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Montag, 11. März 2024
Keltische Druiden -40
mariant, 09:54h
Ich drehe mich zum Ufer und will mit den Füßen den Boden erreichen, um aufzustehen. Das klappt zwar, aber nun reicht mir das Wasser bis zum Kinn und meine Panik ist wieder da.
"Atta!" rufe ich daher laut. "Atta!"
Papa lässt seine nasse Unterkleidung fallen und kommt mir entgegengelaufen. Ich selbst wate durch das Wasser auf das Ufer zu. Papa watet mir durch das Wasser entgegen und greift meinen Arm. Dann hebt er mich aus dem Wasser und trägt mich an Land. Mama ist jetzt auch da und hilft mir aus dem nassen Unterkleid. Dann rubbelt sie mich mit ihrem wollenen Umhang trocken und hilft mir, mein Oberkleid anzuziehen.
Papa hat nun nichts Trockenes mehr. Ich schaue ihn an und entschuldige mich dafür. Er sagt nur:
"Dass ich jetzt nass bin bis wir zuhause sind, ist nicht schlimm, meine Große. Dass du einerseits deine Angst überwunden hast und andererseits Vertrauen in deine Fähigkeit zu Schwimmen erlangt hast, ist das Wichtigere heute! Solltest du absichtlich oder unabsichtlich mit dem Kopf unter Wasser geraten, musst du die Luft anhalten. Am Besten vorher tief einatmen, wenn das möglich ist. Bald wirst du, in der gleichen Situation wie eben, einfach wieder Schwimmbewegungen machen und näher am Ufer wieder zu stehen versuchen."
In der Folgezeit erklären mir meine Eltern viel über Odam, der Lebenskraft, und die Funktion der Bäume dabei.
*
Vergangenen Winter hat es viel geschneit. Papa hat die Wege vor unserem Haus bis zum Haus von Onkel Myrddin freigeräumt. Da konnte ich sehen, dass mir der Schnee bis zu den Oberschenkeln reicht. Mit einem Brett bin ich von den Schneehügeln gerutscht, die Papa aufgetürmt hat. Das hat Spaß gemacht!
Inzwischen haben wir Frühling. Der Schnee ist geschmolzen. Kleine Wasserläufe sind entstanden, die das Tauwasser in den nahen Fluss geleitet haben. Dadurch ist der Fluss angeschwollen und Mama hat mir verboten, in den Fluss zu waten. Seine Kraft sei dieses Frühjahr so groß, dass er mich mitreißen könnte.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ich nicht zum Fluss gehen darf. Ich muss sogar immer wieder dorthin gehen, denn wir brauchen Wasser im Haushalt zum Kochen und Waschen, sowie für unsere Hygiene. So bin ich wieder einmal mit dem Schulterjoch unterwegs, an dem zwei hölzerne Eimer befestigt sind.
Mit der gebotenen Vorsicht nähere ich mich dem Fluss und halte einen Eimer ins Wasser. In einiger Entfernung will eine Bärin mit ihren beiden kleinen Jungen den Fluss überqueren, stelle ich fest. Das ist weit genug entfernt, so dass ich keine Angst zu haben brauche. Aber die Neugier lässt mich immer wieder von der Arbeit aufschauen. Der zweite Eimer ist fast voll, als ich ein Familiendrama miterlebe:
Die Bärin hat das gegenüberliegende Ufer erreicht. Ihre Jungen werden allerdings von der Strömung abgetrieben. Die Bärin folgt dem Fluss am gegenüberliegenden Ufer im schnellen Lauf. Als ihre Jungen meinen Standort fast erreicht haben, setzt etwas bei mir aus. Ich springe in den Fluss, denn ich will die Bärenjungen retten!
"Atta!" rufe ich daher laut. "Atta!"
Papa lässt seine nasse Unterkleidung fallen und kommt mir entgegengelaufen. Ich selbst wate durch das Wasser auf das Ufer zu. Papa watet mir durch das Wasser entgegen und greift meinen Arm. Dann hebt er mich aus dem Wasser und trägt mich an Land. Mama ist jetzt auch da und hilft mir aus dem nassen Unterkleid. Dann rubbelt sie mich mit ihrem wollenen Umhang trocken und hilft mir, mein Oberkleid anzuziehen.
