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Samstag, 8. Juli 2023
Neue Heimat L98 59b (51)
mariant, 10:27h
Dass die Kleinen so zurückhaltend reagieren, ist nur natürlich. Sie brauchen etwas Zeit, sich auf fremde Personen einzustellen. Sie kennen bis zum Eintritt in den Kindergarten nur ihre Eltern und die engere Verwandtschaft. Die Mutter nimmt darunter eine besondere Stellung ein. Sie pflegt von Geburt an eine enge Verbindung mit ihren Kindern.
Wir vergleichen unsere Kinder mit einer Pflanze, die gehegt und gepflegt, aber auch gestutzt werden muss, um richtig zu wachsen. Empathie und Zurückhaltung schätzen wir besonders. Diese Gewohnheiten zu entwickeln lernen Kinder von klein auf.
Unsere Erziehung geht davon aus, dass ein Kind von seiner Mutter abhängig ist. Von Geburt an stellen Mütter also eine innige Verbindung zu ihren Babys her. Sie verstärken diese Verbindung bis ins Erwachsenenalter. Die Eltern kümmern sich seit Generationen um die Aufgaben ihrer Kinder, wie sich anziehen, baden, den Tisch decken, um nur Beispiele zu geben. Dies geschieht auch noch bei Jugendlichen, so dass die Mutter den Sitz der Kleidung ihrer Kinder auch dann noch kontrolliert, bevor sie die Wohnung verlassen.
Wir ziehen diese Entwicklung von extremer Nähe einer Erziehung vor, die auf disziplinarischen Maßnahmen beruht. Lieber vertrauen die Mütter auf die intime Beziehung, die sie zu ihren Kindern aufgebaut haben, statt sie zu bestrafen oder angemessenes Verhalten zu erzwingen.
Wir wägen stets ab, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf andere Menschen hat. Harmonie ist eines der wertvollsten Dinge im Umgang mit anderen Menschen. Den Kindern wird von klein auf geduldig erklärt, welche Auswirkungen ihre Handlungen und Gefühle auf andere Menschen und Tiere haben.
Da Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder auf die Wirkung der Nähe setzen, leiten sie die Kinder in ihrer Entwicklung an, Verhaltensmuster zu entwickeln, die Harmonie und Empathie ausstrahlen.
Wenn die Kinder älter werden, werden sie Teil von kleinen Gruppen, wie die Spielgruppe im Kindergarten, die Schulklasse, Sport- und Kulturvereine. Die Interaktion in diesen Gruppen basiert wieder auf Harmonie und Kooperation. Der soziale Druck dieser Gruppen lehrt die Kinder angemessenes Verhalten und Gehorsam.
*
Luke setzt sich an den Esstisch im Hauptraum, nachdem Mama ihm einen Platz zugewiesen hat. Danach tragen wir die Schüsseln mit dem Essen an den Tisch. Für die Privatwohnungen haben wir auf eine von einer künstlichen Intelligenz gesteuerten Kochautomatik verzichtet, um nicht zuviel Energie zu verbrauchen. Wir haben in Eseís keinen Fusionsreaktor wie im Lander und in der Orbitalstation, die einmal das Kolonisten-Raumschiff gewesen ist. Stattdessen gibt es in der Stadt viele dezentrale Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen.
Beim Auftragen der Speisen müssen wir auf die Kleinen achten, die uns zwischen den Füßen herumlaufen. Mala setzt ihre Kinder anschließend auf Stühle und stellt ihre kleinen Schalen vor sie hin. Danach nimmt sie zwischen ihnen Platz, um ihr Speisen zu überwachen. Wir bedienen uns aus den Schüsseln und beginnen zu essen.
Wir vergleichen unsere Kinder mit einer Pflanze, die gehegt und gepflegt, aber auch gestutzt werden muss, um richtig zu wachsen. Empathie und Zurückhaltung schätzen wir besonders. Diese Gewohnheiten zu entwickeln lernen Kinder von klein auf.
Unsere Erziehung geht davon aus, dass ein Kind von seiner Mutter abhängig ist. Von Geburt an stellen Mütter also eine innige Verbindung zu ihren Babys her. Sie verstärken diese Verbindung bis ins Erwachsenenalter. Die Eltern kümmern sich seit Generationen um die Aufgaben ihrer Kinder, wie sich anziehen, baden, den Tisch decken, um nur Beispiele zu geben. Dies geschieht auch noch bei Jugendlichen, so dass die Mutter den Sitz der Kleidung ihrer Kinder auch dann noch kontrolliert, bevor sie die Wohnung verlassen.
