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Donnerstag, 4. August 2022
Aufbruch ins All -22
mariant, 11:18h
Ich bin anfangs skeptisch in dieses Unterrichtsfach gegangen. Aber die Lehrer sprechen nur über die Geschichte des Buddhismus und seine ethischen und philosophischen Grundlagen. Keiner der Lehrer will missionieren!
Im Laufe der Jahre in der Schule erlebe ich zwei unterschiedliche Werdegänge bei den Schülern. Wir werden alle gemeinsam in drei Gruppen eingeteilt, in denen wir unterschiedlich lange verweilen. Die erste Gruppe ist die der 'Shoden' -Anfänger-. Hat man einen gewissen Reifegrad erreicht, wird man in die Gruppe der 'Chuhden' -Fortgeschrittenen- erhoben und schließlich kann man die Stufe der 'Okuden' -Meister- erreichen.
Die Höherstufung wird jeweils in einer kleinen Feierstunde vorgenommen und dafür ist ein Punktesystem vorhanden, dass alle erlernten Fertigkeiten berücksichtigt.
Ich habe gerade von zwei Werdegängen gesprochen. Welchen Werdegang wir einschlagen, entscheidet unsere erlangte Fertigkeit in der Meditation. Einige wenige Mitglieder unserer Schule erhalten dabei Kontakt zu Reiki -Lebenskraft, die alles durchdringt-. Diese Leute können später sogar noch eine weitere Stufe erklimmen und Chisei -Person mit 'Geisteskraft'- werden. Sie werden Lehrer der Schule und bestimmen im Rat über alles mit, was innerhalb der Schule gemacht wird. Sie können aber auch Weltraumexpeditionen leiten oder im Jinja auf der Erde eine Funktion ausfüllen.
Den anderen Werdegang durchlaufen die Mitglieder der Schule, die es nicht schaffen mit Reiki in Kontakt zu kommen. Diese Schüler können sich ein Arbeitsgebiet aussuchen, dass ihrer Neigung entspricht. Sie erhalten eine Arbeitsplatzgarantie in einem Sponsoring-Betrieb und von der Schule, sowie von diesem Betrieb ein Stipendium für ein Studium, das sie befähigt, später in diesem Betrieb ihr Geld zu verdienen.
Interessiert bin ich der Darlegung unseres Lehrers gefolgt, der von der Konkurrenzsituation unserer Organisation, der O-Chisei, mit der Space Ressource Corporation gesprochen hat. Er charakterisiert diesen Konzern als durch und durch eigennützig und unter Gewinnmaximierung 'über Leichen gehend'.
Ich denke zuerst, er hat 'überzeichnet', um uns den Gegensatz zu unserer sozialen Philosophie aufzuzeigen. Danach ist er präziser geworden und hat deren Philosophie vor seinen Schülern ausgebreitet:
"Sie haben eine Handvoll Grundsätze, wie auch wir. Sie sagen jedoch: 'Kümmere dich um Deine Stärke, denn Stärke ist Macht. Die Schwachen verdienen ihr Schicksal. Sie brauchen Dich nicht!' Und: 'Lebe mit Leidenschaft, denn so erringst du Siege. Lass' dich dabei vom Zorn leiten, denn Zorn erzeugt Aggressivität.' Sowie: 'Stelle deinen Gegnern Fragen nach ihrer Stärke, ihrer größten Angst und was sie sehr schätzen. Damit erhältst du die Informationen, wie du sie schlagen kannst.' Zum Schluss: 'Frage sie, worum sie dich am Meisten bitten, so wirst du wissen, wie du sie auf ewig unterdrücken kannst.'"
Das ist nun völlig konträr zu unseren Lebensregeln. Sie lauten doch:
"'Strebe nach dem Frieden, ohne auf deine Gefühle zu achten.' Und: 'Strebe nach Wissen. Überwinde die Unwissenheit.' Sowie: 'Strebe nach Gelassenheit. Überwinde die Leidenschaft.' Auch: 'Strebe nach Harmonie. Überwinde das Chaos.' Zum Schluss: 'Strebe nach der Lebenskraft, so überwindest du den Tod.'"
Wir wissen, dass wir als Menschen niemals perfekt sein können, aber wir sollten Perfektion anstreben wollen. Dennoch ist klar ersichtlich, dass es sich hier um zwei verschiedene Lebensphilosophien handelt, die sich unterscheiden wie der Tag von der Nacht. Unsere Lebensphilosophie hat das Wohl der Mitmenschen im Blick, wie sie Siddharta Gautama, der Gründer des Buddhismus, begründet hat. Die Philosophie der Anderen ist dagegen auf das eigene Wohl ausgerichtet, durch die Unterdrückung der Mitmenschen.
Die Chisei haben die Fechtschule im Verband der Sportclubs von Ishtar City angemeldet und sich verpflichtet Beiträge abzuführen. Dafür darf unsere Fechtschule an den jährlichen Turnieren teilnehmen und erhält vom Verband Preisgelder bei Turniergewinnen. Während nun die anderen Gewinner Sponsorenverträge annehmen und mit Produktwerbung zusätzliche Einnahmen erzielen, ist das in unserer Schule verpönt.
Die anderen Sportschulen erhalten einen gewissen Prozentsatz der Einnahmen aus der Produktwerbung ihrer Mitglieder. Unsere Sponsorenfirmen unterstützen die Schule hingegen direkt. Dafür übernehmen sie später die Mitglieder unserer Schule als Arbeitnehmer. Auch unterstützen sie ihre zukünftigen Arbeitnehmer mit Ausbildungsstipendien.
Um wieder auf den Fechtsport zurückzukommen, muss ich sagen, dass ich es schaffe mit meiner Meditation besser auf den Fechtgegner eingehen zu können. Es scheint, dass ich vorausahnen kann, worin seine nächste Aktion besteht und entsprechend schnell reagiere. Das gibt mir ein Hochgefühl.
*
Mein Name ist Florian. Ich bin in der Abschlussklasse der Highschool von Ishtar City und soll ein Referat mit dem Titel 'Die Venus - unsere Welt' schreiben. Dafür habe ich über mein Tablet die Bibliothek unserer Stadt durchsucht.
"Die Venus - unsere Welt.
Die Atmosphäre stellt eine der Geosphären des Planeten dar und ihr Gasgemisch ist hier auf meinem Heimatplaneten, der Venus, durch einen hohen Anteil an Kohlendioxyd und Stickstoff geprägt. Daneben gibt es noch Schwefeldioxyd und Argon in kleineren Bestandteilen. Da die Atmosphäre der Venus ungefähr die 90fache Masse hat, wie die Lufthülle der Erde, unseres Ursprungsplaneten, hat sie an der Oberfläche einen Druck von 92 bar. Das entspricht einem Druck in gut 910 Metern Meerestiefe auf der Erde. Auch wurden an der Oberfläche 467 Grad Celsius gemessen, eine Temperatur, bei der leichte Metalle schmelzen.
Zudem bestehen die Wolken, die uns den Blick auf die Oberfläche verwehren, quasi vollständig aus Schwefelsäure.