Papa hat nun nichts Trockenes mehr. Ich schaue ihn an und entschuldige mich dafür. Er sagt nur:
"Dass ich jetzt nass bin bis wir zuhause sind, ist nicht schlimm, meine Große. Dass du einerseits deine Angst überwunden hast und andererseits Vertrauen in deine Fähigkeit zu Schwimmen erlangt hast, ist das Wichtigere heute! Solltest du absichtlich oder unabsichtlich mit dem Kopf unter Wasser geraten, musst du die Luft anhalten. Am Besten vorher tief einatmen, wenn das möglich ist. Bald wirst du, in der gleichen Situation wie eben, einfach wieder Schwimmbewegungen machen und näher am Ufer wieder zu stehen versuchen."
In der Folgezeit erklären mir meine Eltern viel über Odam, der Lebenskraft, und die Funktion der Bäume dabei.
*
Vergangenen Winter hat es viel geschneit. Papa hat die Wege vor unserem Haus bis zum Haus von Onkel Myrddin freigeräumt. Da konnte ich sehen, dass mir der Schnee bis zu den Oberschenkeln reicht. Mit einem Brett bin ich von den Schneehügeln gerutscht, die Papa aufgetürmt hat. Das hat Spaß gemacht!
Inzwischen haben wir Frühling. Der Schnee ist geschmolzen. Kleine Wasserläufe sind entstanden, die das Tauwasser in den nahen Fluss geleitet haben. Dadurch ist der Fluss angeschwollen und Mama hat mir verboten, in den Fluss zu waten. Seine Kraft sei dieses Frühjahr so groß, dass er mich mitreißen könnte.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ich nicht zum Fluss gehen darf. Ich muss sogar immer wieder dorthin gehen, denn wir brauchen Wasser im Haushalt zum Kochen und Waschen, sowie für unsere Hygiene. So bin ich wieder einmal mit dem Schulterjoch unterwegs, an dem zwei hölzerne Eimer befestigt sind.
Mit der gebotenen Vorsicht nähere ich mich dem Fluss und halte einen Eimer ins Wasser. In einiger Entfernung will eine Bärin mit ihren beiden kleinen Jungen den Fluss überqueren, stelle ich fest. Das ist weit genug entfernt, so dass ich keine Angst zu haben brauche. Aber die Neugier lässt mich immer wieder von der Arbeit aufschauen. Der zweite Eimer ist fast voll, als ich ein Familiendrama miterlebe:
Die Bärin hat das gegenüberliegende Ufer erreicht. Ihre Jungen werden allerdings von der Strömung abgetrieben. Die Bärin folgt dem Fluss am gegenüberliegenden Ufer im schnellen Lauf. Als ihre Jungen meinen Standort fast erreicht haben, setzt etwas bei mir aus. Ich springe in den Fluss, denn ich will die Bärenjungen retten!
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Freitag, 8. März 2024
Keltische Druiden -39
mariant, 12:15h
Unterwegs erfahre ich, dass unser Ziel ein Waldsee ist, der mehrere Stunden zu Fuß vom Dorf entfernt liegt. Um die Zeit zu verkürzen zeigt mir Mamai Kräuter und fragt mich nach deren Namen und Anwendungsmöglichkeiten. Ich habe ihr bei unseren früheren Waldgängen aufmerksam zugehört. Daher fällt es mir leicht, ihr die richtigen Antworten zu geben.
Dass heute Atta dabei ist, macht mich ein wenig nervös. Aber ich unterdrücke das schlechte Gefühl, um Mamaí nicht zu enttäuschen. Ab und zu lobt Atta -Papa- mich und zeigt mir die Blätter der Bäume. Dazu fragt er mich:
"Kannst du mir den Baum benennen, wenn du seine Blätter betrachtest?"
Ich lächele. Hin und wieder habe ich auch Papa in den Wald begleitet und er hat mir die Bäume erklärt. Auch seine Erklärungen habe ich aufgesogen und kann daher die Namen der Bäume ganz leicht wiedergeben.
