Montag, 12. September 2022
Aufbruch ins All -35
"Oh," macht Mirco und schaut mich erschüttert an. "Deshalb also..."

"Ja, und ich denke, diese Irrlehrer haben irgendwo ein ähnliches Zentrum, wie unser Jinja -Schrein- in der Nähe des irdischen Raumhafens."

*

Die Automatik unseres Raumfahrzeuges hat uns auf unserem Weg mehrfach über Meteoriten-Schwärme informiert. Wir sind dann immer zu den Kontrollen in der Piloten-Kanzel gespurtet, nur um dort zu sehen, dass die Automatik die Gefahr jedesmal elegant umgeht.

Schließlich schwenkt sie das Raumschiff in den weiten Marsorbit ein und erreicht eine stabile Flugbahn. Mirco probiert nun alle Instrumente aus, die Daten aus der Umlaufbahn sammeln können. Wir glauben zwar nicht, dass wir neue Erkenntnisse gewinnen, aber so gewinnt er Routine und ich setze mich in Meditationshaltung hin, um mich zu versenken und Kontakt mit Reiki aufzunehmen.


--Ringer Schule Olympia--

Die Automatik schwenkt unser Raumschiff in einen weiten Marsorbit und erreicht eine stabile Umlaufbahn. Der Warp-Antrieb wird ausgeschaltet und uns empfängt die Schwerelosigkeit des Weltalls. Mirco probiert nun alle Instrumente aus, die Daten vom Mars aus der Umlaufbahn sammeln können. Wir glauben zwar nicht, dass wir neue Erkenntnisse gewinnen, aber so gewinnt er Routine und ich gehe in Meditationsstellung, um mich zu versenken und Kontakt mit Reiki aufzunehmen.

Bald beobachte ich die Strömungen des Reiki auf dem Planeten. Es ist, als würde ich wellenförmige Gebilde sehen, die von den Lebewesen ausgehen. Die größte Ansammlung scheint am Hang des größten Vulkans im Sonnensystem zu existieren, dem 22 Kilometer hohen Olympus Mons.

Interessiert richte ich meine Aufmerksamkeit dorthin. Ich fühle mich bald, als würde ich durch die Straßen der Stadt fahren. Anscheinend kann ich durch die Augen eines Marsianers schauen. Er sitzt in einem bodengebundenen selbstfahrenden Fahrzeug. Mit ihm sitzen noch drei weitere Personen darin. Zwei der Personen sind noch jungen Alters. Ich beobachte hier bestimmt den Ausflug einer Familie.

Der Wagen verlässt die Straße und hält in einer Parkbucht. Die Familie steigt aus und geht auf ein Portal zu. Es öffnet sich bei ihrer Annäherung und sie betreten einen größeren Raum. Die Person, durch die ich die Szenerie beobachte, lässt ihren Blick schweifen. Ich erkenne einen Wartebereich mit Sitzgelegenheiten, eine Treppe, eine Tür im hinteren Bereich und schließlich einen Tresen mit einer weiteren Person dahinter.

Die andere erwachsene Person aus meiner Gruppe ist schon vorgegangen und verhandelt nun mit der Person hinter dem Tresen. Danach gehen alle Vier auf die Tür im Hintergrund zu. Sie treten hindurch und stehen im Innenhof eines großen Gebäudes. Dort ist eine uralte Landekapsel aufgebaut und zwei Puppen in Raumanzügen stehen davor.

Auf einem Bildschirm kann man Bilder von dieser ersten bemannten Marsexpedition sehen und aus einem Lautsprecher kommen Erklärungen dazu. 'Meine Familie' schaut sich das Arrangement an. Plötzlich verharrt eines der Kinder und hält sein Geschwister und seine Eltern auf. Ich verstärke den Kontakt und 'höre' quasi mit, was der Lautsprecher den Besuchern erklärt.