In etwa 55 Kilometer Höhe über der Venus-Oberfläche hat der atmosphärische Druck und die Temperatur dagegen irdische Verhältnisse, so dass hier Menschen 'in den Wolken' leben können. In Ishtar-City haben wir zum Beispiel einen atmosphärischen Druck von 1 bar und Temperaturen von 25 bis 40 Grad Celsius im Jahreslauf.
Beachten muss man dabei, dass ein Venusjahr 225 Erdtage dauert, während die Länge eines Venustages 243 Erdtage sind. Dadurch ergeben sich weitere Extreme. Unsere Wolkenstädte sind jedoch fensterlos, so dass uns das nicht weiter berührt.
Die NASA und andere irdische Raumfahrtorganisationen haben sich zuerst dem Mars zugewandt. Als es dort zu einer schlimmen Pandemie gekommen ist - der Mars hat sich gegen die Neubürger gewehrt -, hat man sich vermehrt für die Venus interessiert. Sie hat eine ähnliche Gravitation wie die Erde und ein in der Ionosphäre induziertes Magnetfeld schirmt vor kosmischer Strahlung ab.
Die Venus bietet eine Fülle an Rohstoffen, allen voran schier unerschöpfliche Vorräte an Stickstoff sowie an Kohlenstoff und Sauerstoff in Form des atmosphärischen Kohlendioxids. Alle diese Elemente sind wichtige Exportartikel im interplanetaren Handel.
Tanks voller Raketentreibstoff bezieht zum Beispiel die Space Ressource Corporation von uns. Aus dem überreichlich vorhandenen Kohlendioxyd gewinnen wir durch Polymerisation Kunststoffe und Kunstfasern. Daraus stellen wir unsere Kleidung, Möbel und viele Gerätschaften her. An einigem davon hat die Space Ressource Corporation ebenfalls Interesse und wir passen diese Produkte ihren Wünschen an.
Wie hat der Mensch es geschafft Wolkenstädte in die Atmosphäre der Venus zu platzieren? Hier haben wir uns den Auftrieb zunutze gemacht. Kohlendioxyd als Hauptbestandteil der Atmosphäre hat eine Molekülmasse von 44. Die irdische Atemluft aus 20 Prozent Sauerstoff und 80 Prozent Stickstoff dagegen nur eine Molekülmasse von 29. Eine Teflonhülle schützt die Stadt vor der Schwefelsäure. Die nötige Energieversorgung geschieht über Photovoltaik."
Leider hat meinem Lehrer die Aufzählung nicht besonders gefallen. Seiner Meinung nach hätte ich den Stoff irgendwie lebendiger bringen sollen. Ich hätte auch lieber das Fechten als Thema gehabt. Den Fechtsport übe ich schon aus, seit ich die Primary School verlassen habe. Ich möchte ihn irgendwann einmal professionell ausüben können.
Im Laufe der Jahre in der Schule erlebe ich zwei unterschiedliche Werdegänge bei den Schülern. Wir werden alle gemeinsam in drei Gruppen eingeteilt, in denen wir unterschiedlich lange verweilen. Die erste Gruppe ist die der 'Shoden' -Anfänger-. Hat man einen gewissen Reifegrad erreicht, wird man in die Gruppe der 'Chuhden' -Fortgeschrittenen- erhoben und schließlich kann man die Stufe der 'Okuden' -Meister- erreichen.
Die Höherstufung wird jeweils in einer kleinen Feierstunde vorgenommen und dafür ist ein Punktesystem vorhanden, dass alle erlernten Fertigkeiten berücksichtigt.
Ich habe gerade von zwei Werdegängen gesprochen. Welchen Werdegang wir einschlagen, entscheidet unsere erlangte Fertigkeit in der Meditation. Einige wenige Mitglieder unserer Schule erhalten dabei Kontakt zu Reiki -Lebenskraft, die alles durchdringt-. Diese Leute können später sogar noch eine weitere Stufe erklimmen und Chisei -Person mit 'Geisteskraft'- werden. Sie werden Lehrer der Schule und bestimmen im Rat über alles mit, was innerhalb der Schule gemacht wird. Sie können aber auch Weltraumexpeditionen leiten oder im Jinja auf der Erde eine Funktion ausfüllen.
Den anderen Werdegang durchlaufen die Mitglieder der Schule, die es nicht schaffen mit Reiki in Kontakt zu kommen. Diese Schüler können sich ein Arbeitsgebiet aussuchen, dass ihrer Neigung entspricht. Sie erhalten eine Arbeitsplatzgarantie in einem Sponsoring-Betrieb und von der Schule, sowie von diesem Betrieb ein Stipendium für ein Studium, das sie befähigt, später in diesem Betrieb ihr Geld zu verdienen.
Interessiert bin ich der Darlegung unseres Lehrers gefolgt, der von der Konkurrenzsituation unserer Organisation, der O-Chisei, mit der Space Ressource Corporation gesprochen hat. Er charakterisiert diesen Konzern als durch und durch eigennützig und unter Gewinnmaximierung 'über Leichen gehend'.
Ich denke zuerst, er hat 'überzeichnet', um uns den Gegensatz zu unserer sozialen Philosophie aufzuzeigen. Danach ist er präziser geworden und hat deren Philosophie vor seinen Schülern ausgebreitet:
"Sie haben eine Handvoll Grundsätze, wie auch wir. Sie sagen jedoch: 'Kümmere dich um Deine Stärke, denn Stärke ist Macht. Die Schwachen verdienen ihr Schicksal. Sie brauchen Dich nicht!' Und: 'Lebe mit Leidenschaft, denn so erringst du Siege. Lass' dich dabei vom Zorn leiten, denn Zorn erzeugt Aggressivität.' Sowie: 'Stelle deinen Gegnern Fragen nach ihrer Stärke, ihrer größten Angst und was sie sehr schätzen. Damit erhältst du die Informationen, wie du sie schlagen kannst.' Zum Schluss: 'Frage sie, worum sie dich am Meisten bitten, so wirst du wissen, wie du sie auf ewig unterdrücken kannst.'"
Das ist nun völlig konträr zu unseren Lebensregeln. Sie lauten doch:
"'Strebe nach dem Frieden, ohne auf deine Gefühle zu achten.' Und: 'Strebe nach Wissen. Überwinde die Unwissenheit.' Sowie: 'Strebe nach Gelassenheit. Überwinde die Leidenschaft.' Auch: 'Strebe nach Harmonie. Überwinde das Chaos.' Zum Schluss: 'Strebe nach der Lebenskraft, so überwindest du den Tod.'"
Wir wissen, dass wir als Menschen niemals perfekt sein können, aber wir sollten Perfektion anstreben wollen. Dennoch ist klar ersichtlich, dass es sich hier um zwei verschiedene Lebensphilosophien handelt, die sich unterscheiden wie der Tag von der Nacht. Unsere Lebensphilosophie hat das Wohl der Mitmenschen im Blick, wie sie Siddharta Gautama, der Gründer des Buddhismus, begründet hat. Die Philosophie der Anderen ist dagegen auf das eigene Wohl ausgerichtet, durch die Unterdrückung der Mitmenschen.
