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Mittwoch, 29. November 2023
Keltische Druiden -04
mariant, 10:11h
Ich fühle das Bärenfell, das den Eingang verschließt, und drücke mich daran vorbei. Nun taste ich mich weiter in die Richtung, in der auch bei uns die Grube gelegen hat, in der Lebensmittel lagern. Ich schleiche die Leiter hinunter, kann aber nicht verhindern, dass sie knirscht. Danach taste ich mich an den Gestellen entlang und stecke in meine lederne Gürteltasche, was ich finde.
Plötzlich springt jemand in die Grube und wirft mich dabei um. Er zerrt mich hoch und schiebt mich die Leiter wieder hoch. Dabei bleibt er auf Tuchfühlung hinter mir. Hoffentlich kann ich mich losreißen, wenn ich oben bin, er aber mit seinen Füßen noch auf der Leiter steht! Aber nein, oben werde ich von zwei starken Armen in Empfang genommen. Mich wehrend versuche ich loszukommen, aber da ist schon der Andere von der Leiter auf den festen Boden gestiegen.
Nun zündet jemand eine Kerze an und nähert sich uns. Einer der Männer, die mich festhalten erklärt der Person mit der Kerze, wie und wo er mich ergriffen hat.
Eine Frau, das muss unsere Nachbarin Moja sein, lobt ihren Sohn dafür. Dann leuchtet sie mir mit der Kerzenflamme ins Gesicht und ruft überrascht aus:
"Erin! Was, bei Tailtiu -Göttin der Landwirtschaft-, machst du mitten in der Nacht in unserer Vorratsgrube?"
Sie hat mich erkannt! Reumütig erzähle ich ihr, was gestern in der Abenddämmerung geschehen ist. Dabei werde ich von Gefühlen übermannt und schluchze auf. Tränen laufen meine Wangen hinunter. Moja sagt vorwurfsvoll, dass ich mich ruhig bemerkbar hätte machen sollen. Ich hätte meinen Hunger stillen dürfen und eine Schlafstatt bekommen für den Rest der Nacht. Sie erklärt, dass ihr Mann Drystan mich an Kindesstatt angenommen hätte und ich damit eine neue Familie bekommen würde.
Ich muss meine Gürteltasche leeren und darf etwas davon essen. Den Rest bringt ihr Sohn wieder in die Grube zurück, während sein Bruder ihm mit einer Kerze leuchtet. Danach bekomme ich ein Strohlager und darf mich zum Schlafen hinlegen. Das will mir allerdings nicht wirklich gelingen.
Moja und ihre Tochter Rigani bereiten in der Morgendämmerung das Frühstück. Danach fordert sie ihre Söhne Bedran und Myrddin auf, zum Nachbarhof zu gehen und zu schauen, was noch brauchbar ist. Dabei sollen sie die verkohlten Dachsparren vorsichtig auseinanderräumen und nach den Toten suchen, damit sie begraben werden können.
Als die Männer aufbrechen kommt Rigani zu mir und lenkt mich mit Kinderspielen ab, während Moja mit zubereiteten Lebensmitteln in den hinteren Bereich des Hauses geht. Nun sehe ich auch, dass ein Kian -weiser Mann- im Haus genächtigt hat. Er folgt Moja.
Am Abend kommen Bedran und Myrddin wieder zurück. Sie berichten, was sie vorgefunden haben und dass es sich mit meiner Schilderung deckt. Sie haben eine viereckige Grube ausgehoben in der Nähe der Steine, die die Gräber meiner Ahnen kennzeichnen und die Körper hineingeworfen. Dann haben sie alle Gebrauchsgegenstände, die sie in der Asche unseres Hofes finden konnten hinzugetan und die Grube zugeschüttet.
Plötzlich springt jemand in die Grube und wirft mich dabei um. Er zerrt mich hoch und schiebt mich die Leiter wieder hoch. Dabei bleibt er auf Tuchfühlung hinter mir. Hoffentlich kann ich mich losreißen, wenn ich oben bin, er aber mit seinen Füßen noch auf der Leiter steht! Aber nein, oben werde ich von zwei starken Armen in Empfang genommen. Mich wehrend versuche ich loszukommen, aber da ist schon der Andere von der Leiter auf den festen Boden gestiegen.
