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Samstag, 21. Oktober 2023
Neue Heimat L98 59b (86)
mariant, 10:05h
"Hallo, Papa," meine ich, säuerlich grinsend. "Das ja! Aber jetzt beginnt ja erst die Arbeit mit den Texten."
"Ich schlage dir vor, du setzt dich ins Archiv. Ein freier Schreibtisch wird sich schon finden lassen. Da hast du dann deine Ruhe. Wenn du am Nachmittag nachhause kommst, kümmerst du dich um sie... Wie heißt sie eigentlich?"
"Entschuldigung!" antworte ich nun. "Das ist meine Frau Ckilorr. Ckilorr, das ist mein Vater Luke."
"Ihr habt geheiratet?"
"Jaein," winde ich mich. "'Schimm', der Häuptling hat uns einander an die Seite gestellt. Heiraten in unserem Sinne müssen wir noch."
"Ah, okay. Nach unserer Terminologie geltet ihr also als verlobt. Ich denke, das müssen wir feiern. Mögt ihr heute Abend ein Restaurant besuchen?"
Mama und ich nicken lächelnd. Ckilorr steht etwas verständnislos dabei. Ich erkläre ihr:
"Wenn wir einmal ein Fest feiern wollen, kochen wir nicht selber. Wir wollen der Hausfrau die Arbeit ersparen. Stattdessen gehen wir in ein Geschäft, wo es fertig gekochte Speisen zu kaufen gibt. Man kann sich dort auch an einen Tisch setzen und essen."
Wir verlassen die Wohnung erneut, diesmal gemeinsam mit meinen Eltern. Papa führt uns zu dem Einkaufszentrum, wo wir vorhin schon gewesen sind. In der Ebene über dem Lebensmittelgeschäft gibt es verschiedene Möglichkeiten von kleinen Snacks bis große Menüs zu sich zu nehmen, indem man ein Café, eine Gaststätte oder ein Restaurant besucht.
Papa steuert ein Restaurant an, hält uns die Tür auf und schaut nach einem freien Tisch für vier Personen. Ckilorrs bisherige Vorstellungen werden wieder einmal damit auf den Kopf gestellt, dass man einfach irgendwo hingehen kann und die Wahl hat, was man essen möchte. Sie ist ganz fasziniert.
Am nächsten Tag gehe ich ins Archiv und schaue mich dort nach einem freien Schreibtisch um, an dem ich den Wust an Informationen in meiner Cloud sortieren und wissenschaftlich aufbereiten kann. Anschließend gehe ich ins Rathaus und lasse mir einen Hochzeitstermin geben. Als ich schließlich nachhause komme, sehe ich Mama mit Ckilorr am Couchtisch sitzen und Körbe flechten. Das freut mich sehr.
Ich besuche Tage später mit Ckilorr auch das Genetiklabor in unserer Krankenstation.
*
Mein Ssuckan -Ehemann- 'Scho' ist eine ganz besondere Art von Mensch. Ein Leben ohne ihn kann ich mir nicht mehr vorstellen. Auch wenn wir aus zwei verschiedenen Spezies stammen. Er hat mir erklärt, dass seine Spezies von einer anderen Enga -Welt- stammt. Dort hat es zu viele von ihnen gegeben. Darum haben sie andere Welten gesucht.
"Scho' hat lange bei uns gelebt. Anfangs hat er sich benommen wie ein Baby und ich habe ihm viel erklären müssen. Er hat sich sehr angestrengt, unsere Lebensweise anzunehmen und darüber sind wir uns emotional immer nähergekommen.
Nach langer Zeit äußert er den Wunsch, zu der großen Siedlung seiner Leute, die er Menschen nennt, zurückzukehren. Er spricht davon, dass dort eine Menge Arbeit auf ihn wartet. Aus diesem Grund habe ich ihn ängstlich gefragt:
"Poch meh niß'am -Kommst du wieder zurück-?"
"Ich schlage dir vor, du setzt dich ins Archiv. Ein freier Schreibtisch wird sich schon finden lassen. Da hast du dann deine Ruhe. Wenn du am Nachmittag nachhause kommst, kümmerst du dich um sie... Wie heißt sie eigentlich?"
"Entschuldigung!" antworte ich nun. "Das ist meine Frau Ckilorr. Ckilorr, das ist mein Vater Luke."
"Ihr habt geheiratet?"
