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Freitag, 8. März 2024
Keltische Druiden -39
mariant, 12:15h
Unterwegs erfahre ich, dass unser Ziel ein Waldsee ist, der mehrere Stunden zu Fuß vom Dorf entfernt liegt. Um die Zeit zu verkürzen zeigt mir Mamai Kräuter und fragt mich nach deren Namen und Anwendungsmöglichkeiten. Ich habe ihr bei unseren früheren Waldgängen aufmerksam zugehört. Daher fällt es mir leicht, ihr die richtigen Antworten zu geben.
Dass heute Atta dabei ist, macht mich ein wenig nervös. Aber ich unterdrücke das schlechte Gefühl, um Mamaí nicht zu enttäuschen. Ab und zu lobt Atta -Papa- mich und zeigt mir die Blätter der Bäume. Dazu fragt er mich:
"Kannst du mir den Baum benennen, wenn du seine Blätter betrachtest?"
Ich lächele. Hin und wieder habe ich auch Papa in den Wald begleitet und er hat mir die Bäume erklärt. Auch seine Erklärungen habe ich aufgesogen und kann daher die Namen der Bäume ganz leicht wiedergeben.
So ist der Weg zum Waldsee ganz kurzweilig verlaufen. Mamaí hat Essen mitgenommen, dass wir vor der Rückkehr nachhause dort verzehren wollen. Nach dem Picknick erhebt Papa sich und entkleidet sich bis auf die Unterkleidung. Er tritt an das Seeufer und watet ins Wasser bis nur noch sein Oberkörper über Wasser sichtbar ist. Dann schwimmt er mit Bewegungen wie ein Frosch am Ufer entlang, um alsbald wieder an Land zu kommen.
Er wendet sich mir zu und sagt:
"Jetzt du, meine Große!"
Ich bin schon aufgestanden und habe Papa zugeschaut. Nun bin ich doch ängstlich. Was ist, wenn ich untergehe? Papa lächelt mich zuversichtlich an und fordert mich auf:
"Zieh dein Kleid aus, damit du etwas Trockenes für den Heimweg hast, Liebes."
Papa scheint großes Vertrauen zu mir zu haben, also ziehe ich das Kleid über den Kopf aus und stehe nun nur noch in meinem leichten Unterkleid zwischen meinen Eltern.
"Ich habe Angst zu ertrinken!" erkläre ich ihm.
"Angst ist dein Feind! Vertrauen ist dagegen dein Schutzschild!" erwidert er mir.
Ich antworte ihm, immer noch ängstlich:
"Aber ist es nicht klug sich zu ängstigen, wenn man nicht weiß, was werden wird?"
"Wer sich selbst bezwingt ist der größte Krieger! Was du tun musst, das tue mit der Weisheit des Herzens!" antwortet er mir. "Schau, du bist nicht allein! Mamaí und ich sind bei dir."
"Ich weiß nicht, ob ich die Angst je bezwingen kann, verehrter Athir -Vater-," gebe ich zitternd zurück.
"Schau, Liebes, wir sind alle Menschen. Auch wenn die Leute uns die Druid -Wissenden- nennen. Mamaí hat mit viel Mut ihre Angst bezwungen. Ich habe sie als junger Mann ebenso bezwungen. Auch du wirst sie irgendwann ganz bezwingen können. Sie wird einem gewissen Respekt vor der Natur Platz machen!"
Ich senke den Blick auf die Oberfläche des Wassers vor mir und wate in den See hinein, wie Athir -Vater- vorhin. Als das Wasser meine Taille erreicht, stoße ich mich vom Boden ab und beginne meine Beine wie ein Frosch zu bewegen. Es klappt wirklich. Ich komme voran, auch wenn meine Nase ein paar Male unter Wasser gerät und ich Wasser spucke. Nach einer Weile ruft Mamaí lachend:
"Hallo, mein verzauberter Frosch! Es wird Zeit, dass du aus dem Wasser kommst. Wir kommen bestimmt noch öfter hierher."
Dass heute Atta dabei ist, macht mich ein wenig nervös. Aber ich unterdrücke das schlechte Gefühl, um Mamaí nicht zu enttäuschen. Ab und zu lobt Atta -Papa- mich und zeigt mir die Blätter der Bäume. Dazu fragt er mich:
"Kannst du mir den Baum benennen, wenn du seine Blätter betrachtest?"
