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Freitag, 11. November 2022
Aufbruch ins All -55
mariant, 11:18h
Kurz darauf schaltet der Tontechniker hinter der Kamera ohrenbetäubenden Beifall hinzu. Nun erheben sich einige Fotografen, rücken näher an uns heran und wir müssen ein Blitzlichtgewitter über uns ergehen lassen. Man hängt mir einen goldfarbenen Kranz um die Schultern.
Der Moderator kommt mit seinem Mikrofon auf mich zu. Ich soll sicher etwas sagen...
"Ich bin gerade der glücklichste Mensch von Olympia, glaube ich," spreche ich in das Mikrofon.
Der Mann lächelt mich professionell an und wendet sich dann meinem Gegner zu. Ich entferne mich in Richtung meiner Umkleidekabine. Master Ntuli erhebt sich gerade von der Bank und umarmt mich, über das ganze Gesicht strahlend. Er nimmt mir den Kranz ab und schließt hinter mir die Tür. Ich verschwinde für die nächsten Minuten unter der Dusche. Dann lasse ich mir von Master Ntuli meine Kleidung geben. Er nimmt mir die verschwitzte Turnierkleidung ab und ich kleide mich um.
Währenddessen erklärt mir Master Ntuli:
"Wir haben niemanden von der Konkurrenz an seinen Gefühlen erspüren können."
Ich nicke ernst. Innerlich bin ich froh, dass sich anscheinend niemand auf dem Mars befindet, der zum früheren Arbeitgeber meines Sponsors gehört. Danach verlassen wir den Gang, in dem der Turnierraum eingerichtet worden ist. Wir fahren mit dem Aufzug in die oberste Etage und gehen auf Master Myers? Büro zu. Er beglückwünscht mich zum Turniersieg und begleitet uns hinunter in die Mensa. Dort ist alles festlich dekoriert worden. Wir feiern mit allen Schülern zusammen.
Dann darf ich die Ringerschule verlassen, um Herrn und Frau Armstrong zu besuchen. Ich bin überrascht und hoch erfreut, als ich dort auch auf meine ursprünglichen Sponsoren Herrn und Frau Willows treffe. Das habe ich nicht erwartet. Es fließen Freudentränen bei der Begrüßung.
Danach muss ich meine Geschichte im Zusammenhang mit der 'Ringer Schule Olympia' auch Herrn und Frau Willows erzählen. Ich füge an, was auch Herr und Frau Armstrong noch nicht wissen:
"Die Meister in der Schule dürfen einen von den Fortgeschrittenen auswählen, dem sie Einzelunterricht geben wollen. Da wir eine Hochstufungsfeier gehabt haben, gibt es neben den 'Anfängern' inzwischen auch zwölf 'Fortgeschrittene' in der Schule. Die Zahl der Meister hat sich noch nicht erhöht. So kümmert sich seit einigen Monaten Master Ntuli speziell um mich, während Master Mnisi die anderen elf 'Fortgeschrittenen' in einer kleinen Klasse gemeinsam betreut. Unsere Schule hat seit meinem Beitritt schon etwa 150 'Anfänger' angenommen, die in großen Klassen zusammengefasst sind."
"Der Einzelunterricht hat dich befähigt, diese Woche das Turnier zu gewinnen!" stellt Mister Armstrong freudig fest.
Auch Mister Willows meint:
"Und deine Verletzung hat dich nicht beim Gewinn des Turniers behindert! Siehst du. Nun gehörst du wieder zur sportlichen Spitze des Mars!"
Ich schaue ihn lächelnd an und wende meinen Blick seiner Frau zu, die mir stolz über den Rand ihrer Teetasse zulächelt. Sie hat mich gepflegt, wie ein echter Sohn. Um nicht ungerecht zu sein: Natürlich hat mir Frau Armstrong die gleiche Art von Pflege zukommen lassen.
"Ja, das war eine wundervolle Erfahrung!" pflichte ich ihm bei. "Mein Gegner ist nicht leicht zu bezwingen gewesen!"
"Wir haben den Endkampf des Turniers gemeinsam am Bildschirm verfolgt und haben dir natürlich alle Daumen gedrückt!" ergänzt Mister Armstrong lächelnd.
"Vielen Dank!" antworte ich höflich lächelnd.
"Der Endkampf hatte es in sich," meint Frau Willows. "Wir haben richtig mitgefiebert und am Schluss gejubelt!"