Die Chisei haben die Fechtschule im Verband der Sportclubs von Ishtar City angemeldet und sich verpflichtet Beiträge abzuführen. Dafür darf unsere Fechtschule an den jährlichen Turnieren teilnehmen und erhält vom Verband Preisgelder bei Turniergewinnen. Während nun die anderen Gewinner Sponsorenverträge annehmen und mit Produktwerbung zusätzliche Einnahmen erzielen, ist das in unserer Schule verpönt.
Die anderen Sportschulen erhalten einen gewissen Prozentsatz der Einnahmen aus der Produktwerbung ihrer Mitglieder. Unsere Sponsorenfirmen unterstützen die Schule hingegen direkt. Dafür übernehmen sie später die Mitglieder unserer Schule als Arbeitnehmer. Auch unterstützen sie ihre zukünftigen Arbeitnehmer mit Ausbildungsstipendien.
Um wieder auf den Fechtsport zurückzukommen, muss ich sagen, dass ich es schaffe mit meiner Meditation besser auf den Fechtgegner eingehen zu können. Es scheint, dass ich vorausahnen kann, worin seine nächste Aktion besteht und entsprechend schnell reagiere. Das gibt mir ein Hochgefühl.
*
Mein Name ist Florian. Ich bin in der Abschlussklasse der Highschool von Ishtar City und soll ein Referat mit dem Titel 'Die Venus - unsere Welt' schreiben. Dafür habe ich über mein Tablet die Bibliothek unserer Stadt durchsucht.
"Die Venus - unsere Welt.
Die Atmosphäre stellt eine der Geosphären des Planeten dar und ihr Gasgemisch ist hier auf meinem Heimatplaneten, der Venus, durch einen hohen Anteil an Kohlendioxyd und Stickstoff geprägt. Daneben gibt es noch Schwefeldioxyd und Argon in kleineren Bestandteilen. Da die Atmosphäre der Venus ungefähr die 90fache Masse hat, wie die Lufthülle der Erde, unseres Ursprungsplaneten, hat sie an der Oberfläche einen Druck von 92 bar. Das entspricht einem Druck in gut 910 Metern Meerestiefe auf der Erde. Auch wurden an der Oberfläche 467 Grad Celsius gemessen, eine Temperatur, bei der leichte Metalle schmelzen.
Zudem bestehen die Wolken, die uns den Blick auf die Oberfläche verwehren, quasi vollständig aus Schwefelsäure.
In etwa 55 Kilometer Höhe über der Venus-Oberfläche hat der atmosphärische Druck und die Temperatur dagegen irdische Verhältnisse, so dass hier Menschen 'in den Wolken' leben können. In Ishtar-City haben wir zum Beispiel einen atmosphärischen Druck von 1 bar und Temperaturen von 25 bis 40 Grad Celsius im Jahreslauf.
Beachten muss man dabei, dass ein Venusjahr 225 Erdtage dauert, während die Länge eines Venustages 243 Erdtage sind. Dadurch ergeben sich weitere Extreme. Unsere Wolkenstädte sind jedoch fensterlos, so dass uns das nicht weiter berührt.
Die NASA und andere irdische Raumfahrtorganisationen haben sich zuerst dem Mars zugewandt. Als es dort zu einer schlimmen Pandemie gekommen ist - der Mars hat sich gegen die Neubürger gewehrt -, hat man sich vermehrt für die Venus interessiert. Sie hat eine ähnliche Gravitation wie die Erde und ein in der Ionosphäre induziertes Magnetfeld schirmt vor kosmischer Strahlung ab.
Die Venus bietet eine Fülle an Rohstoffen, allen voran schier unerschöpfliche Vorräte an Stickstoff sowie an Kohlenstoff und Sauerstoff in Form des atmosphärischen Kohlendioxids. Alle diese Elemente sind wichtige Exportartikel im interplanetaren Handel.
Tanks voller Raketentreibstoff bezieht zum Beispiel die Space Ressource Corporation von uns. Aus dem überreichlich vorhandenen Kohlendioxyd gewinnen wir durch Polymerisation Kunststoffe und Kunstfasern. Daraus stellen wir unsere Kleidung, Möbel und viele Gerätschaften her. An einigem davon hat die Space Ressource Corporation ebenfalls Interesse und wir passen diese Produkte ihren Wünschen an.
Wie hat der Mensch es geschafft Wolkenstädte in die Atmosphäre der Venus zu platzieren? Hier haben wir uns den Auftrieb zunutze gemacht. Kohlendioxyd als Hauptbestandteil der Atmosphäre hat eine Molekülmasse von 44. Die irdische Atemluft aus 20 Prozent Sauerstoff und 80 Prozent Stickstoff dagegen nur eine Molekülmasse von 29. Eine Teflonhülle schützt die Stadt vor der Schwefelsäure. Die nötige Energieversorgung geschieht über Photovoltaik."
Leider hat meinem Lehrer die Aufzählung nicht besonders gefallen. Seiner Meinung nach hätte ich den Stoff irgendwie lebendiger bringen sollen. Ich hätte auch lieber das Fechten als Thema gehabt. Den Fechtsport übe ich schon aus, seit ich die Primary School verlassen habe. Ich möchte ihn irgendwann einmal professionell ausüben können.
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Montag, 1. August 2022
Aufbruch ins All -21
mariant, 12:04h
Die Basis auf dem Mond ist im Laufe der Jahrhunderte zu einer Industrieansiedlung und wissenschaftlichen Forschungsstätte ausgebaut worden. Start-up-Unternehmen sind angelockt worden. Also haben die buddhistischen Mönche die günstigen Bedingungen genutzt, um ihren Sponsorfirmen zu raten, sich dort anzusiedeln, oder spezielle Firmen zu gründen.
Das ist der Beginn des Lunar Reparaturdocks in der Mondbasis. Aber ebenso der Tanaka Accutronics, die Lunar Ship Systems, die Warp Forschung Laboratories stammen aus diesen Überlegungen, genauso wie Biotech Industries Ltd., die Earth Pharmaceutical Company, die Genetech Corporation und das Yamamoto Design Collective.
Die Mitarbeiter dieser Firmen rekrutieren sich aus den Absolventen der Klosterschulen in den Jinjas. Das garantiert, dass sie der richtigen Philosophie anhängen, also zum Wohle der Mitmenschen und der Menschheit forschen und arbeiten.
Stattdessen rekrutiert die Space Ressource Corporation ihre Mitarbeiter von überall auf der Erde. Es sind Menschen, die einfach nur ihren Beruf mögen und regelmäßig ihren Lohn auf ihrem Konto sehen möchten. Aber es sind auch Leute darunter, die ihre Karriere im Blick haben und dafür rücksichtslos 'über Leichen' gehen.
In beiden Organisationen gibt es Menschen, die mittels Meditation in der Lage sind, die 'Lebenskraft, die alles durchdringt' zu nutzen. Als nun dem Leiter des Jinja in der Sahara, dem Saikou Chisei -oberster 'Mann mit Geisteskraft'- zu Ohren kommt, dass die SRC -Space Ressource Corporation- in Ishtar City auf der Venus eine Fechtschule gründet, um dort verdeckt nach Menschen zu suchen, die die 'Lebenskraft, die alles durchdringt' nutzen können, schickt er zehn seiner Chisei zur Venus. Sie haben den Auftrag, ebenfalls nach solch begabten Menschen zu suchen.