So ist der Weg zum Waldsee ganz kurzweilig verlaufen. Mamaí hat Essen mitgenommen, dass wir vor der Rückkehr nachhause dort verzehren wollen. Nach dem Picknick erhebt Papa sich und entkleidet sich bis auf die Unterkleidung. Er tritt an das Seeufer und watet ins Wasser bis nur noch sein Oberkörper über Wasser sichtbar ist. Dann schwimmt er mit Bewegungen wie ein Frosch am Ufer entlang, um alsbald wieder an Land zu kommen.
Er wendet sich mir zu und sagt:
"Jetzt du, meine Große!"
Ich bin schon aufgestanden und habe Papa zugeschaut. Nun bin ich doch ängstlich. Was ist, wenn ich untergehe? Papa lächelt mich zuversichtlich an und fordert mich auf:
"Zieh dein Kleid aus, damit du etwas Trockenes für den Heimweg hast, Liebes."
Papa scheint großes Vertrauen zu mir zu haben, also ziehe ich das Kleid über den Kopf aus und stehe nun nur noch in meinem leichten Unterkleid zwischen meinen Eltern.
"Ich habe Angst zu ertrinken!" erkläre ich ihm.
"Angst ist dein Feind! Vertrauen ist dagegen dein Schutzschild!" erwidert er mir.
Ich antworte ihm, immer noch ängstlich:
"Aber ist es nicht klug sich zu ängstigen, wenn man nicht weiß, was werden wird?"
"Wer sich selbst bezwingt ist der größte Krieger! Was du tun musst, das tue mit der Weisheit des Herzens!" antwortet er mir. "Schau, du bist nicht allein! Mamaí und ich sind bei dir."
"Ich weiß nicht, ob ich die Angst je bezwingen kann, verehrter Athir -Vater-," gebe ich zitternd zurück.
"Schau, Liebes, wir sind alle Menschen. Auch wenn die Leute uns die Druid -Wissenden- nennen. Mamaí hat mit viel Mut ihre Angst bezwungen. Ich habe sie als junger Mann ebenso bezwungen. Auch du wirst sie irgendwann ganz bezwingen können. Sie wird einem gewissen Respekt vor der Natur Platz machen!"
Ich senke den Blick auf die Oberfläche des Wassers vor mir und wate in den See hinein, wie Athir -Vater- vorhin. Als das Wasser meine Taille erreicht, stoße ich mich vom Boden ab und beginne meine Beine wie ein Frosch zu bewegen. Es klappt wirklich. Ich komme voran, auch wenn meine Nase ein paar Male unter Wasser gerät und ich Wasser spucke. Nach einer Weile ruft Mamaí lachend:
"Hallo, mein verzauberter Frosch! Es wird Zeit, dass du aus dem Wasser kommst. Wir kommen bestimmt noch öfter hierher."
Dass heute Atta dabei ist, macht mich ein wenig nervös. Aber ich unterdrücke das schlechte Gefühl, um Mamaí nicht zu enttäuschen. Ab und zu lobt Atta -Papa- mich und zeigt mir die Blätter der Bäume. Dazu fragt er mich:
"Kannst du mir den Baum benennen, wenn du seine Blätter betrachtest?"
Ich lächele. Hin und wieder habe ich auch Papa in den Wald begleitet und er hat mir die Bäume erklärt. Auch seine Erklärungen habe ich aufgesogen und kann daher die Namen der Bäume ganz leicht wiedergeben.
So ist der Weg zum Waldsee ganz kurzweilig verlaufen. Mamaí hat Essen mitgenommen, dass wir vor der Rückkehr nachhause dort verzehren wollen. Nach dem Picknick erhebt Papa sich und entkleidet sich bis auf die Unterkleidung. Er tritt an das Seeufer und watet ins Wasser bis nur noch sein Oberkörper über Wasser sichtbar ist. Dann schwimmt er mit Bewegungen wie ein Frosch am Ufer entlang, um alsbald wieder an Land zu kommen.
Er wendet sich mir zu und sagt:
"Jetzt du, meine Große!"
Ich bin schon aufgestanden und habe Papa zugeschaut. Nun bin ich doch ängstlich. Was ist, wenn ich untergehe? Papa lächelt mich zuversichtlich an und fordert mich auf:
"Zieh dein Kleid aus, damit du etwas Trockenes für den Heimweg hast, Liebes."
Papa scheint großes Vertrauen zu mir zu haben, also ziehe ich das Kleid über den Kopf aus und stehe nun nur noch in meinem leichten Unterkleid zwischen meinen Eltern.