Frau Armstrong ist während der 'Lobreden' aufgestanden und kümmert sich in der Küche um unser Mittagessen. Kochen brauchen wir heutzutage ja nicht mehr. Das erledigt eine Multi-Küchenmaschine. Dennoch muss man von Zeit zu Zeit nachschauen und eine Einstellung vornehmen.
"Wie stellst du dir deine weitere Zukunft vor?" fragt Mister Willows jetzt.
Ich zucke leicht mit den Schultern.
"Den Status quo möchte ich gerne beibehalten. Also ich erhalte von der Schule alles was ich zum Leben brauche, wie alle anderen auch. Ich nehme an Turnieren teil und entwickele mich so weiter. Vielleicht werde ich einmal selbst Meister und bilde Schüler aus."
"Bei deinem Können wird es sicher irgendwann dazu kommen!" ist sich Mister Willows sicher. "Irgendwann endet aber jede sportliche Laufbahn."
"Ich denke, dass ich in der Schule aufsteige, und danach in der Verwaltung arbeiten kann. Das bedeutet doch, ein ganz normales Leben zu führen."
Frau Armstrong ist wieder hinzugekommen und serviert uns den ersten Gang ihres Menüs. Sie setzt sich zu uns und meint:
"Du weißt, wir werden dich immer unterstützen!"
Ich hebe den Blick vom Teller und lächele sie dankbar an.
"Danke!" sage ich zu ihr.
*
Der Moderator kommt mit seinem Mikrofon auf mich zu. Ich soll sicher etwas sagen...
"Ich bin gerade der glücklichste Mensch von Olympia, glaube ich," spreche ich in das Mikrofon.
Der Mann lächelt mich professionell an und wendet sich dann meinem Gegner zu. Ich entferne mich in Richtung meiner Umkleidekabine. Master Ntuli erhebt sich gerade von der Bank und umarmt mich, über das ganze Gesicht strahlend. Er nimmt mir den Kranz ab und schließt hinter mir die Tür. Ich verschwinde für die nächsten Minuten unter der Dusche. Dann lasse ich mir von Master Ntuli meine Kleidung geben. Er nimmt mir die verschwitzte Turnierkleidung ab und ich kleide mich um.
Währenddessen erklärt mir Master Ntuli:
"Wir haben niemanden von der Konkurrenz an seinen Gefühlen erspüren können."
Ich nicke ernst. Innerlich bin ich froh, dass sich anscheinend niemand auf dem Mars befindet, der zum früheren Arbeitgeber meines Sponsors gehört. Danach verlassen wir den Gang, in dem der Turnierraum eingerichtet worden ist. Wir fahren mit dem Aufzug in die oberste Etage und gehen auf Master Myers? Büro zu. Er beglückwünscht mich zum Turniersieg und begleitet uns hinunter in die Mensa. Dort ist alles festlich dekoriert worden. Wir feiern mit allen Schülern zusammen.
Dann darf ich die Ringerschule verlassen, um Herrn und Frau Armstrong zu besuchen. Ich bin überrascht und hoch erfreut, als ich dort auch auf meine ursprünglichen Sponsoren Herrn und Frau Willows treffe. Das habe ich nicht erwartet. Es fließen Freudentränen bei der Begrüßung.
Danach muss ich meine Geschichte im Zusammenhang mit der 'Ringer Schule Olympia' auch Herrn und Frau Willows erzählen. Ich füge an, was auch Herr und Frau Armstrong noch nicht wissen:
"Die Meister in der Schule dürfen einen von den Fortgeschrittenen auswählen, dem sie Einzelunterricht geben wollen. Da wir eine Hochstufungsfeier gehabt haben, gibt es neben den 'Anfängern' inzwischen auch zwölf 'Fortgeschrittene' in der Schule. Die Zahl der Meister hat sich noch nicht erhöht. So kümmert sich seit einigen Monaten Master Ntuli speziell um mich, während Master Mnisi die anderen elf 'Fortgeschrittenen' in einer kleinen Klasse gemeinsam betreut. Unsere Schule hat seit meinem Beitritt schon etwa 150 'Anfänger' angenommen, die in großen Klassen zusammengefasst sind."
"Der Einzelunterricht hat dich befähigt, diese Woche das Turnier zu gewinnen!" stellt Mister Armstrong freudig fest.
Auch Mister Willows meint:
"Und deine Verletzung hat dich nicht beim Gewinn des Turniers behindert! Siehst du. Nun gehörst du wieder zur sportlichen Spitze des Mars!"