Wir ziehen diese Entwicklung von extremer Nähe einer Erziehung vor, die auf disziplinarischen Maßnahmen beruht. Lieber vertrauen die Mütter auf die intime Beziehung, die sie zu ihren Kindern aufgebaut haben, statt sie zu bestrafen oder angemessenes Verhalten zu erzwingen.
Wir wägen stets ab, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf andere Menschen hat. Harmonie ist eines der wertvollsten Dinge im Umgang mit anderen Menschen. Den Kindern wird von klein auf geduldig erklärt, welche Auswirkungen ihre Handlungen und Gefühle auf andere Menschen und Tiere haben.
Da Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder auf die Wirkung der Nähe setzen, leiten sie die Kinder in ihrer Entwicklung an, Verhaltensmuster zu entwickeln, die Harmonie und Empathie ausstrahlen.
Wenn die Kinder älter werden, werden sie Teil von kleinen Gruppen, wie die Spielgruppe im Kindergarten, die Schulklasse, Sport- und Kulturvereine. Die Interaktion in diesen Gruppen basiert wieder auf Harmonie und Kooperation. Der soziale Druck dieser Gruppen lehrt die Kinder angemessenes Verhalten und Gehorsam.
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Luke setzt sich an den Esstisch im Hauptraum, nachdem Mama ihm einen Platz zugewiesen hat. Danach tragen wir die Schüsseln mit dem Essen an den Tisch. Für die Privatwohnungen haben wir auf eine von einer künstlichen Intelligenz gesteuerten Kochautomatik verzichtet, um nicht zuviel Energie zu verbrauchen. Wir haben in Eseís keinen Fusionsreaktor wie im Lander und in der Orbitalstation, die einmal das Kolonisten-Raumschiff gewesen ist. Stattdessen gibt es in der Stadt viele dezentrale Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen.
Beim Auftragen der Speisen müssen wir auf die Kleinen achten, die uns zwischen den Füßen herumlaufen. Mala setzt ihre Kinder anschließend auf Stühle und stellt ihre kleinen Schalen vor sie hin. Danach nimmt sie zwischen ihnen Platz, um ihr Speisen zu überwachen. Wir bedienen uns aus den Schüsseln und beginnen zu essen.
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Mittwoch, 5. Juli 2023
Neue Heimat L98 59b (50)
mariant, 10:25h
Kurz vor dem Ausgang treffe ich Luke Snider. Er ist vier Jahre älter als ich und arbeitet in der wissenschaftlichen Abteilung des Archivs als Ethnologe. Seine Mutter ist vor fünf Jahren ebenfalls an Krebs gestorben. Man kann sicher davon ausgehen, dass es in jeder Familie einen Krebsfall gibt. Das wird sicher aufhören, wenn alle Raumfahrer verstorben sind, die den Flug von der Erde nach Angion gewagt haben. Lukes Vater ist Biologe.
Er löst sich mit ihm in der Betreuung seiner Geschwister ab, sofern sie noch zuhause wohnen. Bei uns zuhause übernimmt das Mama, wie eh und je. Seit Papa gestorben ist und keine Ob mehr verdient, gebe ich meinen Verdienst zuhause ab. Mama ist inzwischen 64. Ich habe noch drei Geschwister, die auch schon alle eine eigene Familie gegründet haben. Mama verdient sich durch Handarbeiten bei Kleidung und Wohntextilien hier und da noch einen Ob hinzu.
Zum Begrüßen nimmt mich Luke kurz in den Arm. Er lächelt glücklich und fragt:
"Sollen wir heute deine Mutter besuchen?"
Ich bin sofort dafür, denn damit stellt er sich meiner Mutter vor. Also begleitet Luke mich durch die Stadt. Wir gehen unter einer leicht geschwungenen Balustrade entlang. So ähnlich sollen auf der Erde die sogenannten 'Pedways' ausgesehen und funktioniert haben. Auf diesen Wegen treffen wir nur weitere Fußgänger. Eine Etage tiefer fahren elektrisch betriebene Fahrzeuge aller Art.
