Donnerstag, 21. September 2023
Neue Heimat L98 59b (76)
mariant, 09:58h
Ihre Hautfarbe wechselt nun zu grün. Sie entspannt sich allmählich. Mister Albright, oder 'Schimm', wie er hier genannt werden will, meint nun:
"Setzen Sie sich mit Ckilorr gerne etwas abseits und lernen sie sich kennen. Aber Achtung, Sie sind hier nicht allein. Sie werden sicherlich ständig gestört, weil irgendeine ihrer Freundinnen etwas Interessantes oder Spaßiges in den Sinn kommt - und es ihr unbedingt mitteilen will. So ist das nun einmal hier."
Ich schaue mich unschlüssig um, bis Ckilorr meine Hand ergreift und mich vom Häuptling und seiner Frau wegzieht. Mit Hilfe des Übersetzers erkläre ich ihr auf Nachfrage, woher ich komme und wie man dort lebt. Sie zieht Vergleiche und erklärt mir den Unterschied zu ihrer Lebensweise.
Dann wird das Abendessen ausgeteilt. Wieder nimmt sie mich an der Hand und führt mich zu den Feuern, auf denen in großen Töpfen eine Suppe kocht. Darin garen die Reste der heutigen Jagd und des Sammelns der Würzpflanzen, erklärt mir meine Interview-Partnerin. Sie nimmt zwei Schalen von großen Nüssen und schöpft mir und sich Suppe aus einem Topf. Dann nimmt sie einen spitzen Stab, der aussieht wie der Stachel einer Pflanze, und angelt sich damit die festen Bestandteile aus der Suppe.
Von irgendwoher hat sie einen zweiten Stachel in der Hand und reicht ihn mir. Nun versuche ich sie nachzumachen. Als sie ihre Suppe gegessen hat, bin ich gerade zur Hälfte damit fertig. Sie wischt den Stachel ab und steckt ihn weg. Danach hebt sie die Schale mit beiden Händen an den Mund und schlürft sie lauthals leer. Ich höre das Geräusch um uns herum in vielfachen Stimmen und mache es schließlich genauso.
Jetzt wird es allmählich dunkel. Die Abenddämmerung hat eingesetzt. Ckilorr spricht etwas und der Kommunikator übersetzt mir:
"Unser Tag geht von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Wir beginnen unser Tagwerk in aller Frühe. Darum gehen wir jetzt am besten schlafen, 'Scho'. Komm mit!"
Sie erhebt sich und strebt auf einen der schrägstehenden mannsdicken Stämme zu, zwischen denen die Ngachi leben. Andere sind schon vor uns aufgestanden. Ich habe mich schon gewundert, dass uns seit bestimmt einer Viertelstunde keine junge Frau mehr besucht hat, um mit Ckilorr zu erzählen und herumzualbern. Stattdessen klettern alle Ngachi die schrägen Stämme hinauf.
"Das sind die Luftwurzeln unseres Heimatbaumes," erklärt sie mir, nachdem wir einen dieser Stämme hinaufklettern.
Dann reckt sie sich wie ein Affe zu einem der unteren Äste und balanciert auf allen Vieren darauf weiter nach außen. Bei mir sieht das weniger elegant aus. Ich muss darauf achten, nicht abzustürzen. Irgendwann setzt sie sich auf einen dünneren Ast und hangelt sich ein Stück nach außen, unterstützt von ihrem Greifschwanz. Ich bleibe erst einmal sitzen und schaue zu, was sie macht. Bald hat sie ein Blatt erreicht, das schon beginnt sich einzurollen. Sie winkt mich zu sich heran. Wieder höre ich den Übersetzer "Komm näher, 'Scho'!" sagen. Das Blatt, wo sie sitzt, sieht aus wie ein schlanker Kegel.
Als ich bei ihr angekommen bin, erklärt sie mir:
"Leg' dich mit den Füßen voran auf das Blatt und schieb' dich so weit vor bis sich dein Kopf hier am Blattstiel befindet. Das Blatt wird dich bald völlig umschlossen haben und du fühlst dich wie in einer Hängematte, 'Scho'."
