Dienstag, 5. Juli 2022
Aufbruch ins All -07
Danach holt er Alu-Kisten mit Ausrüstung und eingeschweißte Lebensmittel ins Innere. Unter den Ausrüstungsgegenständen ist auch ein Gerät, das aus dem umgebenden atmosphärischen Kohlendioxyd Sauerstoff gewinnen kann. Ein Messgerät für die atmosphärische Zusammensetzung im Zelt schlägt Alarm, wenn der Sauerstoffgehalt unter den kritischen Wert fällt. Nun muss Harper die zwischenzeitlich gefüllte Gasflasche im Zelt entleeren. Das Gleiche macht er mit der Gasflasche im Rückentornister seines Raumanzuges.

Als Nächstes gräbt er die Solarmodule frei um Strom erzeugen zu können. Die kniffligere Arbeit ist es jedoch, den Mars-Rover frei zu graben und wieder funktionstüchtig zu machen. Die Antenne des Funkgerätes muss er reparieren und das Funkgerät reinigen. Danach richtet er die Antenne auf die Erde aus und schickt einen Hilferuf ab. Dort ist man erfreut, dass Harper noch lebt.

Die Flight Control macht ihm Hoffnung, weil Starship-2 in Richtung Mars unterwegs ist. Das Raumschiff wird von der Erde gesteuert. Es hat keine Astronauten an Bord und es gibt auch keine Möglichkeit, damit von der Marsoberfläche zu starten. Einige Tage später kann er beobachten, wie der Versorgungsflug Starship-2 automatisch landet.

Er fährt mit seinem 'roving Vehicle' dorthin und entnimmt dem Raumschiff so viel, wie der Wagen transportieren kann, um es in die Höhle zu schaffen. Eine Alu-Kiste mit Humus hat man innen mit Blei ausgekleidet und ist daher sehr schwer. Weil Harper sie nicht auf sein Fahrzeug wuchten kann, bindet er sie hinten dran und zieht sie zur Höhle.

Dort angekommen, öffnet er sie und schüttet den Inhalt in Tüten, um ihn im hinteren Teil der Höhle gleichmäßig auf dem Sandsteinboden zu verteilen. Mit dem Humus hat der Mars nun weitere Neubürger bekommen: Mehrere Dutzend Regenwürmer. Harper bringt Mars-Sand von draußen in die Höhle und verteilt ihn auf dem Humus, um beides nun miteinander zu vermischen. Vom Generator legt er eine elektrische Leitung an der Höhlendecke entlang und klemmt Tageslichtlampen daran.

Danach pflanzt er Kartoffelpflanzen und anderes in den neuen Ackerboden. Zwar hat er mit Starship-2 genug Lebensmittel, da sie für sechs Personen bemessen sind, aber seine Versuche der Zucht von Nahrungspflanzen findet auch auf der Erde Beachtung. Er gibt alle paar Tage ein Update per Funk zur Erde.
Starship-2 hat anstelle eines weiteren 'roving Vehicle' für den Personentransport einen Mars-Rover mit einem Ausleger an Bord, an dem ein 'Maulwurf' hängt. Vorsichtig setzt er ihn auf dem Marsboden ab und fährt damit zur selbstgebauten Höhle zurück. Dort setzt er den 'Maulwurf' nur zwei Meter rechts daneben an der Felswand an und lässt ihn ein zwei Meter durchmessendes Loch bohren.

Zehn Meter im Inneren des Felsens steuert er den 'Maulwurf' um 90 Grad um und lässt ihn einen Quergang bohren. Alle vier Meter lässt er den 'Maulwurf' Quergänge bohren. Das Geröll in der Größe von Sand und Kies, dass der 'Maulwurf' hinter sich wirft, schafft Harper aus der Höhle. Irgendwann denkt er sich 'Nun ist es gut'. Den Rest der Station kann eine neue Crew in zwei Jahren herstellen.

Nun fährt Harper mit dem 'Maulwurf' an den Rand des Canyons und beginnt mit dem eigentlichen Einsatz des 'Maulwurfes' auf dem Mars. Er legt das Gerät platt auf den Boden und lässt es sich eingraben. Mit einem Lot richtet er den 'Maulwurf' aus und lässt ihn sich senkrecht in den Felsen graben bis knapp unter das Niveau des fossilen Wassers. Immer wieder zieht er ihn zurück, um ihn vom Abraum zu reinigen.

Dort angekommen steuert er den 'Maulwurf' 90 Grad um, so dass er nun einen Tunnel in Richtung des Lavatunnels in einigen hundert Kilometer gräbt. Dazu nutzt er mittels der Flight Control auf der Erde den Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) als Navigationshilfe. Harper stoppt den 'Mauwurf' von Zeit zu Zeit, um den Abraum ans Tageslicht zu schaffen.
Unter dem Lavatunnel schafft er durch häufiges Umsteuern einen 'Dom'. Nun zieht er den 'Maulwurf' aus dem geschaffenen Tunnel zurück. Anschließend geht er mit einem Bohrhammer in den 'Dom' und räumt alles heraus, was der kreisrunde 'Maulwurf' stehengelassen hat.