Unsere Häuser haben meistens kreisförmige Grundrisse. Kleine Fenster aus einem Karbongitter mit kleinen Glasscheiben leiten tagsüber Licht in die Innenräume. Über allem thront jeweils ein Kuppeldach aus Karbon. Auch die Geschoßdecken bestehen aus diesem Material, während die Wände aus Sandstein bestehen, den wir auch um Eseís herum im Boden finden.
Wir gehen bald durch eine schmale Gasse und haben schließlich unser Haus erreicht. Ich öffne die Tür und wir steigen über eine Treppe in den zweiten Stock, wo unsere Wohnung liegt. Ich öffne unsere Wohnung mit meiner Karte und rufe in die Wohnung:
"Hi, Mam! Ich bin zuhause!"
Mama kommt zur Tür und umarmt mich. Danach neigt sie leicht ihren Kopf in Lukes Richtung. Luke stellt sich höflich vor:
"Hallo, guten Abend, Frau Kumari. Mein Name ist Luke Snider."
"Hallo Herr Snider," sagt Mama lächelnd. "Kommen Sie gerne herein. Mögen Sie etwas essen?"
"Gerne," antwortet er und neigt ebenfalls seinen Kopf.
Wir kennen das Händeschütteln nicht. Unsere Eltern haben uns beigebracht, uns stattdessen leicht zu verneigen. So reduzieren wir die Weitergabe von krankmachenden Keimen.
Als wir die Garderobe verlassen und den zentralen Hauptraum betreten, fliegt seitlich eine Tür auf und zwei kleine Kinder, ein Junge und ein Mädchen im Alter von etwa 3 Jahren stürmen heraus. Sie wollen mich begrüßen, verhalten aber im Schritt und wenden sich schüchtern ab, als sie Luke entdecken. Kurz hinter ihnen verlässt meine Schwester Mala das Zimmer und begrüßt uns nun ebenfalls. Danach sagt sie zu ihren Kindern:
"Kommt, wir helfen Oma!"
*
Er löst sich mit ihm in der Betreuung seiner Geschwister ab, sofern sie noch zuhause wohnen. Bei uns zuhause übernimmt das Mama, wie eh und je. Seit Papa gestorben ist und keine Ob mehr verdient, gebe ich meinen Verdienst zuhause ab. Mama ist inzwischen 64. Ich habe noch drei Geschwister, die auch schon alle eine eigene Familie gegründet haben. Mama verdient sich durch Handarbeiten bei Kleidung und Wohntextilien hier und da noch einen Ob hinzu.
Zum Begrüßen nimmt mich Luke kurz in den Arm. Er lächelt glücklich und fragt:
"Sollen wir heute deine Mutter besuchen?"
Ich bin sofort dafür, denn damit stellt er sich meiner Mutter vor. Also begleitet Luke mich durch die Stadt. Wir gehen unter einer leicht geschwungenen Balustrade entlang. So ähnlich sollen auf der Erde die sogenannten 'Pedways' ausgesehen und funktioniert haben. Auf diesen Wegen treffen wir nur weitere Fußgänger. Eine Etage tiefer fahren elektrisch betriebene Fahrzeuge aller Art.
Unsere Häuser haben meistens kreisförmige Grundrisse. Kleine Fenster aus einem Karbongitter mit kleinen Glasscheiben leiten tagsüber Licht in die Innenräume. Über allem thront jeweils ein Kuppeldach aus Karbon. Auch die Geschoßdecken bestehen aus diesem Material, während die Wände aus Sandstein bestehen, den wir auch um Eseís herum im Boden finden.
Wir gehen bald durch eine schmale Gasse und haben schließlich unser Haus erreicht. Ich öffne die Tür und wir steigen über eine Treppe in den zweiten Stock, wo unsere Wohnung liegt. Ich öffne unsere Wohnung mit meiner Karte und rufe in die Wohnung:
"Hi, Mam! Ich bin zuhause!"
Mama kommt zur Tür und umarmt mich. Danach neigt sie leicht ihren Kopf in Lukes Richtung. Luke stellt sich höflich vor:
"Hallo, guten Abend, Frau Kumari. Mein Name ist Luke Snider."
"Hallo Herr Snider," sagt Mama lächelnd. "Kommen Sie gerne herein. Mögen Sie etwas essen?"