"Setzen Sie sich mit Ckilorr gerne etwas abseits und lernen sie sich kennen. Aber Achtung, Sie sind hier nicht allein. Sie werden sicherlich ständig gestört, weil irgendeine ihrer Freundinnen etwas Interessantes oder Spaßiges in den Sinn kommt - und es ihr unbedingt mitteilen will. So ist das nun einmal hier."
Ich schaue mich unschlüssig um, bis Ckilorr meine Hand ergreift und mich vom Häuptling und seiner Frau wegzieht. Mit Hilfe des Übersetzers erkläre ich ihr auf Nachfrage, woher ich komme und wie man dort lebt. Sie zieht Vergleiche und erklärt mir den Unterschied zu ihrer Lebensweise.
Dann wird das Abendessen ausgeteilt. Wieder nimmt sie mich an der Hand und führt mich zu den Feuern, auf denen in großen Töpfen eine Suppe kocht. Darin garen die Reste der heutigen Jagd und des Sammelns der Würzpflanzen, erklärt mir meine Interview-Partnerin. Sie nimmt zwei Schalen von großen Nüssen und schöpft mir und sich Suppe aus einem Topf. Dann nimmt sie einen spitzen Stab, der aussieht wie der Stachel einer Pflanze, und angelt sich damit die festen Bestandteile aus der Suppe.
Von irgendwoher hat sie einen zweiten Stachel in der Hand und reicht ihn mir. Nun versuche ich sie nachzumachen. Als sie ihre Suppe gegessen hat, bin ich gerade zur Hälfte damit fertig. Sie wischt den Stachel ab und steckt ihn weg. Danach hebt sie die Schale mit beiden Händen an den Mund und schlürft sie lauthals leer. Ich höre das Geräusch um uns herum in vielfachen Stimmen und mache es schließlich genauso.
Jetzt wird es allmählich dunkel. Die Abenddämmerung hat eingesetzt. Ckilorr spricht etwas und der Kommunikator übersetzt mir:
"Unser Tag geht von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Wir beginnen unser Tagwerk in aller Frühe. Darum gehen wir jetzt am besten schlafen, 'Scho'. Komm mit!"
Sie erhebt sich und strebt auf einen der schrägstehenden mannsdicken Stämme zu, zwischen denen die Ngachi leben. Andere sind schon vor uns aufgestanden. Ich habe mich schon gewundert, dass uns seit bestimmt einer Viertelstunde keine junge Frau mehr besucht hat, um mit Ckilorr zu erzählen und herumzualbern. Stattdessen klettern alle Ngachi die schrägen Stämme hinauf.
"Das sind die Luftwurzeln unseres Heimatbaumes," erklärt sie mir, nachdem wir einen dieser Stämme hinaufklettern.
Dann reckt sie sich wie ein Affe zu einem der unteren Äste und balanciert auf allen Vieren darauf weiter nach außen. Bei mir sieht das weniger elegant aus. Ich muss darauf achten, nicht abzustürzen. Irgendwann setzt sie sich auf einen dünneren Ast und hangelt sich ein Stück nach außen, unterstützt von ihrem Greifschwanz. Ich bleibe erst einmal sitzen und schaue zu, was sie macht. Bald hat sie ein Blatt erreicht, das schon beginnt sich einzurollen. Sie winkt mich zu sich heran. Wieder höre ich den Übersetzer "Komm näher, 'Scho'!" sagen. Das Blatt, wo sie sitzt, sieht aus wie ein schlanker Kegel.
Als ich bei ihr angekommen bin, erklärt sie mir:
"Leg' dich mit den Füßen voran auf das Blatt und schieb' dich so weit vor bis sich dein Kopf hier am Blattstiel befindet. Das Blatt wird dich bald völlig umschlossen haben und du fühlst dich wie in einer Hängematte, 'Scho'."
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