Vordergründig dienen die Fechtschulen, wie alle Sportvereine, dem körperlichen und geistigen Ausgleich zur Arbeitswelt. Daneben bieten die Firmen besonders begabten Sportclubs Sponsoring-Verträge an. Sie haben erkannt, dass die Sportstars gute Werbeträger sind. Während die SRC der alleinige Sponsor seiner Fechtschule ist, hat die Fenshingu no gakkoh -Schule der Fechtkunst- alle Firmen der Organisation 'O-Chisei' als Sponsoren.
Unsere Organisation gesteht allen Menschen geistige Freiheit zu. So verstehen wir uns nicht als Gegner der 'Anderen', sondern als Konkurrenten. Wir konkurrieren gemeinsam um die Menschen, damit sie die Freiheit der Wahl haben. Erst wenn wir entdecken sollten, dass die 'Anderen' Menschen durch falsche Versprechungen auf ihre Seite ziehen, werden wir aktiv. Sollten die 'Anderen' das als Bedrohung auffassen und gegen uns vorgehen, müssen wir uns natürlich verteidigen.
Zuerst einmal sendet der Saikou Chisei drei Chisei nach Ishtar City, damit sie dort die Lage sondieren. Sie belegen eine Zimmerflucht im Hotel Ishtar und schauen sich die Stadt an. Ihr Sprecher ist Yamamoto-San. Nach einiger Zeit haben sie herausgefunden, dass eine Firma ihre Geschäftstätigkeit einstellt und ihr Gelände zum Verkauf anbietet. Yamamoto-San hat sich mit zwei Begleitern dort umgesehen.
Sie entdecken, dass sich das Produktionsgelände der Firma über fünf Etagen erstreckt. Nach ihrer Besichtigung machen sie mit dem Vorbesitzer einen Vorvertrag. Einer der Chisei fliegt nun zur Erde zurück, um dem Saikou Chisei Bilder von dem Areal vorzulegen. Er trifft auf offene Ohren und fliegt wieder zur Venus zurück. Die Bank of Ishtar City erhält nun eine Überweisung auf das Konto der Fenshingu no gakkoh -Schule der Fechtkunst- in der doppelten Höhe der Kaufsumme und überweist das Geld auf das von Yamamoto-San neu eingerichtete Geschäftskonto.
Anschließend wird der Verkauf perfekt gemacht. Der Vorbesitzer will mit seiner Firma auf die Mondbasis umziehen. Davon verspricht er sich mehr. Danach werden die leeren Räumlichkeiten neu ausgestattet. Yamamoto-San schwebt eine Art Mini-Jinja vor. In den fünf Etagen sollen Schulungs- und Trainingsräume entstehen, sowie eine Mensa und Wohnungen. Auch Büros und ein Festsaal soll nicht fehlen. Auf eigene Lufttaxis und Räume zur Anbetung Buddhas verzichten sie hier.
Nachdem die Schule ausgestattet ist, werden sieben weitere Chisei als Lehrer von der Erde angeworben und im Internet um Verwaltungsmitarbeiter geworben. Bald ziehen die ersten Schüler in die Fechtschule ein. Je nach späterem Ausbildungsstand werden sie sich Shoden -Anfänger-, Chuhden -Fortgeschrittene- und Okuden -Meister- nennen dürfen.
Da nicht jeder ein Champion im Fechten werden kann, wird man ihnen nach Ablauf einiger Jahre auf der Schule Arbeitsstellen in den Sponsor-Firmen anbieten, um so wieder Platz für neue Schüler zu bekommen. Die Champions erhalten einen Ausbilder-Vertrag, wenn sie möchten, und vertreten ihre Schule bei den Stadtmeisterschaften gegen andere Sportschulen mit Fechtabteilung.
Um die Schule bei den Stadtmeisterschaften zu vertreten, muss man nicht den Status eines Fechtmeisters erlangt haben. Auch die Schüler der Fechtschulen treten in verschiedenen Jahrgangsstufen gegeneinander an. So können sie den Wettkampfmodus üben und ihr schulisches Leben besteht nicht nur aus Theorie und Training.
Während der Theorie wird auch Meditation angeboten. Das dient dazu, zur Ruhe zu kommen und Gelassenheit zu trainieren. Erreicht dabei der eine oder andere Schüler in einer tiefen Meditation Reiki -alles durchdringende Lebenskraft-, wird er oder sie in deren Gebrauch besonders geschult. Diese Mitglieder der Schule können nach ihrem Status als Okuden -Meister- noch eine weitere Stufe erklimmen: Sie können den Status eines Chisei -Person mit Geisteskraft- erlangen.
Neben dem Fechten und der Meditation lernen die Schüler noch Ju-Jutsu, eine ostasiatische waffenlose Verteidigungstechnik und die Grundlage der buddhistischen Philosophie, damit sie wissen, wofür sie im Leben einstehen sollen.
*
Mein Name ist Clark McGiven. Ich bin einer der ersten Schüler in der neuen Fechtschule in Ishtar City. Anfangs habe ich mich gewundert, dass die Lehrer in allen Fächern Asiaten sind. Dann habe ich mich informiert und empfinde es seitdem als Bereicherung.
Zwar heißt der Sportclub 'Schule der Fechtkunst' und über dem Haupteingang, sowie in allen Publikationen in Ishtar City machen die Betreiber des Sportclubs keinen Hehl aus ihrer Herkunft -Fenshingu no gakku ist der offizielle Name, was eben 'Schule der Fechtkunst' bedeutet-, aber gerade weil die Betreiber aus der japanischen Ethnie auf der Erde stammen, kann man bei ihnen mehr lernen, als nur Fechten.
Der Tag in der Schule ist angefüllt von den unterschiedlichsten Fächern. Deshalb bieten sie den jungen Anfängern an, die meist gerade die Schule hinter sich haben, in der Schule zu wohnen. Dadurch, dass wir sofort greifbar sind, ist das Fechttraining intensiver, als wenn wir an einem oder zwei Abenden in der Woche nach der Ausbildung noch ein Sportstudio zum Ausgleich besuchen.
Natürlich geht das nur, weil die Schule sich um die Grundbedürfnisse ihrer Schüler kümmert. Wir wohnen, wie gesagt, in der Schule. Wir nehmen in der Schule unsere Mahlzeiten ein und erhalten von der Schule die Kleidung gestellt. Zusätzlich erhalten wir - theoretisch - eine kleine Vergütung, wie auch in Ausbildungsbetrieben. Praktisch sehen wir von der Vergütung recht wenig. Sie liegt auf einem Schulkonto und wächst dort mit der Zeit an. Sollten wir für private Zwecke - zum Beispiel eine Familienfeier - Geld benötigen, dürfen wir einen kleinen Betrag abheben. Am Ende der Schulzeit wird uns das Restgeld ausgezahlt. Es ermöglicht uns dann einen guten Start in ein selbstbestimmtes Leben.
