Freitag, 17. Februar 2023
Neue Heimat L98 59b (04)
Bei Raimond habe ich, Sophie, ein gutes Gefühl. Er kümmert sich vorbildlich um mich und hat bald begonnen, die Führung zu übernehmen. Seine Entscheidungen haben bis jetzt 'Hand und Fuß'. Daneben respektiert er meine Meinung. Er respektiert mich! So fühle ich mich von ihm wertgeschätzt.

Nach fast einem Jahr, indem wir uns immer wieder treffen, um unsere Freizeit miteinander zu verbringen, macht er mir einen besonderen Vorschlag:

"Liebste Sophie, magst du in deinem Urlaub mit mir zusammen eine Reise machen?"

"Gern, Liebster," gebe ich zurück. "Dazu müssen wir zuerst einmal ein Reisebüro aufsuchen und schauen."

Er lächelt mich an und zwinkert mir zu.
"Wir sind inzwischen etwa ein Jahr zusammen. Ich habe mir gedacht, dass wir das Datum mit einer Reise begehen. Ich bin schon in einem Reisebüro gewesen und habe mir verschiedene Reisetermine geben lassen."

"Du willst mich überraschen!" rufe ich aus und falle ihm um den Hals.

Er nickt, breit grinsend, und meint:
"Schau in deiner Firma einmal, wann du Urlaub machen kannst. Lass' dir vom System ruhig mehrere Terminvorschläge geben. Ich vergleiche sie mit meinen und dann sehen wir weiter!"

Gleich am nächsten Tag rufe ich die Urlaubsplanung auf meinen Monitor und markiere verschiedene Möglichkeiten. Diese sende ich über den Messenger sogleich an Raimond. Eine halbe Stunde später gebe ich den Urlaubstermin, der mir Raimond übermittelt, in unsere Urlaubsplanung ein. Nun heißt es zittern, ob das System mir den Urlaub genehmigt. Gegen Abend komme ich mit dem genehmigten Termin nachhause und schreibe Raimond, dass ich Erfolg gehabt habe.

Als der Termin näher rückt, frage ich Raimond:
"Was muss ich alles einpacken, Liebster?"

"Genügend Unterkleidung und Nachtwäsche für zwei Wochen," schreibt er über den Messenger zurück. "Dazu normale Oberbekleidung, die ich an dir so mag, und ein oder zwei Gala-Kleidung für besondere Anlässe. Dazu noch deine Hygieneartikel und Kosmetika."

'Hm,' denke ich und zittere vor Aufregung und Vorfreude. 'Ich packe lieber von jeder Sorte ein Exemplar mehr ein - für den Fall der Fälle. Man weiß ja nie.'

Dann ist der Tag der Abreise gekommen. Ich habe einen Koffer gefüllt und ein Backpack. Zur vereinbarten Uhrzeit hält eines dieser selbstfliegenden Lufttaxis vor der Tür, an der sich Raimond immer von mir verabschiedet. Ich gehe hinaus zu ihm. Er ist ausgestiegen und hilft mir beim Verstauen des Gepäcks und hält mir beim Einsteigen die Tür auf, damit ich mich nicht stoße.

Anschließend setzt er sich neben mich und sagt:
"London Heathrow International Airport!"

Er hält seine Karte an das Lesegerät und schon hebt das Fluggerät ab. Ich bin auf das Weitere gespannt. Im Flughafen folge ich Raimond in den Abflugbereich. Er hat mir meinen Backpack abgenommen und sich lässig über seine linke Schulter gehängt. Wir gehen auf die Dame am Schalter zu. Dort zeigt er seine ID-Card und fragt nach unseren Flugkarten.

Sie sucht nun den Umschlag heraus und fragt auch mich nach meiner Card. Anschließend erhält er den Umschlag. Jetzt wendet er sich zur Gepäckabfertigung. Hier müssen wir uns in eine Schlange stellen. Als wir an der Reihe sind, gibt er unsere beiden Koffer ab. Der Mitarbeiter lässt sich dafür unsere Flugkarten zeigen und löst zwei Klebezettel von einer Unterlage, die er auf die Koffer klebt. Danach fragt er nach dem Backpack.

Raimond lächelt ihn freundlich an und sagt:
"Den nehme ich mit in die Kabine."

Der Mann nickt, stellt unsere Koffer auf einen Wagen und wendet sich an die Leute, die hinter uns stehen. Raimond wendet sich zu mir und meint:

"Gehen wir zu den Sesseln da hinten. Von dort lässt sich die Anzeige ganz gut beobachten."

Er wendet sich zum Wartebereich und wieder folge ich ihm. Dort setzen wir uns und greifen zu den ausliegenden Zeitschriften. Inzwischen weiß ich, dass unser Zielflughafen der John F. Kennedy International Airport in Nordamerika ist. Endlich wird unser Flug aufgerufen und das Gate bekanntgegeben. Wir erheben uns und gehen auf das Gate zu. Dort checkt man noch einmal unsere Flugkarten und winkt uns dann durch. Über die Gangway betreten wir das Flugzeug und suchen unsere Sitzplätze, die Raimond nebeneinanderliegend gebucht hat. Er schiebt den Backpack in das Gepäckfach über uns. Danach machen wir es uns auf den Sitzen gemütlich.

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