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Freitag, 19. Januar 2024
Keltische Druiden -21
mariant, 10:42h
Wenn ich bedenke, der Kian -weise Mann- wäre mein Onkel, muss ich lächeln. Schnell laufe ich vor das Haus und in Richtung unseres Feldes. Die Ernte ist in den letzten Wochen eingefahren worden. Jetzt pflügt Athir -Vater- mit unserem Caball -Pferd- und meinen Brüdern das Feld. Das macht soviel Lärm, dass sie mich erst bemerken, als ich bei ihnen angekommen bin.
Ich berichte, dass wir Besuch von einem Druid im Haus haben und dass Großmutter gesagt hat, sie sollten bitte zum Essen nachhause kommen. Vater fixiert den Pflug und lenkt unser Kaltblut heim. Die Brüder gehen nebenher, während ich mich beeile, um im Haus weiter helfen zu können.
Als ich heimkomme, hat Großmutter noch mehr Speisen aus der Grube geholt. Ich husche geschwind an dem weisen Mann vorbei zur Feuerstelle. Nun haben wir alle Hände voll zu tun. Großmutter will wohl ein Festessen zur Begrüßung des ehrenwerten Kian auftragen. Schnell fülle ich den Tee in seiner Schale wieder auf. Er lächelt mich dankbar an und äußert sich dazu:
"Seid bedankt, meine Tochter!"
Nachdem die Männer das Caball -Pferd- aus dem Pflug gespannt und in den Stall gebracht haben, betreten sie das Haus. Sie begrüßen den Kian ehrfurchtsvoll. Danach holt Athir den Teekrug und vier Schalen an den Essplatz. Sie setzen sich und trinken Tee, um abzuwarten, bis wir Frauen mit dem Kochen fertig sind.
Endlich tragen wir die Speisen auf. Athir -Vater- verbeugt sich noch einmal und bittet den Druid hinzu. Dann erkennt er, was wir heute Mittag alles auftragen. Er fragt Mamaí belustigt:
"Haben wir heute etwas zu feiern?"
Mamaí lächelt verschämt und füllt die ihr hingehaltenen Schalen. Als jeder eine volle Schale vor sich stehen hat, erklärt Großmutter:
"Myrddin, dieser Kian -weise Mann- ist Erin, der Sohn von Maeron und Hafren, die damals in einer schrecklichen Feuersbrunst ums Leben gekommen sind. Er wird Drystan die letzte Ehre erweisen, so dass er beruhigt nach 'Folkwang' -jenseitiger Ort in der Anderswelt mit grünen Wiesen und wunderschöner Natur- gehen kann."
Einen Augenblick ist Stille in der Runde. Dann stellt Athir -Vater- fest:
"Dann müssen wir Bedran benachrichtigen! Shay, du wirst nach dem Essen zu deinem Onkel gehen und ihn benachrichtigen!"
Nach dem Mittagessen bleiben Vater und die Brüder noch bei Tee sitzen, während Shay unser Kaltblut vor den Heuwagen spannt. Damit ist er schneller bei Onkel Bedran. Am Nachmittag ist er wieder zurück und bringt Onkel Bedran, Tante Kyra und meine Neffen und Nichten mit. Großmutter überblickt die Szene. Während sich die Männer zusammensetzen, teilt Großmutter uns Frauen und Mädchen für die anfallenden Aufgaben ein. Auch meine jüngste Nichte erhält eine leichte Aufgabe, an die sie sich stolz und mit Hingabe macht.
Myrddin spricht in seiner Funktion als Hausherr und als Großvaters ältester Sohn. Sie beraten den Ablauf der Totenfeier für Großvater am morgigen Tag. Anschließend essen alle zu Abend. Onkel Bedran erzählt Niallan -Meister- Erin, dass sie den Hof seines Athir -Vaters- wieder aufgebaut haben und seit Jahren bewirtschaften, damit der Ackerboden nicht verwildert. Als es Nacht geworden ist und der Mond durch ein Windauge hereinscheint, legen wir uns alle schlafen.
*
Ich berichte, dass wir Besuch von einem Druid im Haus haben und dass Großmutter gesagt hat, sie sollten bitte zum Essen nachhause kommen. Vater fixiert den Pflug und lenkt unser Kaltblut heim. Die Brüder gehen nebenher, während ich mich beeile, um im Haus weiter helfen zu können.