Ich schaue ihn lächelnd an und wende meinen Blick seiner Frau zu, die mir stolz über den Rand ihrer Teetasse zulächelt. Sie hat mich gepflegt, wie ein echter Sohn. Um nicht ungerecht zu sein: Natürlich hat mir Frau Armstrong die gleiche Art von Pflege zukommen lassen.
"Ja, das war eine wundervolle Erfahrung!" pflichte ich ihm bei. "Mein Gegner ist nicht leicht zu bezwingen gewesen!"
"Wir haben den Endkampf des Turniers gemeinsam am Bildschirm verfolgt und haben dir natürlich alle Daumen gedrückt!" ergänzt Mister Armstrong lächelnd.
"Vielen Dank!" antworte ich höflich lächelnd.
"Der Endkampf hatte es in sich," meint Frau Willows. "Wir haben richtig mitgefiebert und am Schluss gejubelt!"
Frau Armstrong ist während der 'Lobreden' aufgestanden und kümmert sich in der Küche um unser Mittagessen. Kochen brauchen wir heutzutage ja nicht mehr. Das erledigt eine Multi-Küchenmaschine. Dennoch muss man von Zeit zu Zeit nachschauen und eine Einstellung vornehmen.
"Wie stellst du dir deine weitere Zukunft vor?" fragt Mister Willows jetzt.
Ich zucke leicht mit den Schultern.
"Den Status quo möchte ich gerne beibehalten. Also ich erhalte von der Schule alles was ich zum Leben brauche, wie alle anderen auch. Ich nehme an Turnieren teil und entwickele mich so weiter. Vielleicht werde ich einmal selbst Meister und bilde Schüler aus."
"Bei deinem Können wird es sicher irgendwann dazu kommen!" ist sich Mister Willows sicher. "Irgendwann endet aber jede sportliche Laufbahn."
"Ich denke, dass ich in der Schule aufsteige, und danach in der Verwaltung arbeiten kann. Das bedeutet doch, ein ganz normales Leben zu führen."
Frau Armstrong ist wieder hinzugekommen und serviert uns den ersten Gang ihres Menüs. Sie setzt sich zu uns und meint:
"Du weißt, wir werden dich immer unterstützen!"
Ich hebe den Blick vom Teller und lächele sie dankbar an.
"Danke!" sage ich zu ihr.
*
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Dienstag, 8. November 2022
Aufbruch ins All -54
mariant, 11:19h
Wir rezitieren unterwegs unsere Turnierregeln:
"Sei frei von Zorn!" gibt er vor. Ich wiederhole den Merksatz.
"Sei frei von Sorgen!" sagt er darauf. Auch hier wiederhole ich ihn.
"Sei fair zu deinen Mitkämpfern!" spricht er weiter.
"Sei fair zu deinen Mitkämpfern!" antworte ich ihm.
"Sei dankbar für das Resultat deiner Leistung!"
Auch diesen Merksatz wiederhole ich und horche dabei in mich hinein.
Da ich mich mit Reiki -Lebenskraft, die alles durchdringt- verbinde, bevor ich den Turnierraum betrete, bin ich über die persönliche Verfassung meines jeweiligen Gegners informiert. Wir haben ebenfalls seine vergangenen Wettkämpfe verfolgt und analysiert. Er ist ein starker Gegner.
Der Moderator der örtlichen Fernsehgesellschaft kündigt uns den Zuschauern an ihren Bildschirmen zuhause an:
"Ehrenwerte Damen und Herren! Herzlich Willkommen beim neuen Ringerturnier in Olympia!"
Er macht eine Pause. Höflicher Beifall ertönt aus dem Lautsprecher eines Gerätes.
"In wenigen Augenblicken ist es so weit! Wir erleben den Endkampf des diesjährigen ersten Ringerturniers, das ab jetzt jährlich stattfinden wird!"
Wieder macht der Moderator eine kurze Pause für den Applaus aus der 'Konserve'.
"Nur einer der Ringer wird als Sieger aus dem Turnier gehen und damit Geschichte schreiben!" setzt er nach. "In wenigen Minuten werden wir erleben, wer sich durchsetzt! Wir wünschen allen Zuschauern viel Spaß!"
Der Moderator tritt nun zur Seite, so dass die Kameras die Ringer und den Ringrichter voll erfassen können. Die Ringer grüßen sich lächelnd. Dann fixieren sie sich und heben die Arme in Brusthöhe. In diesem Moment ertönt der Pfiff des Ringrichters und die Ringer umfassen sich, wollen sich gegenseitig zu Boden bringen.