Nun zündet jemand eine Kerze an und nähert sich uns. Einer der Männer, die mich festhalten erklärt der Person mit der Kerze, wie und wo er mich ergriffen hat.
Eine Frau, das muss unsere Nachbarin Moja sein, lobt ihren Sohn dafür. Dann leuchtet sie mir mit der Kerzenflamme ins Gesicht und ruft überrascht aus:
"Erin! Was, bei Tailtiu -Göttin der Landwirtschaft-, machst du mitten in der Nacht in unserer Vorratsgrube?"
Sie hat mich erkannt! Reumütig erzähle ich ihr, was gestern in der Abenddämmerung geschehen ist. Dabei werde ich von Gefühlen übermannt und schluchze auf. Tränen laufen meine Wangen hinunter. Moja sagt vorwurfsvoll, dass ich mich ruhig bemerkbar hätte machen sollen. Ich hätte meinen Hunger stillen dürfen und eine Schlafstatt bekommen für den Rest der Nacht. Sie erklärt, dass ihr Mann Drystan mich an Kindesstatt angenommen hätte und ich damit eine neue Familie bekommen würde.
Ich muss meine Gürteltasche leeren und darf etwas davon essen. Den Rest bringt ihr Sohn wieder in die Grube zurück, während sein Bruder ihm mit einer Kerze leuchtet. Danach bekomme ich ein Strohlager und darf mich zum Schlafen hinlegen. Das will mir allerdings nicht wirklich gelingen.
Moja und ihre Tochter Rigani bereiten in der Morgendämmerung das Frühstück. Danach fordert sie ihre Söhne Bedran und Myrddin auf, zum Nachbarhof zu gehen und zu schauen, was noch brauchbar ist. Dabei sollen sie die verkohlten Dachsparren vorsichtig auseinanderräumen und nach den Toten suchen, damit sie begraben werden können.
Als die Männer aufbrechen kommt Rigani zu mir und lenkt mich mit Kinderspielen ab, während Moja mit zubereiteten Lebensmitteln in den hinteren Bereich des Hauses geht. Nun sehe ich auch, dass ein Kian -weiser Mann- im Haus genächtigt hat. Er folgt Moja.
Am Abend kommen Bedran und Myrddin wieder zurück. Sie berichten, was sie vorgefunden haben und dass es sich mit meiner Schilderung deckt. Sie haben eine viereckige Grube ausgehoben in der Nähe der Steine, die die Gräber meiner Ahnen kennzeichnen und die Körper hineingeworfen. Dann haben sie alle Gebrauchsgegenstände, die sie in der Asche unseres Hofes finden konnten hinzugetan und die Grube zugeschüttet.
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Sonntag, 26. November 2023
Keltische Druiden -03
mariant, 10:10h
Ich beuge mich etwas vor und leuchte dem kleinen Menschen mit der Kerzenflamme ins Gesicht.
"Erin!" entfährt es mir. "Was, bei Tailtiu -Göttin der Landwirtschaft-, machst du mitten in der Nacht in unserer Vorratsgrube?"
Erin ist der jüngste Sohn unserer Nachbarn!
"Ehrenwerte Moja, unser Hof ist heruntergebrannt. Ich hatte die Aufgabe, die Tiere aus dem Stall zu lassen, während die anderen gelöscht haben. Ich habe das nicht wirklich geschafft. Unser Capall -Gaul- und die Bó -Kuh- sind geflohen und auch die Ziegen sind weg. Meine Familie ist unter dem zusammenbrechenden Tekt -Dach- begraben worden…"
Der 12jährige Junge erzittert und Tränen laufen seine Wangen hinunter. Ich schüttele den Kopf und antworte ihm vorwurfsvoll:
"Du bist den ganzen Weg hierhergelaufen. Da hättest du dich ruhig bemerkbar machen können! Wir hätten dir zu essen und eine Schlafstatt gegeben. Vielleicht hätte Drystan dich an Kindesstatt angenommen... Jetzt iss erst einmal was, dann leg dich schlafen und morgen sehen wir weiter!"
