Donnerstag, 22. Dezember 2022
Aufbruch ins All -68
Wir erheben uns, um ihr zu folgen. Dabei bleibt mir ein Aufblitzen in Ramaphosas Augen nicht verborgen. Er beginnt mit unserer Führerin ein unverbindliches Gespräch auf unserem Weg in Frau Ndluvos Büro. Oben angekommen, fragt er sie, ob sie sich später wiedersehen dürfen. Sie bestätigt es ihm lächelnd.

Nach unserem Eintritt zieht sich Amahle zurück. Frau Ndluvo kommt auf uns zu und bittet uns, in der Besprechungsecke Platz zu nehmen. Sie setzt sich hinzu und wartet, bis vor jedem ein Getränk steht.

Dann eröffnet sie die Aussprache:
"Sie haben um einen Termin nachgesucht und sagten, es sei dringend..."

"Ja," bestätige ich. "Ich habe ihnen ja bei unserem letzten Gespräch von den unterschiedlichen Philosophien unserer Organisation zu der der SRC berichtet und beide Philosophien vor Ihnen ausgebreitet. Sie hatten seither sicher genug Zeit, eine Analyse durchzuführen. Ich habe Ihnen versprochen, mich zu melden, sobald wir gesicherte Erkenntnisse zu Aktivitäten der SRC auf dem Mars haben. Dies ist nun eingetreten. Diese Aktivitäten befinden sich im Frühstadium und dürften von staatlichen Stellen noch beherrscht werden können."

"Um welche Aktivitäten handelt es sich?"

Ich habe sofort ihre ganze Aufmerksamkeit. Also berichte ich:

"Vor ein paar Tagen habe ich eine Nachricht unserer Organisation erhalten. Mein damaliger Wettkampfgegner im Fechtwettkampf auf der Venus, der dort noch einen Attentatsversuch auf mich unternommen hat, ist auf der Erde gesichtet worden. Er hat recherchiert, ob jemand mich dort kennt und ist in der Ringer Schule fündig geworden, wo ich trainierte, bevor ich hier die Ringer Schule Olympia gegründet habe.
Man hat daraufhin den Mars aus dem Orbit beobachtet und ihn in Arsia lokalisiert. Irgendwie muss er es geschafft haben, zu landen und sich in Arsia festzusetzen... Meine Mitarbeiter hier sind dann mit der Rohrbahn nach Arsia gefahren.
Darf ich kurz vorstellen? Dies ist Master Ntuli aus der irdischen Region Südafrika und sein Schüler Ramaphosa, den sie mir einmal besonders ans Herz gelegt haben!
Darf ich nun die Herren bitten, den Bericht fortzusetzen?"

Ich lächele Ramaphosa und Okuden Ntuli an und nicke ihnen zu. Master Ntuli beginnt:

"Wir haben eine Sportschule ausfindig gemacht, die sich hauptsächlich mit Lauftraining beschäftigt, und zwar die Version des aggressiven Laufes, bei dem nicht alle Läufer das Ziel erreichen, wegen der Bodychecks... Dort bin ich mit Ramaphosa hingefahren und habe dem Angestellten in der Verwaltung, der dort als Chef der Schule fungiert, Mister Nxumalo, Ramaphosas Werdegang dargelegt. Ich habe ihm geschmeichelt, dass ich seine Schule für die geeignetste halte, Ramaphosa zu trainieren. Dann habe ich mich zurückgezogen, um den Aufenthaltsort des Venusianers aus der Nähe zu lokalisieren. Es zeigte sich, dass er sich gerade in einer Unterweisung befand, um den Sportlern in seiner Schule die Philosophie der SRC nahezubringen.
In der Zwischenzeit hat Ramaphosa mit dem Herrn weitergeredet und ein Informationsvideo angeschaut. Während der ganzen Zeit hat Ramaphosa die Aufnahmefunktion seines Kommunikators eingeschaltet gehabt. Er kann Ihnen also den Verlauf des Gespräches vorspielen!"

Nun wendet sich Frau Ndluvo an Ramaphosa. Sie zeigt ein gewinnendes Lächeln und sagt:

"Ah, Sol, Ramaphosa. Schön, dass ich Sie auch einmal kennenlerne! Wie geht es Ihrem Sponsor, Mister Armstrong?"

"Oh," macht Ramaphosa. "Ihm und seiner Frau geht es sehr gut. Ich besuche sie von Zeit zu Zeit. Beim letzten Ringerturnier hätten sie mir die Daumen gedrückt, sagten sie. Als ich sie gleich darauf besucht habe, waren auch Herr und Frau Willows anwesend. Es gab ein ergreifendes Wiedersehen!"

"Das finde ich wunderbar! Ich habe übrigens das Turnier ebenfalls am Bildschirm verfolgt. Gratulation für den Ersten Platz! - Aber Sie haben da etwas für mich?"

"Ja," bestätigt Ramaphosa.

Er zieht seinen Kommunikator aus der Tasche, legt ihn vor sich und schaltet ihn ein. Nun wird Frau Ndluvo Zeuge der Unterhaltung in der Sportschule Nxumalo. Danach ist erst einmal Stille im Raum. Schließlich fragt Frau Ndluvo:

"Könnte ich die Datei haben, Ramaphosa?"

"Ja, gerne! Natürlich!"

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