Die Zuschauer an den Bildschirmen zuhause bekommen nun ein Feuerwerk an verschiedenen Griff- und Wurftechniken geboten. Immer wieder greift der Moderator ein und kommentiert für die Zuschauer die Angriffs- und Kontertechniken. Er prägt den Begriff 'Schach auf der Matte', als er sieht, wie geschickt der Ringer aus der leichten Gruppe kontert.
"Man könnte meinen, der Kämpfer sähe die Aktionen seines Gegners voraus," spricht der Mann in sein Mikrofon.
Als der Kämpfer der 'Ringer Schule Olympia' zu Boden geht, halten alle die Luft an. Der Ringrichter ist blitzartig in die Hocke gegangen, denn das Berühren der Matte mit beiden Schultern bringt der Gegenseite Punkte. Aber der Ringer hat seinen Gegner fest im Griff und zieht ihn mit zu Boden. Eine blitzartige Drehung und der fremde Kämpfer liegt am Boden.
Nun bäumt dieser sich zu einer 'Brücke' auf und versucht seinerseits eine Drehung, um sich mit Glück aus dem Griff zu befreien. Dazu stützt er sich nur mit Kopf und Füßen auf der Matte ab und macht ein Hohlkreuz. Ein plötzlicher Seitenschwung würde ihn jetzt noch aus der Rückenlage befreien, aber der Kämpfer der 'Ringer Schule Olympia' lässt das nicht zu. Er wartet bis seinen Gegner die Kräfte verlassen. Dann ertönt ein Gong und die Wettkampfzeit ist vorbei.
Beide Kämpfer erheben sich wieder und grüßen sich noch einmal. Der Ringrichter tritt hinzu und reißt den rechten Arm des Kämpfers der 'Ringer Schule Olympia' in die Höhe. Er nennt die Punktzahlen der Beiden und erklärt Ramaphosa als Sieger des Turniers.
Nun tritt der Moderator wieder ins Bild und sagt:
"Meine Damen und Herren! Sie sahen soeben einen packenden Ringkampf. Beide Kämpfer haben eine tolle Leistung gezeigt und ihr Können unter Beweis gestellt. Der Teilnehmer der 'Ringer Schule Olympia' ist vom Ringrichter zum eindeutigen Sieger erklärt worden."
Ohrenbetäubender Beifall ertönt aus dem mitgebrachten Gerät. Die Zuschauer können nun in der Großaufnahme die Erschöpfung beider Gegner erkennen. Anschließend lassen die Kämpfer ein Blitzlichtgewitter über sich ergehen.
*
Ich habe einen harten Kampf um den ersten Platz des ersten Ringerturniers in Olympia zu bestehen und bin froh, als der Gong ertönt, der das Ende der 15minütigen Kampfzeit anzeigt. Im Kampf habe ich mein Zeitgefühl verloren und bin nun recht erleichtert. Mein Gegner und ich, Ramaphosa, erheben uns, grüßen einander und wenden uns schweratmend zu den Kameras hin. Der Ringrichter tritt hinzu, fasst meinen rechten Arm und reißt ihn in die Höhe. Er nennt unsere Punktzahlen und erklärt mich als Sieger des Turniers.
Danach tritt der Moderator neben uns und die Kameras schwenken ein wenig, so dass die Fernsehzuschauer uns alle im Blick haben. Er spricht in sein Mikrofon:
"Meine Damen und Herren! Sie sahen soeben einen packenden Ringkampf. Beide Kämpfer haben eine tolle Leistung gezeigt und ihr Können unter Beweis gestellt. Der Teilnehmer der 'Ringer Schule Olympia' ist vom Ringrichter zum eindeutigen Sieger erklärt worden."
"Sei frei von Zorn!" gibt er vor. Ich wiederhole den Merksatz.
"Sei frei von Sorgen!" sagt er darauf. Auch hier wiederhole ich ihn.
"Sei fair zu deinen Mitkämpfern!" spricht er weiter.
"Sei fair zu deinen Mitkämpfern!" antworte ich ihm.
"Sei dankbar für das Resultat deiner Leistung!"
Auch diesen Merksatz wiederhole ich und horche dabei in mich hinein.
Da ich mich mit Reiki -Lebenskraft, die alles durchdringt- verbinde, bevor ich den Turnierraum betrete, bin ich über die persönliche Verfassung meines jeweiligen Gegners informiert. Wir haben ebenfalls seine vergangenen Wettkämpfe verfolgt und analysiert. Er ist ein starker Gegner.
Der Moderator der örtlichen Fernsehgesellschaft kündigt uns den Zuschauern an ihren Bildschirmen zuhause an:
"Ehrenwerte Damen und Herren! Herzlich Willkommen beim neuen Ringerturnier in Olympia!"