"Gerne," antwortet er und neigt ebenfalls seinen Kopf.
Wir kennen das Händeschütteln nicht. Unsere Eltern haben uns beigebracht, uns stattdessen leicht zu verneigen. So reduzieren wir die Weitergabe von krankmachenden Keimen.
Als wir die Garderobe verlassen und den zentralen Hauptraum betreten, fliegt seitlich eine Tür auf und zwei kleine Kinder, ein Junge und ein Mädchen im Alter von etwa 3 Jahren stürmen heraus. Sie wollen mich begrüßen, verhalten aber im Schritt und wenden sich schüchtern ab, als sie Luke entdecken. Kurz hinter ihnen verlässt meine Schwester Mala das Zimmer und begrüßt uns nun ebenfalls. Danach sagt sie zu ihren Kindern:
"Kommt, wir helfen Oma!"
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Sonntag, 2. Juli 2023
Neue Heimat L98 59b (49)
mariant, 09:44h
--Eine neue Bedrohung--
Seit der Landung auf Angeon sind 19 Jahre vergangen. Ich selbst bin inzwischen 22 Jahre alt und habe meinen Traum zum Job gemacht. Mein Name ist Padma Kumari. Meine Eltern haben mir den Vornamen Padma gegeben, weil es in der indischen Region auf unserem Ursprungsplaneten die Bezeichnung der Wasserpflanze mit der wunderschönen Blüte ist, die in der westlichen Hemisphäre dort 'Lotus' genannt wird. Sie hat die Bedeutung der Unsterblichkeit.
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich Padma heiße. Mein Vater ist leider gerade erst vor einem Jahr an Krebs gestorben. Das ist die Geißel der Weltraumfahrt! Viele Menschen aus der älteren Generation, die Eseís aufgebaut haben, sind daran gestorben. Nun habe ich nur noch meine Mutter. Wer weiß, wie lange noch...
Im Hinterland unserer Stadt liegt ein wunderschönes Seenland. Dort gibt es seit ein paar Jahren ein Ferienhotel, in dem die Menschen ausspannen können. Ich habe dort einen Job an der Rezeption als Empfangs- und Servicemitarbeiterin ergattern können. Meine Aufgaben sind der Telefondienst, das Check-In der Gäste und das Bearbeiten von Reservierungen. Von der Stadt fährt eine Einschienenbahn in kurzem Takt rund um die Uhr ins Seenland und wieder zurück, so dass ich täglich die Strecke in jeder Schicht von zuhause aus bewältigen kann.
Das Hotel hat ein v-förmig errichtetes Hauptgebäude mit schräg angeordneten Zimmern, so dass von jedem Zimmer der Blick auf das Seenland hinausgeht. Im Mittelteil ist die Rezeption, ein paar Läden, die Gastronomie und Hallen für Tennis und andere Sportarten untergebracht. Außerdem sind fünf Spheres sternförmig um das Hauptgebäude angelegt worden. In ihnen hat man die Vegetation verschiedener Kontinente Angions themenmäßig angepflanzt. Dort können die Gäste spazieren gehen und in verschiedenen Becken schwimmen und tauchen.
Das Seenland ist leider nicht zugänglich, weil manche Fische in den Seen für Menschen gefährlich sind. Auch kommen Flugsaurier dorthin zum Fischen und Fressen. Deshalb sind die Spheres mit Sicherheitsglas versehen worden. Man hat auch darauf geachtet, dass sie nicht spiegeln, um Flugsaurier nicht zu Angriffen zu reizen. Die Spheres kann man übrigens auch im Rahmen eines Tagesausfluges besuchen, ohne ein Zimmer buchen zu müssen.
Solch ein Besuch kostet 1 Ob. Das heißt, dass der Besucher einen Schein abgibt, mit dem er theoretisch eine Obligation, also eine persönliche Verbindlichkeit, eine Verpflichtung, gegenüber dem Hotel eingeht irgendeine Tätigkeit auszuführen, die vom Hotel nachgefragt wird. Da diese Scheine aber nicht personalisiert sind, kann das Hotel damit zum Beispiel auch Lieferungen oder Löhne bezahlen.