Anschließend kehrt im Haus wieder Ruhe ein. Bedran bleibt weiterhin wach und lauscht in die Nacht. Nach dem Frühstück am folgenden Morgen gehen Bedran und Myrddin zum Nachbarhof und schauen, was dort noch brauchbar ist. Rigani kümmert sich um Erin und lenkt ihn von dem schrecklichen Erlebnis ab, während ich dem weisen Mann bei der Pflege meines geliebten Mannes zur Hand gehe.
*
Mein verehrter Athir -Vater- Maeron teilt uns bei der Bekämpfung des Feuers ein. Mich, Erin, schickt er zum Stall, damit ich ihn öffne und die Tiere auf die Koppel leite. Leider sind unser Ackergaul und die beiden Kühe so verängstigt, dass sie alles niederrennen, sobald ich das Stalltor geöffnet habe. Ich muss mich in Sicherheit bringen und schaffe es nun auch nicht mehr, die Ziegen zu halten.
Dann kommt das brennende Dach herunter und begräbt einen Teil meiner Familie unter sich. Die anderen versuchen sich einen Weg ins Innere zu bahnen, um die Eingeschlossenen zu retten. Ich stehe mit geweiteten Augen da und muss zuschauen, wie meine Familie stirbt. Dann sinke ich kraft- und mutlos zu Boden. Was soll nun aus mir werden?
Ich habe seit heute Mittag nichts mehr gegessen. Ob ich im Nachbarhof etwas zu essen bekomme? Nach einer Weile stehe ich wieder vom Boden auf und mache mich langsam auf zu unseren Nachbarn. Mein Hunger wird immer stärker.
Irgendwann habe ich den Waldrand erreicht, an dem der Nachbarhof liegt. Ich taste mich an den Bäumen entlang, immer wieder zu den Sternen hinaufschauend, um mich zu orientieren. Dann verdeckt eine dunkle Wand, die sich nach oben hin verjüngt, die Sterne in Bodennähe. Inzwischen ist aus dem Hunger ein bohrendes Gefühl im Magen geworden. Die Hände vorstreckend, taste ich mich an der Mauer entlang.
"Erin!" entfährt es mir. "Was, bei Tailtiu -Göttin der Landwirtschaft-, machst du mitten in der Nacht in unserer Vorratsgrube?"
Erin ist der jüngste Sohn unserer Nachbarn!
"Ehrenwerte Moja, unser Hof ist heruntergebrannt. Ich hatte die Aufgabe, die Tiere aus dem Stall zu lassen, während die anderen gelöscht haben. Ich habe das nicht wirklich geschafft. Unser Capall -Gaul- und die Bó -Kuh- sind geflohen und auch die Ziegen sind weg. Meine Familie ist unter dem zusammenbrechenden Tekt -Dach- begraben worden…"
Der 12jährige Junge erzittert und Tränen laufen seine Wangen hinunter. Ich schüttele den Kopf und antworte ihm vorwurfsvoll:
"Du bist den ganzen Weg hierhergelaufen. Da hättest du dich ruhig bemerkbar machen können! Wir hätten dir zu essen und eine Schlafstatt gegeben. Vielleicht hätte Drystan dich an Kindesstatt angenommen... Jetzt iss erst einmal was, dann leg dich schlafen und morgen sehen wir weiter!"
Anschließend kehrt im Haus wieder Ruhe ein. Bedran bleibt weiterhin wach und lauscht in die Nacht. Nach dem Frühstück am folgenden Morgen gehen Bedran und Myrddin zum Nachbarhof und schauen, was dort noch brauchbar ist. Rigani kümmert sich um Erin und lenkt ihn von dem schrecklichen Erlebnis ab, während ich dem weisen Mann bei der Pflege meines geliebten Mannes zur Hand gehe.
*
Mein verehrter Athir -Vater- Maeron teilt uns bei der Bekämpfung des Feuers ein. Mich, Erin, schickt er zum Stall, damit ich ihn öffne und die Tiere auf die Koppel leite. Leider sind unser Ackergaul und die beiden Kühe so verängstigt, dass sie alles niederrennen, sobald ich das Stalltor geöffnet habe. Ich muss mich in Sicherheit bringen und schaffe es nun auch nicht mehr, die Ziegen zu halten.