Ich lächele. Hin und wieder habe ich auch Papa in den Wald begleitet und er hat mir die Bäume erklärt. Auch seine Erklärungen habe ich aufgesogen und kann daher die Namen der Bäume ganz leicht wiedergeben.
So ist der Weg zum Waldsee ganz kurzweilig verlaufen. Mamaí hat Essen mitgenommen, dass wir vor der Rückkehr nachhause dort verzehren wollen. Nach dem Picknick erhebt Papa sich und entkleidet sich bis auf die Unterkleidung. Er tritt an das Seeufer und watet ins Wasser bis nur noch sein Oberkörper über Wasser sichtbar ist. Dann schwimmt er mit Bewegungen wie ein Frosch am Ufer entlang, um alsbald wieder an Land zu kommen.
Er wendet sich mir zu und sagt:
"Jetzt du, meine Große!"
Ich bin schon aufgestanden und habe Papa zugeschaut. Nun bin ich doch ängstlich. Was ist, wenn ich untergehe? Papa lächelt mich zuversichtlich an und fordert mich auf:
"Zieh dein Kleid aus, damit du etwas Trockenes für den Heimweg hast, Liebes."
Papa scheint großes Vertrauen zu mir zu haben, also ziehe ich das Kleid über den Kopf aus und stehe nun nur noch in meinem leichten Unterkleid zwischen meinen Eltern.
"Ich habe Angst zu ertrinken!" erkläre ich ihm.
"Angst ist dein Feind! Vertrauen ist dagegen dein Schutzschild!" erwidert er mir.
Ich antworte ihm, immer noch ängstlich:
"Aber ist es nicht klug sich zu ängstigen, wenn man nicht weiß, was werden wird?"
"Wer sich selbst bezwingt ist der größte Krieger! Was du tun musst, das tue mit der Weisheit des Herzens!" antwortet er mir. "Schau, du bist nicht allein! Mamaí und ich sind bei dir."
"Ich weiß nicht, ob ich die Angst je bezwingen kann, verehrter Athir -Vater-," gebe ich zitternd zurück.
"Schau, Liebes, wir sind alle Menschen. Auch wenn die Leute uns die Druid -Wissenden- nennen. Mamaí hat mit viel Mut ihre Angst bezwungen. Ich habe sie als junger Mann ebenso bezwungen. Auch du wirst sie irgendwann ganz bezwingen können. Sie wird einem gewissen Respekt vor der Natur Platz machen!"
Ich senke den Blick auf die Oberfläche des Wassers vor mir und wate in den See hinein, wie Athir -Vater- vorhin. Als das Wasser meine Taille erreicht, stoße ich mich vom Boden ab und beginne meine Beine wie ein Frosch zu bewegen. Es klappt wirklich. Ich komme voran, auch wenn meine Nase ein paar Male unter Wasser gerät und ich Wasser spucke. Nach einer Weile ruft Mamaí lachend:
"Hallo, mein verzauberter Frosch! Es wird Zeit, dass du aus dem Wasser kommst. Wir kommen bestimmt noch öfter hierher."
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Dienstag, 5. März 2024
Keltische Druiden -38
mariant, 09:21h
Wenn wir beim Essen zusammensitzen, lasse ich unsere Kleine ihren Atta -Papa- bedienen. Sie ist stolz, wenn dieser sich dafür bedankt. Natürlich geht dabei schon einmal etwas daneben. Dann schaut sie schuldbewusst. Aber ich oder ihr Atta -Papa- trösten sie dann. Mit der Zeit wird sie immer sicherer.
In dieser Zeit der unbeschwerten Kindheit unserer Kleinen wird Großmutter immer schwächer. Darum bin ich nun oft mit unserer Kleinen bei Mamaí und helfe ihr bei der Pflege. Klein Aileen ist in Großmutters Nähe gar nicht mehr so ungestüm. Sie schaut meistens zu, was wir machen und ist stolz, wenn sie für uns etwas holen darf.
So erlebt sie mit, wie Großmutter an einem Nachmittag entschläft. Ich erkläre ihr den Vorgang, damit es sie nicht ängstigt.
"Alte Menschen schlafen irgendwann ein, um möglicherweise nach Folkwang zu gelangen. Das ist ein wunderschöner Ort mit sattem Gras, bunten Blumen, Sonne und Schmetterlingen. Aber vielleicht belebt die Seele von Urgroßmama auch ein noch ungeborenes Kind und kommt dann wieder auf die Welt? So genau wissen wir das nicht.