Als ich heimkomme, hat Großmutter noch mehr Speisen aus der Grube geholt. Ich husche geschwind an dem weisen Mann vorbei zur Feuerstelle. Nun haben wir alle Hände voll zu tun. Großmutter will wohl ein Festessen zur Begrüßung des ehrenwerten Kian auftragen. Schnell fülle ich den Tee in seiner Schale wieder auf. Er lächelt mich dankbar an und äußert sich dazu:
"Seid bedankt, meine Tochter!"
Nachdem die Männer das Caball -Pferd- aus dem Pflug gespannt und in den Stall gebracht haben, betreten sie das Haus. Sie begrüßen den Kian ehrfurchtsvoll. Danach holt Athir den Teekrug und vier Schalen an den Essplatz. Sie setzen sich und trinken Tee, um abzuwarten, bis wir Frauen mit dem Kochen fertig sind.
Endlich tragen wir die Speisen auf. Athir -Vater- verbeugt sich noch einmal und bittet den Druid hinzu. Dann erkennt er, was wir heute Mittag alles auftragen. Er fragt Mamaí belustigt:
"Haben wir heute etwas zu feiern?"
Mamaí lächelt verschämt und füllt die ihr hingehaltenen Schalen. Als jeder eine volle Schale vor sich stehen hat, erklärt Großmutter:
"Myrddin, dieser Kian -weise Mann- ist Erin, der Sohn von Maeron und Hafren, die damals in einer schrecklichen Feuersbrunst ums Leben gekommen sind. Er wird Drystan die letzte Ehre erweisen, so dass er beruhigt nach 'Folkwang' -jenseitiger Ort in der Anderswelt mit grünen Wiesen und wunderschöner Natur- gehen kann."
Einen Augenblick ist Stille in der Runde. Dann stellt Athir -Vater- fest:
"Dann müssen wir Bedran benachrichtigen! Shay, du wirst nach dem Essen zu deinem Onkel gehen und ihn benachrichtigen!"
Nach dem Mittagessen bleiben Vater und die Brüder noch bei Tee sitzen, während Shay unser Kaltblut vor den Heuwagen spannt. Damit ist er schneller bei Onkel Bedran. Am Nachmittag ist er wieder zurück und bringt Onkel Bedran, Tante Kyra und meine Neffen und Nichten mit. Großmutter überblickt die Szene. Während sich die Männer zusammensetzen, teilt Großmutter uns Frauen und Mädchen für die anfallenden Aufgaben ein. Auch meine jüngste Nichte erhält eine leichte Aufgabe, an die sie sich stolz und mit Hingabe macht.
Myrddin spricht in seiner Funktion als Hausherr und als Großvaters ältester Sohn. Sie beraten den Ablauf der Totenfeier für Großvater am morgigen Tag. Anschließend essen alle zu Abend. Onkel Bedran erzählt Niallan -Meister- Erin, dass sie den Hof seines Athir -Vaters- wieder aufgebaut haben und seit Jahren bewirtschaften, damit der Ackerboden nicht verwildert. Als es Nacht geworden ist und der Mond durch ein Windauge hereinscheint, legen wir uns alle schlafen.
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Dienstag, 16. Januar 2024
Keltische Druiden -20
mariant, 09:56h
Plötzlich höre ich ein Tierrudel vorbeistürmen. Vor Angst wage ich es immer noch nicht, meine Augen zu öffnen. Als es ruhig geworden ist, um uns herum, wendet sich der Kian zu mir um und erinnert mich noch einmal daran, was ich vorhatte:
"Würdest du mich nun bitte zu deinem ehrenwerten Athir -Vater- führen, meine Tochter?"
Ich schaue mich misstrauisch um, aber der Math -Bär- ist verschwunden. Also beeile ich mich, aus dem Wald heraus zu kommen. Der weise Mann folgt mir mit Leichtigkeit, obwohl er nur wenig jünger als mein Athir sein muss.
Als wir unseren Bauernhof erreichen, ist es fast Mittag. Ich führe ihn zu unserem Wohnhaus und schlage ihm das Bärenfell zur Seite, das den Eingang verdeckt. Der Kian bedankt sich lächelnd und betritt die Halle. Ich lasse das Bärenfell los und schlüpfe an dem ehrenwerten Besuch vorbei, um Mamaí den Tragekorb mit den gesammelten Wildkräutern und Pilzen zu übergeben.
Dabei sage ich ihr, dass wir Besuch haben. Mamaí schaut von der Feuerstelle auf und geht dem weisen Mann entgegen, um ihn zu begrüßen. Sofort lege ich den Korb ab und kümmere mich um das Essen auf dem Herd, damit nichts anbrennt. Das wäre jetzt gerade gegenüber dem hohen Besuch fatal.
