Freitag, 21. April 2023
Neue Heimat L98 59b (25)
Der Lander unseres Raumschiffes hat Luft- und Bodenproben gesammelt. Nun gilt es, sie von der künstlichen Intelligenz auswerten zu lassen. Sie wird uns dann die genetischen Codes gefundener Bakterien und Viren übermitteln, womit dann unsere Genetiker arbeiten können.



--Auf Angeon--

Astronomen haben schon vor 1000 Jahren 34,6 Lichtjahre von der Erde entfernt einen erdähnlichen Planeten entdeckt. Bei Transits vor seinem Stern L98-59, ein roter Zwerg im Sternbild 'Fliegender Fisch' auf der südlichen Hemisphäre des Himmels hat man damals schon herausgefunden, dass der Planet in der habitablen Zone kreist und flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche sein muss.

Genaueres kann nur ein irdisches Raumschiff herausfinden. Damals ist noch kein effektives Triebwerk auf dem Markt gewesen, um ein automatisches Raumschiff, ähnlich der Voyager-Sonden, dorthin zu schicken. Da solch ein Raumschiff auch autonom arbeiten muss, braucht es auch eine leistungsfähige Künstliche Intelligenz an Bord.

Im Jahr 2937, also 85 Jahre vor heute, ist es dann soweit gewesen. Das Raumschiff hat mit einem Ionen-Antrieb bis auf 70 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und ist dann in den Ruhemodus geschaltet worden. Konventionelle chemische Triebwerke hat die KI zwischenzeitlich eingeschaltet, um dunkle planetare Wanderer zu umfliegen, die im Radar sichtbar wurden.

Dann hat die KI das Raumschiff gedreht, das Ionentriebwerk auf das Ziel ausgerichtet und über Jahre das Raumschiff heruntergebremst. Insgesamt hat der Flug also 49 Jahre und fünf Monate gedauert. Die Künstliche Intelligenz hat danach das dortige Sonnensystem erkundet und anschließend eine Umlaufbahn um den zweiten Planeten eingeschlagen, denn dieser ist tatsächlich mit der Erde vergleichbar.

Sobald die KI einen vollen Datenspeicher hat, beginnt sie die Daten zur Erde zu senden. Diese Funksprüche erreichen die Erde aufgrund der Lichtgeschwindigkeit erst 34 Jahre und sieben Monate nachdem sie die Künstliche Intelligenz auf unserem automatischen Raumschiff abgesandt hat. Man könnte jetzt einwenden, was sind diese Daten dann noch wert. Aber die Wissenschaftler wissen, dass die Natur weitaus langlebiger ist als der Mensch. Von daher sind 35 Jahre alte Daten immer noch von hohem wissenschaftlichem Wert.

Man erkennt auf diese Weise, dass neben den fünf bekannten Planeten noch zwei Riesenplaneten von Neptungröße den roten Zwerg umkreisen, wenn auch auf einer geneigten Bahn, die sie von der Erde aus nicht sichtbar sein lässt. Die Wissenschaftler nehmen an, dass es sich bei ihnen um einsame Wanderer handelt, die der Stern eingefangen hat. Die anderen fünf Planeten liegen auf einer Bahnebene, so dass es sich um Planeten handeln muss, die aus der ursprünglichen Staubscheibe um den Stern entstanden sind.

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