Was wir aber wissen, ist, dass wir Urgroßmamas Seele helfen müssen, gegen die vielen bösen Geister zu bestehen. Darum wird in den nächsten Tagen ein Totenfest gefeiert, das dein Atta -Papa- leitet. Damit helfen wir Urgroßmama gegen die bösen Geister. Was dann ihre Bestimmung weiter ist, darauf kann dir auch Atta -Papa- keine Antwort geben."
Moja ist die älteste Bewohnerin von Myrrdins Dorf gewesen. Bei der Beerdigung und dem Totenritual darf ich Erin assistieren. Er hat mir schon vor Wochen gesagt, dass ich in meinen Mantel Druidensymbole an den Rändern entlang sticken soll. So sehe ich Erin schon etwas ähnlich, obwohl ich immer noch seine Chihn -Schülerin- bin.
*
Mein Name ist Aileen. Ich bin die Tochter des Druiden, hier in Myrddins Dorf. Meine Mamaí ist seine Chihn -Schülerin- und ich schaue mir viel von ihr ab. Auch der verehrte Athir -Vater- hat mir im Laufe der Jahre viel erklärt.
Nun nimmt Atta -Papa- Mamaí -Mama- oft zu Krankenbesuchen mit. Ich bin dann alleine im Haus und versorge den Haushalt, denn ich bin schon groß - gerade zwölf Lenze alt geworden!
Wenn Mamaí mit mir zuhause ist, gehen wir oft in den Wald. Das dauert nicht lange, denn der Wald liegt quasi vor unserer Haustür. Dort erklärt sie mir die Pflanzen, die im Wald wachsen, und wie nützlich sie sind. Hin und wieder nehmen wir auch welche mit nachhause, die Mamaí zum Kochen benutzt, aber auch Salben daraus herstellt. Andere werden zum Trocknen aufgehängt, um daraus Tees zu brauen.
Eines Tages gehen Papa und Mama gemeinsam in den Wald und ich soll sie begleiten. Mama hat Lebensmittel vorbereitet und damit einen Picknickkorb gepackt. Also wird es wohl eine längere Tour werden, auf die ich die Beiden dieses Mal begleiten soll.
In dieser Zeit der unbeschwerten Kindheit unserer Kleinen wird Großmutter immer schwächer. Darum bin ich nun oft mit unserer Kleinen bei Mamaí und helfe ihr bei der Pflege. Klein Aileen ist in Großmutters Nähe gar nicht mehr so ungestüm. Sie schaut meistens zu, was wir machen und ist stolz, wenn sie für uns etwas holen darf.
So erlebt sie mit, wie Großmutter an einem Nachmittag entschläft. Ich erkläre ihr den Vorgang, damit es sie nicht ängstigt.
"Alte Menschen schlafen irgendwann ein, um möglicherweise nach Folkwang zu gelangen. Das ist ein wunderschöner Ort mit sattem Gras, bunten Blumen, Sonne und Schmetterlingen. Aber vielleicht belebt die Seele von Urgroßmama auch ein noch ungeborenes Kind und kommt dann wieder auf die Welt? So genau wissen wir das nicht.
Was wir aber wissen, ist, dass wir Urgroßmamas Seele helfen müssen, gegen die vielen bösen Geister zu bestehen. Darum wird in den nächsten Tagen ein Totenfest gefeiert, das dein Atta -Papa- leitet. Damit helfen wir Urgroßmama gegen die bösen Geister. Was dann ihre Bestimmung weiter ist, darauf kann dir auch Atta -Papa- keine Antwort geben."
Moja ist die älteste Bewohnerin von Myrrdins Dorf gewesen. Bei der Beerdigung und dem Totenritual darf ich Erin assistieren. Er hat mir schon vor Wochen gesagt, dass ich in meinen Mantel Druidensymbole an den Rändern entlang sticken soll. So sehe ich Erin schon etwas ähnlich, obwohl ich immer noch seine Chihn -Schülerin- bin.
*
Mein Name ist Aileen. Ich bin die Tochter des Druiden, hier in Myrddins Dorf. Meine Mamaí ist seine Chihn -Schülerin- und ich schaue mir viel von ihr ab. Auch der verehrte Athir -Vater- hat mir im Laufe der Jahre viel erklärt.