Er macht eine Pause. Höflicher Beifall ertönt aus dem Lautsprecher eines Gerätes.
"In wenigen Augenblicken ist es so weit! Wir erleben den Endkampf des diesjährigen ersten Ringerturniers, das ab jetzt jährlich stattfinden wird!"
Wieder macht der Moderator eine kurze Pause für den Applaus aus der 'Konserve'.
"Nur einer der Ringer wird als Sieger aus dem Turnier gehen und damit Geschichte schreiben!" setzt er nach. "In wenigen Minuten werden wir erleben, wer sich durchsetzt! Wir wünschen allen Zuschauern viel Spaß!"
Der Moderator tritt nun zur Seite, so dass die Kameras die Ringer und den Ringrichter voll erfassen können. Die Ringer grüßen sich lächelnd. Dann fixieren sie sich und heben die Arme in Brusthöhe. In diesem Moment ertönt der Pfiff des Ringrichters und die Ringer umfassen sich, wollen sich gegenseitig zu Boden bringen.
Die Zuschauer an den Bildschirmen zuhause bekommen nun ein Feuerwerk an verschiedenen Griff- und Wurftechniken geboten. Immer wieder greift der Moderator ein und kommentiert für die Zuschauer die Angriffs- und Kontertechniken. Er prägt den Begriff 'Schach auf der Matte', als er sieht, wie geschickt der Ringer aus der leichten Gruppe kontert.
"Man könnte meinen, der Kämpfer sähe die Aktionen seines Gegners voraus," spricht der Mann in sein Mikrofon.
Als der Kämpfer der 'Ringer Schule Olympia' zu Boden geht, halten alle die Luft an. Der Ringrichter ist blitzartig in die Hocke gegangen, denn das Berühren der Matte mit beiden Schultern bringt der Gegenseite Punkte. Aber der Ringer hat seinen Gegner fest im Griff und zieht ihn mit zu Boden. Eine blitzartige Drehung und der fremde Kämpfer liegt am Boden.
Nun bäumt dieser sich zu einer 'Brücke' auf und versucht seinerseits eine Drehung, um sich mit Glück aus dem Griff zu befreien. Dazu stützt er sich nur mit Kopf und Füßen auf der Matte ab und macht ein Hohlkreuz. Ein plötzlicher Seitenschwung würde ihn jetzt noch aus der Rückenlage befreien, aber der Kämpfer der 'Ringer Schule Olympia' lässt das nicht zu. Er wartet bis seinen Gegner die Kräfte verlassen. Dann ertönt ein Gong und die Wettkampfzeit ist vorbei.
Beide Kämpfer erheben sich wieder und grüßen sich noch einmal. Der Ringrichter tritt hinzu und reißt den rechten Arm des Kämpfers der 'Ringer Schule Olympia' in die Höhe. Er nennt die Punktzahlen der Beiden und erklärt Ramaphosa als Sieger des Turniers.
Nun tritt der Moderator wieder ins Bild und sagt:
"Meine Damen und Herren! Sie sahen soeben einen packenden Ringkampf. Beide Kämpfer haben eine tolle Leistung gezeigt und ihr Können unter Beweis gestellt. Der Teilnehmer der 'Ringer Schule Olympia' ist vom Ringrichter zum eindeutigen Sieger erklärt worden."
Ohrenbetäubender Beifall ertönt aus dem mitgebrachten Gerät. Die Zuschauer können nun in der Großaufnahme die Erschöpfung beider Gegner erkennen. Anschließend lassen die Kämpfer ein Blitzlichtgewitter über sich ergehen.
*
Ich habe einen harten Kampf um den ersten Platz des ersten Ringerturniers in Olympia zu bestehen und bin froh, als der Gong ertönt, der das Ende der 15minütigen Kampfzeit anzeigt. Im Kampf habe ich mein Zeitgefühl verloren und bin nun recht erleichtert. Mein Gegner und ich, Ramaphosa, erheben uns, grüßen einander und wenden uns schweratmend zu den Kameras hin. Der Ringrichter tritt hinzu, fasst meinen rechten Arm und reißt ihn in die Höhe. Er nennt unsere Punktzahlen und erklärt mich als Sieger des Turniers.
Danach tritt der Moderator neben uns und die Kameras schwenken ein wenig, so dass die Fernsehzuschauer uns alle im Blick haben. Er spricht in sein Mikrofon:
"Meine Damen und Herren! Sie sahen soeben einen packenden Ringkampf. Beide Kämpfer haben eine tolle Leistung gezeigt und ihr Können unter Beweis gestellt. Der Teilnehmer der 'Ringer Schule Olympia' ist vom Ringrichter zum eindeutigen Sieger erklärt worden."
