein, das ist schon in Ordnung. Daraus schnitzen wir deinem lieben Vater eine Staßol -Krücke-."
Rigani kommt nun zu mir, um aus einem Teil der Milch Käse herzustellen, während ich mich mit dem Abendessen beschäftige. Rigani muss die Milch ohne Pause schlagen, daher zünde ich die Kerzen an, als man kaum noch etwas von der Landschaft draußen durch das Windauge sehen kann.
Ich bringe auch eine Kerze zu dem weisen Mann und sehe, dass er den Stock verkürzt, den Rigani aus dem Stall geholt hat, und in das kürzere Stück ein Loch arbeitet. Anschließend gehe ich wieder an die Feuerstelle zurück und fülle fünf Schalen mit dem Abendessen. Eine Schale bringe ich meinem lieben Mann und gebe ihm einen hölzernen Löffel dazu. Den weisen Mann bitte ich zu uns an den Tisch.
In diesem Moment wird die Bärenhaut zur Seite geschlagen und meine Söhne Bedran und Myrddin kommen herein. Sie sehen den weisen Mann und verbeugen sich ehrerbietig. Danach setzen wir uns zu Tisch und essen unsere Abendmahlzeit. Myrddin erwähnt beim Essen:
"Wir haben in der Dämmerung einen Feuerschein in Richtung des Nachbarhofes gesehen."
"Oh," antworte ich erschrocken. "Hoffentlich konnten sich Maeron und Hafren mit ihren Kindern und dem Vieh ins Freie retten!"
Meine Söhne zucken mit den Schultern. Myrddin meint:
"Hoffentlich ist es ein Unglück gewesen und kein Überfall."
"Ja, hoffentlich!" gebe ich zurück. "Wir müssen aber mit allem rechnen! Macht nach dem Essen den Fluchtweg frei, und heute Nacht schlaft abwechselnd! Einer muss wachbleiben. Morgen früh näherst du dich vorsichtig dem Nachbarn. Gib uns Bescheid, wenn du etwas herausgefunden hast!"
"Mache ich, Mamaí!"
Wir legen uns wenig später schlafen, denn unser Tag beginnt in der Morgendämmerung. In der Nacht wird es laut, so dass ich erwache. Meine beiden Söhne sind auf den Beinen und halten einen kleinen Menschen zwischen sich. Ich erhebe mich und zünde eine Kerze an. Damit nähere ich mich den Männern. Bedran erklärt mir:
"Ich hatte gerade Wache, als ich leise Geräusche vor dem Haus hörte. Jemand strich an der Mauer entlang. Dann wurde das Bärenfell zur Seite gehoben und der Dieb kam herein. Er ist zur Grube gegangen, wo wir unsere Lebensmittel lagern. Ich bin ihm hinterhergeschlichen und in die Grube gesprungen. Dort habe ich mir den Dieb gegriffen und ihn herausgezogen."
"Das hast du gut gemacht, mein Sohn!"
"Ehrwürdiger, leider habe ich jetzt nur solch einen Stock gefunden. Wenn meine Brüder vom Feld kommen, müssen sie dann sicher noch in den Wald gehen und einen entsprechenden Ast suchen."
Der Kian -weise Mann- lächelt milde und antwortet:
"Nein, nein, das ist schon in Ordnung. Daraus schnitzen wir deinem lieben Vater eine Staßol -Krücke-."
Rigani kommt nun zu mir, um aus einem Teil der Milch Käse herzustellen, während ich mich mit dem Abendessen beschäftige. Rigani muss die Milch ohne Pause schlagen, daher zünde ich die Kerzen an, als man kaum noch etwas von der Landschaft draußen durch das Windauge sehen kann.
Ich bringe auch eine Kerze zu dem weisen Mann und sehe, dass er den Stock verkürzt, den Rigani aus dem Stall geholt hat, und in das kürzere Stück ein Loch arbeitet. Anschließend gehe ich wieder an die Feuerstelle zurück und fülle fünf Schalen mit dem Abendessen. Eine Schale bringe ich meinem lieben Mann und gebe ihm einen hölzernen Löffel dazu. Den weisen Mann bitte ich zu uns an den Tisch.
In diesem Moment wird die Bärenhaut zur Seite geschlagen und meine Söhne Bedran und Myrddin kommen herein. Sie sehen den weisen Mann und verbeugen sich ehrerbietig. Danach setzen wir uns zu Tisch und essen unsere Abendmahlzeit. Myrddin erwähnt beim Essen:
"Wir haben in der Dämmerung einen Feuerschein in Richtung des Nachbarhofes gesehen."