"Jaein," winde ich mich. "'Schimm', der Häuptling hat uns einander an die Seite gestellt. Heiraten in unserem Sinne müssen wir noch."
"Ah, okay. Nach unserer Terminologie geltet ihr also als verlobt. Ich denke, das müssen wir feiern. Mögt ihr heute Abend ein Restaurant besuchen?"
Mama und ich nicken lächelnd. Ckilorr steht etwas verständnislos dabei. Ich erkläre ihr:
"Wenn wir einmal ein Fest feiern wollen, kochen wir nicht selber. Wir wollen der Hausfrau die Arbeit ersparen. Stattdessen gehen wir in ein Geschäft, wo es fertig gekochte Speisen zu kaufen gibt. Man kann sich dort auch an einen Tisch setzen und essen."
Wir verlassen die Wohnung erneut, diesmal gemeinsam mit meinen Eltern. Papa führt uns zu dem Einkaufszentrum, wo wir vorhin schon gewesen sind. In der Ebene über dem Lebensmittelgeschäft gibt es verschiedene Möglichkeiten von kleinen Snacks bis große Menüs zu sich zu nehmen, indem man ein Café, eine Gaststätte oder ein Restaurant besucht.
Papa steuert ein Restaurant an, hält uns die Tür auf und schaut nach einem freien Tisch für vier Personen. Ckilorrs bisherige Vorstellungen werden wieder einmal damit auf den Kopf gestellt, dass man einfach irgendwo hingehen kann und die Wahl hat, was man essen möchte. Sie ist ganz fasziniert.
Am nächsten Tag gehe ich ins Archiv und schaue mich dort nach einem freien Schreibtisch um, an dem ich den Wust an Informationen in meiner Cloud sortieren und wissenschaftlich aufbereiten kann. Anschließend gehe ich ins Rathaus und lasse mir einen Hochzeitstermin geben. Als ich schließlich nachhause komme, sehe ich Mama mit Ckilorr am Couchtisch sitzen und Körbe flechten. Das freut mich sehr.
Ich besuche Tage später mit Ckilorr auch das Genetiklabor in unserer Krankenstation.
*
Mein Ssuckan -Ehemann- 'Scho' ist eine ganz besondere Art von Mensch. Ein Leben ohne ihn kann ich mir nicht mehr vorstellen. Auch wenn wir aus zwei verschiedenen Spezies stammen. Er hat mir erklärt, dass seine Spezies von einer anderen Enga -Welt- stammt. Dort hat es zu viele von ihnen gegeben. Darum haben sie andere Welten gesucht.
"Scho' hat lange bei uns gelebt. Anfangs hat er sich benommen wie ein Baby und ich habe ihm viel erklären müssen. Er hat sich sehr angestrengt, unsere Lebensweise anzunehmen und darüber sind wir uns emotional immer nähergekommen.
Nach langer Zeit äußert er den Wunsch, zu der großen Siedlung seiner Leute, die er Menschen nennt, zurückzukehren. Er spricht davon, dass dort eine Menge Arbeit auf ihn wartet. Aus diesem Grund habe ich ihn ängstlich gefragt:
"Poch meh niß'am -Kommst du wieder zurück-?"
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Mittwoch, 18. Oktober 2023
Neue Heimat L98 59b (85)
mariant, 10:15h
Ich habe zwei große Stoffbeutel eingesteckt. Nachdem wir ein paar Minuten gegangen sind, betreten wir eins der Einkaufszentren in deren unteren Ebene sich ein großes Lebensmittelgeschäft befindet. Wieder bekommt Ckilorr große Augen, als sie das fast unbegrenzte Angebot an Lebensmitteln sieht.
Wie in jedem Lebensmittelgeschäft in Eseís werden wir vom Personal höflich willkommen geheißen. Ich nehme einen der roten Körbe aus Karbon vom Stapel und Mamas Einkaufszettel in die andere Hand. Dann wandern wir durch die Gänge an Regalen und Körben voller Lebensmittel vorbei. Ckilorr staunt darüber, dass alles schon fertig gepflückt und gezupft ist, oder in Behältern abgefüllt.
Sie nimmt alles, was ich ihr von der Einkaufsliste vorlese, in die Hand und legt es in den Korb, den ich trage. Hin und wieder begegnen wir einem Mitarbeiter, der die Regale und Körbe an den Seiten nachfüllt. Er oder sie bedankt sich höflich, wenn Ckilorr ein Produkt in den Korb legt. Schließlich haben wir die Einkaufsliste abgearbeitet und gehen mit dem Korb an die Kasse. Dort müssen wir ein klein wenig warten, bis wir an der Reihe sind.