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Samstag, 5. November 2022
Aufbruch ins All -53
mariant, 11:20h
Anfangs hat mir Master Ntuli erklärt, dass Ringen zu den ältesten Sportarten der Menschen gehört. Zuerst hat das Ringen wohl noch zur Vorbereitung auf kriegerische Auseinandersetzungen von Clans und Stämmen gehört. Vor etwa 3000 Jahren haben die Griechen in Europa damit begonnen, ihre Kräfte und Geschicklichkeit zu Ehren der Götter zu messen. In Japan hat das Sumo-Ringen heute noch diese Intention.
Das Ringen, das heutzutage in Sportclubs ausgeübt wird, ist ein Freizeit- und Wettkampfsport, den man von klein auf ausüben kann. Ein allgemeingültiges Regelwerk sorgt für faire Wettkämpfe. Ziel des Ringkampfes ist es, den Gegner mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen. Schläge und Tritte, sowie Hebel- und Würgetechniken sind verboten.
Master Ntuli hat mir dazu ein verbales Bild gezeichnet: Er hat gesagt, ich solle mir vorstellen, einen hohen und schweren Schrank zu umklammern und mühsam über den Boden zu schieben. Das käme in etwa dem Widerstand gleich, den ein Ringer gegenüber seinem Gegner entwickelt. Wenn dieser Schrank nun ins Rutschen gerät und damit meiner Kontrolle entgleitet, könnte ich mir vorstellen wie ein Ringer seinen Gegner überraschend ins Leere laufen lässt. Stürzt der Schrank dann um und kommt auf mir zu liegen, wäre das vergleichbar mit der Beherrschung durch den Gegner im Bodenkampf.
Ich habe ihm mit immer größer werdenden Augen zugehört, das Bild vom Kampf mit einem schweren Schrank im Kopf, den ich auf einen anderen Platz versetzen will. Master Ntuli meint nun:
"Hier heißt es, sich aus der Bodenlage zu befreien und sich bestenfalls wieder in den Stand hoch zu kämpfen, was der Gegner natürlich verhindern will. Steht man sich wieder gegenüber, beginnt die ganze Aktion wieder von vorne."
Irgendwann besucht er mich in meinem Zimmer und trifft mich beim Meditieren an. Er hat sich ruhig in den Sessel gesetzt und gewartet, bis ich aus der Meditation erwache. Ich habe wieder fasziniert das Wallen der 'Lebenskraft, die alles durchdringt' betrachtet und dadurch die Annäherung von Master Ntuli bemerkt. Neugierig habe ich mich von Reiki gelöst, wie die Master die Lebenskraft nennen und die Augen geöffnet.
Er dreht sich im Sessel zu mir und eröffnet mir, dass er mich zu einem Wettkampf mit einem Gegner in einem anderen Ringerclub in Olympia angemeldet hat. Danach geht es Schlag auf Schlag. Einmal pro Woche fährt er mit mir in der Rohrbahn von einem Ringerclub zum nächsten über den ganzen Mars. Dies dient meinem Training, hat er mir erklärt.
Da das Ringen auf dem Mars bisher als Freizeitsport gegolten hat, wird unsere Tournee von den Medien interessiert verfolgt. Dadurch entsteht ein Hype in der Bevölkerung, der den Ringerclubs mehr Beachtung schenkt. Auch steigt nun die Zahl der Ringer marsweit. Die Clubs überlegen, eine Meisterschaft einzuführen und legen die Regeln dafür fest.
Nach einem weiteren Marsjahr haben wir ein Fernsehteam mit ihrem ganzen Equipment in der 'Ringer Schule Olympia'. Wir haben in einem Motel eine Menge Zimmer bereitstellen lassen für die Sportteams, die von überall auf dem Mars in die Hauptstadt strömen. Dann beginnt der mehrtägige Wettkampf, aus Platzmangel unter Ausschluss der Öffentlichkeit, jedoch im TV übertragen.
Als ich in Begleitung von Master Ntuli zum Trainingsraum gehe, in dem die TV-Teams ihre Kameras aufgebaut haben, bin ich in Vorfreude auf das Turnier. Master Ntuli bemerkt es und redet mir ins Gewissen. Ich soll nicht die Bodenhaftung verlieren, sondern rational in das Turnier gehen. Schließlich erreichen wir die Umkleidekabinen. Wir betreten meine Kabine und ich wechsele in das dort liegende rote Trikot. Also wird mein Gegner blau tragen, habe ich in den vergangenen Wettkämpfen gelernt.