"Oh," antworte ich erschrocken. "Hoffentlich konnten sich Maeron und Hafren mit ihren Kindern und dem Vieh ins Freie retten!"
Meine Söhne zucken mit den Schultern. Myrddin meint:
"Hoffentlich ist es ein Unglück gewesen und kein Überfall."
"Ja, hoffentlich!" gebe ich zurück. "Wir müssen aber mit allem rechnen! Macht nach dem Essen den Fluchtweg frei, und heute Nacht schlaft abwechselnd! Einer muss wachbleiben. Morgen früh näherst du dich vorsichtig dem Nachbarn. Gib uns Bescheid, wenn du etwas herausgefunden hast!"
"Mache ich, Mamaí!"
Wir legen uns wenig später schlafen, denn unser Tag beginnt in der Morgendämmerung. In der Nacht wird es laut, so dass ich erwache. Meine beiden Söhne sind auf den Beinen und halten einen kleinen Menschen zwischen sich. Ich erhebe mich und zünde eine Kerze an. Damit nähere ich mich den Männern. Bedran erklärt mir:
"Ich hatte gerade Wache, als ich leise Geräusche vor dem Haus hörte. Jemand strich an der Mauer entlang. Dann wurde das Bärenfell zur Seite gehoben und der Dieb kam herein. Er ist zur Grube gegangen, wo wir unsere Lebensmittel lagern. Ich bin ihm hinterhergeschlichen und in die Grube gesprungen. Dort habe ich mir den Dieb gegriffen und ihn herausgezogen."
"Das hast du gut gemacht, mein Sohn!"
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Sonntag, 19. November 2023
Keltische Druiden -01
mariant, 10:12h
--Der Druide--
Ein Druide kommt heute an unserem Einödhof vorbei. Oh, welch ein Glück! Schnell laufe ich vor die Tür, beuge mein Haupt ehrerbietig und bitte ihn herein:
"Ehrwürdiger, darf ich Euch ein Lager für die Nacht in meiner bescheidenen Hütte anbieten?"
Er wendet sich mir lächelnd zu und nickt.
"Sehr gerne, meine Tochter."
Erleichtert lächelnd, gehe ich vor und hebe das Bärenfell zur Seite, das den Eingang verschließt. Ich biete ihm Platz auf der Bank am Tisch an und bringe ihm heißen Kräutersud.
"Seid bedankt, meine Tochter," sagt der Kian -weise Mann-. "Sagt, lebt Ihr hier allein?"
"Nein, meine Tochter versorgt die Tiere im Stall und meine Söhne bearbeiten das Feld draußen."
"Habt Ihr keinen Mann?" fragt er interessiert.
"Doch, Ehrwürdiger. Er ist verletzt und liegt hinten auf dem Krankenlager."
"Was fehlt ihm denn?"
"Unser Kaltblut ist krank. Es hat einen Abszess am rechten vorderen Huf. Mein lieber Mann wollte es behandeln. Dabei hat er ihm wohl weh getan. Es hat gewiehert und ausgetreten. Nun kann mein lieber Mann nicht mehr richtig gehen."
"Hm," brummt der Kian -weise Mann-. "Darf ich mir die Verletzung einmal ansehen?"
Ich seufze erleichtert und denke:
'Jetzt wird bestimmt alles gut!'
Den weisen Mann führe ich nun zum Krankenlager meines lieben Mannes. Dort lässt er sich das Bein zeigen und befühlt es. Danach wickelt er die Tücher ab, die ich eng um die schmerzende Stelle gewickelt habe, nachdem ich eine Kräutersalbe aufgetragen habe. Er fragt mich nach verschiedenen Küchenkräutern und Quark. Ich bestätige ihm, dass ich das vorrätig habe. Nun beauftragt er mich, daraus eine Paste herzustellen.
Als ich zur Feuerstelle gegangen bin, um die Kräuter zu nehmen und mit dem Messer kleinzuhacken, höre ich einen Schmerzenslaut von meinem lieben Mann. Ich zwinge mich dazu, bei der Arbeit zu bleiben und den Quark aus der Grube zu nehmen. Zwei Holzlöffel mit Quark nehme ich aus dem Tontopf und mische die Kräuter hinein. Es hat noch nicht die Beschaffenheit einer Salbe, also füge ich zwei weitere Löffel Quark hinzu. Nachdem ich zufrieden bin, bringe ich dem weisen Mann die neue Salbe, in der Hoffnung, dass sie meinem lieben Mann hilft.