"Ich habe Angst zu ertrinken!" erkläre ich ihm.
"Angst ist dein Feind! Vertrauen ist dagegen dein Schutzschild!" erwidert er mir.
Ich antworte ihm, immer noch ängstlich:
"Aber ist es nicht klug sich zu ängstigen, wenn man nicht weiß, was werden wird?"
"Wer sich selbst bezwingt ist der größte Krieger! Was du tun musst, das tue mit der Weisheit des Herzens!" antwortet er mir. "Schau, du bist nicht allein! Mamaí und ich sind bei dir."
"Ich weiß nicht, ob ich die Angst je bezwingen kann, verehrter Athir -Vater-," gebe ich zitternd zurück.
"Schau, Liebes, wir sind alle Menschen. Auch wenn die Leute uns die Druid -Wissenden- nennen. Mamaí hat mit viel Mut ihre Angst bezwungen. Ich habe sie als junger Mann ebenso bezwungen. Auch du wirst sie irgendwann ganz bezwingen können. Sie wird einem gewissen Respekt vor der Natur Platz machen!"
Ich senke den Blick auf die Oberfläche des Wassers vor mir und wate in den See hinein, wie Athir -Vater- vorhin. Als das Wasser meine Taille erreicht, stoße ich mich vom Boden ab und beginne meine Beine wie ein Frosch zu bewegen. Es klappt wirklich. Ich komme voran, auch wenn meine Nase ein paar Male unter Wasser gerät und ich Wasser spucke. Nach einer Weile ruft Mamaí lachend:
"Hallo, mein verzauberter Frosch! Es wird Zeit, dass du aus dem Wasser kommst. Wir kommen bestimmt noch öfter hierher."
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Dienstag, 5. März 2024
Keltische Druiden -38
mariant, 09:21h
Wenn wir beim Essen zusammensitzen, lasse ich unsere Kleine ihren Atta -Papa- bedienen. Sie ist stolz, wenn dieser sich dafür bedankt. Natürlich geht dabei schon einmal etwas daneben. Dann schaut sie schuldbewusst. Aber ich oder ihr Atta -Papa- trösten sie dann. Mit der Zeit wird sie immer sicherer.
In dieser Zeit der unbeschwerten Kindheit unserer Kleinen wird Großmutter immer schwächer. Darum bin ich nun oft mit unserer Kleinen bei Mamaí und helfe ihr bei der Pflege. Klein Aileen ist in Großmutters Nähe gar nicht mehr so ungestüm. Sie schaut meistens zu, was wir machen und ist stolz, wenn sie für uns etwas holen darf.
So erlebt sie mit, wie Großmutter an einem Nachmittag entschläft. Ich erkläre ihr den Vorgang, damit es sie nicht ängstigt.
"Alte Menschen schlafen irgendwann ein, um möglicherweise nach Folkwang zu gelangen. Das ist ein wunderschöner Ort mit sattem Gras, bunten Blumen, Sonne und Schmetterlingen. Aber vielleicht belebt die Seele von Urgroßmama auch ein noch ungeborenes Kind und kommt dann wieder auf die Welt? So genau wissen wir das nicht.
Was wir aber wissen, ist, dass wir Urgroßmamas Seele helfen müssen, gegen die vielen bösen Geister zu bestehen. Darum wird in den nächsten Tagen ein Totenfest gefeiert, das dein Atta -Papa- leitet. Damit helfen wir Urgroßmama gegen die bösen Geister. Was dann ihre Bestimmung weiter ist, darauf kann dir auch Atta -Papa- keine Antwort geben."
Moja ist die älteste Bewohnerin von Myrrdins Dorf gewesen. Bei der Beerdigung und dem Totenritual darf ich Erin assistieren. Er hat mir schon vor Wochen gesagt, dass ich in meinen Mantel Druidensymbole an den Rändern entlang sticken soll. So sehe ich Erin schon etwas ähnlich, obwohl ich immer noch seine Chihn -Schülerin- bin.
*
Mein Name ist Aileen. Ich bin die Tochter des Druiden, hier in Myrddins Dorf. Meine Mamaí ist seine Chihn -Schülerin- und ich schaue mir viel von ihr ab. Auch der verehrte Athir -Vater- hat mir im Laufe der Jahre viel erklärt.