Dann kommt das brennende Dach herunter und begräbt einen Teil meiner Familie unter sich. Die anderen versuchen sich einen Weg ins Innere zu bahnen, um die Eingeschlossenen zu retten. Ich stehe mit geweiteten Augen da und muss zuschauen, wie meine Familie stirbt. Dann sinke ich kraft- und mutlos zu Boden. Was soll nun aus mir werden?
Ich habe seit heute Mittag nichts mehr gegessen. Ob ich im Nachbarhof etwas zu essen bekomme? Nach einer Weile stehe ich wieder vom Boden auf und mache mich langsam auf zu unseren Nachbarn. Mein Hunger wird immer stärker.
Irgendwann habe ich den Waldrand erreicht, an dem der Nachbarhof liegt. Ich taste mich an den Bäumen entlang, immer wieder zu den Sternen hinaufschauend, um mich zu orientieren. Dann verdeckt eine dunkle Wand, die sich nach oben hin verjüngt, die Sterne in Bodennähe. Inzwischen ist aus dem Hunger ein bohrendes Gefühl im Magen geworden. Die Hände vorstreckend, taste ich mich an der Mauer entlang.
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Donnerstag, 23. November 2023
Keltische Druiden -02
mariant, 09:20h
Dann erhebt er sich und fragt mich nach einem etwa hüfthohen Stock. In diesem Moment kommt Rigani, meine Tochter mit einem hölzernen Eimer voll frischer Milch herein. Ich übernehme den Eimer und schicke sie wieder in den Stall zurück, einen solchen Stock holen. Nach einer Weile bringt sie dem weisen Mann einen etwa achselhohen Stock und fragt schüchtern:
"Ehrwürdiger, leider habe ich jetzt nur solch einen Stock gefunden. Wenn meine Brüder vom Feld kommen, müssen sie dann sicher noch in den Wald gehen und einen entsprechenden Ast suchen."
Der Kian -weise Mann- lächelt milde und antwortet:
"Nein, nein, das ist schon in Ordnung. Daraus schnitzen wir deinem lieben Vater eine Staßol -Krücke-."
Rigani kommt nun zu mir, um aus einem Teil der Milch Käse herzustellen, während ich mich mit dem Abendessen beschäftige. Rigani muss die Milch ohne Pause schlagen, daher zünde ich die Kerzen an, als man kaum noch etwas von der Landschaft draußen durch das Windauge sehen kann.
Ich bringe auch eine Kerze zu dem weisen Mann und sehe, dass er den Stock verkürzt, den Rigani aus dem Stall geholt hat, und in das kürzere Stück ein Loch arbeitet. Anschließend gehe ich wieder an die Feuerstelle zurück und fülle fünf Schalen mit dem Abendessen. Eine Schale bringe ich meinem lieben Mann und gebe ihm einen hölzernen Löffel dazu. Den weisen Mann bitte ich zu uns an den Tisch.
In diesem Moment wird die Bärenhaut zur Seite geschlagen und meine Söhne Bedran und Myrddin kommen herein. Sie sehen den weisen Mann und verbeugen sich ehrerbietig. Danach setzen wir uns zu Tisch und essen unsere Abendmahlzeit. Myrddin erwähnt beim Essen:
"Wir haben in der Dämmerung einen Feuerschein in Richtung des Nachbarhofes gesehen."
"Oh," antworte ich erschrocken. "Hoffentlich konnten sich Maeron und Hafren mit ihren Kindern und dem Vieh ins Freie retten!"
Meine Söhne zucken mit den Schultern. Myrddin meint:
"Hoffentlich ist es ein Unglück gewesen und kein Überfall."
"Ja, hoffentlich!" gebe ich zurück. "Wir müssen aber mit allem rechnen! Macht nach dem Essen den Fluchtweg frei, und heute Nacht schlaft abwechselnd! Einer muss wachbleiben. Morgen früh näherst du dich vorsichtig dem Nachbarn. Gib uns Bescheid, wenn du etwas herausgefunden hast!"