"Drystan, dein Mann, hat sich das Bein gebrochen, Moja. Er wird in den nächsten Wochen weder Feldarbeit machen können, noch jagen. Ich habe sein Bein eben gerichtet. Trage nun die Salbe auf die Stelle auf!" klärt er mich auf.
Ich kauere mich zu meinem Mann und streiche die Salbe auf die Haut, die in allen Farben erblüht ist. Nun nimmt der Kian -weise Mann- vier herumliegende Stecken und arbeitet sie rund um das Bein in den neuen Verband ein, den er mit einer Hanfschnur befestigt. Danach bespricht er die Verletzung. Ich hoffe, dass dadurch Drystans Brüche gut verheilen. Er sagt:
"Knochen zu Knochen,
Blut zu Blut, Glied zu Glied,
als ob sie geleimt seien!"
Ein Druide kommt heute an unserem Einödhof vorbei. Oh, welch ein Glück! Schnell laufe ich vor die Tür, beuge mein Haupt ehrerbietig und bitte ihn herein:
"Ehrwürdiger, darf ich Euch ein Lager für die Nacht in meiner bescheidenen Hütte anbieten?"
Er wendet sich mir lächelnd zu und nickt.
"Sehr gerne, meine Tochter."
Erleichtert lächelnd, gehe ich vor und hebe das Bärenfell zur Seite, das den Eingang verschließt. Ich biete ihm Platz auf der Bank am Tisch an und bringe ihm heißen Kräutersud.
"Seid bedankt, meine Tochter," sagt der Kian -weise Mann-. "Sagt, lebt Ihr hier allein?"
"Nein, meine Tochter versorgt die Tiere im Stall und meine Söhne bearbeiten das Feld draußen."
"Habt Ihr keinen Mann?" fragt er interessiert.
"Doch, Ehrwürdiger. Er ist verletzt und liegt hinten auf dem Krankenlager."
"Was fehlt ihm denn?"
"Unser Kaltblut ist krank. Es hat einen Abszess am rechten vorderen Huf. Mein lieber Mann wollte es behandeln. Dabei hat er ihm wohl weh getan. Es hat gewiehert und ausgetreten. Nun kann mein lieber Mann nicht mehr richtig gehen."
"Hm," brummt der Kian -weise Mann-. "Darf ich mir die Verletzung einmal ansehen?"
Ich seufze erleichtert und denke:
'Jetzt wird bestimmt alles gut!'
Den weisen Mann führe ich nun zum Krankenlager meines lieben Mannes. Dort lässt er sich das Bein zeigen und befühlt es. Danach wickelt er die Tücher ab, die ich eng um die schmerzende Stelle gewickelt habe, nachdem ich eine Kräutersalbe aufgetragen habe. Er fragt mich nach verschiedenen Küchenkräutern und Quark. Ich bestätige ihm, dass ich das vorrätig habe. Nun beauftragt er mich, daraus eine Paste herzustellen.
Als ich zur Feuerstelle gegangen bin, um die Kräuter zu nehmen und mit dem Messer kleinzuhacken, höre ich einen Schmerzenslaut von meinem lieben Mann. Ich zwinge mich dazu, bei der Arbeit zu bleiben und den Quark aus der Grube zu nehmen. Zwei Holzlöffel mit Quark nehme ich aus dem Tontopf und mische die Kräuter hinein. Es hat noch nicht die Beschaffenheit einer Salbe, also füge ich zwei weitere Löffel Quark hinzu. Nachdem ich zufrieden bin, bringe ich dem weisen Mann die neue Salbe, in der Hoffnung, dass sie meinem lieben Mann hilft.
"Drystan, dein Mann, hat sich das Bein gebrochen, Moja. Er wird in den nächsten Wochen weder Feldarbeit machen können, noch jagen. Ich habe sein Bein eben gerichtet. Trage nun die Salbe auf die Stelle auf!" klärt er mich auf.
Ich kauere mich zu meinem Mann und streiche die Salbe auf die Haut, die in allen Farben erblüht ist. Nun nimmt der Kian -weise Mann- vier herumliegende Stecken und arbeitet sie rund um das Bein in den neuen Verband ein, den er mit einer Hanfschnur befestigt. Danach bespricht er die Verletzung. Ich hoffe, dass dadurch Drystans Brüche gut verheilen. Er sagt:
"Knochen zu Knochen,
Blut zu Blut, Glied zu Glied,
als ob sie geleimt seien!"
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