Ich höre, wie Mamaí ihm Platz anbietet und ihm eine Schale Tee serviert. Nach dem Gruß kommt der Kian auf Großvaters Tod zu sprechen. Er bietet ihr an, ihm das Totenritual nachträglich zu gewähren. Mamaí antwortet:
"Ich werde einen meiner Söhne zu meinem Schwager senden und ihn davon in Kenntnis setzen. Mein Mann und alle Verwandten werden sich sehr darüber freuen!"
Jetzt betritt Großmutter die Halle mit einem Schulterjoch. Sie hat unsere Kühe gemolken und die Milch muss geschwind weiterverarbeitet werden. Ich erhebe mich und laufe Großmutter entgegen, um ihr das schwere Joch abzunehmen. Auch Großmutter begrüßt unseren Gast. Aus der Grube höre ich, wie sich das Gespräch weiterentwickelt.
Nachdem der Kian -weise Mann- den Gruß zurückgegeben hat, fragt er:
"Sehe ich hier die ehrwürdige Moja vor mir?"
Es entsteht eine kurze Pause. Dann antwortet Großmutter verhalten:
"Ja, ehrenwerter Kian -weiser Mann-, die bin ich..."
Dann spricht der Kian wieder. Er sagt zu ihr:
"Ich wäre beinahe Euer Ziehsohn geworden, wenn nicht der Druid, der hier weilte, als der Hof meiner Eltern niederbrannte, mich zu seinem Chihn -Schüler- erwählte."
Ich bin in der Grube fertig, habe die Milch in Fässer gegossen und mit einer Kelle einen Teil davon in eine Käsetrommel gefüllt, die ich nun beständig drehe. Dabei komme ich die Leiter wieder hoch. Ich sehe Großmutter stumm vor dem Kian stehen. Plötzlich beginnt sie zu zittern und sinkt vor ihm auf die Knie. Ich denke, sie hat einen Schwächeanfall erlitten und eile herbei. Ich höre noch, wie aus ihrem Mund der Name "Erin" kommt und schaue den weisen Mann an.
Dieser tritt an Großmutter heran, hilft ihr aufzustehen und sagt "Mamaí" zu ihr. Großmutter nimmt mit einem Schritt rückwärts wieder ein wenig Abstand, beugt den Kopf ehrerbietig und entfernt sich in Richtung zur Feuerstelle. Sie nimmt mir die Käsetrommel aus der Hand und fordert mich auf:
"Venia, geh auf's Feld und hole die Männer zum Essen!"
"Würdest du mich nun bitte zu deinem ehrenwerten Athir -Vater- führen, meine Tochter?"
Ich schaue mich misstrauisch um, aber der Math -Bär- ist verschwunden. Also beeile ich mich, aus dem Wald heraus zu kommen. Der weise Mann folgt mir mit Leichtigkeit, obwohl er nur wenig jünger als mein Athir sein muss.
Als wir unseren Bauernhof erreichen, ist es fast Mittag. Ich führe ihn zu unserem Wohnhaus und schlage ihm das Bärenfell zur Seite, das den Eingang verdeckt. Der Kian bedankt sich lächelnd und betritt die Halle. Ich lasse das Bärenfell los und schlüpfe an dem ehrenwerten Besuch vorbei, um Mamaí den Tragekorb mit den gesammelten Wildkräutern und Pilzen zu übergeben.
Dabei sage ich ihr, dass wir Besuch haben. Mamaí schaut von der Feuerstelle auf und geht dem weisen Mann entgegen, um ihn zu begrüßen. Sofort lege ich den Korb ab und kümmere mich um das Essen auf dem Herd, damit nichts anbrennt. Das wäre jetzt gerade gegenüber dem hohen Besuch fatal.
Ich höre, wie Mamaí ihm Platz anbietet und ihm eine Schale Tee serviert. Nach dem Gruß kommt der Kian auf Großvaters Tod zu sprechen. Er bietet ihr an, ihm das Totenritual nachträglich zu gewähren. Mamaí antwortet:
"Ich werde einen meiner Söhne zu meinem Schwager senden und ihn davon in Kenntnis setzen. Mein Mann und alle Verwandten werden sich sehr darüber freuen!"