Die Mitarbeiterin scannt nun die Artikel und legt sie eine nach der anderen in einen grünen Korb auf der anderen Seite der Kasse. Dann drückt sie einen Knopf und ein Bon wird ausgedruckt, auf dem die Artikel aufgelistet sind und darunter die Anzahl der eingekauften Artikel steht.
Nun gehen wir zur Packstation und befüllen unsere mitgebrachten Beutel mit dem Einkauf. Am Ausgang gebe ich den Bon ab und halte meine Karte über das Lesegerät des Mitarbeiters. Wir haben 21 Artikel gekauft und zahlen dafür 21 Ob. Beim Hinausgehen wird uns ein "Auf Wiedersehen! Beehren Sie uns bald wieder!" hinterhergerufen.
Dann gehen wir wieder nachhause. Während ich die Beutel trage, geht Ckilorr neben mir her. Man kann spüren, dass sie etwas auf dem Herzen hat. Schließlich platzt sie mit der Frage heraus:
"Woher kommen die vielen Lebensmittel und wer pflückt das alles?"
Ich antworte ihr:
"Ich weiß nicht, ob es unter den ßiche -denkenden Wesen- hier auf der Welt schon welche gibt, die sich nicht einfach täglich aus dem Dschungel bedienen, sondern stattdessen Landwirtschaft betreiben. Diese ßiche würden viele essbare Pflanzen auf einer Lichtung anbauen, pflegen und ernten. Dann würden sie Vorräte davon einlagern, um genug zu essen zu haben bis zur nächsten Ernte. So ähnlich machen wir das auch."
Zuhause angekommen verteilt Mama den Einkauf in Vorratskammern mit verschiedenen Raumtemperaturen. Dann kommt auch schon Papa aus dem Archiv. Daran angegliedert ist die Hochschule, an der er Vorlesungen in Ethnologie gibt. Er heißt Luke Snider und ist vor etwa 20 Jahren auch schon eine Zeitlang bei den Ngachi gewesen und hat das Volk studiert.
Als er im Livingroom Ckilorr erblickt lächelt er freundlich, neigt seinen Kopf in ihre Richtung und sagt zu ihr:
"Ngati meh -Ich sehe dich-!"
Dann wendet er sich mir zu und grüßt:
"Hallo, Joe. Du hast deinen Einsatz beendet?"
Wie in jedem Lebensmittelgeschäft in Eseís werden wir vom Personal höflich willkommen geheißen. Ich nehme einen der roten Körbe aus Karbon vom Stapel und Mamas Einkaufszettel in die andere Hand. Dann wandern wir durch die Gänge an Regalen und Körben voller Lebensmittel vorbei. Ckilorr staunt darüber, dass alles schon fertig gepflückt und gezupft ist, oder in Behältern abgefüllt.
Sie nimmt alles, was ich ihr von der Einkaufsliste vorlese, in die Hand und legt es in den Korb, den ich trage. Hin und wieder begegnen wir einem Mitarbeiter, der die Regale und Körbe an den Seiten nachfüllt. Er oder sie bedankt sich höflich, wenn Ckilorr ein Produkt in den Korb legt. Schließlich haben wir die Einkaufsliste abgearbeitet und gehen mit dem Korb an die Kasse. Dort müssen wir ein klein wenig warten, bis wir an der Reihe sind.
Die Mitarbeiterin scannt nun die Artikel und legt sie eine nach der anderen in einen grünen Korb auf der anderen Seite der Kasse. Dann drückt sie einen Knopf und ein Bon wird ausgedruckt, auf dem die Artikel aufgelistet sind und darunter die Anzahl der eingekauften Artikel steht.
Nun gehen wir zur Packstation und befüllen unsere mitgebrachten Beutel mit dem Einkauf. Am Ausgang gebe ich den Bon ab und halte meine Karte über das Lesegerät des Mitarbeiters. Wir haben 21 Artikel gekauft und zahlen dafür 21 Ob. Beim Hinausgehen wird uns ein "Auf Wiedersehen! Beehren Sie uns bald wieder!" hinterhergerufen.