Ganz allgemein wurde wohl erzählt, dass die Raumfahrer im Sandsturm gestartet sind und dabei einen Kameraden zurückgelassen haben, im Glauben, er sei im Sturm umgekommen. Später hat dieser Astronaut die Marsstation weiter ausgebaut und nach der Reparatur des Funkgerätes mit der Flight Control in Cape Canaveral Kontakt aufgenommen.

Seine Kollegen haben ihn schließlich abgeholt und sie sind dann vollzählig im Golf von Mexiko gelandet. Ein kleines Detail lässt mich sentimental werden: Während der Wartezeit hat er mehrfach mit seiner Frau in den USA sprechen können. Die NASA hat es möglich gemacht.

"Guten Abend. Hier ist der Dispatcher. Kann ich Ihnen helfen, Lady?"

"Ja. Ich bin die Ehefrau des auf dem Mars verbliebenen Astronauten. Können Sie mir eine Verbindung aufbauen?"

"Okay, bitte warten Sie."

[piepst]

"Sie können jetzt sprechen!"

"Danke sehr! - Hallo, Schatz! Wie geht es dir?"

"Hey Baby. Ich habe geschlafen."

"Oh, tut mir leid, wenn ich dich geweckt haben sollte! Aber ich vermisse dich sehr!"

"Wie ist das Wetter bei euch, Baby?"

"Mal so, mal so. Es ist April, Schatz."

"Sag Baby, du hörst dich verschnupft an. Bist du erkältet?"

"Nicht so schlimm, mein Schatz! Weißt du, seit du weg bist, läuft hier nichts mehr richtig! Ich kann nachts einfach nicht alleine schlafen... Ich brauche dich dringend bei mir!"

"Man hat mir versprochen, mich abzuholen, Baby!"

"Ich hoffe und bete, dass wir bald wieder zusammen sind, Schatz!"

"Oh Baby, ich werde zu dir nach Hause eilen!"

"Die Kinder sagen, dass sie dich lieben..."

"Hey Baby, ist alles in Ordnung bei dir?"

"Bitte vergib mir, mein Schatz, aber ich versuche nicht zu weinen..."

"Es tut mir leid, Ihr Gespräch zu unterbrechen, Lady. Die Verbindung ist nicht stabil."

Krrrchrrr...

"Hallo? Hallo, Dispatcher? Ja, wir scheinen die Verbindung verloren zu haben! Könnten Sie es bitte noch einmal versuchen?"

"Es tut mir leid, Lady. Aber ich fürchte, das kann etwas dauern."

Danach gehen sie weiter. Ich stelle mir vor, dass die Leute einen Museumsbesuch machen. Interessant finde ich, wie instabil die Funkverbindungen damals gewesen sind.

Interessiert schaue ich weiter zu. Sie gehen von Ausstellungsstück zu Ausstellungsstück. Das Museum ist sehr lehrreich. Es behandelt die Stationen von der ersten Marslandung bis heute. Die 'Mars Ressource Corporation' wird ebenso thematisiert wie der Aufstand gegen sie. Auch die Bildung des Gemeinwesens ist Thema, sowie die Kalenderreform.

Gut vier Stunden dauert es bis die Kinder klagen. Nun geht die Familie zu einem Restaurant innerhalb des Museums, um dort bei Speis und Trank zur Ruhe zu kommen. Ich ziehe mich zurück.

"Ah, du bist erwacht!" stellt Mirco fest. "Ich habe einige unterirdische Siedlungen erkannt, die alle durch Röhrenbahnen miteinander verbunden sind. Sie haben ihr Leben also komplett unter die Oberfläche verlegt."

"Hast du die Siedlungen kartographiert und den Verlauf der Bahnen eingefügt?" frage ich erwartungsvoll.

"Ja, das habe ich," bestätigt Mirco.

"Okay... Delta-8a!"

"Kommandant?" tönt es aus einem Lautsprecher.

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