"Mache ich, Mamaí!"
Wir legen uns wenig später schlafen, denn unser Tag beginnt in der Morgendämmerung. In der Nacht wird es laut, so dass ich erwache. Meine beiden Söhne sind auf den Beinen und halten einen kleinen Menschen zwischen sich. Ich erhebe mich und zünde eine Kerze an. Damit nähere ich mich den Männern. Bedran erklärt mir:
"Ich hatte gerade Wache, als ich leise Geräusche vor dem Haus hörte. Jemand strich an der Mauer entlang. Dann wurde das Bärenfell zur Seite gehoben und der Dieb kam herein. Er ist zur Grube gegangen, wo wir unsere Lebensmittel lagern. Ich bin ihm hinterhergeschlichen und in die Grube gesprungen. Dort habe ich mir den Dieb gegriffen und ihn herausgezogen."
"Das hast du gut gemacht, mein Sohn!"
"Ehrwürdiger, leider habe ich jetzt nur solch einen Stock gefunden. Wenn meine Brüder vom Feld kommen, müssen sie dann sicher noch in den Wald gehen und einen entsprechenden Ast suchen."
Der Kian -weise Mann- lächelt milde und antwortet:
"Nein, nein, das ist schon in Ordnung. Daraus schnitzen wir deinem lieben Vater eine Staßol -Krücke-."
Rigani kommt nun zu mir, um aus einem Teil der Milch Käse herzustellen, während ich mich mit dem Abendessen beschäftige. Rigani muss die Milch ohne Pause schlagen, daher zünde ich die Kerzen an, als man kaum noch etwas von der Landschaft draußen durch das Windauge sehen kann.
Ich bringe auch eine Kerze zu dem weisen Mann und sehe, dass er den Stock verkürzt, den Rigani aus dem Stall geholt hat, und in das kürzere Stück ein Loch arbeitet. Anschließend gehe ich wieder an die Feuerstelle zurück und fülle fünf Schalen mit dem Abendessen. Eine Schale bringe ich meinem lieben Mann und gebe ihm einen hölzernen Löffel dazu. Den weisen Mann bitte ich zu uns an den Tisch.
In diesem Moment wird die Bärenhaut zur Seite geschlagen und meine Söhne Bedran und Myrddin kommen herein. Sie sehen den weisen Mann und verbeugen sich ehrerbietig. Danach setzen wir uns zu Tisch und essen unsere Abendmahlzeit. Myrddin erwähnt beim Essen:
"Wir haben in der Dämmerung einen Feuerschein in Richtung des Nachbarhofes gesehen."
"Oh," antworte ich erschrocken. "Hoffentlich konnten sich Maeron und Hafren mit ihren Kindern und dem Vieh ins Freie retten!"
Meine Söhne zucken mit den Schultern. Myrddin meint:
"Hoffentlich ist es ein Unglück gewesen und kein Überfall."
"Ja, hoffentlich!" gebe ich zurück. "Wir müssen aber mit allem rechnen! Macht nach dem Essen den Fluchtweg frei, und heute Nacht schlaft abwechselnd! Einer muss wachbleiben. Morgen früh näherst du dich vorsichtig dem Nachbarn. Gib uns Bescheid, wenn du etwas herausgefunden hast!"
"Mache ich, Mamaí!"
Wir legen uns wenig später schlafen, denn unser Tag beginnt in der Morgendämmerung. In der Nacht wird es laut, so dass ich erwache. Meine beiden Söhne sind auf den Beinen und halten einen kleinen Menschen zwischen sich. Ich erhebe mich und zünde eine Kerze an. Damit nähere ich mich den Männern. Bedran erklärt mir:
"Ich hatte gerade Wache, als ich leise Geräusche vor dem Haus hörte. Jemand strich an der Mauer entlang. Dann wurde das Bärenfell zur Seite gehoben und der Dieb kam herein. Er ist zur Grube gegangen, wo wir unsere Lebensmittel lagern. Ich bin ihm hinterhergeschlichen und in die Grube gesprungen. Dort habe ich mir den Dieb gegriffen und ihn herausgezogen."
"Das hast du gut gemacht, mein Sohn!"
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