Wieder einmal habe ich Feierabend und fahre mit der Einschienenbahn nach Hause. In Eseís angekommen, steige ich aus der Bahn und gehe zum Ausgang des Bahnhofs. Hier reiht sich Geschäft an Geschäft. Zum einen sind es Restaurants und Cafés, die zum Verweilen einladen, aber auch Souvenir-Shops, in denen man kleine Geschenke für einen lieben Menschen kaufen kann. Genauso gibt es hier auch Bekleidungs- und Hygieneartikelläden für Leute, denen vor der Reise einfällt, dass sie etwas vergessen haben. Ähnliche Läden gibt es übrigens auch bei uns im Hotel.
Seit der Landung auf Angeon sind 19 Jahre vergangen. Ich selbst bin inzwischen 22 Jahre alt und habe meinen Traum zum Job gemacht. Mein Name ist Padma Kumari. Meine Eltern haben mir den Vornamen Padma gegeben, weil es in der indischen Region auf unserem Ursprungsplaneten die Bezeichnung der Wasserpflanze mit der wunderschönen Blüte ist, die in der westlichen Hemisphäre dort 'Lotus' genannt wird. Sie hat die Bedeutung der Unsterblichkeit.
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich Padma heiße. Mein Vater ist leider gerade erst vor einem Jahr an Krebs gestorben. Das ist die Geißel der Weltraumfahrt! Viele Menschen aus der älteren Generation, die Eseís aufgebaut haben, sind daran gestorben. Nun habe ich nur noch meine Mutter. Wer weiß, wie lange noch...
Im Hinterland unserer Stadt liegt ein wunderschönes Seenland. Dort gibt es seit ein paar Jahren ein Ferienhotel, in dem die Menschen ausspannen können. Ich habe dort einen Job an der Rezeption als Empfangs- und Servicemitarbeiterin ergattern können. Meine Aufgaben sind der Telefondienst, das Check-In der Gäste und das Bearbeiten von Reservierungen. Von der Stadt fährt eine Einschienenbahn in kurzem Takt rund um die Uhr ins Seenland und wieder zurück, so dass ich täglich die Strecke in jeder Schicht von zuhause aus bewältigen kann.
Das Hotel hat ein v-förmig errichtetes Hauptgebäude mit schräg angeordneten Zimmern, so dass von jedem Zimmer der Blick auf das Seenland hinausgeht. Im Mittelteil ist die Rezeption, ein paar Läden, die Gastronomie und Hallen für Tennis und andere Sportarten untergebracht. Außerdem sind fünf Spheres sternförmig um das Hauptgebäude angelegt worden. In ihnen hat man die Vegetation verschiedener Kontinente Angions themenmäßig angepflanzt. Dort können die Gäste spazieren gehen und in verschiedenen Becken schwimmen und tauchen.
Das Seenland ist leider nicht zugänglich, weil manche Fische in den Seen für Menschen gefährlich sind. Auch kommen Flugsaurier dorthin zum Fischen und Fressen. Deshalb sind die Spheres mit Sicherheitsglas versehen worden. Man hat auch darauf geachtet, dass sie nicht spiegeln, um Flugsaurier nicht zu Angriffen zu reizen. Die Spheres kann man übrigens auch im Rahmen eines Tagesausfluges besuchen, ohne ein Zimmer buchen zu müssen.
Solch ein Besuch kostet 1 Ob. Das heißt, dass der Besucher einen Schein abgibt, mit dem er theoretisch eine Obligation, also eine persönliche Verbindlichkeit, eine Verpflichtung, gegenüber dem Hotel eingeht irgendeine Tätigkeit auszuführen, die vom Hotel nachgefragt wird. Da diese Scheine aber nicht personalisiert sind, kann das Hotel damit zum Beispiel auch Lieferungen oder Löhne bezahlen.
Wieder einmal habe ich Feierabend und fahre mit der Einschienenbahn nach Hause. In Eseís angekommen, steige ich aus der Bahn und gehe zum Ausgang des Bahnhofs. Hier reiht sich Geschäft an Geschäft. Zum einen sind es Restaurants und Cafés, die zum Verweilen einladen, aber auch Souvenir-Shops, in denen man kleine Geschenke für einen lieben Menschen kaufen kann. Genauso gibt es hier auch Bekleidungs- und Hygieneartikelläden für Leute, denen vor der Reise einfällt, dass sie etwas vergessen haben. Ähnliche Läden gibt es übrigens auch bei uns im Hotel.
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