Nun nimmt Atta -Papa- Mamaí -Mama- oft zu Krankenbesuchen mit. Ich bin dann alleine im Haus und versorge den Haushalt, denn ich bin schon groß - gerade zwölf Lenze alt geworden!
Wenn Mamaí mit mir zuhause ist, gehen wir oft in den Wald. Das dauert nicht lange, denn der Wald liegt quasi vor unserer Haustür. Dort erklärt sie mir die Pflanzen, die im Wald wachsen, und wie nützlich sie sind. Hin und wieder nehmen wir auch welche mit nachhause, die Mamaí zum Kochen benutzt, aber auch Salben daraus herstellt. Andere werden zum Trocknen aufgehängt, um daraus Tees zu brauen.
Eines Tages gehen Papa und Mama gemeinsam in den Wald und ich soll sie begleiten. Mama hat Lebensmittel vorbereitet und damit einen Picknickkorb gepackt. Also wird es wohl eine längere Tour werden, auf die ich die Beiden dieses Mal begleiten soll.
In dieser Zeit der unbeschwerten Kindheit unserer Kleinen wird Großmutter immer schwächer. Darum bin ich nun oft mit unserer Kleinen bei Mamaí und helfe ihr bei der Pflege. Klein Aileen ist in Großmutters Nähe gar nicht mehr so ungestüm. Sie schaut meistens zu, was wir machen und ist stolz, wenn sie für uns etwas holen darf.
So erlebt sie mit, wie Großmutter an einem Nachmittag entschläft. Ich erkläre ihr den Vorgang, damit es sie nicht ängstigt.
"Alte Menschen schlafen irgendwann ein, um möglicherweise nach Folkwang zu gelangen. Das ist ein wunderschöner Ort mit sattem Gras, bunten Blumen, Sonne und Schmetterlingen. Aber vielleicht belebt die Seele von Urgroßmama auch ein noch ungeborenes Kind und kommt dann wieder auf die Welt? So genau wissen wir das nicht.
Was wir aber wissen, ist, dass wir Urgroßmamas Seele helfen müssen, gegen die vielen bösen Geister zu bestehen. Darum wird in den nächsten Tagen ein Totenfest gefeiert, das dein Atta -Papa- leitet. Damit helfen wir Urgroßmama gegen die bösen Geister. Was dann ihre Bestimmung weiter ist, darauf kann dir auch Atta -Papa- keine Antwort geben."
Moja ist die älteste Bewohnerin von Myrrdins Dorf gewesen. Bei der Beerdigung und dem Totenritual darf ich Erin assistieren. Er hat mir schon vor Wochen gesagt, dass ich in meinen Mantel Druidensymbole an den Rändern entlang sticken soll. So sehe ich Erin schon etwas ähnlich, obwohl ich immer noch seine Chihn -Schülerin- bin.
*
Mein Name ist Aileen. Ich bin die Tochter des Druiden, hier in Myrddins Dorf. Meine Mamaí ist seine Chihn -Schülerin- und ich schaue mir viel von ihr ab. Auch der verehrte Athir -Vater- hat mir im Laufe der Jahre viel erklärt.
Nun nimmt Atta -Papa- Mamaí -Mama- oft zu Krankenbesuchen mit. Ich bin dann alleine im Haus und versorge den Haushalt, denn ich bin schon groß - gerade zwölf Lenze alt geworden!
Wenn Mamaí mit mir zuhause ist, gehen wir oft in den Wald. Das dauert nicht lange, denn der Wald liegt quasi vor unserer Haustür. Dort erklärt sie mir die Pflanzen, die im Wald wachsen, und wie nützlich sie sind. Hin und wieder nehmen wir auch welche mit nachhause, die Mamaí zum Kochen benutzt, aber auch Salben daraus herstellt. Andere werden zum Trocknen aufgehängt, um daraus Tees zu brauen.
Eines Tages gehen Papa und Mama gemeinsam in den Wald und ich soll sie begleiten. Mama hat Lebensmittel vorbereitet und damit einen Picknickkorb gepackt. Also wird es wohl eine längere Tour werden, auf die ich die Beiden dieses Mal begleiten soll.
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