Meister Ntuli geht hinaus und setzt sich an die Wand des Turnierraumes. Er wird zuschauen und mir Bescheid geben, wenn ich an der Reihe bin. Ich setze mich in Meditationshaltung auf mein Handtuch und versuche mich zu versenken. Trotz meines Trainings kann ich eine gewisse Aufregung nicht leugnen. Daher dauert es etwas, bis ich zu Reiki durchgedrungen bin.
Nun lasse ich meine Aufmerksamkeit zu den Teams wandern und beobachte, was sich um mich herum tut.
Irgendwann betritt Master Ntuli den Umkleideraum. Schnell schlage ich die Augen auf und wende mich ihm zu.
"Ramaphosa, du bist gleich dran!" bemerkt er und holt mich vollends in die Realität.
Beim ersten Durchgang geht es noch um nichts. Unsere Gegner sind ausgelost worden. Aus den Gewinnern und den Verlierern dieses ersten Wettkampfes werden dann zwei Gruppen gebildet. Die Gruppe der Verlierer kann man als die Leichtere bezeichnen, gegenüber der Gruppe der Gewinner.
Im zweiten Durchgang treten die Sportler der Gruppen untereinander an. Die erzielten Punkte ergeben dann eine gewisse Hierarchie. Ich habe mich durch einen Schulterwurf meines Gegners in die Gruppe der Verlierer einsortieren lassen. Meine Gegner in den nächsten Wettkämpfen sind dadurch einfach.
So gleicht der Wettkampf eher einem Training als einem Turnier, während die Gruppe der Gewinner mit Ehrgeiz und Siegeswillen gegeneinander kämpft. Den Siegeswillen möchte ich den Ringern in meiner Gruppe natürlich nicht absprechen, aber es ist für mich ein Leichtes mich an die Spitze vorzukämpfen, da die meisten meiner Gegner in der Gruppe Freizeitsportler sind.
Dann beginnt das K.O.-System. Nun muss ich mich mehr konzentrieren, denn der Verlierer scheidet aus dem Wettkampf aus. Auf diese Weise reduziert sich die Zahl der teilnehmenden Sportler bis am Ende in jeder Gruppe nur noch ein Sportler auf der Matte steht.
Nachdem das Turnier nun schon eine Woche läuft, muss ich heute gegen den Gewinner der anderen Gruppe den Endkampf bestreiten. Wie immer, holt mich Master Ntuli in meinem Zimmer ab und begleitet mich zum Turnierraum.
Das Ringen, das heutzutage in Sportclubs ausgeübt wird, ist ein Freizeit- und Wettkampfsport, den man von klein auf ausüben kann. Ein allgemeingültiges Regelwerk sorgt für faire Wettkämpfe. Ziel des Ringkampfes ist es, den Gegner mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen. Schläge und Tritte, sowie Hebel- und Würgetechniken sind verboten.
Master Ntuli hat mir dazu ein verbales Bild gezeichnet: Er hat gesagt, ich solle mir vorstellen, einen hohen und schweren Schrank zu umklammern und mühsam über den Boden zu schieben. Das käme in etwa dem Widerstand gleich, den ein Ringer gegenüber seinem Gegner entwickelt. Wenn dieser Schrank nun ins Rutschen gerät und damit meiner Kontrolle entgleitet, könnte ich mir vorstellen wie ein Ringer seinen Gegner überraschend ins Leere laufen lässt. Stürzt der Schrank dann um und kommt auf mir zu liegen, wäre das vergleichbar mit der Beherrschung durch den Gegner im Bodenkampf.
Ich habe ihm mit immer größer werdenden Augen zugehört, das Bild vom Kampf mit einem schweren Schrank im Kopf, den ich auf einen anderen Platz versetzen will. Master Ntuli meint nun:
"Hier heißt es, sich aus der Bodenlage zu befreien und sich bestenfalls wieder in den Stand hoch zu kämpfen, was der Gegner natürlich verhindern will. Steht man sich wieder gegenüber, beginnt die ganze Aktion wieder von vorne."
Irgendwann besucht er mich in meinem Zimmer und trifft mich beim Meditieren an. Er hat sich ruhig in den Sessel gesetzt und gewartet, bis ich aus der Meditation erwache. Ich habe wieder fasziniert das Wallen der 'Lebenskraft, die alles durchdringt' betrachtet und dadurch die Annäherung von Master Ntuli bemerkt. Neugierig habe ich mich von Reiki gelöst, wie die Master die Lebenskraft nennen und die Augen geöffnet.