Jetzt betritt Großmutter die Halle mit einem Schulterjoch. Sie hat unsere Kühe gemolken und die Milch muss geschwind weiterverarbeitet werden. Ich erhebe mich und laufe Großmutter entgegen, um ihr das schwere Joch abzunehmen. Auch Großmutter begrüßt unseren Gast. Aus der Grube höre ich, wie sich das Gespräch weiterentwickelt.
Nachdem der Kian -weise Mann- den Gruß zurückgegeben hat, fragt er:
"Sehe ich hier die ehrwürdige Moja vor mir?"
Es entsteht eine kurze Pause. Dann antwortet Großmutter verhalten:
"Ja, ehrenwerter Kian -weiser Mann-, die bin ich..."
Dann spricht der Kian wieder. Er sagt zu ihr:
"Ich wäre beinahe Euer Ziehsohn geworden, wenn nicht der Druid, der hier weilte, als der Hof meiner Eltern niederbrannte, mich zu seinem Chihn -Schüler- erwählte."
Ich bin in der Grube fertig, habe die Milch in Fässer gegossen und mit einer Kelle einen Teil davon in eine Käsetrommel gefüllt, die ich nun beständig drehe. Dabei komme ich die Leiter wieder hoch. Ich sehe Großmutter stumm vor dem Kian stehen. Plötzlich beginnt sie zu zittern und sinkt vor ihm auf die Knie. Ich denke, sie hat einen Schwächeanfall erlitten und eile herbei. Ich höre noch, wie aus ihrem Mund der Name "Erin" kommt und schaue den weisen Mann an.
Dieser tritt an Großmutter heran, hilft ihr aufzustehen und sagt "Mamaí" zu ihr. Großmutter nimmt mit einem Schritt rückwärts wieder ein wenig Abstand, beugt den Kopf ehrerbietig und entfernt sich in Richtung zur Feuerstelle. Sie nimmt mir die Käsetrommel aus der Hand und fordert mich auf:
"Venia, geh auf's Feld und hole die Männer zum Essen!"
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Samstag, 13. Januar 2024
Keltische Druiden -19
mariant, 10:46h
---Die Druidin---
Mein Name ist Venia und ich bin ein Bauernmädchen. Treu helfe ich meiner lieben Mamaí im Haus, denn inzwischen bin ich 16 Jahre alt. Leider hat noch kein Bauernbursch aus der Umgebung um mich gefreit, obwohl ich seit etwa drei Jahren zu den Jahreszeitenfesten mitgenommen werde.
Mamaí hat mich von klein auf mit in den Wald genommen, wenn sie Heil- und Gewürzkräuter, sowie Speisepilze gesammelt hat. Seit ein paar Jahren sendet sie mich mit einem Korb alleine los. So ist es auch heute wieder:
Nach dem Frühstück hat Mamaí mich in den Wald geschickt. Irgendwie habe ich eine Melodie im Kopf, die eine bekannte Telenn-Spielerin -Harfen-Spielerin- auf dem letzten Fest vorgetragen hat. Das Instrument hat einen wunderbar weichen Klang, wodurch die Melodie sehr eingängig geworden ist. Deshalb summe ich die Melodie, während ich mich nach den Kräutern auf dem Waldboden bücke.
Plötzlich höre ich eine Männerstimme und verstumme erschreckt. Ich richte mich auf und wende mich um. Ein Stein fällt mir vom Herzen als ich bemerke, dass der Mann, dem die Stimme gehört, in ein Druid-Gewand gehüllt ist. Er hat mich höflich gegrüßt.
Ehrfürchtig neige ich mein Haupt und grüße zurück. Nun fragt er mich nach Großvaters Hof. Er weiß sicher nicht, dass Großvater vor wenigen Jahren in die Anderswelt gegangen ist. Jetzt hat Vater den Hof in seine Verantwortung übernommen. Ich erkläre es ihm. Er fragt mich betroffen:
"Oh, war ein Druid bei der Beerdigung dabei?"
Ich verneine das und erkläre ihm, dass hier selten ein Druid vorbeikommt. Er nickt dazu und fragt dann:
"Würdet Ihr mich dann zu Eurem Athir -Vater- führen?"
Ich nicke bestätigend:
"Gerne."
Der Kian -weise Mann- hebt nun sein Gewand etwas an, um durch den kleinen Fluss zu waten, der uns trennt. Danach folgt er mir aus dem Wald heraus. Während wir gehen, nenne ich ihm den Namen meines Vaters, Myrddin.