Neben dem unvermeidlichen Fechttraining erhalten wir auch ein Training in einer waffenlosen ostasiatischen Verteidigungstechnik und ein Meditationstraining. Ersteres ist als Ausgleich gedacht. Durch das Meditationstraining sollen wir lernen gelassener und überlegter auf unseren Fechtgegner einzugehen. Außerdem erzählen uns die Lehrer in den theoretischen Unterweisungen etwas über den Buddhismus.
Das ist der Beginn des Lunar Reparaturdocks in der Mondbasis. Aber ebenso der Tanaka Accutronics, die Lunar Ship Systems, die Warp Forschung Laboratories stammen aus diesen Überlegungen, genauso wie Biotech Industries Ltd., die Earth Pharmaceutical Company, die Genetech Corporation und das Yamamoto Design Collective.
Die Mitarbeiter dieser Firmen rekrutieren sich aus den Absolventen der Klosterschulen in den Jinjas. Das garantiert, dass sie der richtigen Philosophie anhängen, also zum Wohle der Mitmenschen und der Menschheit forschen und arbeiten.
Stattdessen rekrutiert die Space Ressource Corporation ihre Mitarbeiter von überall auf der Erde. Es sind Menschen, die einfach nur ihren Beruf mögen und regelmäßig ihren Lohn auf ihrem Konto sehen möchten. Aber es sind auch Leute darunter, die ihre Karriere im Blick haben und dafür rücksichtslos 'über Leichen' gehen.
In beiden Organisationen gibt es Menschen, die mittels Meditation in der Lage sind, die 'Lebenskraft, die alles durchdringt' zu nutzen. Als nun dem Leiter des Jinja in der Sahara, dem Saikou Chisei -oberster 'Mann mit Geisteskraft'- zu Ohren kommt, dass die SRC -Space Ressource Corporation- in Ishtar City auf der Venus eine Fechtschule gründet, um dort verdeckt nach Menschen zu suchen, die die 'Lebenskraft, die alles durchdringt' nutzen können, schickt er zehn seiner Chisei zur Venus. Sie haben den Auftrag, ebenfalls nach solch begabten Menschen zu suchen.
Vordergründig dienen die Fechtschulen, wie alle Sportvereine, dem körperlichen und geistigen Ausgleich zur Arbeitswelt. Daneben bieten die Firmen besonders begabten Sportclubs Sponsoring-Verträge an. Sie haben erkannt, dass die Sportstars gute Werbeträger sind. Während die SRC der alleinige Sponsor seiner Fechtschule ist, hat die Fenshingu no gakkoh -Schule der Fechtkunst- alle Firmen der Organisation 'O-Chisei' als Sponsoren.
Unsere Organisation gesteht allen Menschen geistige Freiheit zu. So verstehen wir uns nicht als Gegner der 'Anderen', sondern als Konkurrenten. Wir konkurrieren gemeinsam um die Menschen, damit sie die Freiheit der Wahl haben. Erst wenn wir entdecken sollten, dass die 'Anderen' Menschen durch falsche Versprechungen auf ihre Seite ziehen, werden wir aktiv. Sollten die 'Anderen' das als Bedrohung auffassen und gegen uns vorgehen, müssen wir uns natürlich verteidigen.
Zuerst einmal sendet der Saikou Chisei drei Chisei nach Ishtar City, damit sie dort die Lage sondieren. Sie belegen eine Zimmerflucht im Hotel Ishtar und schauen sich die Stadt an. Ihr Sprecher ist Yamamoto-San. Nach einiger Zeit haben sie herausgefunden, dass eine Firma ihre Geschäftstätigkeit einstellt und ihr Gelände zum Verkauf anbietet. Yamamoto-San hat sich mit zwei Begleitern dort umgesehen.
Sie entdecken, dass sich das Produktionsgelände der Firma über fünf Etagen erstreckt. Nach ihrer Besichtigung machen sie mit dem Vorbesitzer einen Vorvertrag. Einer der Chisei fliegt nun zur Erde zurück, um dem Saikou Chisei Bilder von dem Areal vorzulegen. Er trifft auf offene Ohren und fliegt wieder zur Venus zurück. Die Bank of Ishtar City erhält nun eine Überweisung auf das Konto der Fenshingu no gakkoh -Schule der Fechtkunst- in der doppelten Höhe der Kaufsumme und überweist das Geld auf das von Yamamoto-San neu eingerichtete Geschäftskonto.
Anschließend wird der Verkauf perfekt gemacht. Der Vorbesitzer will mit seiner Firma auf die Mondbasis umziehen. Davon verspricht er sich mehr. Danach werden die leeren Räumlichkeiten neu ausgestattet. Yamamoto-San schwebt eine Art Mini-Jinja vor. In den fünf Etagen sollen Schulungs- und Trainingsräume entstehen, sowie eine Mensa und Wohnungen. Auch Büros und ein Festsaal soll nicht fehlen. Auf eigene Lufttaxis und Räume zur Anbetung Buddhas verzichten sie hier.
Nachdem die Schule ausgestattet ist, werden sieben weitere Chisei als Lehrer von der Erde angeworben und im Internet um Verwaltungsmitarbeiter geworben. Bald ziehen die ersten Schüler in die Fechtschule ein. Je nach späterem Ausbildungsstand werden sie sich Shoden -Anfänger-, Chuhden -Fortgeschrittene- und Okuden -Meister- nennen dürfen.
Da nicht jeder ein Champion im Fechten werden kann, wird man ihnen nach Ablauf einiger Jahre auf der Schule Arbeitsstellen in den Sponsor-Firmen anbieten, um so wieder Platz für neue Schüler zu bekommen. Die Champions erhalten einen Ausbilder-Vertrag, wenn sie möchten, und vertreten ihre Schule bei den Stadtmeisterschaften gegen andere Sportschulen mit Fechtabteilung.
Um die Schule bei den Stadtmeisterschaften zu vertreten, muss man nicht den Status eines Fechtmeisters erlangt haben. Auch die Schüler der Fechtschulen treten in verschiedenen Jahrgangsstufen gegeneinander an. So können sie den Wettkampfmodus üben und ihr schulisches Leben besteht nicht nur aus Theorie und Training.
Während der Theorie wird auch Meditation angeboten. Das dient dazu, zur Ruhe zu kommen und Gelassenheit zu trainieren. Erreicht dabei der eine oder andere Schüler in einer tiefen Meditation Reiki -alles durchdringende Lebenskraft-, wird er oder sie in deren Gebrauch besonders geschult. Diese Mitglieder der Schule können nach ihrem Status als Okuden -Meister- noch eine weitere Stufe erklimmen: Sie können den Status eines Chisei -Person mit Geisteskraft- erlangen.
Neben dem Fechten und der Meditation lernen die Schüler noch Ju-Jutsu, eine ostasiatische waffenlose Verteidigungstechnik und die Grundlage der buddhistischen Philosophie, damit sie wissen, wofür sie im Leben einstehen sollen.
*
Mein Name ist Clark McGiven. Ich bin einer der ersten Schüler in der neuen Fechtschule in Ishtar City. Anfangs habe ich mich gewundert, dass die Lehrer in allen Fächern Asiaten sind. Dann habe ich mich informiert und empfinde es seitdem als Bereicherung.