Er dreht sich im Sessel zu mir und eröffnet mir, dass er mich zu einem Wettkampf mit einem Gegner in einem anderen Ringerclub in Olympia angemeldet hat. Danach geht es Schlag auf Schlag. Einmal pro Woche fährt er mit mir in der Rohrbahn von einem Ringerclub zum nächsten über den ganzen Mars. Dies dient meinem Training, hat er mir erklärt.
Da das Ringen auf dem Mars bisher als Freizeitsport gegolten hat, wird unsere Tournee von den Medien interessiert verfolgt. Dadurch entsteht ein Hype in der Bevölkerung, der den Ringerclubs mehr Beachtung schenkt. Auch steigt nun die Zahl der Ringer marsweit. Die Clubs überlegen, eine Meisterschaft einzuführen und legen die Regeln dafür fest.
Nach einem weiteren Marsjahr haben wir ein Fernsehteam mit ihrem ganzen Equipment in der 'Ringer Schule Olympia'. Wir haben in einem Motel eine Menge Zimmer bereitstellen lassen für die Sportteams, die von überall auf dem Mars in die Hauptstadt strömen. Dann beginnt der mehrtägige Wettkampf, aus Platzmangel unter Ausschluss der Öffentlichkeit, jedoch im TV übertragen.
Als ich in Begleitung von Master Ntuli zum Trainingsraum gehe, in dem die TV-Teams ihre Kameras aufgebaut haben, bin ich in Vorfreude auf das Turnier. Master Ntuli bemerkt es und redet mir ins Gewissen. Ich soll nicht die Bodenhaftung verlieren, sondern rational in das Turnier gehen. Schließlich erreichen wir die Umkleidekabinen. Wir betreten meine Kabine und ich wechsele in das dort liegende rote Trikot. Also wird mein Gegner blau tragen, habe ich in den vergangenen Wettkämpfen gelernt.
Meister Ntuli geht hinaus und setzt sich an die Wand des Turnierraumes. Er wird zuschauen und mir Bescheid geben, wenn ich an der Reihe bin. Ich setze mich in Meditationshaltung auf mein Handtuch und versuche mich zu versenken. Trotz meines Trainings kann ich eine gewisse Aufregung nicht leugnen. Daher dauert es etwas, bis ich zu Reiki durchgedrungen bin.
Nun lasse ich meine Aufmerksamkeit zu den Teams wandern und beobachte, was sich um mich herum tut.
Irgendwann betritt Master Ntuli den Umkleideraum. Schnell schlage ich die Augen auf und wende mich ihm zu.
"Ramaphosa, du bist gleich dran!" bemerkt er und holt mich vollends in die Realität.
Beim ersten Durchgang geht es noch um nichts. Unsere Gegner sind ausgelost worden. Aus den Gewinnern und den Verlierern dieses ersten Wettkampfes werden dann zwei Gruppen gebildet. Die Gruppe der Verlierer kann man als die Leichtere bezeichnen, gegenüber der Gruppe der Gewinner.
Im zweiten Durchgang treten die Sportler der Gruppen untereinander an. Die erzielten Punkte ergeben dann eine gewisse Hierarchie. Ich habe mich durch einen Schulterwurf meines Gegners in die Gruppe der Verlierer einsortieren lassen. Meine Gegner in den nächsten Wettkämpfen sind dadurch einfach.
So gleicht der Wettkampf eher einem Training als einem Turnier, während die Gruppe der Gewinner mit Ehrgeiz und Siegeswillen gegeneinander kämpft. Den Siegeswillen möchte ich den Ringern in meiner Gruppe natürlich nicht absprechen, aber es ist für mich ein Leichtes mich an die Spitze vorzukämpfen, da die meisten meiner Gegner in der Gruppe Freizeitsportler sind.
Dann beginnt das K.O.-System. Nun muss ich mich mehr konzentrieren, denn der Verlierer scheidet aus dem Wettkampf aus. Auf diese Weise reduziert sich die Zahl der teilnehmenden Sportler bis am Ende in jeder Gruppe nur noch ein Sportler auf der Matte steht.
Nachdem das Turnier nun schon eine Woche läuft, muss ich heute gegen den Gewinner der anderen Gruppe den Endkampf bestreiten. Wie immer, holt mich Master Ntuli in meinem Zimmer ab und begleitet mich zum Turnierraum.
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