In diesem Moment ertönt ein gefährliches Brummen in der Nähe. Mein Herz verkrampft sich, denn ich kenne das Geräusch. Es ist ein Math -Bär-! Der Kian -weise Mann- sagt sofort zu mir:
"Halt, meine Tochter! Lauft nicht weg! Versteckt euch hinter meinem Rücken, so dass Ihr den Bären nicht mehr seht. Dann kann er Euch auch nicht mehr sehen."
Zitternd verstecke ich mich hinter seinem Rücken und schließe meine Augen. Er spricht halblaut einen Zauberspruch vor sich hin:
"Dair, Dair, Dair -Eiche-
rege deine Wurzeln
Dair, Dair, Dair -Eiche-
strecke deine Äste
Dair, Dair, Dair -Eiche-
wache auf aus deinem Schlaf
Dair, Coll, Saille -Eiche, Haselstrauch, Weide-
Brüder dieses Waldes gebt mir euern Schutz
Dair, Coll, Saille -Eiche, Haselstrauch, Weide-
Brüder dieses Waldes zeigt mir euren Fluss!"
Mein Name ist Venia und ich bin ein Bauernmädchen. Treu helfe ich meiner lieben Mamaí im Haus, denn inzwischen bin ich 16 Jahre alt. Leider hat noch kein Bauernbursch aus der Umgebung um mich gefreit, obwohl ich seit etwa drei Jahren zu den Jahreszeitenfesten mitgenommen werde.
Mamaí hat mich von klein auf mit in den Wald genommen, wenn sie Heil- und Gewürzkräuter, sowie Speisepilze gesammelt hat. Seit ein paar Jahren sendet sie mich mit einem Korb alleine los. So ist es auch heute wieder:
Nach dem Frühstück hat Mamaí mich in den Wald geschickt. Irgendwie habe ich eine Melodie im Kopf, die eine bekannte Telenn-Spielerin -Harfen-Spielerin- auf dem letzten Fest vorgetragen hat. Das Instrument hat einen wunderbar weichen Klang, wodurch die Melodie sehr eingängig geworden ist. Deshalb summe ich die Melodie, während ich mich nach den Kräutern auf dem Waldboden bücke.
Plötzlich höre ich eine Männerstimme und verstumme erschreckt. Ich richte mich auf und wende mich um. Ein Stein fällt mir vom Herzen als ich bemerke, dass der Mann, dem die Stimme gehört, in ein Druid-Gewand gehüllt ist. Er hat mich höflich gegrüßt.
Ehrfürchtig neige ich mein Haupt und grüße zurück. Nun fragt er mich nach Großvaters Hof. Er weiß sicher nicht, dass Großvater vor wenigen Jahren in die Anderswelt gegangen ist. Jetzt hat Vater den Hof in seine Verantwortung übernommen. Ich erkläre es ihm. Er fragt mich betroffen:
"Oh, war ein Druid bei der Beerdigung dabei?"
Ich verneine das und erkläre ihm, dass hier selten ein Druid vorbeikommt. Er nickt dazu und fragt dann:
"Würdet Ihr mich dann zu Eurem Athir -Vater- führen?"
Ich nicke bestätigend:
"Gerne."
Der Kian -weise Mann- hebt nun sein Gewand etwas an, um durch den kleinen Fluss zu waten, der uns trennt. Danach folgt er mir aus dem Wald heraus. Während wir gehen, nenne ich ihm den Namen meines Vaters, Myrddin.
In diesem Moment ertönt ein gefährliches Brummen in der Nähe. Mein Herz verkrampft sich, denn ich kenne das Geräusch. Es ist ein Math -Bär-! Der Kian -weise Mann- sagt sofort zu mir:
"Halt, meine Tochter! Lauft nicht weg! Versteckt euch hinter meinem Rücken, so dass Ihr den Bären nicht mehr seht. Dann kann er Euch auch nicht mehr sehen."
Zitternd verstecke ich mich hinter seinem Rücken und schließe meine Augen. Er spricht halblaut einen Zauberspruch vor sich hin:
"Dair, Dair, Dair -Eiche-
rege deine Wurzeln
Dair, Dair, Dair -Eiche-
strecke deine Äste
Dair, Dair, Dair -Eiche-
wache auf aus deinem Schlaf
Dair, Coll, Saille -Eiche, Haselstrauch, Weide-
Brüder dieses Waldes gebt mir euern Schutz
Dair, Coll, Saille -Eiche, Haselstrauch, Weide-
Brüder dieses Waldes zeigt mir euren Fluss!"
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