Sein nächster Auftrag führt ihn den Hang des Vulkans hinauf, unter dessen größtem Lavatunnel sich nun der 'Dom' im Sandstein befindet. Dort, wo der Lavatunnel endet, setzt Harper den 'Maulwurf' an und bohrt einen Tunnel leicht schräg nach oben. Als er Zugang zu der Lavahöhle bekommen hat, bohrt er einen zweiten Tunnel daneben und anschließend entfernt er mit dem Bohrhammer das Material dazwischen.

Nachdem er nun mit dem Mars-Rover in die Lavahöhle hineinfahren kann, lässt er sich von der Flight Control über den selbstgeschaffenen 'Dom' navigieren und setzt dort den 'Maulwurf' zum vorerst letzten Mal an. Er schafft eine senkrechte Verbindung durch das Lavagestein in den Sandstein bis zum 'Dom'.

Inzwischen sind seine zwei Jahre auf dem Mars fast zu Ende. Er zieht sich in die ursprüngliche Höhle zurück und erforscht die Entwicklung der Pflanzen und Regenwürmer in der Marserde, die er im Laufe der Zeit mit seinen Exkrementen angereichert hat.

Bald darauf hört er die Landegeräusche eines weiteren Starships und wenig später ist sein Sauerstoffzelt angefüllt mit fünf weiteren Astronauten. Erfreut stellt Harper fest, dass seine komplette frühere Crew zurückgekommen ist. Nun wird es wieder zwei Jahre dauern bis Mars und Erde für einen Flug günstig zueinanderstehen.

Als nächstes gilt es, die Wand zwischen dem Canyon und dem Tunnel aufzubohren. Dann läuft das fossile Wasser des Mars bis unter den Lavatunnel und kann dort genutzt werden. Gleichzeitig wollen die Männer um Kommandant Cooper die ursprüngliche Station ausbauen, um dort leben und forschen zu können. Ein Hangar für die beiden Fahrzeuge wird gebaut und eine luftdichte Schleuse zur Außenwelt.

Da nun sechs Astronauten auf dem Mars zu versorgen sind, kommen alle vier Monate Versorgungs-Raumschiffe an. Der erste Versorgungsflug hat einen speziellen Quadrokopter an Bord. Nun wird von der Station aus mit Hilfe des Fluggerätes nach Bodenschätzen gesucht. Nach anfänglichem Frust werden tatsächlich reiche Lagerstätten entdeckt."

'Ah!' mache ich in Gedanken. 'Sie haben zwar nur die Basis-Station aufgebaut. Sogar nur einen Teil davon. Aber sie erzählen dem Besucher doch die komplette Anfangsphase.'

Anschließend folge ich der Serie von Dreiecken ins Gebäude zurück und sehe weitere relevante Marslandungen irdischer Raumfahrer in verkleinertem Maßstab. Sie sind hinter raumhohen Scheiben aus Sicherheitsglas in raumgroßen 'Kojen' aufgebaut.

Da das Unternehmen SpaceX von Elon Musk diese Flüge finanziert hat, wurde bald nach gewinnträchtigen Bodenschätzen gesucht und entdeckt. In einer riesigen Anstrengung hat man speziell entwickelte Abraummaschinen für Tagebaue auf den Mars geschafft. Man hat Arbeiter angeworben und Lavaröhren an den Hängen erloschener Schildvulkane gesucht, um dort drin Wohnungen für die Arbeiter zu bauen.

Mister Musk hat für den Abbau und die Verhüttung der Bodenschätze ein eigenes Unternehmen gegründet, die 'Mars Ressource Corporation'. Für den Transport zur Erde blieb damals noch SpaceX zuständig. Beides sind US-amerikanische Unternehmen. Die SpaceX hat von der Regierung der irdischen Region Vietnam gegen viel Geld und der Zusicherung, dass vietnamesische Arbeitskräfte beschäftigt werden und die Gebäude samt Einrichtung später an den vietnamesischen Staat fallen, eine Hälfte einer riesigen Tropfsteinhöhle als 'marsianische Lavahöhle' umbauen dürfen, um dort Interessenten zu Mitarbeitern zu schulen, die dann zum Mars fliegen.

Dazu kann man sich in einem kleinen Kino einen Film anschauen:

"Mein Name ist Parker N. Johnson. Ich arbeite als Wissenschaftler bei der NASA. Die National Aeronautics and Space Association im Marshall Space Flight Center in Alabama ist mein Arbeitsplatz. Aktuell habe ich ein Meeting meiner engsten Mitarbeiter anberaumt. Es geht um den bemannten Marsflug. Langfristig wollen wir eine Siedlung auf dem Nachbarplaneten errichten. Ich eröffne die Sitzung und erinnere die Kollegen an bisher bekannte Konzeptstudien.

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