Zwar heißt der Sportclub 'Schule der Fechtkunst' und über dem Haupteingang, sowie in allen Publikationen in Ishtar City machen die Betreiber des Sportclubs keinen Hehl aus ihrer Herkunft -Fenshingu no gakku ist der offizielle Name, was eben 'Schule der Fechtkunst' bedeutet-, aber gerade weil die Betreiber aus der japanischen Ethnie auf der Erde stammen, kann man bei ihnen mehr lernen, als nur Fechten.
Der Tag in der Schule ist angefüllt von den unterschiedlichsten Fächern. Deshalb bieten sie den jungen Anfängern an, die meist gerade die Schule hinter sich haben, in der Schule zu wohnen. Dadurch, dass wir sofort greifbar sind, ist das Fechttraining intensiver, als wenn wir an einem oder zwei Abenden in der Woche nach der Ausbildung noch ein Sportstudio zum Ausgleich besuchen.
Natürlich geht das nur, weil die Schule sich um die Grundbedürfnisse ihrer Schüler kümmert. Wir wohnen, wie gesagt, in der Schule. Wir nehmen in der Schule unsere Mahlzeiten ein und erhalten von der Schule die Kleidung gestellt. Zusätzlich erhalten wir - theoretisch - eine kleine Vergütung, wie auch in Ausbildungsbetrieben. Praktisch sehen wir von der Vergütung recht wenig. Sie liegt auf einem Schulkonto und wächst dort mit der Zeit an. Sollten wir für private Zwecke - zum Beispiel eine Familienfeier - Geld benötigen, dürfen wir einen kleinen Betrag abheben. Am Ende der Schulzeit wird uns das Restgeld ausgezahlt. Es ermöglicht uns dann einen guten Start in ein selbstbestimmtes Leben.
Neben dem unvermeidlichen Fechttraining erhalten wir auch ein Training in einer waffenlosen ostasiatischen Verteidigungstechnik und ein Meditationstraining. Ersteres ist als Ausgleich gedacht. Durch das Meditationstraining sollen wir lernen gelassener und überlegter auf unseren Fechtgegner einzugehen. Außerdem erzählen uns die Lehrer in den theoretischen Unterweisungen etwas über den Buddhismus.
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Freitag, 29. Juli 2022
Aufbruch ins All -20
mariant, 11:29h
Anfangs wird die ganze Carbon-Produktion von Raumschiffen zum Mond gebracht, um der Raumfahrtindustrie zugeführt zu werden. Irgendwann stellt ein Ingenieur ein Verfahren vor, um das Carbon als Grundstoff neben anderen zur Herstellung einer 'Wolkenstadt' zu verwenden. Es soll eine große scheibenförmige Station werden, in der bis zu 10.000 Menschen leben und arbeiten können. Dazu sollen die Arbeitnehmer mit ihren Familien zur Venus umziehen, ist sein Plan.
Jahre später schwebt eine riesige flache Linse in der Venusatmosphäre. Durch das Carbon ist sie einerseits leicht, aber auch stabil. Die Atmosphäre im Inneren ist der Erdatmosphäre nachgebildet und erzeugt trotzdem Auftrieb genug, so dass sich die 'Wolkenstadt' in der Höhe hält. Bald ziehen die Bewohner der Venusstation in die Wolkenstadt um. Die nicht mehr benötigte Station lässt man absinken. Sie wird in der dichten tieferen Atmosphäre bald zerquetscht und verbrennt auf der Venusoberfläche.
Nun forciert man den Familien-Nachzug und schreibt weitere Berufe aus. Neben Ärzten und Lehrern wirbt man um Personen, die gewillt sind, in der Wolkenstadt kleinere Firmen für jeden Lebensbedarf zu gründen. Die nötige Energieversorgung geschieht über Photovoltaik, da durch die besondere Physik der Venus ständig die Sonne scheint. Eine Teflon-Außenhülle schützt die Stadt vor der Schwefelsäure in der Atmosphäre. Den Auftrieb, der die Stadt auf etwa 55 Kilometern Höhe hält, erreichen wir durch die niedrigere Molekülmasse der irdischen Atemluft in der Stadt, gegenüber dem umgebenden Kohlendioxid als Hauptbestandteil der Venusatmosphäre.
Je mehr die Wolkenstadt einem Gemeinwesen aus den USA ähnelt, desto öfter kommen in der Bevölkerung Stimmen auf, 'Ishtar City' auch politisch wie ein echtes Gemeinwesen zu behandeln. Wir haben die Wolkenstadt 'Ishtar City' genannt, weil sie geostationär über einer Kontinentalplatte schwebt, die von den Wissenschaftlern 'Ishtarland' genannt wird. Sie hat etwa die Größe von Australien und liegt auf dem 60. Breitengrad der Venus.
In den USA dient eine Stadt den Bedürfnissen der Menschen, die in ihr wohnen. Sie stellt alles bereit, von Polizei und Brandschutz, Sicherung der Wasserversorgung und Energieerzeugung bis zu Hygienevorschriften, Gesundheitsvorschriften, Abfallentsorgung, Bildung, öffentliche Verkehrsmittel und Wohnungen. In der Gründungsurkunde werden die Ziele und Befugnisse der Verwaltung beschrieben. Die Organisation unterscheidet sich mit der Größe der Stadt.
Eine 'Kleinstadt', wie unsere, besitzt einen gewählten City Council -Stadtrat- und einen Mayor -Bürgermeister-. Daneben hat sie einen City Manager -Exekutivbeamten mit Managing-Erfahrung- und verschiedene Abteilungsleiter. Bürgermeister und Exekutivbeamter können in Kleinstädten auch eine Personalunion bilden. Bürgermeister und Stadtrat haben gegenseitig ein Vetorecht bei den Verordnungen -den Gesetzen der Stadt- und bei der Ernennung der Abteilungsleiter. Der Stadtrat erlässt die Verordnungen, legt den Steuersatz auf Eigentum fest und erstellt das Budget, mit dessen Hilfe die Abteilungen arbeiten.
Daran haben wir uns orientiert und die entsprechenden Stellen geschaffen. Da die NASA in Florida sitzt, ist unsere übergeordnete Behörde dieser Bundesstaat. Für die Sitze im Stadtrat und den Platz des Bürgermeisters bewerben sich bald Bürger, die sich in der Conservative Party, Liberal Party und der Green Party organisiert haben. Wie in den USA üblich, wird bei der Belegung der Sitze die Mehrheitswahl angewandt.
Wir haben gesehen, wie der Mars sich unabhängig von der Erde erklärt und sich gegen äußere Einflussnahme abgeschottet hat. Nun leben auf dem Mars viele Millionen Menschen. Das Gleiche können wir uns auf der Venus nicht zumuten. Zwar wird es wohl keine äußere Bedrohung geben, gegen die uns die USA oder Jahrhunderte später nun die UNO beschützen muss. Aber einen gewissen Status an Eigenständigkeit als Bewohner der Venus möchten wir doch erlangen. So haben wir in den letzten hundert Jahren begonnen, entsprechende Verträge zu verhandeln.