Dann gehen wir wieder nachhause. Während ich die Beutel trage, geht Ckilorr neben mir her. Man kann spüren, dass sie etwas auf dem Herzen hat. Schließlich platzt sie mit der Frage heraus:
"Woher kommen die vielen Lebensmittel und wer pflückt das alles?"
Ich antworte ihr:
"Ich weiß nicht, ob es unter den ßiche -denkenden Wesen- hier auf der Welt schon welche gibt, die sich nicht einfach täglich aus dem Dschungel bedienen, sondern stattdessen Landwirtschaft betreiben. Diese ßiche würden viele essbare Pflanzen auf einer Lichtung anbauen, pflegen und ernten. Dann würden sie Vorräte davon einlagern, um genug zu essen zu haben bis zur nächsten Ernte. So ähnlich machen wir das auch."
Zuhause angekommen verteilt Mama den Einkauf in Vorratskammern mit verschiedenen Raumtemperaturen. Dann kommt auch schon Papa aus dem Archiv. Daran angegliedert ist die Hochschule, an der er Vorlesungen in Ethnologie gibt. Er heißt Luke Snider und ist vor etwa 20 Jahren auch schon eine Zeitlang bei den Ngachi gewesen und hat das Volk studiert.
Als er im Livingroom Ckilorr erblickt lächelt er freundlich, neigt seinen Kopf in ihre Richtung und sagt zu ihr:
"Ngati meh -Ich sehe dich-!"
Dann wendet er sich mir zu und grüßt:
"Hallo, Joe. Du hast deinen Einsatz beendet?"
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Sonntag, 15. Oktober 2023
Neue Heimat L98 59b (84)
mariant, 09:52h
Dann geht sie in die Küche und holt die Lebensmittel auf den Tisch. Sie gibt Ckilorr den Auftrag die Kartoffeln in der Spüle zu waschen und reicht ihr dafür einen Seiher. Ihre Haut wird tiefschwarz und sie schaut Mama groß an.
Ich erkläre Mama nun:
"Die Ngachi kennen nur offenes Feuer. Ausgegrabene Wurzeln können auf zweierlei Art verarbeitet werden: Entweder man steckt sie auf einen angespitzten Ast und hält sie ins Feuer, um danach die Kruste aufzubrechen und den weichen Inhalt mit den Zähnen vom Spieß abzuknabbern. Oder man hält sie in einen Bach und reinigt sie unter fließendem Wasser, um sie danach zu schälen, kleinzuschneiden und in einer Suppe zu kochen."
Mama lächelt, stellt den Seiher in die Spüle und öffnet den Wasserhahn darüber. Dann reinigt sie die Kartoffeln unter fließendem Wasser, während Ckilorr interessiert zuschaut. Anschließend schält Mama die Kartoffeln und stückelt sie. Danach meint sie zu Ckilorr:
"Siehst du? So anders habe ich die Wurzeln jetzt auch nicht behandelt, wie bei euch im Dschungel."
"Aber mit anderen Gerätschaften, deren Funktion man erst erkennen muss!" kommentiere ich.
Anschließend wird der Salat ebenso gewaschen und die Blätter in kleinere Stücke gerissen. Nun nimmt sie das eingefrorene und in der Mikrowelle aufgetaute Fischfilet, spült es kurz ab und kocht es in einem Topf mit Wasser. Da hinein gibt Mama verschiedene Gewürze. Als der Fisch gar ist, nimmt sie ihn heraus, teilt ihn in drei Stücke und lässt das Fischwasser einkochen. Daraus stellt sie eine Soße her.
Danach helfen wir ihr, die beiden Schüsseln und die Platte mit dem Fisch auf den Esstisch zu stellen. Dazu stellt sie die Sauciere und eine Flasche mit Salatsoße. Ich biete Ckilorr Platz am Tisch auf einem Stuhl an. Sie schaut sich an, wie Mama sich setzt und nimmt dann auch ganz vorsichtig auf dem ungewohnten Möbel Platz.
Wir beginnen zu essen und auch Ckilorr langt zu. Sie gebraucht keine Soße und lässt das Besteck liegen, isst stattdessen mit den Fingern. Mir schwant nichts Gutes, also sage ich zu ihr:
"Wir wischen uns die Finger nicht an unserer Kleidung ab, deshalb nutzen wir Messer und Gabel. Schau her, wie ich das mache, Liebes."