Nun nimmt Atta -Papa- Mamaí -Mama- oft zu Krankenbesuchen mit. Ich bin dann alleine im Haus und versorge den Haushalt, denn ich bin schon groß - gerade zwölf Lenze alt geworden!
Wenn Mamaí mit mir zuhause ist, gehen wir oft in den Wald. Das dauert nicht lange, denn der Wald liegt quasi vor unserer Haustür. Dort erklärt sie mir die Pflanzen, die im Wald wachsen, und wie nützlich sie sind. Hin und wieder nehmen wir auch welche mit nachhause, die Mamaí zum Kochen benutzt, aber auch Salben daraus herstellt. Andere werden zum Trocknen aufgehängt, um daraus Tees zu brauen.
Eines Tages gehen Papa und Mama gemeinsam in den Wald und ich soll sie begleiten. Mama hat Lebensmittel vorbereitet und damit einen Picknickkorb gepackt. Also wird es wohl eine längere Tour werden, auf die ich die Beiden dieses Mal begleiten soll.
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Samstag, 2. März 2024
Keltische Druiden -37
mariant, 09:26h
Während er mir zum Essplatz folgt und sich dort niederlässt, entscheidet er:
"Dann soll es Aileen -die Leuchtende- heißen!"
Ich beuge mich ein wenig vor, öffne das Tuch einen Spalt und sage:
"Hast du gehört? Willkommen in der Welt, kleine Aileen!"
Dann lasse ich mich gegenüber meinem Mann nieder und bediene ihn. Während wir essen, wird Aileen aktiv. Ich helfe ihr, an meine Brust zu kommen und setze dann das Abendessen fort. Dabei frage ich Erin, ob sein Tag stressig gewesen ist.
Er nickt und meint:
"Die Schwingungen der Natur zu erfühlen, kann viel Energie kosten. Gerne gebe ich mich deinen Händen hin und lasse mich nachher von dir massieren."
Nach dem Essen räume ich ab und spüle das wenige Geschirr. Erin sitzt nur da, in sich versunken, und spürt nach innen. Dabei ordnet er seine Gedanken. Bald darauf gehen wir zu unserer Schlafstatt. Er legt sich unaufgefordert auf den Bauch und ich beginne, mit meinen Händen muskuläre Verspannungen zu erfühlen und sie weg zu massieren.
Danach machen wir es uns für die Nacht bequem. Ich beanspruche nun die Mitte unserer Schlafstatt und lege Aileen vorsichtig so neben mich, dass sie einfach an meine Brust kommt, wenn sie wach werden sollte. Erin begnügt sich mit dem kläglichen Rest der Schlafstatt.
In den folgenden Wochen geht Erin für mich in den Wald und zum nahen Fluss, um Kräuter, Wurzeln, Pilze und Wasser herbei zu bringen. Ich bleibe im Haus, kümmere mich um die Sauberkeit und das Kochen. Ab und zu gehe ich zu Mamaí, der frischgebackenen Großmutter. Dort erfahre ich den neuesten Tratsch und erhalte von ihr getrocknete Feldfrüchte, frische Eier und Milch von der Kuh.
Erin ist der Ansicht, dass ich trotz allem meine Übungen im Wyda und mit dem Odam weiterführen soll. Nur so kann ich einmal selber eine Druidin werden. Also schaue ich mir ab, was Erin vormacht und ahme ihn nach. Wenn er wieder einmal zu einem Dorfbewohner gerufen wird, wiederhole ich die Übungen gewissenhaft.
Klein Aileen ist immer dabei. Sie liegt in ihrem Tuch und schläft. Wenn sie einmal wach ist und an meine Brust möchte, unterbreche ich mein Tun und helfe ihr. Nach kurzer Zeit ist sie satt und schläft meist sofort wieder ein. Nur manchmal lugt sie aus dem Tuch und schaut mir zu.
Auf diese Weise entwickelt sich langsam eine starke Mutter-Kind-Bindung. Ich kann ihre Wünsche bald erahnen und ihre Mimik und Töne interpretieren. Dem gegenüber bemerke ich, wie wichtig Klein Aileen die Harmonie zwischen mir und ihr ist.