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Auf der Erde hat man den Sahara-Anrainer-Staaten Jahrzehnte später ein großes Areal abgekauft und dort einen Raumhafen errichtet. Dort starten und landen von nun an die Shuttles zur Orbitalstation. Gleichzeitig fliegen von dort Flugzeuge zu allen Millionenstädten rund um den Erdball. Hotels aller großen Hotellerie-Konzerne bewerben sich um die Durchreisenden. Weitere Firmen siedeln sich an, Wohngebiete und Freizeitmöglichkeiten für die Angestellten werden erbaut.
Noch einmal etwa hundert Jahre später siedeln sich die großen UNO-Organisationen in der Nähe des Raumhafens an. Repräsentative Gebäude für die Institutionen der UNO kommen hinzu. Bald darauf verzichtet man in den Gremien auf die Einstimmigkeit und setzt auf demokratische Mehrheitsbeschlüsse. Der Samen einer Weltregierung wird gelegt.
In der buddhistischen Welt haben sich ebenfalls Dinge ereignet. Zur Verdeutlichung reiße ich einmal kurz die Geschichte dieser Philosophie an: Um etwa 500 vor Christus hat der Sohn eines reichen Brahmanen in Nordindien, Siddharta Gautama, den Buddhismus begründet. Diese Philosophie ist auf den Ausgleich zwischen Arm und Reich ausgerichtet, um das irdische Leid einzudämmen.
Ungefähr 700 Jahre später hat sich eine Anzahl spiritueller Lehrer des Buddhismus von Buddhas Pfad abgewandt und Habgier und Egoismus gepredigt. Sie haben zwei benachbarte Königreiche auf dem indischen Subkontinent gegeneinandergehetzt, um davon zu profitieren. Allerdings wurden sie von rechtgläubigen spirituellen Lehrern besiegt. Niemand weiß aber, wohin sich die flüchtigen spirituellen Lehrer gewandt haben.
Schon früh ist diese Irrlehre allerdings im christlichen Kulturraum unter dem christlichen Mantel wiederaufgetaucht. Lange ist sie latent vorhanden gewesen, bis im frühen 16. Jahrhundert der Dreieckshandel über den Atlantik begann: Zuckerrohr wird von den amerikanischen Plantagen nach Europa verschifft, veredelte Wirtschaftsgüter und Nahrungsmittel werden nach Afrika gebracht und von dort schließlich Sklaven nach Amerika. Das ist gleichzeitig der Beginn des Kapitalismus gewesen. Reichtum, Habgier und Egoismus zeichnet ihn aus.
500 Jahre nach der Besiedelung der inneren Gesteinsplaneten durch den Menschen entwickelt wieder ein buddhistischer Mönch die Lehre vom Egoismus und Habgier. Er gewinnt Schüler. Sein Kreis erweitert sich in die westliche Hemisphäre hinein, wo er natürlich auf fruchtbaren Boden fällt.
Das hat eine kleine Gruppe buddhistischer Mönche aus der Industrienation Japan zum Anlass genommen, Spenden bei verschiedenen Firmen zu sammeln. Sie haben damit ein buddhistisches Kloster gegründet mit Klosterschule und großer digitaler Bibliothek. Diese Schule erlangt bald große Popularität, fast so wie zweitausend Jahre zuvor die Bibliothek von Alexandria. Weitere Spenden kommen herein. Die Absolventen der Schule sind in den Spenderfirmen als Führungskräfte gern gesehen.
Als dann der Raumhafen auf dem Gebiet der Sahara auch durch die UNO an Bedeutung gewinnt, entscheiden die Mönche, dort ebenfalls einen Jinja -Schrein- aufzubauen, wie sie ihren Kristallisationspunkt japanisch nennen. Die Gegenseite infiltriert langsam die aus der Mars Ressource Corporation nach dessen Abschottung hervorgegangene Space Ressource Corporation, die im Laufe der Zeit dieser Irrlehre vollkommen verfällt.
Äußerlich sieht der Jinja aus, wie die Wissenschaft sich die 'hängenden Gärten der Semiramis' vorstellt, einem vergangenen Weltwunder aus dem antiken Irak. Genau wie in den zeitgenössischen Beschreibungen der 'hängenden Gärten' handelt es sich beim Jinja um eine weitläufige Stufenpyramide mit Bepflanzung und Wasserspielen. Damit wollen die Mönche zeigen, dass man die Natur bewahrt und auch in der Lage ist, Wüsten zu begrünen.
Im Inneren des 'Schreins' befindet sich das digitale Archiv wie im japanischen Vorbild. Außerdem gibt es dort auch eine Schule mit allem was dazu gehört, wie Schulungsräume, Mensas, Wohnräume für Schüler und Lehrer, und Besprechungsräume sowie Säle für verschiedene Zeremonien. Ebenerdig liegen Säle, in denen Gläubige zu Buddha beten können. In den obersten Etagen liegen Hangars für kleine Luftfahrtgeräte, die sich mit Mantelschrauben in die Luft erheben können. Diese Lufttaxis können dort auch gereinigt und gewartet werden.
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Jahre später schwebt eine riesige flache Linse in der Venusatmosphäre. Durch das Carbon ist sie einerseits leicht, aber auch stabil. Die Atmosphäre im Inneren ist der Erdatmosphäre nachgebildet und erzeugt trotzdem Auftrieb genug, so dass sich die 'Wolkenstadt' in der Höhe hält. Bald ziehen die Bewohner der Venusstation in die Wolkenstadt um. Die nicht mehr benötigte Station lässt man absinken. Sie wird in der dichten tieferen Atmosphäre bald zerquetscht und verbrennt auf der Venusoberfläche.
Nun forciert man den Familien-Nachzug und schreibt weitere Berufe aus. Neben Ärzten und Lehrern wirbt man um Personen, die gewillt sind, in der Wolkenstadt kleinere Firmen für jeden Lebensbedarf zu gründen. Die nötige Energieversorgung geschieht über Photovoltaik, da durch die besondere Physik der Venus ständig die Sonne scheint. Eine Teflon-Außenhülle schützt die Stadt vor der Schwefelsäure in der Atmosphäre. Den Auftrieb, der die Stadt auf etwa 55 Kilometern Höhe hält, erreichen wir durch die niedrigere Molekülmasse der irdischen Atemluft in der Stadt, gegenüber dem umgebenden Kohlendioxid als Hauptbestandteil der Venusatmosphäre.
Je mehr die Wolkenstadt einem Gemeinwesen aus den USA ähnelt, desto öfter kommen in der Bevölkerung Stimmen auf, 'Ishtar City' auch politisch wie ein echtes Gemeinwesen zu behandeln. Wir haben die Wolkenstadt 'Ishtar City' genannt, weil sie geostationär über einer Kontinentalplatte schwebt, die von den Wissenschaftlern 'Ishtarland' genannt wird. Sie hat etwa die Größe von Australien und liegt auf dem 60. Breitengrad der Venus.