Sie versucht es, aber sticht sich mit der Gabel neben die Lippe. Das schmerzt natürlich und sie lässt die Gabel fallen, die auf ihrem Kleid landet und dann auf den Boden rutscht. Danach nutzt sie wieder ihre Finger. Mama zieht die Augenbrauen hoch, holt eine Schale mit Wasser aus der Küche und ein Gästetuch aus dem Badezimmer für Ckilorr.
Zum Abschluss holt sie noch drei Schalen mit Fruchtspalten aus der Küche. Danach hat Ckilorr sozusagen die erste große Hürde in der Zivilisation genommen. Während Mama die Geschirrspülmaschine belädt und einschaltet, bleibe ich bei Ckilorr im Livingroom auf der Couch sitzen. Danach frage ich Mama, welche Lebensmittel sie braucht. Sie stellt einen Einkaufszettel zusammen und ich verlasse in Ckilorrs Begleitung die Wohnung, um das nächste Lebensmittelgeschäft aufzusuchen.
Ich erkläre Mama nun:
"Die Ngachi kennen nur offenes Feuer. Ausgegrabene Wurzeln können auf zweierlei Art verarbeitet werden: Entweder man steckt sie auf einen angespitzten Ast und hält sie ins Feuer, um danach die Kruste aufzubrechen und den weichen Inhalt mit den Zähnen vom Spieß abzuknabbern. Oder man hält sie in einen Bach und reinigt sie unter fließendem Wasser, um sie danach zu schälen, kleinzuschneiden und in einer Suppe zu kochen."
Mama lächelt, stellt den Seiher in die Spüle und öffnet den Wasserhahn darüber. Dann reinigt sie die Kartoffeln unter fließendem Wasser, während Ckilorr interessiert zuschaut. Anschließend schält Mama die Kartoffeln und stückelt sie. Danach meint sie zu Ckilorr:
"Siehst du? So anders habe ich die Wurzeln jetzt auch nicht behandelt, wie bei euch im Dschungel."
"Aber mit anderen Gerätschaften, deren Funktion man erst erkennen muss!" kommentiere ich.
Anschließend wird der Salat ebenso gewaschen und die Blätter in kleinere Stücke gerissen. Nun nimmt sie das eingefrorene und in der Mikrowelle aufgetaute Fischfilet, spült es kurz ab und kocht es in einem Topf mit Wasser. Da hinein gibt Mama verschiedene Gewürze. Als der Fisch gar ist, nimmt sie ihn heraus, teilt ihn in drei Stücke und lässt das Fischwasser einkochen. Daraus stellt sie eine Soße her.
Danach helfen wir ihr, die beiden Schüsseln und die Platte mit dem Fisch auf den Esstisch zu stellen. Dazu stellt sie die Sauciere und eine Flasche mit Salatsoße. Ich biete Ckilorr Platz am Tisch auf einem Stuhl an. Sie schaut sich an, wie Mama sich setzt und nimmt dann auch ganz vorsichtig auf dem ungewohnten Möbel Platz.
Wir beginnen zu essen und auch Ckilorr langt zu. Sie gebraucht keine Soße und lässt das Besteck liegen, isst stattdessen mit den Fingern. Mir schwant nichts Gutes, also sage ich zu ihr:
"Wir wischen uns die Finger nicht an unserer Kleidung ab, deshalb nutzen wir Messer und Gabel. Schau her, wie ich das mache, Liebes."
Sie versucht es, aber sticht sich mit der Gabel neben die Lippe. Das schmerzt natürlich und sie lässt die Gabel fallen, die auf ihrem Kleid landet und dann auf den Boden rutscht. Danach nutzt sie wieder ihre Finger. Mama zieht die Augenbrauen hoch, holt eine Schale mit Wasser aus der Küche und ein Gästetuch aus dem Badezimmer für Ckilorr.
Zum Abschluss holt sie noch drei Schalen mit Fruchtspalten aus der Küche. Danach hat Ckilorr sozusagen die erste große Hürde in der Zivilisation genommen. Während Mama die Geschirrspülmaschine belädt und einschaltet, bleibe ich bei Ckilorr im Livingroom auf der Couch sitzen. Danach frage ich Mama, welche Lebensmittel sie braucht. Sie stellt einen Einkaufszettel zusammen und ich verlasse in Ckilorrs Begleitung die Wohnung, um das nächste Lebensmittelgeschäft aufzusuchen.
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