Nach vielen Monden liegt Aileen nicht mehr in dem Tuch, sondern sitzt aufrecht darin. Ab und zu versuche ich nun ihr beizubringen, wie man steht und geht. Dann ist der Tag gekommen, an dem Aileen kaum noch zu bändigen ist. Sie läuft hin und her, holt sich dabei blaue Flecken und ich stürze meist herbei um unsere Kleine zu trösten und die Prellung zu kühlen.
Sie möchte im Haus mithelfen, also hole ich bei Verwandten solche Dinge, wie einen Reisigbesen im Kleinformat und lasse sie damit herummachen. Beim Kochen schaut sie mir zu und zerkleinert mir die Zutaten. Dass das oft nicht schön aussieht ist mir egal und niemand stört sich daran.
"Dann soll es Aileen -die Leuchtende- heißen!"
Ich beuge mich ein wenig vor, öffne das Tuch einen Spalt und sage:
"Hast du gehört? Willkommen in der Welt, kleine Aileen!"
Dann lasse ich mich gegenüber meinem Mann nieder und bediene ihn. Während wir essen, wird Aileen aktiv. Ich helfe ihr, an meine Brust zu kommen und setze dann das Abendessen fort. Dabei frage ich Erin, ob sein Tag stressig gewesen ist.
Er nickt und meint:
"Die Schwingungen der Natur zu erfühlen, kann viel Energie kosten. Gerne gebe ich mich deinen Händen hin und lasse mich nachher von dir massieren."
Nach dem Essen räume ich ab und spüle das wenige Geschirr. Erin sitzt nur da, in sich versunken, und spürt nach innen. Dabei ordnet er seine Gedanken. Bald darauf gehen wir zu unserer Schlafstatt. Er legt sich unaufgefordert auf den Bauch und ich beginne, mit meinen Händen muskuläre Verspannungen zu erfühlen und sie weg zu massieren.
Danach machen wir es uns für die Nacht bequem. Ich beanspruche nun die Mitte unserer Schlafstatt und lege Aileen vorsichtig so neben mich, dass sie einfach an meine Brust kommt, wenn sie wach werden sollte. Erin begnügt sich mit dem kläglichen Rest der Schlafstatt.
In den folgenden Wochen geht Erin für mich in den Wald und zum nahen Fluss, um Kräuter, Wurzeln, Pilze und Wasser herbei zu bringen. Ich bleibe im Haus, kümmere mich um die Sauberkeit und das Kochen. Ab und zu gehe ich zu Mamaí, der frischgebackenen Großmutter. Dort erfahre ich den neuesten Tratsch und erhalte von ihr getrocknete Feldfrüchte, frische Eier und Milch von der Kuh.
Erin ist der Ansicht, dass ich trotz allem meine Übungen im Wyda und mit dem Odam weiterführen soll. Nur so kann ich einmal selber eine Druidin werden. Also schaue ich mir ab, was Erin vormacht und ahme ihn nach. Wenn er wieder einmal zu einem Dorfbewohner gerufen wird, wiederhole ich die Übungen gewissenhaft.
Klein Aileen ist immer dabei. Sie liegt in ihrem Tuch und schläft. Wenn sie einmal wach ist und an meine Brust möchte, unterbreche ich mein Tun und helfe ihr. Nach kurzer Zeit ist sie satt und schläft meist sofort wieder ein. Nur manchmal lugt sie aus dem Tuch und schaut mir zu.
Auf diese Weise entwickelt sich langsam eine starke Mutter-Kind-Bindung. Ich kann ihre Wünsche bald erahnen und ihre Mimik und Töne interpretieren. Dem gegenüber bemerke ich, wie wichtig Klein Aileen die Harmonie zwischen mir und ihr ist.
Nach vielen Monden liegt Aileen nicht mehr in dem Tuch, sondern sitzt aufrecht darin. Ab und zu versuche ich nun ihr beizubringen, wie man steht und geht. Dann ist der Tag gekommen, an dem Aileen kaum noch zu bändigen ist. Sie läuft hin und her, holt sich dabei blaue Flecken und ich stürze meist herbei um unsere Kleine zu trösten und die Prellung zu kühlen.
Sie möchte im Haus mithelfen, also hole ich bei Verwandten solche Dinge, wie einen Reisigbesen im Kleinformat und lasse sie damit herummachen. Beim Kochen schaut sie mir zu und zerkleinert mir die Zutaten. Dass das oft nicht schön aussieht ist mir egal und niemand stört sich daran.
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