In den USA dient eine Stadt den Bedürfnissen der Menschen, die in ihr wohnen. Sie stellt alles bereit, von Polizei und Brandschutz, Sicherung der Wasserversorgung und Energieerzeugung bis zu Hygienevorschriften, Gesundheitsvorschriften, Abfallentsorgung, Bildung, öffentliche Verkehrsmittel und Wohnungen. In der Gründungsurkunde werden die Ziele und Befugnisse der Verwaltung beschrieben. Die Organisation unterscheidet sich mit der Größe der Stadt.
Eine 'Kleinstadt', wie unsere, besitzt einen gewählten City Council -Stadtrat- und einen Mayor -Bürgermeister-. Daneben hat sie einen City Manager -Exekutivbeamten mit Managing-Erfahrung- und verschiedene Abteilungsleiter. Bürgermeister und Exekutivbeamter können in Kleinstädten auch eine Personalunion bilden. Bürgermeister und Stadtrat haben gegenseitig ein Vetorecht bei den Verordnungen -den Gesetzen der Stadt- und bei der Ernennung der Abteilungsleiter. Der Stadtrat erlässt die Verordnungen, legt den Steuersatz auf Eigentum fest und erstellt das Budget, mit dessen Hilfe die Abteilungen arbeiten.
Daran haben wir uns orientiert und die entsprechenden Stellen geschaffen. Da die NASA in Florida sitzt, ist unsere übergeordnete Behörde dieser Bundesstaat. Für die Sitze im Stadtrat und den Platz des Bürgermeisters bewerben sich bald Bürger, die sich in der Conservative Party, Liberal Party und der Green Party organisiert haben. Wie in den USA üblich, wird bei der Belegung der Sitze die Mehrheitswahl angewandt.
Wir haben gesehen, wie der Mars sich unabhängig von der Erde erklärt und sich gegen äußere Einflussnahme abgeschottet hat. Nun leben auf dem Mars viele Millionen Menschen. Das Gleiche können wir uns auf der Venus nicht zumuten. Zwar wird es wohl keine äußere Bedrohung geben, gegen die uns die USA oder Jahrhunderte später nun die UNO beschützen muss. Aber einen gewissen Status an Eigenständigkeit als Bewohner der Venus möchten wir doch erlangen. So haben wir in den letzten hundert Jahren begonnen, entsprechende Verträge zu verhandeln.
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Auf der Erde hat man den Sahara-Anrainer-Staaten Jahrzehnte später ein großes Areal abgekauft und dort einen Raumhafen errichtet. Dort starten und landen von nun an die Shuttles zur Orbitalstation. Gleichzeitig fliegen von dort Flugzeuge zu allen Millionenstädten rund um den Erdball. Hotels aller großen Hotellerie-Konzerne bewerben sich um die Durchreisenden. Weitere Firmen siedeln sich an, Wohngebiete und Freizeitmöglichkeiten für die Angestellten werden erbaut.
Noch einmal etwa hundert Jahre später siedeln sich die großen UNO-Organisationen in der Nähe des Raumhafens an. Repräsentative Gebäude für die Institutionen der UNO kommen hinzu. Bald darauf verzichtet man in den Gremien auf die Einstimmigkeit und setzt auf demokratische Mehrheitsbeschlüsse. Der Samen einer Weltregierung wird gelegt.
In der buddhistischen Welt haben sich ebenfalls Dinge ereignet. Zur Verdeutlichung reiße ich einmal kurz die Geschichte dieser Philosophie an: Um etwa 500 vor Christus hat der Sohn eines reichen Brahmanen in Nordindien, Siddharta Gautama, den Buddhismus begründet. Diese Philosophie ist auf den Ausgleich zwischen Arm und Reich ausgerichtet, um das irdische Leid einzudämmen.
Ungefähr 700 Jahre später hat sich eine Anzahl spiritueller Lehrer des Buddhismus von Buddhas Pfad abgewandt und Habgier und Egoismus gepredigt. Sie haben zwei benachbarte Königreiche auf dem indischen Subkontinent gegeneinandergehetzt, um davon zu profitieren. Allerdings wurden sie von rechtgläubigen spirituellen Lehrern besiegt. Niemand weiß aber, wohin sich die flüchtigen spirituellen Lehrer gewandt haben.
Schon früh ist diese Irrlehre allerdings im christlichen Kulturraum unter dem christlichen Mantel wiederaufgetaucht. Lange ist sie latent vorhanden gewesen, bis im frühen 16. Jahrhundert der Dreieckshandel über den Atlantik begann: Zuckerrohr wird von den amerikanischen Plantagen nach Europa verschifft, veredelte Wirtschaftsgüter und Nahrungsmittel werden nach Afrika gebracht und von dort schließlich Sklaven nach Amerika. Das ist gleichzeitig der Beginn des Kapitalismus gewesen. Reichtum, Habgier und Egoismus zeichnet ihn aus.
500 Jahre nach der Besiedelung der inneren Gesteinsplaneten durch den Menschen entwickelt wieder ein buddhistischer Mönch die Lehre vom Egoismus und Habgier. Er gewinnt Schüler. Sein Kreis erweitert sich in die westliche Hemisphäre hinein, wo er natürlich auf fruchtbaren Boden fällt.
Das hat eine kleine Gruppe buddhistischer Mönche aus der Industrienation Japan zum Anlass genommen, Spenden bei verschiedenen Firmen zu sammeln. Sie haben damit ein buddhistisches Kloster gegründet mit Klosterschule und großer digitaler Bibliothek. Diese Schule erlangt bald große Popularität, fast so wie zweitausend Jahre zuvor die Bibliothek von Alexandria. Weitere Spenden kommen herein. Die Absolventen der Schule sind in den Spenderfirmen als Führungskräfte gern gesehen.
Als dann der Raumhafen auf dem Gebiet der Sahara auch durch die UNO an Bedeutung gewinnt, entscheiden die Mönche, dort ebenfalls einen Jinja -Schrein- aufzubauen, wie sie ihren Kristallisationspunkt japanisch nennen. Die Gegenseite infiltriert langsam die aus der Mars Ressource Corporation nach dessen Abschottung hervorgegangene Space Ressource Corporation, die im Laufe der Zeit dieser Irrlehre vollkommen verfällt.
Äußerlich sieht der Jinja aus, wie die Wissenschaft sich die 'hängenden Gärten der Semiramis' vorstellt, einem vergangenen Weltwunder aus dem antiken Irak. Genau wie in den zeitgenössischen Beschreibungen der 'hängenden Gärten' handelt es sich beim Jinja um eine weitläufige Stufenpyramide mit Bepflanzung und Wasserspielen. Damit wollen die Mönche zeigen, dass man die Natur bewahrt und auch in der Lage ist, Wüsten zu begrünen.
Im Inneren des 'Schreins' befindet sich das digitale Archiv wie im japanischen Vorbild. Außerdem gibt es dort auch eine Schule mit allem was dazu gehört, wie Schulungsräume, Mensas, Wohnräume für Schüler und Lehrer, und Besprechungsräume sowie Säle für verschiedene Zeremonien. Ebenerdig liegen Säle, in denen Gläubige zu Buddha beten können. In den obersten Etagen liegen Hangars für kleine Luftfahrtgeräte, die sich mit Mantelschrauben in die Luft erheben können. Diese Lufttaxis können dort auch gereinigt und gewartet werden.
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